Der innere Schweinehund, welche Funktion erfüllt er?

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Kalihan schrieb:
Danke Mariposa, das sehe ich auch so.
Erstaunlicherweise habe ich keine Mühe, meine Trägheit zu überwinden, wenn ich bestimmte Dinge gemeinsam mit andren mache... (z.B. Yoga-Kurs oder Probe oder so was...) Trotz grundsätzlichem Einzelgängertum... Da scheint ein Muster dahinter zu stehen. Es ist vielleicht eine Art von Gehorsam. Wenn dieser Gehorsam meinem eigenen Selbst "gegenüber" genauso selbstverständlich wäre... Werde dem mal auf der Spur bleiben... und teste nochmal durch, welche Ängste und welche vermeindlichen Grenzen mir im Weg stehen...
lg Kalihan
Ja bei mir auch, lach. Wenn ich irgendwas in der Gruppe mache, Spanisch-Kurs, Yoga-Gruppe, sogar unsere 'virtuelle' Meditations-Gruppe, dann entwickle ich plötzlich den Ehrgeiz, so oft wie möglich, regelmäßig und möglichst pünktlich dabei zu sein. Nehme ich mir alles allein zuhause vor...dann lugt oft genug der Schweinehund aus seiner Hütte und grinst fies. Echt gemein. Denn Du hast recht, sich selbst gegenüber hat man doch eine viel stärkere Verantwortung. Und doch: es sieht ja keiner, dass ich jetzt meine Übungen nicht mache z.B. Obwohl ich ja weiß, dass sie mir gut tun.
 
eugenique schrieb:
OK :)

Um auf dem Ego zu reiten,
können wir es einfach korrekt anfüttern (?) :)

Und jeder ist froh :)
Ich nehme an, du schreibst einfach frei assoziativ, ohne Verstandeszensur...
Deine Anregungen machen mir Spaß.

Das Ego reiten :party02: den Spieß umdrehen, klasse!
 
Hallo Mariposa.

Mariposa schrieb:
Ja, möglicherweise schon. Doch das Ego ist für gewöhnlich eher faul. Und Faulheit ist für die Seele destruktiv (meistens).
Ich glaube zu verstehen, was Du meinst.
Ich würde es mehr als inkonsequent, verspielt, mal hier mal da, ängstlich bezeichnen.
Natürlich auch faul, aber auch fleißig. Fleißig beim "hier mal da" sein halt.
Ohne einen, ich sag mal Anstoß, wäre es bei mir vermutlich auch dabei geblieben.

Mariposa schrieb:
Beispiel: Die Sonne scheint, und man nimmt sich vor im Garten zu werkeln. Man weiß zwar, dass einem diese kreative 'Arbeit' Spaß macht und auf angenehme Weise müde macht. Hinterher sieht der Garten schön aus, und man hat viel Freude daran. Statt dessen legt man sich auf die Couch und döst vor sich hin. Immer mit dem Gefühl, dass man sich eeeendlich aufraffen sollte. Und tut es trotz besseren Wissens nicht.
Schönes Beispiel.
Im letzten "eeeendlich aufraffen sollte" vermute ich einen (meinigen) Schweinehund.
Allerdings sehe ich im besseren Wissen mehr das Zuckerl danach.
Hochrappeln tut man sich vermutlich erst dann, wenn man dieses Zuckerl auch "haben" will. Wenn es also gut schmeckt.
Ich komme immer wieder an dieses Ja-Nein Schema.
Das ist dann kein Schweinehund mehr, sondern ein ausgewachsener Saubär:)

Mariposa schrieb:
Das Ende vom Lied: der Tag ist um und man fühlt sich bescheiden, weil man eben diesen fiesen inneren Schweinehund nicht überlisten konnte. Manche versuchen es vielleicht noch nicht mal, was das Gefühl dann noch schlimmer macht. Ein schlechtes Gewissen sich selbst gegenüber.
Ich persönlich ordne genau dieses Schlechte Gewissen dem Ego zu.
Vieleicht ist da ein Ansatzpunkt.
Mariposa schrieb:
Das Ego ist kein Feind (auch nicht meiner). Dennoch sollte man nicht immer auf es hören. Statt dessen lieber 'tiefer' in sich hinein hören, was die Seele wirklich will. Und das ist der Knackpunkt. Und auch nicht jedermanns Sache, denn dies bedeutet Tiefen'arbeit'. Sich klar werden, was das eigentliche Selbst will. Denn das will momentan vielleicht weder auf der 'faulen Haut liegen', noch im Garten schuften. Es braucht vielleicht in diesem Moment eine ganz andere Inspiration. Und da lohnt es sich m.E. nach schon, genauer hinzuschauen. ;)

Sehe ich genauso. Mir macht das allerdings Spaß (auch wenn die direkten Resultate manchmal geradzu grauenvoll scheinen), weil mir das Zuckerl so gut schmeckt.
Das Ego kann, so meine ich (hab' ich so erlebt) den Weg weisen, nicht als Führung sondern als Spur.
Allerdings ist es mir noch nicht gelungen, hinter mein Ja-Nein zu kommen.

lg
 
Hallo Gabi,

Gabi schrieb:
Der innere Schweinehund ist ja nicht immer da, wenn einem etwas leicht fällt. Er ist nur da, wenn wir aus der Seele heraus wissen: das sollten wir tun, unser Ego es aber nicht will (aus was für einem Grund auch immer). Wenn der innere Schweinehund (das Ego) siegt, kommt anschließend noch das schlechte Gewissen. Weil wir ja im Grunde ganz genau wissen, daß es besser für uns gewesen wäre, es zu tun, d.h. das hätte angestanden, das hätte gestimmt, im Sinne unserer Seele.

Keine Frage, dass es im Einklang mit Gewissen keinen Schweinehund gibt.
Bleibt zu klären, was das Gewissen ist.

Ich möchte Dich bitten, meine Antwort an Mariposa durchzulesen.
Ich denke, sie passt auch hierher.

@ all

Eventuell könnte man die Ebene von "was möcht' ich tun, mehr in Richtung "wie möcht' ich sein" verschieben.
Ich glaube einfach, dass darüber mehr klarheit herrscht, und der Schweinehund, der davon abhält, hier offenbarer wird.

lg
 
intrabilis schrieb:
Ich persönlich ordne genau dieses Schlechte Gewissen dem Ego zu.
Vieleicht ist da ein Ansatzpunkt.
Huhu Intrabilis :)

Stimmt!!! Da ist wirklich ein Ansatzpunkt. Bin mir nur noch nicht klar, welcher genau. Das ist warscheinlich für jeden einzelnen anders zu definieren. Da werde ich auch noch weiter darüber nachdenken.

Es macht Spaß, mit Dir zu diskutieren :)
 
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TIGERMAUS schrieb:
Den inneren Schweinehund, jeden Tag zu besiegen, bis er nicht mehr präsent ist, dieses entspricht wenn man den Sinn, seines Lebens gefunden hat.

LG Tigermaus
Hallo Tigermaus!
Wie gelingt dir das? Probierst du's? Oder gehörst du gar zu den glücklichen Menschen ohne Überwindungshemmung?
lg Kalihan
 
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