Trixi Maus
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Meiner ist nicht unähnlich. Mein Tai Chi Ausbilder. Wir sagen hier nicht Meister. Das ist den ostasiatischen Herren und Damen vorbehalten, sagt der bundesdeutsche Dachverband. Also machen wir es so. *kicher*
So ein Meister ist ja auch ein Spiegel. Man sieht sich selbst. Er spiegelt ja den eigenen inneren Anspruch, den man an sich selber entwickeln sollte, weil man es eigentlich will, aber zu selten macht. Er ist zum Beispiel auch einfach da, einen anzuhalten, zu üben.
Also, ich mache die Yang-Form, seit 8 Jahren. Ich finde das Faszinierendste die Langsamkeit. Dadurch springt wirklich irgendwann Schritt für Schritt die gesamte Muskulatur am Körper an, wenn man richtig korrigiert wird. Und dann plöppen die Wirbel auseinander und die Rippen und die Gelenke von oben bis unten, man wächst 3 Centimeter, kann sich neue Klamotten kaufen.
Mittlerweile ist es bei mir eher eine Prozeß, den ich kennengelernt habe. Das ist die Form, und die bringt mit sich, daß man sich beim einmaligen Durchlaufen im Kranich-Stil einmal vollständig entfaltet. Alles wird einmal angeregt, sehr angenehm. An manchen Tagen habe ich noch immer Schmerzen, aber es geht schon so. Aber früher konnte ich mich ja gar nicht mehr bewegen, von daher geht es da auch nicht dran vorbei.
Tja, und der Aspekt Kampfsport ergibt sich eigentlich nur dann, wenn man es auch vormachen muß. Das macht zwar Spaß, ist aber auch sehr komplex, muß ich sagen. Komplex zu lernen. Es gibt da auch noch keine vernünftige Literatur drüber, das nervt ungeheuerlich. Da mußt Du in Schriften rumwühlen und so weiter, um Dich zu bilden, sonst kommst Du gar nicht in den geistigen Konzentrationszustand, um Dich wirklich auf die Biomechanik zu konzentrieren. Also ich kann's nicht anders, bei mir geht das nur über das Verstehen von Biomechanik. Weiß nicht, wie es Euch da geht?
Was ich faszinierend finde ist, daß man mit Tai Chi tatsächlich nicht angreifen kann. Ich konnte mir das früher nicht vorstellen, warum das so ist, das interessierte mich also. Mittlerweile verstehe ich es, weil ich es ja selber bemerke. Es ist eben eine Selbstverteidigungskunst, und eigentlich keine Kampfkunst. Man könnte eher sagen, es ist eine Kampfbeendungskunst. So nach dem Motto "Du tust mir nix". Freundlichkeit, Lächeln, und so weiter. Lächeln ist immer ganz wichtig....
Was oft falsch vermittelt wird ist der Stil, also es wird nicht darauf geachtet, daß zuerst mal der Kranichstil erlernt wird. Nuja, und dann dieses "just relax" - so geht's sich nicht aus, auf längere Zeit. Es ist ja Kraftentwicklung gefragt, das heißt daß die gesamte mögiche biomechanische Funktion, also quasi die Zellgesamtheit, sich auf eine einzige oder mehrere gleichzeitige Aktionen konzentriert. Und der Geist ermöglicht dabei der Biomechanik des angreifenden Körpers, zunächst einzudringen, um seinen Angriffswunsch dann einem Ende zuzuführen. Erst mal, für den Moment. Und dabei ist man soweit möglich so nett, zu schauen, daß ihm nichts passiert, dem lieben Angreifer. Das ist so, ist das nicht nett?
nuja, gute Nacht allerseits. Waren ja interessante Beiträge dabei, danke.
@drunken monkey: ja, wie ist das also mit dem inneren und dem äusseren Lehrer? Stimmen die bei Dir schon überein? Hört sich doch fas so an, finde ich. Das ist bitter.... ich weiß......
