Der indische Seiltrick

"Auf Befehl des Meisters klettert nun der Knabe daran empor, bis er nicht mehr wahrgenommen werden kann. Seine Stimme jedoch ist in der luftigen Höhe deutlich zu vernehmen; er scheint sich dort oben wohl zu fühlen. Sein Meister fordert ihn nun ganz energisch auf, am Seil herunter zu klettern. Seinem Befehl wird jedoch nicht Folge geleistet. Voller Wut und mit einem Messer zwischen den Zähnen klettert er dem Jungen nach." etc...

Ich wünsche mir eine Angabe der Quelle...werde in den nächsten Tagen ergänzen, was ich herausgefunden habe. :)
 
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Ich halte es für wichtig, falls jemand wieder danach sucht, hier einige Informationen zum Thema festzuhalten. Die erwähnte HP versäumt es leider, eine Quellenangabe zu machen, was einem nicht gerade weiterhilft.

Grundsätzlich gehörte in den 1920ern Fakirismus und Yoga noch zusammen, was man sehr deutlich bei

Sedir
Le Fakirisme Hindou et les Yogas
1911 (zweite Edition)
sieht- hier wird bereits auf Chakren, Kundalini etc. eingegangen...natürlich nicht so detailliert wie es heutige Kundaliniliteratur macht.

Mircea Eliade
Yoga, Unsterblichkeit und Freiheit
1969
zählt einige Quellen des indischen Seiltricks auf (Anhang VIII,5) und erklärt, dieser Trick sei in einigen Ländern gesehen worden.

Über den Seiltrick gibt es eine überreiche Literatur, vgl. R. Schmidt, Fakire und Fakirtum (Berlin 1921), Massignon, Al Hallaj, Bd. 1 [in den Legenden der Mohammedaner]; Yule-Cordier, The Book of Ser Marco Polo (London 1892) etc.

Die ausführlichste Abhandlung des Tricks ist nach meinem Wissen enthalten in

Arthur Grobe-Wutischky
Fakirwunder und moderne Wissenschaft
1923

(S.28) Nach den Mitteilungen des Grafen von Klinckowstroem in dem schon mehrfach angeführten Aufsatze (Psych. Stud, 1922, Heft 5 und 6) fand Karl Kiesewetter schon in dem Widmann- Pfitzerschen "Faustbuche" (Nürnberg 1695) die wesentlichen Züge dieses fraglichen Fakirwunders, und zu dem gleichen Ergebnis gelangte A. Jakoby bei der Analyse einer irischen Sage. Wenn man nun dagegenhät, das der älteste bisher bekannte Bericht auf den angesehenen arabischen Reisenden Ibn Batutah (geb. 1324) zurückgeht, der das "Wunder" um 1348 am Hofe des Emirs Kortai von Khapsa (jetzt Hang- tscheu- fu in China) gesehen hat, so wird es wohl wahrschinlich, das es sich hier um altes Sagengut handelt (...).

Es wurden Reporter nach Indien geschickt, um das Wunder zu entlarven, die niemanden fanden, der es vorführen wollte :). Der Bericht eines Dr. Hugo Schönbrunn in Wien zeigt, wie damals das Phänomen angeschaut wurde.

(S. 33ff) Dieses vollkommene Versagen der Gravitationskraft war für mich ein so unfassbares, so fürchterliches Phänomen, das ich sofort dachte, der Fakir habe mich, allerdings in bewundernswerter Art und Weise, in Wachsuggestion versetzt, und es sei daher klar, dass ich dieses Phänomen nur in meiner Einbildungskraft erblickte. Um nun zu erkennen, ob ich überhaupt noch Herr meines festen Willens wäre, drückte ich mir den Nagel des rechten Mittelfingers in die linke Hand, um die Schmerzempfindung zu kontrollieren. Ich sah deutlich den halbmondförmigen Nageleindruck und fühlte den Schmerz. Meine nächste Erwägung war war folgende: Wenn mir der Fakir diese Erscheinung suggeriert hat, so ist es auch selbstverständlich, dass nur ich allein und niemand anders meiner Umgebung dieses Phänomen erblicken kann. (...) Während meiner späteren Reise beschäftigte mich dieses Experiment und seine Erklärung auf das lebhafteste. Es war für mich, der ich mich damals als einer der ersten in Oesterreich mit praktischer Suggestion beschäftigte, kein Zweifel, dass ich einer ungewöhnlich geschickten Suggestion erlegen war. Aber wie den Beweis führen? Es hätte hierfür nur ein einziges Mittel gegeben. Wenn nämlich während dieses Experiments ein unbefangener Beobachter die ganze Szene photographiert hätte, so hätte die unerbittliche, keiner Suggestion zugängliche Platte unbedingt zeigen müssen, ob sich ein merkwürdiges Phänomen abgespielt hat oder nicht. Ein merkwürdiger Zufall hat es ermöglicht, dass ein mir unbekannter Graf Veith mit seinem Freunde dieses Experiment in Indien, allerdings an anderem Orte, beobachtet hat. Dieser Graf Veith hat, wiee ich gehört habe, genau denselben Eindruck des Experimentes gewonnen, war also, ebenso wie ich, der Suggestion erlegen. Sein Begleiter dagegen hat den glücklichen Einfall gehabt, die ganze Szene zu photographieren. Die Platte zeigt nun den Fakir vor dem Grafen in hockender Stellung und über das ganze Gesicht grinsend. Merkwürdigerweise hielt er auf der Photographie eine Flöte in der Hand. Von einem herabhängenden Knäuel und dem hinaufkletternden Knaben war nichts zu sehen. Darnach muss gefolgert werden: 1. Es ist unzweifelhaft, dass sämtliche Personen, die das Experiment gesehen haben, oder richtiger, gesehen zu haben glauben, unter Wachsuggestion oder Hypnose gestanden haben. 2. Es ist daher sicher, dass alle Leute subjektiv richtig beobachtet haben, objektiv aber falsch, weil sie eben unter Wachsuggestion gestanden habenn. 3. Der exakte Beweis für die Aufklärung des Problems kann nur durch die photographische Platte gelilefert werden.

Was auch bei dieser- rationalen- Erklärung nicht bedacht wurde: wenn jemand einen solch lebendigen Eindruck einer Person suggerieren kann, kann er dann nicht auch die physikalischen Gesetze beeinflussen? :)
 
Wichtig wäre auch die Frage bis zu welcher maximalen Anzahl von Personen dieser Seiltrick aufgeführt werden kann.
Und wieviel Prozent der Zuschauer der Beeinflussung unterliegen.
Nehme ich jetzt die Hypothese daß es 3000 sind und alle 3000
der Beeinflussung unterliegen.
Könnte dann ein allmächtiger Yogi alle 6 Milliarden Menschen hypnotisiert haben
und wir befinden uns alle dauernder Hypnose.
Ab und zu erwachen einige der 6 Milliarden für einige Sekunden und
finden sich dann in einer völlig anderen (paranormalen) Welt wieder.
 
pipifax...
gegen den eigenen willen hypnotisiert werden läuft nicht
und solche tricks sind tricks solange se nicht unter kontrollierten bed. ausgeführt werden
 
Was ist Willen.
Was ist eigener Willen.
Wer behauptet hier er hat Willen.
Wer behauptet ein durchschnittlicher Mensch hätte eigenen Willen.
Daß ihr euch mal nicht täuscht.

Man könnte die gleiche Frage zum Bewußtsein des Menschen stellen.

Ich habe Bewußtsein und Willlen.
(Ja, manche haben sowas für 5 Minuten lang.)
 
@dura: Wenn Wissenschaftler einer solchen Demonstration beiwohnen, werden sie sehr genau schauen, ob es da etwas Faules dabei hat. Und wenn nach einer sorgfältigen Prüfung der Eindruck bleibt, es wurde den eigenen Sinnen eine Begebenheit vorgegaukelt, dürfte das auch das bodenständigste Denken erschüttern.

@cultbuster: Ich habe keine Antwort, was Willen ist, früher wurde das Bemühen, Gedankenruhe zu erreichen, oft mir Willenszucht, Gedankenbeherrschung etc. gleichgesetzt= was mit Machtausübung zu tun hat. Nur, welche Instanz ist da am Hebel?
:confused:
 
Was ist Willen.
Was ist eigener Willen.
Wer behauptet hier er hat Willen.
Wer behauptet ein durchschnittlicher Mensch hätte eigenen Willen.
Daß ihr euch mal nicht täuscht.

Man könnte die gleiche Frage zum Bewußtsein des Menschen stellen.

Ich habe Bewußtsein und Willlen.
(Ja, manche haben sowas für 5 Minuten lang.)

supi!!!!!!!


und was is der punkt?
 
Hab mich vor Ewigkeiten auch mal mit dem indischen Seiltrick beschäftigt.

Es ist allerdings eine Massensuggestion. Eine Vorstellung wurde mit einer Kamera mitgefilmt. Am Video war zu sehen, dass das Seil nicht in den Himmel ragte, sondern am Boden lag, und der Junge kletterte nicht hoch, sondern hantelte sich einfach an dem am Boden liegenden Seil entlang.

Die Quelle weiß ich leider nicht mehr, ist schon ewig her.
 
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Von einer Verfilmung weiss ich nichts, hast du noch eine ungefähre Idee vom Jahr der Vorführung? Wer hat den Trick zuletzt gesehen und wann?
 
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