K
Karuna
Guest
Der Mensch ist nur in der Einsamkeit der Natur zu großen, starken Gedanken fähig. Unser Prophet Mohamed bekam seine Botschaften vom Erzengel Gabriel in der Wüste überbracht.
Vom Erzengel Gabriel? Ich weiß gar nichts darüber. Kannst du mir über Euren Propheten Mohamed erzählen?
Möchtest du das wirklich?
Ja, Mahoud. Die Einfachheit und die Kraft Eures Glaubens sind es, die mich tief beeindrucken. Es wäre für mich bereichernd, darüber aus der Sicht eines Muslim etwas zu erfahren.
Na gut.
Er schenkte Kaffee aus dem Eisenkessel nach, stellte den Kessel zurück an den Rand der Feuerstelle und begann:
Mohamed, unser Prophet, Allah preise ihn selig, war ein einfacher Mann. Er hütete die Schafe und war bei Allen bekannt als ein Mensch mit gutem Herzen. Aus diesem Grund vertraute ihm eine reiche Witwe eine Karawane an, die Mohamed bis nach Syrien bringen sollte. Als er zurückkehrte, hörte die Witwe nur Gutes über ihn und wollte ihn heiraten. Mohamed war bereits vierzig, als ihm der Erzengel Gabriel erschien.
Unser Prophet suchte gerne auf dem Berg Hira eine Felsengrotte auf. Der Berg liegt mitten in der Wüste, dorthin, in die Einsamkeit, zog Mohamed sich zurück. Da erschien ihm eine Lichtgestalt, hielt ihm ein silbernes Tuch mit Schriftzeichen vor und befahl: Lies!
Da antwortete Mohamed, er könne nicht lesen. Der Erzengel Gabriel befahl ihm drei Mal: Lies! Und dreimal antwortete Mohamed, er könne nicht lesen.
Doch plötzlich war es, als nehme jemand nach und nach Besitz von seinem Herzen. Da konnte er lesen und die Botschaften des Engels aufschreiben.
Mohamed empfing sein ganzes Leben lang Botschaften von ihm. Bald fanden sich viele Anhänger, erst in Mekka und später in Medina...
Warum Medina?, unterbrach ihn Stella. Ich dachte, Mekka sei das Zentrum des Islam.
Umm al-Qurrah, die Mutter aller Städte, wurde später zur Heiligen Stadt Mekka. Zuerst jedoch musste Mohamed gegen den Unglauben, die Vielgötterei und die schwarze Magie predigen. Mekka war damals eine reiche Stadt und die Händler boten ihm unbegrenzte Macht und Reichtum an, wenn er schwiege, worauf Mohamed sprach: Es gibt nur einen Gott und Mohamed ist sein Prophet.
Mahoud schwieg und schien zu überlegen.
Sie dachte, was für eine bedeutsame Nacht. Wir sitzen oben in den Bergen des Oman und ich erfahre die Geschichte des Propheten Mohamed.
Diese Nacht wird nichts aus meiner Erinnerung löschen können.
In Medina breitete sich der Islam rasch aus, fuhr Mahoud mit seiner Erzählung fort. Es war, als hätten die Menschen bereits darauf gewartet. Besonders die Hirtenvölker in den Steppen Zentralasiens waren es, die den Islam mit offenem Herzen aufnahmen. Unser Glaube breitet sich weiter und weiter aus. Bis heute, Stella, nicht in einem straffen, statischen Muster, welches leicht zu analysieren wäre, sondern im steten Auf und Ab.
Beziehst du dich mit Aufstieg und Niedergang auf eine Kurve? Meinst du das mit statisch?
Genau, nickte er. Das sind die üblichen Entwicklungsformen, nicht aber beim Islam. Beim Islam sind es rhythmische Wellenbewegungen. Wie in einem großen Ozean musst du es dir vorstellen. Der Koran ist ein Ozean mit verschiedenen Tiefen und er ist unendlich und unerschöpflich. Von den meisten westlichen Gelehrten wird der Koran völlig missverstanden.
Mahoud verzog verächtlich den Mund. Mit wenigen Ausnahmen werten die westlichen Gelehrten den Koran als unlogisch ab. Sie vermögen es nicht, seine gewaltige Kraft und Poesie zu verstehen.
Er lachte auf. Und vor allem, Stella, verstehen sie nicht seine schlichte Einfachheit. Das ist der wahre Grund, warum der Koran seinen Siegeszug angetreten hat, er wurde so auf natürliche Weise angenommen.
Mahoud machte eine kleine Pause und reckte sich.
Stella sagte nichts, sie wartete, bis er fortfahren würde.
Und nicht nur das, Stella, begann er. Das Wichtigste von allem, der Koran ist Aufbewahrungsort aller Geheimnisse des Universums.
Er schaute sie ernst an. Und der geistigen und metaphysischen Mysterien. Der Koran ist lange noch nicht erschöpft. Er ist unerschöpflich.
Text von Karuna
Vom Erzengel Gabriel? Ich weiß gar nichts darüber. Kannst du mir über Euren Propheten Mohamed erzählen?
Möchtest du das wirklich?
Ja, Mahoud. Die Einfachheit und die Kraft Eures Glaubens sind es, die mich tief beeindrucken. Es wäre für mich bereichernd, darüber aus der Sicht eines Muslim etwas zu erfahren.
Na gut.
Er schenkte Kaffee aus dem Eisenkessel nach, stellte den Kessel zurück an den Rand der Feuerstelle und begann:
Mohamed, unser Prophet, Allah preise ihn selig, war ein einfacher Mann. Er hütete die Schafe und war bei Allen bekannt als ein Mensch mit gutem Herzen. Aus diesem Grund vertraute ihm eine reiche Witwe eine Karawane an, die Mohamed bis nach Syrien bringen sollte. Als er zurückkehrte, hörte die Witwe nur Gutes über ihn und wollte ihn heiraten. Mohamed war bereits vierzig, als ihm der Erzengel Gabriel erschien.
Unser Prophet suchte gerne auf dem Berg Hira eine Felsengrotte auf. Der Berg liegt mitten in der Wüste, dorthin, in die Einsamkeit, zog Mohamed sich zurück. Da erschien ihm eine Lichtgestalt, hielt ihm ein silbernes Tuch mit Schriftzeichen vor und befahl: Lies!
Da antwortete Mohamed, er könne nicht lesen. Der Erzengel Gabriel befahl ihm drei Mal: Lies! Und dreimal antwortete Mohamed, er könne nicht lesen.
Doch plötzlich war es, als nehme jemand nach und nach Besitz von seinem Herzen. Da konnte er lesen und die Botschaften des Engels aufschreiben.
Mohamed empfing sein ganzes Leben lang Botschaften von ihm. Bald fanden sich viele Anhänger, erst in Mekka und später in Medina...
Warum Medina?, unterbrach ihn Stella. Ich dachte, Mekka sei das Zentrum des Islam.
Umm al-Qurrah, die Mutter aller Städte, wurde später zur Heiligen Stadt Mekka. Zuerst jedoch musste Mohamed gegen den Unglauben, die Vielgötterei und die schwarze Magie predigen. Mekka war damals eine reiche Stadt und die Händler boten ihm unbegrenzte Macht und Reichtum an, wenn er schwiege, worauf Mohamed sprach: Es gibt nur einen Gott und Mohamed ist sein Prophet.
Mahoud schwieg und schien zu überlegen.
Sie dachte, was für eine bedeutsame Nacht. Wir sitzen oben in den Bergen des Oman und ich erfahre die Geschichte des Propheten Mohamed.
Diese Nacht wird nichts aus meiner Erinnerung löschen können.
In Medina breitete sich der Islam rasch aus, fuhr Mahoud mit seiner Erzählung fort. Es war, als hätten die Menschen bereits darauf gewartet. Besonders die Hirtenvölker in den Steppen Zentralasiens waren es, die den Islam mit offenem Herzen aufnahmen. Unser Glaube breitet sich weiter und weiter aus. Bis heute, Stella, nicht in einem straffen, statischen Muster, welches leicht zu analysieren wäre, sondern im steten Auf und Ab.
Beziehst du dich mit Aufstieg und Niedergang auf eine Kurve? Meinst du das mit statisch?
Genau, nickte er. Das sind die üblichen Entwicklungsformen, nicht aber beim Islam. Beim Islam sind es rhythmische Wellenbewegungen. Wie in einem großen Ozean musst du es dir vorstellen. Der Koran ist ein Ozean mit verschiedenen Tiefen und er ist unendlich und unerschöpflich. Von den meisten westlichen Gelehrten wird der Koran völlig missverstanden.
Mahoud verzog verächtlich den Mund. Mit wenigen Ausnahmen werten die westlichen Gelehrten den Koran als unlogisch ab. Sie vermögen es nicht, seine gewaltige Kraft und Poesie zu verstehen.
Er lachte auf. Und vor allem, Stella, verstehen sie nicht seine schlichte Einfachheit. Das ist der wahre Grund, warum der Koran seinen Siegeszug angetreten hat, er wurde so auf natürliche Weise angenommen.
Mahoud machte eine kleine Pause und reckte sich.
Stella sagte nichts, sie wartete, bis er fortfahren würde.
Und nicht nur das, Stella, begann er. Das Wichtigste von allem, der Koran ist Aufbewahrungsort aller Geheimnisse des Universums.
Er schaute sie ernst an. Und der geistigen und metaphysischen Mysterien. Der Koran ist lange noch nicht erschöpft. Er ist unerschöpflich.
Text von Karuna