Der Hauptmann und auch ….. im römischen Militärdienst

Teigabid

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Betrachten wir abschließend an unsere Besprechungen über die Frage wer beim römischen Militär nicht nur als ein Soldat, sonder ebenfalls als kommandierender Befehlsgeber in untergeordneter Position seinen Dienst als Söldner versehen hatte, wie nur wenige andere, ebenso wie dieser Hauptmann, dazu zwei als Augenzeugenberichte ausgegebene Texte der Evangelisten.
Die in der Überlieferung Matthäus und „Lukas“ zugeschrieben wurden:


Mt 8, 5-15


Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn:
Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen.
Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.
Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund.

Auch ich muss Befehlen gehorchen
und ich habe selber Soldaten unter mir;
sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er,
und zu einem andern: Komm!, so kommt er,
und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.

Jesus war erstaunt, als er das hörte,

und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.
Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen;
die aber, für die das Reich bestimmt war, werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis; dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.
Und zum Hauptmann sagte Jesus: Geh! Es soll geschehen, wie du geglaubt hast. Und in derselben Stunde wurde der Diener gesund.

Jesus ging in das Haus des Petrus und sah, dass dessen Schwiegermutter im Bett lag und Fieber hatte.
Da berührte er ihre Hand, und das Fieber wich von ihr. Und sie stand auf und sorgte für ihn.


Lk 7, 1-15

Als Jesus diese Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein.
Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte.
Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten.
Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst;
denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut.
Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst.
Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden.

Auch ich muss Befehlen gehorchen
und ich habe selber Soldaten unter mir;
sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er,
und zu einem andern: Komm!, so kommt er,
und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.

Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte.

Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden.
Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.

Einige Zeit später ging er in eine Stadt namens Naïn; seine Jünger und eine große Menschenmenge folgten ihm.
Als er in die Nähe des Stadttors kam, trug man gerade einen Toten heraus. Es war der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe. Und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie.
Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr und sagte zu ihr: Weine nicht!
Dann ging er zu der Bahre hin und fasste sie an. Die Träger blieben stehen und er sagte: Ich befehle dir, junger Mann: Steh auf!
Da richtete sich der Tote auf und begann zu sprechen und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück.



und ein :weihna2
 
Zuletzt bearbeitet:
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Im Mt 8, 5-15 wird einfach der Wunsch nach einer Fernheilung beschrieben, aber erst nachdem sich der Heiler zuvor dazu anschickte sogleich zum Kranken zu eilen.
Danach kommt eine relativ sachliche und kurze Beschreibung über den Militärdienst in einem VERGLEICH.
Auf wen sich dieser VERGLEICH bezieht wird nicht direkt in Worte gekleidet.
Auffällig ist dabei, sollte es sich um die Aufforderung handeln, den profanen militärischen Alltag mit der sensiblen Heilkunst auf eine gemeinsame Stufe zu stellen, dann müssen wir hier von einem Versuch, einem einmaligen Experiment einer Fernheilung ausgehen, denn das hat es in diesen Texten davor und danach nicht gegeben!
Im weiteren Verlauf der Erzählung erfolgt jedoch kein derartiger heilender Befehl des Heilers, wie man aus der Forderung vielleicht erwarten konnte, sondern die gewünschte Heilung wird als geschehen präsentiert.
Die logische Schlussfolgerung in meinen Augen wäre, die Genesung hat durch gute Behandlung bereits stattgefunden, und diesen Umstand konnte der Heiler wahrnehmen.
Die Hervorhebung der militärischen Funktionen hätte in der Nacherzählung einen ganz anderen Sinn, nämlich die religiös geforderte Wahrheitsbezeugung der Autoren, aber gleichzeitig auch die Distanzierung von den Verpflichtungen der Vergangenheit des Helden, der sich nun in einem anderen Umfeld bewegte mit keiner Über- und Unterordnung wie zuvor.



Im Lk 7, 1-15 werden sozusagen von einem weiteren Augenzeugen wichtige Textabschnitte vom Mt direkt übernommen, und bekommen dadurch eine bezeugende Bedeutung, aber es werden andere Teile der Erzählung mit nun differenzierten Inhalten beschrieben, und es kommen noch Ausschmückungen dazu, in eine bisher unbekannte Richtung. Diese bezeugende Methode mit den Änderungen und Ergänzungen ist typisch für die Entwicklung der Evangelien, und die haben eine Funktion, nämlich einen bereits in Umlauf befindlichen Text dadurch zu „überschreiben“ und inhaltlich eine neue Wertung zu geben. So wie es hier bei Lukas und dem Hauptmann mit der Ausrichtung in die Nähe der jüdischen Religion geschehen ist. Dabei hat man in Kauf nehmen müssen, es werde auch noch die ältere Version Anklang finden, aber deren Wirkungsgrad wurde nun auf 50 : 50 reduziert. Das ist auch der Sinn dieser Übung, die man insgesamt auch als einen „roten Faden“ bezeichnen könnte, der sich durch alle kanonischen Evangelien hindurch zieht.

Diese Praktik des „roten Fadens“ die finden wir auch bei den Petrusbriefen,
als Paulus den 1. Petr hernahm, der für ihn von Petrus geschrieben wurde, und sich den 2. Petr selbst geschrieben hatte, und nachträglich auch den in Umlauf brachte.
Wobei aus dem 2. Petr besonders die direkte Befürwortung dieses Paulus heraus sticht,
neben all den gemeinsamen sachlichen Inhalten zum 1. Petr, was den 2. Petr wie eine Interpretation seines Vorgängers erscheinen lässt.

Betrachten wir ergänzend die nachfolgenden Heilungsbeschreibungen an die Hauptmanngeschichte bei Mt und Lk, dann müssen wir feststellen, während Mt die direkte Heilung der Schwiegermutter des Petrus folgen lässt mit Handauflegung, folgt bei Lk eine direkte Totenerweckung mit dem stimmlichen Befehl des Heilers.

Nostradamus hat im 16. Jahrhundert dazu eine Randbemerkung hinterlassen:

„8, 5, 15 – das reimt sich nicht.“

Er befasste sich nicht nur mit der Zukunft sonder auch mit der Vergangenheit,
nach seinen eigenen Angaben in Prosa.

Ohne hier unmittelbar auf Mt 8, 5-15 hinzuweisen,
ähnlich wie in den zahlreichen „Null-Versen“ seiner Centurien,
wo stets die genauen Angaben von Namen, Ort und Zeit vermisst werden,
dürfte er sich exakt mit diesem Text befasst haben,
in seiner Umgebung, dem Konflikten von Katholiken und Hugenotten.

Mit dem Ergebnis: auch keine Bilder, auch keine Visionen dazu.



und ein :weihna1
 
Nostradamus konnte vllt nicht Namen, Ort und Zeit ausmachen.


:lachen:

Nein.

So hat er seine Bewertungen zu den Jesusgeschichten definiert,
rund um den "Null-Punkt" unserer Zeitrechnung,
ergänzt mit seinen "Einsichten" in die Vergangenheit.

Denn kann jemand von der Gegenwart in die Vergangenheit sehen,
was man als relativ einfach annehmen wird,
dann kann er, dieser Jemand, sich genau so gut gedanklich an einen Punkt der Zukunft positionieren,
und von dort in die Gegenwart zurückblicken,

- und schon hat er eine Prognose!


und ein :weihna1
 
Betrachten wir abschließend an unsere Besprechungen über die Frage wer beim römischen Militär nicht nur als ein Soldat, sonder ebenfalls als kommandierender Befehlsgeber in untergeordneter Position seinen Dienst als Söldner versehen hatte, wie nur wenige andere, ebenso wie dieser Hauptmann, dazu zwei als Augenzeugenberichte ausgegebene Texte der Evangelisten.
Die in der Überlieferung Matthäus und „Lukas“ zugeschrieben wurden:


Mt 8, 5-15

Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn:
Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen.
Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.
Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst;
sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund. Auch ich muss Befehlen gehorchen
Siehe
https://www.esoterikforum.at/forum/blog.php?u=23548
 
Betrachten wir abschließend an unsere Besprechungen über die Frage wer beim römischen Militär nicht nur als ein Soldat, sonder ebenfalls als kommandierender Befehlsgeber in untergeordneter Position seinen Dienst als Söldner versehen hatte, wie nur wenige andere, ebenso wie dieser Hauptmann, dazu zwei als Augenzeugenberichte ausgegebene Texte der Evangelisten.
Die in der Überlieferung Matthäus und „Lukas“ zugeschrieben wurden:



Lk 7, 1-15

Als Jesus diese Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein.
Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte.
Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten.
Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst;
denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut.
Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst.
Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden.

Auch ich muss Befehlen gehorchen
und ich habe selber Soldaten unter mir;
sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er,
und zu einem andern: Komm!, so kommt er,
und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es....

Siehe:
https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=4566958&postcount=138
 
Hallo anadi!

Ich verwende die neuerste Übersetzung der Universität Innsbruck.

Die von Luther aus dem 16. Jahrhundert dürfte nicht mehr so modern sein?!


und ein :weihna2
 
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Hallo anadi!

Darf ich Dich aufklären?


„Denn ich bin ein Mensch“ so heißt es in Deiner verwendeten Luther-Übersetzung.
Das ist schon einige Jahre her, nicht wahr?

„Auch ich muss“ so heißt es in meiner verwendeten Übersetzung der Uni Innsbruck.

„Auch“ gilt für „ebenfalls“, „gleich wie“ oder „ so wie“.

Die von Dir favorisierte Variante verwendet die direkte Beziehung „Mensch“
und die kann im Text nicht vorhanden sein.

Richtig ist jedoch, man kann den Militärdienst nicht mit der Heilkunst vergleichen.

Also, was soll das, was spricht der Hauptmann da?

Will er sagen der Heiler soll sich so benehmen wie er im Dienst,
einen Untergeordneten einen Befehl geben und der wird gesund?
Wo der Kranke doch gar nicht so ein Verhältnis zum Heiler hat,
über sich hat der Heiler genau so wenig einen Befehlsgeber,
so wie es der Hauptmann vorgezeichnet hat in seinem "angeblichen" Vergleich
– verstehst Du?

Worauf er tatsächlich sich bezieht, darauf habe ich schon hingewiesen,
nachdem der Nazaräner 2 Jahre beim römischen Heer gewesen ist,
hat er sich davon distanziert und sich der religiösen Seite zugewandt.

Der Autor hat diesen Vergleich verwendet, um die Wahrheit der Vergangenheit zu erwähnen, nur mit Andeutungen,
aber gleichzeitig weist er hin auf die Abwendung vom Militär durch den Nazaräner,
und zeichnet ihn als sehr religiös.

Und der 2. Autor hat hier noch ein paar Kohlen nachgelegt.

Darum ist der Vergleich, Hauptmann und Nazaräner beim römischen Militär,
vom Autor sehr wohl so gewollt, aber beim Nazaräner eben in der Vergangenheit.

Aber für die Schlagzeile – auf die andere Wange – reicht es!

Es kann sehr wohl so gewesen sein.
Der 1. Autor berichtet nüchtern den für ihn wesentlichen Inhalt,
mit Betonung auf die Rede des Hauptmannes,
Nebensächliches wie den Bau einer Synagoge lässt er weg,
und der 2. Autor hat sich als Augenzeuge selbst erinnert
und die Erzählung mit seinen ergänzenden Details ausgeschmückt,
womit die Grenzen von Militär und Religion wieder fließen.


und ein :fechten:
 
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