Der hassenswerteste Mensch....

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Meine Erfahrung ist, dass man niemanden hassen kann, den man kennt. Natürlich kann man immer noch vieles verabscheuen, aber hassen wird sofort schwer, wenn man Schwächen sieht. Das Klischee dass jemand der Leid anrichtet, daher hassenswert wäre, selbst sehr leidet, ist m.A.n. kein Klischee, sondern eine Wahrheit. Ich würde mich nicht dazu zwingen das sehen zu müssen um nicht zu hassen, aber bisher war es immer so, dass wenn es Gefühle/Gedanken die in Richtung Hass gingen gab, ich immer eine gewisse Verletzlichkeit und oft genug auch irgendwelche Qualitäten sehen konnte.

Bush ist übrigens ein gutes Beispiel... Die Hass-Person Nr.1 aller eher Linkseingestellten. Würde man Bush kennenlernen und für diese Zeit sich nur auf seine Persönlichkeit konzentrieren und wie er genau DANN ist, sich nicht mit Vergangenheit oder Zukunft beschäftigen, wäre er sehr wahrscheinlich ein ziemlich sympathischer Typ. Es soll sehr schwer sein ihn als Mensch nicht zu mögen, wenn man ihn kennenlernt.

Was übrigens auch ein interessantes Phänomen ist: Autoren von Biografien lernen die Personen ja in gewisser Weise kennen und dadurch auch zum Teil verstehen. Und daher fangen sie an, selbst die "bösesten Typen" auch ein bisschen zu verteidigen. Nicht in dem Sinne, das sei alles nicht so schlimm, aber mit Hinweisen darauf, weshalb er tat was er tat usw. Das Phänomen gibt es wirklich sehr oft und Journalisten können sich oft kaum davor schützen, wenn sie sich mit einer Person eingehender beschäftigen, auch gewisse Sympathien zu empfinden.
 
Ich weiss nicht, was ich mal empfand gegen einen Menschen.....war es Hass? Ich weiss es nicht.....weiss nur, dass ich ihn damals mit meinen bloßen Händen erschlagen hätte, wäre er mir über den Weg gelaufen, weil er was getan hat, was die Grenzen einer Mutter übersteigt......

War damals in psychologischer Betreuung, also weiss ich, dass die Gedanken nichts absurdes waren.

Ich sah mich in Tagträumen mit dem Auto fahren, er ging am Gehsteig und ich fuhr in brutal nieder....... War eine schlimme Zeit, in der ich mich bewusst daheim eingesperrt habe, um es nicht zu tun, aus Angst vor mir selbst.

Hoffe, ihr beckt jetzt nicht auf mich los, weil ich meine Gefühle von damals gepostet habe......ich stehe dazu und habe kein schlechtes Gewissen...... Es war für mich wichtig, um alles aufzuarbeiten......

Ich "beck" nicht auf Dich los *grins* - mir ist das auch passiert. Es gab einen Menschen, den ich so sehr gehasst habe, obwohl ich immer gedacht habe, MIR passierte sowas nie.

ICH würde doch nie jemanden hassen können...*jajaja*:rolleyes:

Es gab einen Menschen, der die Beziehung zu meinem Kind gefährdet hatte - und seitdem weiß ich: Ich kanns. Ja, ich kann hassen, und zwar so abgrundtief, dass mir selbst schlecht dabei wurde.

Ich hab mir dieses Punkteprogramm angeguckt - ich kann es nicht durchziehen. Denn dieser Hass, wenn ich ihn analysiere, entsteht aus Angst und Ohnmachtsgefühlen. Und dem kann ich in Wahrheit nichts entgegenhalten. Ich spüre es als Hass - aber ich denke, es ist Angst.

Das ganze ist ein paar Jahre her und ich gestehe, dass es heute noch mein wunder Punkt ist. Und ich habe eine Menge an Barrieren und Sicherheitsmaßnahmen aufgebaut, damit sich solch eine Situation nicht mehr wiederholt.

Hm, wenn ich mir das so durchlese, was ich da geschrieben habe....war auch ein Outing, denke ich.

Liebe Grüße
Suena
 
Liebe Mitlesenden und -schreibenden,

ich möche hier mal einige Fragen in den Raum werfen, deren Beantwortung vielleicht für viele hier eine große Ressource mit sich bringen würde. Vielleicht mögt Ihr Euch darauf einlassen?

  1. Wer ist der "hassenswerteste" (am meisten von Dir abgelehnte) Mensch, den Du kennst?
  2. Warum lehnst Du diesen menschen ab? Was tut er, was hat er für eine Eigenschaft (nimm die schlimmste), die ihn so ablehnenswert macht?
  3. Welche positive Eigenschaft kannst Du dagegen setzen? In welcher Weise unterscheidest Du Dich von diesem Menschen? Inwieweit bist du in dieser Hinsicht "besser" als derjenige?
  4. Wie würde dieser Mensch aus seiner Sicht Deine "positive Eigenschaft" bei "negativer" Beurteilung wohl nennen?
  5. Wie würde dieser Mensch aus seiner Sicht seine (von Dir abgelehnte) Eigenschaft wohl positiv nennen?
  6. Wo könntest Du diese positive Ressource möglicherweise selbst gut (zusätzlich zu dem, was Du schon kannst) gebrauchen können? Wo und wobei könnte sie Dir helfen?

Viel Vergnügen und Erkenntnis!
A.
was verlangst du denn hier? Dann gehe doch selber mit gutem Beispiel voran und opfere dich hier als Versuchskaninchen.
was soll das Ganze denn überhaupt? daß man am Ende sagen kann piep piep piep wir haben uns alle lieb?
es ist doch wohl das Normalste von der Welt daß man Menschen ablehnt, so blöd kann doch keiner sein daß er alle mag
Aber hassen, hmm das ist schon so eine Sache, denn Hass kann einen auffressen. Soweit sollte es gar nicht erst kommen und man kann, sollte etwas dagegen tun.
Meine Energien verschwende ich jedenfalls nicht um Präsidenten zu hassen:rolleyes:
 
Hallo:)

Ich glaube von mir sagen zu können, dass ich niemanden hasse - ich finde auch, dass Hass Liebe voraussetzt, die in Hass umschlagen könnte ... Hass ist mE ein sehr ohnmächtiges Gefühl ... ich bin da eher für Gespräche, denn ein Verrennen in niedrige Gefühle ....

Ich lehne auch Menschen nicht ab, sondern höchstens deren Einstellung, das was sie tun, verkörpern etc ....[/QUOTE]

Die aber nicht immer auf eine einsichtige Weise, manchmal sogar etwas grob.
Musst halt auch noch an Dir arbeiten! :umarmen:
 
der p. ist der hassenswerteste mensch. er hat mich öffentlich gedemütigt und geschlagen. ich werde ihn nicht anzeigen. das ist meine art der rache. die andere wange hinhalten und nachdenken, wie es dazu kam. denn es gibt vordergründig keinen anlass zu dieser attacke.

ich kanns mir auch nicht leisten, mich mit solchem abschaum abzugeben.
 
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Bush ist übrigens ein gutes Beispiel... Die Hass-Person Nr.1 aller eher Linkseingestellten. Würde man Bush kennenlernen und für diese Zeit sich nur auf seine Persönlichkeit konzentrieren und wie er genau DANN ist, sich nicht mit Vergangenheit oder Zukunft beschäftigen, wäre er sehr wahrscheinlich ein ziemlich sympathischer Typ. Es soll sehr schwer sein ihn als Mensch nicht zu mögen, wenn man ihn kennenlernt.

Meine tiefe Abneigung gegenüber Bush hat sich mehr und mehr in eine Art Mitgefühl gewandelt. Wie eigentlich bei vielen Menschen, die ich vorher eher abgelehnt habe. Früher habe ich dann tiefer einen Hass verspürt. Heute sehe ich mehr die Menschlichkeit in ihnen und erkenne ihre Unzulänglichkeit, weil ich sie auch in mir kennengelernt habe. Man lernt also auch unumgänglich andere besser kennen, wenn man sich besser kennenlernt.
Manchmal sehe ich den Bush und dann tut er mir irgendwie Leid, weil ich denke, dass er nicht glücklich ist mit der Person, die er ist, oder sein muss, oder was auch immer.
 
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