Der Gottesbeweis von Anselm von Canterbury

Danke, Maria!

Habe den Link schon gespeichert :)
Werde mich im Sommer eingehend damit beschäftigen.
Bis dahin muß ich noch einiges andere lernen...

Sag, warum kennst du dich so gut in phil aus?
Ist sehr erfrischend, sich mit dir zu unterhalten.
Gibt es ein Spezialgebiet deinerseits?
Könnte dich dann vielleicht bei manchen Problemstellungen befragen ;)
 
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Liebe Anna,

Gartner: Werde mich im Sommer eingehend damit beschäftigen.
Bis dahin muß ich noch einiges andere lernen...

was lernst du denn alles? *neugierigbin* :)

Gartner: Sag, warum kennst du dich so gut in phil aus?
ich wusste gar nicht dass ich mich so gut darin auskenne, also ich hätte das jetzt nicht von mir behauptet *rotwerd*, aber vielleicht liegt es einfach an meiner Liebe zur Weisheit (philo-sophia)... :umarmen:

Gartner: Ist sehr erfrischend, sich mit dir zu unterhalten.
danke, dieses Kompliment gebe ich herzlich gerne zurück.

Gartner: Gibt es ein Spezialgebiet deinerseits?
oh, ich fürchte da bin ich out-of-depth *grins*. Du hast ja sogar ein Wittgenstein-Zitat als Sing-natur... so viel Kenntnisse habe ich da nicht.

Meine Sing-natur hab ich doch glatt beim Studium des ollen Johann Valentin Andreae gefunden... so gesehen könnte man vielleicht davon sprechen, dass ich mich in all-chymischen Kon-Texten gewandt bewegen kann.

Aber das wenige, was ich von Wittgenstein kenne, mag ich schon auch.


Gartner: Könnte dich dann vielleicht bei manchen Problemstellungen befragen ;)
*lach* da lerne ich bestimmt mehr von dir als du von mir... also frag ruhig, ich lerne gerne... :kuesse:
 
QUOTE]ja, ich weiss, widersprüchlich das alles. Doch - wie gesagt - auch ein widerspruchsfreies Aussagenssystem kann Gott nicht fassen...[/QUOTE]

Wenn ich das richtig verstehe wäre, aus dieser Sicht, in gewisser Weise eine Art Kompatibiltätsproblem, oder das dafür nicht geeignete Bezugssystem. Zumindest im System nicht lösbar.

Nun gibt es ja aber noch zusätzlich zur logisch-rationalen Beschäftigung mit Gott auch noch die mystische, die ja durchaus zu so etwas wie einer individuellen Gotteserfahrung führen kann.
Was wäre das dann in diesem Kontext?
Natürlich führt diese Erfahrung vermutlich, und da wäre sie ja letztendlich mit der logischen Unmöglichkeit wieder ident, nicht zur vollständigen Erfassung Gottes'.

Andererseits, um quasi eine Art Abkürzung zu nehmen, ließe sich natürlich im dem Kontext auch die Frage stellen: "Wäre der Glaube, das glauben wollen nicht eigentlich schon in sich eine Art - zumindest als Wahrscheinlichkeit - Bestätigung der Existenz Gottes?
 
ja, ich weiss, widersprüchlich das alles. Doch - wie gesagt - auch ein widerspruchsfreies Aussagenssystem kann Gott nicht fassen...

Wenn ich das richtig verstehe wäre, aus dieser Sicht, in gewisser Weise eine Art Kompatibiltätsproblem, oder das dafür nicht geeignete Bezugssystem. Zumindest im System nicht lösbar.

Nun gibt es ja aber noch zusätzlich zur logisch-rationalen Beschäftigung mit Gott auch noch die mystische, die ja durchaus zu so etwas wie einer individuellen Gotteserfahrung führen kann.
Was wäre das dann in diesem Kontext?
Natürlich führt diese Erfahrung vermutlich, und da wäre sie ja letztendlich mit der logischen Unmöglichkeit wieder ident, nicht zur vollständigen Erfassung Gottes'.

Andererseits, um quasi eine Art Abkürzung zu nehmen, ließe sich natürlich im dem Kontext auch die Frage stellen: "Wäre der Glaube, das glauben wollen nicht eigentlich schon in sich eine Art - zumindest als Wahrscheinlichkeit - Bestätigung der Existenz Gottes?

Die mystische Gotteserfahrung oder auch "Gottesschau" genannt, findet bei Anselm statt. Nämlich nicht indem er glauben will, sondern indem er von vornherein glaubt. Und nur durch den Glauben, so sagt er, ist eine "Gotteserkenntnis" ermöglicht.

Einwände zur mystischen Gotteserkenntnis: Gott kann nicht erkannt werden. Unser Intellekt reicht nicht aus, um die Tiefen Gottes zu erkennen.
Gegenargument: Das hieße, wer das Licht der Sonne nicht erblicken kann, erblickt dann das Tageslicht auch nicht?!
 
Gartner: Einwände zur mystischen Gotteserkenntnis...

Khalil Gibran: Vertrauen ist eine Oase im Herzen, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.

Und das Wort "Vertrauen" ist praktisch synonym mit "Glauben" im Sinne der Bibel.
sowohl das hebräische "emunah" wie das griechische "pistis" lassen sich sowohl als Glaube als auch als Vertrauen übersetzen.

So stimmt Khalil Gibran mit Anselm überein, dass er zuerst das Vertrauen/den Glauben setzt, und dann das Denken.
 
Liebe Anna

Vielen Dank für diese schöne Thread von Dir.

Obwohl, wegen sprahlich konnte ich leider vieles nicht folgen, aber im Geist habe vieles verstanden...Ich zitiere hier den "Verstand" da , hier gemeinte Verstand für mich ist "der Geistige vertsand", wo nicht mit dem Anatomiesche, Strukturierte, fünf menschlichen Sinnesorgane gemeint: zu Sehen können,zum Hören können , Riechen, Schmecken und Tasten können.

Der Glaube ist für mich das Geschenkgottes,und der kann nur in der Liebegottes in eine Wirkung kommen.
Glaube an Gottesliebe?Dann kann der Glaube wirken..

Warum glaube ich? und an Was?

An eine höhere macht, Kraft, das Licht, die Energie ist, eine Existens ist, wo sich durch sein Wort, sein Leben, sein Kraft, sein Licht, bereits unter uns offenbart wurden ...in dem Fleisch Jesus Christus.

Jesus ist meine Glaube, meine Hoffnung und meine Liebe..
Ich kann diese alle drei nicht von einander trennen.

lg
love777
 
Unser Intellekt reicht nicht aus, um die Tiefen Gottes zu erkennen.

Stimmt durchaus. Zumindest, wenn man die "Lösung" aus dem Intellekt alleine zu finden versucht. Allerdings entstammt auch die Ausgangsbasis des Ganzen, der eigenen Glaube eben schon nicht dem Intellekt, sondern etweder einer Art inneren Überzeugung oder einer anerzogenen Programmierung, also ebenfalls einer unintellektuellen, irrationalen Basis.

Es ist aus meiner Sicht also eher ein Problem, dass der Intellekt dafür nicht ganz das geeignete Werkzeug zu sein scheint.
Was aber Denker quer durch die Geschichte noch nie davon abhielt, sich eben genau damit zu befassen. Also scheint in uns eben auch diese Sehnsucht zu sein, Gott auch auf diese Weise, auf dieser Ebene begreifen zu können.

Gegenargument: Das hieße, wer das Licht der Sonne nicht erblicken kann, erblickt dann das Tageslicht auch nicht?!

Wer das Licht der Sonne nicht erblicken kann, wäre, in egal welcher Lesart, blind, könnte also dann auch das Tageslicht wirklich nicht erblicken.
Andererseits, wer zu lange in das Licht der Sonne blickt, kann mit durchaus hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls erblinden. Was umgekehrt zum selben Resultat führt.
 
Es ist aus meiner Sicht also eher ein Problem, dass der Intellekt dafür nicht ganz das geeignete Werkzeug zu sein scheint.
Also scheint in uns eben auch diese Sehnsucht zu sein, Gott auch auf diese Weise, auf dieser Ebene begreifen zu können.

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So ist es..

Diese Sehnsucht ist ein Grundlage (Fundament) der Gottesgnade.

Gnade = Unverdientesgeschenk..

Jesus hat diese Sehnsucht in uns (wieder) geweckt..durch die ewige Göttlischesliebe..

Wir finden sie alleine in Vater-Mutter-Kind beziehung.

Fühlst Du Dich ein Kind Gottes?

Joh 1: 9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht.

11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.

12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben,

13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.


lg
love777
 
Was aber Denker quer durch die Geschichte noch nie davon abhielt, sich eben genau damit zu befassen.

Ist es nicht so, daß wir alle mehr oder weniger zu diesen "Denkern" gehören? :rolleyes:

Also scheint in uns eben auch diese Sehnsucht zu sein, Gott auch auf diese Weise, auf dieser Ebene begreifen zu können.

Ich sehe das auch so wie Du. Ich meine auch, daß es diese Sehnsucht in uns gibt, Gott auch verstandesmäßig zu erfassen. Die Theologie der Scholastik war auch der Ansicht, daß eben genau dieser "Verstand" es ist, der uns gottähnlich macht. Und meinte, daß man nur mit dem Verstand in der Lage sei, Gott am nächsten zu kommen.

Wer das Licht der Sonne nicht erblicken kann, wäre, in egal welcher Lesart, blind, könnte also dann auch das Tageslicht wirklich nicht erblicken.
Andererseits, wer zu lange in das Licht der Sonne blickt, kann mit durchaus hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls erblinden. Was umgekehrt zum selben Resultat führt.

In diesem Kontext fand ich interessant, daß wir, auch wenn wir nicht IN die Sonne blicken können, mit dem Tageslicht sehr wohl etwas VON der Sonne erkennen und von ihr sagen können. Ist doch eine schöne Analogie zum Thema Gotteserkenntnis und Gottesschau.
 
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Ist es nicht so, daß wir alle mehr oder weniger zu diesen "Denkern" gehören?

Natürlich. Also gibt es, obwohl es logisch-rational sinn-los wäre, wenn man die von maria45 erläuterten Grenzen berücksichtigt, doch eine Art inneren Motor, der uns in diese Richtung drängt.

In diesem Kontext fand ich interessant, daß wir, auch wenn wir nicht IN die Sonne blicken können, mit dem Tageslicht sehr wohl etwas VON der Sonne erkennen und von ihr sagen können. Ist doch eine schöne Analogie zum Thema Gotteserkenntnis und Gottesschau.

Darauf wollte ich hinaus.
Geht jetzt zwar etwas OT, aber wenn wir uns hier noch ein etwas modifiziertes Modell von Gott vorstellen und einbringen, quasi eine Art göttlichen Teil in uns und eine Art gröeren Gott im Außen, so könnten wir den Kreis schließen.

Durch die, auch intellektuell-rationale Beschäftigung mit Gott erfolgt eine Art innerer Wachstumsprozess unseres göttlichen (An-)Teils, der zumindest zu einer Annäherung und Erweiterung des Verständnisses führen kann. Und damit bekommt auch der rationale Versuch, selbst wenn er nicht direkt das "Ziel" erreicht, seinen Sinn und seine Berechtigung.

Und schließlich könnte man wohl auch das Denken über Gott als eine mögliche Art von Gebet sehen.
 
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