Es ist doch so, daß das Gedicht wesentlich konkreter spricht.
Was poetisch sich gereimt, ist viel weniger geschleimt,
denn die Persönlichkeit verwischt, wenn ein Dichter Worte mischt.
Wobei stets das Wort entscheidet, woran der Dichter gerade leidet.
(Das ist ja der Befreiung Grund, weshalb man tut so Worte kund.)
Mäken, Maken, Mieken, Möken- alles tut ein Menschlein flöten, wenn es nicht in Reimen spricht.
Tät ein Hahn hingegen tröten (so es Zeit zum Morgenröten) wär schon klar, was er bericht':
Kikerikikikikiii, reimen kann ich nicht, nein nie, deshalb ruf ich immer, ewig, hier aus meinem Hühnerkäfig.
Wobei Huhn daneben spricht: mich interessiert das nicht.
Für mich ist wirklich mal das Schöne- das ist für mich Dichter-Zweck- jenseits gradliniger Föne folgend sein dem Wortversteck.
Was ist dieses Wort, das kommt? Kenn es nicht, so es mir frommt.
Mieken, Maken, Möken, Pflüken: denkt sich nebenan das Küken.
(wobei das Kind, das ungeschlüpft sich fragt, was draußen wohl so hüpft.)
So habe ich nun Henne, Küken, Hahn, nen Schrei und Ei.
Klüger bin ich nicht geworden durch die Dichterei...
Wobei: was mir gefallen tut, das sind die Organellen.
Die sind so originell, sie passen in die Zellen.
Was ich sehr bewundern tu, das ist der Inhalt in dem Schuh.
Ich meine, wie VanTastens Ritt tatächlich biologisch glitt.
So erdverhaftet dichtend sein- kann ich nicht, Geist hier zu klein.
Bin zum Dichten nur geeignet, wenn "es" sich in mir so ereignet. <-- da siehst Dus, eignet-eignet--- ach wie schrecklich, benötige weitere Tomaten.
(rot=Erdung)
Das Dichten ist für mich ein Ausgleich, richtungslich.
Ich mag das Spielen mit den Worten, weil ich schreib' an andren Orten.
Und das ist immer blöder Text, der immer fragt: "what is the next?"
Es geht mir auf den Eiersack, daß ich täglich Worte plag...
Manchmal ist mein Geist ganz leer und schhhh...lich-t.
Leere ist dann- auch ne Portion Ungewiß. Oft ist mir dann, als hätte ich so richtig Schiß. Mir ist es eine Frage ganz im Innendrin, was es ist, das mich zeigt, das ich bin. Warum ist diese Sinnesbar vor meinem Aug von Jahr zu Jahr?
Was ist es, daß ich älter werd und mich mein Körper stets beschwert? Was macht es, daß ich hier ein Ei, so allein als Konterfei? Einzigartig im Gemüt, so wie auch hier im Fleischgeblüt?
Warum ist diese Trennung da von den and'ren, die so arg? Warum ist da der Wunsch nach einer Rückverbindung? Was ist der Sinn in einer Wortverkündung? Warum ist nur mein Schrecken so sehr groß, daß's klingt "Verrecken"? Was ist mein Stab und Stecken?
Alle diese Fragen sind es, die ich hab seit ich ein Kind. Die andren hatten nicht die Worte, die ich fand an meinem Orte. Diese Fragen habe ich, ich schenk sie euch, ich brauch sie nicht. Herr nimm sie mir bitte von den Schultern...
Grüße am Ewigkeitssonntag
von Trixi Maus