Der freie Wille und die Liebe sind nur eine Ilusion

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Hallo Niemand,

niemand schrieb:
die höchste Form der Liebe kennt keinerlei Ordnungen mehr und ist unvergleichlich. Wer sie einordnen möchte, macht sie dadurch sofort zunichte.
Nun - du meinst vermutlich die (emotionslose) Liebe zum Dasein an sich und als Ganzes. Sie geschieht erst nach einem Abschied von der quasi "engen Liebe", die uns an Eltern, Kinder und Partner bindet. Und sie ist erst möglich, wenn ide Verstrickungen anerkannt und gelöst sind, die durch die bindende Liebe enstanden sind. wer aber die bindende Liebe ablehnt, der kann sich nicht entstricken. Sehr oft ist etwas, das jemand für die Liebe zum dasien an sich nimmt, einzig ein Ersatzgefühl das nur ide Funktion hat, sich den iegenen Gefhlen nicht zu stellen.

Die größere Liebe aber shcließt die Bindungsliebe nicht aus sondern ein und geht dann mit ihr über sie hinaus. Die bindende Liebe ist vielleicht ihr Vehikel. So kann die Bindung - wenn anerkannt - uns nicht länger von anderen Menschen oder der Natur oder der Welt trennen, sondern sie verbindet uns.

Die umfassende Liebe gibt die Fähigkeit, alles zu lassen, wie es ist und ihm zuzustimmen. Dazu gehören auch Kampf und Ringen gleichsam wie der Einklang. Manchmal müssen und können wir dann auch dem Untergang eines Anderen zustimmen.

Diese große Liebe ist zurückhaltend und sie lässt allem seinen Lauf - dem eigenen wie den Schicksalen der anderen. Aber sie lässt uns auch uns einlassen ins Geschehen und handelnd eingreifen - ganz gleich ob "richtig" oder "falsch". Sie lässt uns auch nehmen. Du irrst, wenn du glaubst, sie sei nur gebend. Denn wenn wir nur geben, was tun wir dem anderen da an? Er kommt in die Bredouille, nur nehmen zu dürfen und nicht geben zu können. Was ist das denn für eine Liebe, die den anderen so in die Schuldigkeit kommen lässt?

Zur großen Liebe gehört, dass wir darin sowohl Freund als auch Feind sein können und dürfen, ja sogar müssen. Sie schließt alles ein - nichts aus.

Gruß
Christoph
 
@Christoph

was Du schreibst, lässt bei mir nun den Verdacht aufkommen, dass es nicht vorwiegend ein Geben Problem in der Gesellschaft gibt, sondern in der Hauptsache ein Annehmen Problem, oder liege ich da falsch ?
 
Wie das in "der Gesellschaft" ist, mag ich hier nicht mutmaßen. Ich sehe aber konkret oft ein Problem des Ausgleichens von geben und nehmen.

Sehr oft stellen sich die "Dauer-nur-Geber" bei näherer Betrachtung als eigentliche Nur-Nehmer (s. Helfer) und wirklich Bedürftige heraus.

Christoph
 
Christoph schrieb:
Hallo Teppich,


Dem ersten Teil kann ich zustimmen: wir haben gerne die Illusion, dass wir einen freien Willen haben. Meine Arbeit mit Menschen und Systemen hat mir in den letzten Jahren gezeigt, dass der Einfluss allerdings weit geringer ist, als wir gerne annehmen würden. Insofern kann ich dich bestätigen.

Allerdings kann ich ebenso sagen, dass die Liebe (nicht die "Verliebtheit") eine tatsächliche Kraft hinter dem was geschieht ist, der wir unterworfen sind, wie anderen Schicksalskräften auch. Wir haben bezüglich der Liebe keine echte Wahl ob wir sie annehmen oder ablehnen ob wir sie haben wollen oder nicht. Wenn sie uns erfasst hat, dann sind wir ihr unterworfen. Dies gilt insbesondere für die Bindungsliebe wie sie zwischen Kindern und Eltern, Geschwistern (durch die Geburt und Verwandtschaft) und auch zwischen all jenen Männern und Frauen immer (hier gilt die Generalisiserung!) besteht, die einen (hetero-)sexuellen Vollzug miteinander teilten. Ich hab's noch nie anders gesehen.

Mitunter ist diese Bindungsliebe blind und nicht weise und führt zu Schwerem und Beosnderem, wnen man auf die Wirkungen schaut. Oft führt sie den einen oder die Andere sogar in den Tod. Diese Art von Liebe hat ncihts mit "mögen" oder "nicht-mögen" zu tun und zeigt sich mitunter gerade jenen gegenüber, die wir gerne ausschließen würden, vielleicht weil wir ihnen weh getan haben. Gerade da - geschützt von Ablehnung, Wut oder gar Hass an der Oberfläche - hat sie eine besonders starke und mitunter subversive Wirkung. Ist sie aber ent-deckt und ans Licht gebracht, kann sie Gutes wirken.

So zumindest meine Erfahrungen in meiner Arbeit mit Menschen.

Und dann gibt es noch die "reife Liebe", jene, die den anderen nicht bindet sondern frei lässt und achtet und sieht - ganz wie er ist und ohne, dass der sich verändern müsste. Sie stellt keinen Anspruch sondern ist einfach.

Diese Liebe ist sehr selten und muss wachsen aus den anderen Arten der Liebe.

LG
Christoph

Beiträge mit Copyright und Link zur Beratung. Suchst du Kunden? Natürlich ist es einfach innerhalb der Verstandestätigkeit die Determination ausfindig zu machen. Es ist ein Kennzeichen der Objektivierung, dass die Dinge kausal geschehen müssen, so arbeitet der Verstand. Freier Wille findet somit auch nicht in einem wissenschaftlichen Weltbild, in der Zeit statt. Im Gegenteil. Strenge Wissenschaftlichkeit ist geradezu an die Kausalität, an Zeitlichkeit somit an die Determination gebunden. Das Wunder welches wir mit unserer notwendigerweise objektivierenden Verstandestätigkeit vollbringen, ist jenes, dass wir uns selbst aus der Betrachtung ausschliessen, indem wir das Ding in uns zum Ding ausserhalb unser selbst machen. Unerkannte Verstandestätigkeit meint Dinge des Bewusstsein ausserhalb seiner abbilden zu müssen. (Naiver Realismus, auch Uebertragung). Da die meisten Menschen diesem Weltbild glauben schenken, dürften deine Erfahrungen in der Praxis richtig sein, nur im Resultat ist sie eben sowenig reflektiert, wie das deiner Kunden. ich schliesse daraus, dass du deinen Kunden gar nicht helfen kannst. Freier Wille geschieht nicht in einer gemessenen, objektivierten Zeit, sondern in einer subjektiven Dauer oder wie Henri Bergson richtig sagt, "in der ablaufenden Zeit, nicht in der abgelaufenen Zeit." Determination ist bloss Kennzeichen der Verstandestätigkeit und der freie Wille kann durch diese schlechterdings nicht bewiesen werden. Freier Wille geschieht durch Verantwortlichkeit und durch die unabdingbare Moral die damit verknüpft ist, die sich aus solchem handeln ergibt. Dein Verstand sucht am falschen Ort. Moralisches handeln ergänzt im besten Fall die wissenschaftliche Sicht der Dinge. Wissenschaft ohne Ethik ist Unfreiheit, bezeichnet den freien Willen des Menschen im schlechtesten Fall als Illusion und entledigt sich dadurch ihrer Verantwortung. Das solcher Irrglaube keine weitere Verbreitung findet, ist offensichtlich nicht dein Verdienst.

Ebenso verkappt wie materialistisch orientiert, dein Liebesbegriff. Es ist halt modern sich dem allgemeinen Konsens anzuschliessen und die 1000ste Stimme im plausiblen und falschklingenden Chor zu singen.

Bindung ist keine Liebe. Bindung ist Bindung. Beziehung ist im Kopf, Liebe im Herzen. Das ist einfach ausgedrückt das wesentliche was es dazu zu sagen gibt. Wo Wahrheit ist, das ist auch Liebe und umgekehrt. Wo du dich einer "Bindungs-Liebe" unterwirfst, da beginnst du dich der Selbstlüge anzuschliessen. In einem sind wir uns sinngemäss einig. Liebe ist ein Lehrer und Freund des Menschen, sie steht über seinem egozentrierten Verstand, lehrt in die Wirklichkeit zu sehen und das alles ohne Peitsche und Zuckerbrot. Gerade darum ist ein Mensch der fähig ist, seine Liebe, die fern von Beziehungen steht auszudrücken, ein freier Mensch. Ein Paradox für den rationalen Menschen, aber das macht ja nichts, denn der rationale Mensch in deinem Sinne glaubt ja sowieso nicht an Freiheit. Er glaubt an die Wissenschaft, daran, das im Gehirn kein freier Wille gefunden werden kann, daran, dass er durch seine Beziehungen Liebe erfährt und bestimmt auch noch an anderen Unfug. Der selbstvergessene Mensch glaubt in Wahrheit alles was man ihm erzählt, solange es in einem plausiblen Mäntelchen daherkommt und sein Egoismus ist symptomatisch für seine Geisteskrankheit. Sein Egoismus ist eben nichts anderes, als eine ewige und langweilige Entschuldigung nicht tun zu müssen, was getan werden soll. Damit keine Missverständnisse entstehen, ich schliesse mich selbstverständlich in diesen Betrachtungen mit ein.

Grüsse, bernstein
 
Bernstein,

bleib du in deinen Gedanken und deinem Erdachten. Sehr rational dein Beitrag, finde ich. Und auch solche Theorie hat ihren Platz.

Ich bleib bei der unmittelbaren Erkenntnis - und die entstand nicht aus dem Verstand sondern aus unmittelbarer Wahrnehmung dessen, was mir in der Arbeit ansichtig wurde. Wenn etwas anders sich zeigt, dann werde ich es anschauen.

Wenn du es besser weißt, dann kanst du es ja vorführen.

Gruß
Christoph
 
Christoph schrieb:
Sehr oft stellen sich die "Dauer-nur-Geber" bei näherer Betrachtung als eigentliche Nur-Nehmer (s. Helfer) und wirklich Bedürftige heraus.

Ja.

"Ich kann halt geben nur",
sagte der Brunnen,
und sprudelte munter vor sich hin.

"Ich kann halt geben nur",
sagte der Brunnen,
und übersah die
ganze Welt.


Herzlich: R.E.M.
 
Hallo Christoph,

natürlich ist mein Beitrag rational, wäre er irrational, so hätte ich mir schon in den ersten Zeilen widersprochen. Es ist ganz klar Verstandesarbeit. Natürlich kannst du meiner Erkenntnisse als Theorie bewerten oder gar abwerten und selbst bei deiner unmittelbaren Erkenntnis verweilen. Gleiches Recht für alle. Ich bitte dich aber zu bedenken, das jeder Praxis die Theorie vorausgeht. Ein bisschen Reflexion muss sein. Selbst wenn du etwas so einfaches wie "1+1 = 2" lernst kommst du nicht umhin, die Theorie, besser das System welches dem zugrunde liegt zu erfassen. Du musst es zuallererst glauben, später wenn du das System verstanden, verinnerlicht hast, kannst du es anwenden, es ist dir zu deinem Wissen geworden. Du bist dann in der Lage auch komplexere Problemstellungen, welche auf diesem System basieren zu lösen. Erkennst du den Ablauf? Darum sage ich auch, dass im Grunde selbst die Wissenschaft ein Glaubenssystem ist. Es ist bloss ein rationales und kein mystisches System. Somit bin auch ich ganz ein Kind der Zeit, wie leicht zu sehen ist. Leider ist sich kaum einer bewusst, welchem System er anhängt. Er lässt sich speisen ohne darüber nachzusinnen. Was du also in deiner Arbeit ansichtig wirst, wie du es so schön ausdrückst, ist ein Produkt deiner Anschauung. Ich weiss leider nicht, ob du das verstehen kannst. Der kürze deiner Entgegnung nach, bist du nicht daran interessiert. Schade. Was soll ich dir vorführen? Das ich es besser weiss? Du hast mich nicht verstanden. Ich werde es nicht besser wissen können als du oder ein anderer, denn ich werde nur immer das sehen können, was in mir selbst als Anschauung angelegt ist, was mithin als Lebensphilosophie in mir zugrunde liegt. Ich schöpfe meine Wirklichkeit und bin der festen Ueberzeugung, dass in jedem dieses Vermögen angelegt ist, ob er sich nun dessen bewusst ist oder nicht. Du kannst an deinem Gegenüber nur das sehen, was selbst in dir angelegt ist. Etwas anderes siehst du nicht. Wenn du also meinst keinen freien Willen zu erkennen, liegt es daran, dass du dir selbst diesen freien Willen nicht zugestehen kannst. Das wiederum liegt darin begründet, woran du glaubst. Und was du glaubst, wird dir zur Gewissheit. Die moderne Glaubensinstitution, will dir weismachen, dass es keinen freien Willen gibt. Hast du dich schon einmal gefragt wozu? Denn eines ist ebenso gewiss, eine absichtslose Wissenschaft gibt es nicht, denn es gibt keinen absichtslosen Willen.

Grüsse, bernstein
 
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