" Der Firnis der Zivilisation ist hauchdünn ...."

Nun, da ist es hilfreich sich das Verhalten von Menschen bei Naturkatastrophen anzuschauen. Wie ist es dann da?

Da gräbt der Manager Seite an Seite mit dem Hilfsarbeiter, mit den bloßen Hände Verschüttete nach einem Erdbeben aus.
Die Un- und Leichtverletzten kümmern sich um die Verletzten.
Was noch vorhanden ist, wird geteilt.
Die Menschen der Welt organisieren Hilfslieferungen und schicken Helfer.

Grade in Krisenzeiten wird der Mensch zum wirklichen Menschen.


Stimmt. Das ist die eine Seite des Menschen. Leider gibt es noch eine andere: In Krisenzeiten gibt es immer auch jene, die sich auf dem Rücken der Anderen bereichern, die andere denunzieren um Vorteile davon zu erlangen, die morden, vergewaltigen, foltern und plündern. Die ihre dunklen Seiten hemmungslos ausleben. Auch dafür gibt es genügend Beispiele. Und wir dürfen auch nicht nur das Verhalten bei Naturkatastrophen als Beispiel nehmen, denn Krisen haben viele Gesichter.

Potentiell ist der Mensch zum Besten wie zum Schlimmsten fähig. Die zivilisatorische Decke ist in der Tat sehr dünn. Und in extremen Krisenzeiten zeigt sich dann, was wirklich darunter steckt. Hält man zusammen und hilft einander, oder haut man noch rauf? Es wird immer beide Seiten geben.
 
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Stimmt. Das ist die eine Seite des Menschen. Leider gibt es noch eine andere: In Krisenzeiten gibt es immer auch jene, die sich auf dem Rücken der Anderen bereichern, die andere denunzieren um Vorteile davon zu erlangen, die morden, vergewaltigen, foltern und plündern. Die ihre dunklen Seiten hemmungslos ausleben. Auch dafür gibt es genügend Beispiele. Und wir dürfen auch nicht nur das Verhalten bei Naturkatastrophen als Beispiel nehmen, denn Krisen haben viele Gesichter.

Potentiell ist der Mensch zum Besten wie zum Schlimmsten fähig. Die zivilisatorische Decke ist in der Tat sehr dünn. Und in extremen Krisenzeiten zeigt sich dann, was wirklich darunter steckt. Hält man zusammen und hilft einander, oder haut man noch rauf? Es wird immer beide Seiten geben.



Ja,

Plünderungen und Vergewaltigungen gehören z.B. zur "Kriegsbeute" regelmäßig dazu, nicht wahr?

Wenn ich mir die Vergewaltigungen in Afrika z.B. ansehe, die eine Kriegsstrategie darstellen, dann wirds mir nur übel. ( http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afrika/frauen.html )

Nun, und wenn es dann noch ein wenig enger wird mit Nahrung etc. oder fast gar nichts zu bekommen ist, also an teilen denken da wohl nur wenige und andere nehmen sich, was sie bekommen können, notfalls mit Gewalt.

Was will ich sagen: Die Phasen des Zusammenhalts hängen nicht unwesentlich davon ab, welche Perspektiven im Nachinein warten, zu erwarten sind. Wenn die Perspektive relativ aussichtslos ist (keine Hilfe, Besserung in Sicht b.a.w.), dann dürfte sich der Zusammenhalt recht schnell in einen Kampf ums eigene Überleben wandeln, oder?

:morgen:



Aber es reicht ja auch oft schon eine Enthemmung durch Alkohol oder andere Drogen etc.

Also, wenn ich mir die Ausschreitungen nach Fußballspielen z.B. ansehe.

Somit ist der Firnis doch sehr dünne, wenn eigentlich gar kein wirklicher Anlaß da ist und trotzdem gehts rund, oder?

:confused:
 
Unter der gelackten, blankpolierten Oberfläche brodelt es gewaltig.
Es ist allein schon alarmierend was für Werte einem und vor allen Dingen der jüngeren Generation durch die Medien vermittelt werden, wenn das der Spiegel unserer Gesellschaft sein soll und dies die Themen sind die uns bewegen-dann Gute Nacht.
Kein Wunder das sich viele Menschen in Spiritualität flüchten-was ja nicht immer negativ sein muss, trotzdem haben fundamentalistische Sekten Hochkonjunktur und diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr.Ich glaube schon das die Sinnsuche ein seelisches Grundbedürfniss ist und daher befürchte ich das die aufgestauten Kräfte und Gegensätze deskruktive Formen annehmen können und sprichwörtlich irgendwann die Bombe platzt.

Obwohl ich auch eher Glaube, dass die medial vermittelten Bilder, gesellschaftliche Verhaltensweisen und Mechanismen in Gang setzen.
Tendenziell geht es mMn schon in Richtung Gewaltbereitschaft, Sexismus, Schönheitswahn, Konsum- und Spassgesellschaft, wobei Menschen auch zur bloßen Ware degradiert und konsumiert werden und der Spass , natürlich um jeden Preis-auch und vorallem auf Kosten anderer.
Konsum-, Spass- und Popgesellschaft, inclusive Schönheitswahn-das ist die traurige Bilanz.
Ich denke, durch das ständige Bombardemont der Medien, werden gewisse Themen so sehr ausgereitzt und auf die Spitze getrieben, dass einfach auch ein falscher Eindruck von der Realität vermittelt wird, das Motto ist hier: only bad news are good news.
Diese schockierenden medialen Bilder-die ja Aufmerksamkeit erregen sollen, werden nicht mehr als schockierend empfunden-durch die ständige Konfrontation, entsteht der Eindruck der Normalität.Diese vermittelten Bilder, auch durch die Nachrichten sind mit der Realität nicht mehr kompartibel- es entsteht eine Diskrepanz, die durch "Anpassung" ausgeglichen wird.
Ich persönlich empfinde es als frappierend auf welche Abgründe wir zusteuern und vor allen Dingen wie rasant-im Zeitraffer sozusagen.




P.S. Sorry, wenn ich hier wiederum auf das Thema Medien zurückkomme- ist mir schon selbst aufgefallen,dass ich immerwieder auf das Thema zurückkomme, da es mich momentan wahrscheinlich beschäftigt-wobei das hier vielleicht auch gar nicht das Thema ist.
Ich finde aber das die Medien maßgeblich an gesellschaftlichen Umbrüchen beteiligt sind. Wie Mr. Morrison schon sagte:"Wer die Medien beherrscht, beherrscht die Meinung." -da ist viel wahres dran.
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das kommt auf den Typ Mensch an. Es gibt Menschen die selbst in einer katastrophalen Situation gute Nerven haben und die Ruhe behalten und anderen eine Hilfe und Stütze sind und es gibt Menschen die bei der kleinsten Aufregung rumkreischen und alle anderen mitziehen in ihrem Wahn.
 
Ja,

Plünderungen und Vergewaltigungen gehören z.B. zur "Kriegsbeute" regelmäßig dazu, nicht wahr?

Wenn ich mir die Vergewaltigungen in Afrika z.B. ansehe, die eine Kriegsstrategie darstellen, dann wirds mir nur übel. ( http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afrika/frauen.html )

Ja genau. Es gibt wohl nichts, was soviel Dunkles im Menschen zu aktivieren vermag wie der Krieg. Eine interessante Doku hatte ich vor zwei Tagen auf Phoenix gesehen. Da ging es um die Folterungen von vermeintlichen afghanischen Terroristen in Abu-Ghraib durch das Militär. Wobei sich dann herausstellte, dass die meisten der inhaftierten überhaupt nichts mit Al Qaida zu tun hatten. Wie sind sie in die Situation geraten? Manche hatten einfach nur das Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Und etliche wurden von Landsmännern an das Militär verschachert, weil der Nachbar scharf aufs Opiumfeld war. Hatten wir sowas nicht schon im dritten Reich? Und auch unter Stalin? Also ersetze das Opiumfeld durch etwas anderes, natürlich. Egal wie, egal wo. Bestimmte menschliche Verhaltensweisen wiederholen sich immer wieder.



Was will ich sagen: Die Phasen des Zusammenhalts hängen nicht unwesentlich davon ab, welche Perspektiven im Nachinein warten, zu erwarten sind. Wenn die Perspektive relativ aussichtslos ist (keine Hilfe, Besserung in Sicht b.a.w.), dann dürfte sich der Zusammenhalt recht schnell in einen Kampf ums eigene Überleben wandeln, oder?

Dieser Gedanke ist sicherlich richtig, das ist eine gute Erklärung. Gott sei Dank gibt es trotzdem immer auch Menschen, die selbst unter desolatesten Bedingungen über sich hinauswachsen und somit auch anderen als leuchtendes Beispiel dienen. Aber die sind eindeutig in der Minderheit.


Aber es reicht ja auch oft schon eine Enthemmung durch Alkohol oder andere Drogen etc.

Also, wenn ich mir die Ausschreitungen nach Fußballspielen z.B. ansehe.

Somit ist der Firnis doch sehr dünne, wenn eigentlich gar kein wirklicher Anlaß da ist und trotzdem gehts rund, oder?

Ja. Die zivilisatorische Decke ist grundsätzlich sehr dünn. In Krisenzeiten tritt es geballt zutage, aber in normalen Zeiten ist es trotzdem so, wie du beschreibst. Aber diese Dinge, die du beschreibst (Drogen, Alkohol, Fußballspiele) können auch nur etwas aus einem Menschen rausholen, was bereits schon in ihm steckt. Wenn jemand nicht gewaltätig ist, wird er es auch mit Alkohol & Co nicht sein.
 
Das glaube ich nicht. Ich glaube, daß jeder unter einem gewissen Quantum Druck kollabiert. Jeder kann zum Monster werden. Der eine früher, der andere später. "Die Zivilisation" schafft nur dankenswerterweise Schutzschichten.

ciao, :blume: Delphinium
ich weiß daß es Menschen gibt die in keiner Situation die Nerven verlieren. Es sind Menschen die keine närrischen plappernden Herdentiere sind, die sich niemals zu etwas hinreißen lassen würden. Die Menschen (und Tiere!) retten und sich dabei selber in Gefahr bringen. Es sind Menschen die keine Angst vor dem Sterben haben (oder es sich nicht anmerken lassen), die gerne viel Verantwortung übernehmen und einen unendlichen Mut besitzen.
ciao puenktchen
 
ich weiß daß es Menschen gibt die in keiner Situation die Nerven verlieren. Es sind Menschen die keine närrischen plappernden Herdentiere sind, die sich niemals zu etwas hinreißen lassen würden. Die Menschen (und Tiere!) retten und sich dabei selber in Gefahr bringen. Es sind Menschen die keine Angst vor dem Sterben haben (oder es sich nicht anmerken lassen), die gerne viel Verantwortung übernehmen und einen unendlichen Mut besitzen.
ciao puenktchen

Ich würde gerne glauben, daß es diesbezüglich Menschen gibt, die nicht die Nerven verlieren und ihre Ethik bewahren. Leider glaube ich, daß die von dir erwähnten Menschen nur mehr aushalten.

ciao, :blume: Delphinium
 
Ich würde gerne glauben, daß es diesbezüglich Menschen gibt, die nicht die Nerven verlieren und ihre Ethik bewahren. Leider glaube ich, daß die von dir erwähnten Menschen nur mehr aushalten.

ciao, :blume: Delphinium
ihre Ehtik... klingt für mich irgendwie wie aufgesetzt. Es gibt Charaktere, wie von mir beschrieben, deren ureigenste Natur ist es so wie sie sind.
ciao puenktchen

jeder Jeck ist anders:D
 
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