" Der Firnis der Zivilisation ist hauchdünn ...."

S

SammyJo

Guest
Diesen Satz sagte vor ein paar Wochen eine Dame in einem Gespräch und wir unterhielten uns zu mehreren darüber intensiver.

Grundtenor war, daß all das, was uns als "zivilisierte Gesellschaft" ausmacht, sehr, sehr schnell zerbröckelt und abbröckelt, sobald etwas Unvorhergesehenes oder Bedrohendes oder auch "nur" Spielerisches (siehe Ausschreitungen beim Sport etc.) auftritt oder droht aufzutreten.

Wie seht ihr das?

Wie ist es um unsere Zivilisation bestellt und was ist das überhaupt?

Wie dick ist der Firnis tatsächlich? Und wann bekommt der Risse?

:morgen:
 
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Für allzu dick halte ich den Firnis wirklich nicht, sobald starke Emotionalität (v.a. negative) oder Triebe ihm in die Quere kommen, gibt er nach.

ciao, :blume: Delphinium
 
er ist so, wie der Schokoladenüberzug einer Torte, standhaft und fest und schön, solange es allen gut geht, wendet sich das Blatt, sind und bleiben nur Vereinzelte "Menschen" Menschen hilfreich und gut. Vereinfacht ausgedrückt.

Diese Menschen sind mutig und herausragend oder tapfer und liebend bis zu ihrem Tod, die wahren Helden.
 
Was erwartet uns also in Anbetracht der eher unruhigen und instabilen Zeiten, die sich womöglich anbahnen?

Verschiedenste Krisenherde und kriegerische Auseinandersetzungen, Ressourcenverknappung, Trinkwasserverknappung, Nahrungsverknappung, Naturkatastrophen etc.pp.?

:confused:
 
Was erwartet uns also in Anbetracht der eher unruhigen und instabilen Zeiten, die sich womöglich anbahnen?

Verschiedenste Krisenherde und kriegerische Auseinandersetzungen, Ressourcenverknappung, Trinkwasserverknappung, Nahrungsverknappung, Naturkatastrophen etc.pp.?

:confused:


Nun, da ist es hilfreich sich das Verhalten von Menschen bei Naturkatastrophen anzuschauen. Wie ist es dann da?

Da gräbt der Manager Seite an Seite mit dem Hilfsarbeiter, mit den bloßen Hände Verschüttete nach einem Erdbeben aus.
Die Un- und Leichtverletzten kümmern sich um die Verletzten.
Was noch vorhanden ist, wird geteilt.
Die Menschen der Welt organisieren Hilfslieferungen und schicken Helfer.

Grade in Krisenzeiten wird der Mensch zum wirklichen Menschen.

:)

crossfire

 

Nun, da ist es hilfreich sich das Verhalten von Menschen bei Naturkatastrophen anzuschauen. Wie ist es dann da?

Da gräbt der Manager Seite an Seite mit dem Hilfsarbeiter, mit den bloßen Hände Verschüttete nach einem Erdbeben aus.
Die Un- und Leichtverletzten kümmern sich um die Verletzten.
Was noch vorhanden ist, wird geteilt.
Die Menschen der Welt organisieren Hilfslieferungen und schicken Helfer.

Grade in Krisenzeiten wird der Mensch zum wirklichen Menschen.

:)

crossfire




Mhm,

und bis zu welchem Punkt auf der Spirale nach unten?

:)
 

Warum sollte es eine endlose Spirale nach unten geben?

Die Menschheit stand, in ihrer gesamten Geschichte, immer wieder vor existenziellen Herausforderungen. Und wenn es dann wirklich eng wurde, war auch die notwendige Entschlossenheit da einen Ausweg zu finden.
Warum sollte das jetzt plötzlich nicht mehr funktionieren?

:)

crossfire

 
Endlosigkeit ist glaube ich nicht vonnöten.

Es gibt also deiner Ansicht nach keinen Firnis, sondern die Menscheit ist durch und durch zivilisiert? Bis in die kleinsten Zellen sozusagen.

:)

Was ist es dann, was da sporadisch an Ungereimtheiten auftritt?

:confused:
 
Menschen sind soziale Tiere und bilden gerne Gemeinschaften, so auch unter erheblichen Streßbedingungen. Dann kommts dann auch gerne mal zu den "Jetzt packen wir alle an!"-Aktionen, genauso wies am anderen Ende der Fahnenstange zu spontanen Metzeleien an "anderen Rudeln" oder Fremden kommt.

ciao, :blume: Delphinium
 
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Ich habe von Menschlichkeit geredet. Nicht von Zivilisation.
Zivilisation ist ein Kunstgebilde, das auf der Mehrheitsmeinung beruht. Also nicht unbedingt für jeden auch menschlich.
Was sich eben dann in Krisenzeiten zeigt, wenn die Zivilisation zusammenbricht. Und die Menschen ihr Menschlichsein zeigen, bei Katastrophen etwa.
Der zivilisatorische Konsens hat in normalen Zeiten durchaus Vorteile, z.B. ist es eine durchaus vernünftige Einrichtung, dass alle mit dem Auto rechts fahren. Aber in Krisenzeiten ist eine solche Festlegung nicht mehr wirklich sinnvoll. Z.B. nach einer Naturkatastrophe.

Die Frage, die sich also stellt, ist, ob der Mensch in Krisenzeiten zum skrupellosen Egoisten wird? Oder wird er solidarisch handeln?
Nun, nach Katastrophen zeigt sich, dass der Mensch eher zum solidarischen Handeln neigt. Vielleicht nicht alle, aber die Mehrheit.

Und so stellt sich die nächste Frage: Macht denn die Zivilisation, dass der Mensch weniger solidarisch, weniger menschlich handelt?

Und unter diesem Aspekt wäre weniger Zivilisation wünschenswert.

Was ja nicht notwendigerweise mit Leiden und Not gleichbedeutend sein muss.

:)

crossfire


 
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