der "Erzeuger"

In Aufstellungen war ich ja in vielen. Noch nie konnte ein Aufsteller angemessen die tatsächliche Ursache der Wut herausfinden. Da wurde dann extra die Wut dazu gestellt. Mit ihr wurde sich ausgesöhnt. Das wars. - Nur war die wut danach noch größer und stärker vorhanden! Fällt mir gerade wieder als Kritikpunkt der Vorgehensweisen der Aufsteller ein. (Ich meine einfach einen Persönlichkeitsanteil aufstellen und dann ausschließlich mit ihm zu arbeiten, anstatt weiter zu gehen, wo die wut eigentlich hingehört. (außer zu dem Klienten vor Ort) - aber das ist ja ein anderes Thema :rolleyes:


Hi, Pluto!


Hast du das echt noch nie erlebt, dass die Ursache der Wut herausgefunden wurde? Ich habe das nämlich schon erlebt! Ich kenne es so, dass erst mal die Wut gegen die Eltern ausgedrückt werden muss, die Enttäuschung, dass die Eltern nicht da waren, als man sie gebraucht hat. Erst dann ist es überhaupt möglich die Eltern anzunehmen.
Mir kommt es langsam vor, als ob manchmal die Ordnung ÜBER den einzelnen Menschen gestellt wird! Kein Wunder, dass die Wut dann nicht geht, sondern sogar noch größer wird! Denn im Grunde geht es ja immer um den einzelnen Menschen, er ist es, der Hilfe sucht. Und erst, wenn dieser Mensch gehört und angenommen wurde ist es sinnvoll zu gucken, inwieweit der Kontext, in dem er steht, ihn belastet. Vielleicht wird manchmal zu schnell der "Sündenbock" im System gesucht, damit der Hilfesuchende seiner INNEREN Wahrheit noch ausweichen kann.... aber vielleicht ist es auch sinnvoll, weil sie in dem Moment noch zu schwer anzunehmen ist.


Liebe Grüße

believe
 
Werbung:
hallo zusammen,

dank einiger aufstellungen, sage ich heute wieder "mein vater, statt mein erzeuger.
mir wurde dieser bergriff zugeworfen und ich habe mit diesem wort meine verachtung ausgedrückt.

all das was ihr hier schreibt kann ich nur bestätigen..................vor allem, dass der schmerz der mutter auf die kinder abgewälzt wird.

mein bruder hörte ständig "du bist wie der alte". ein kleiner junge der regelmäßig sah, wie hasserfüllt die augen auf unseren vater gerichtet waren. also für ihn, wenn ich wie mein vater bin, dann hassen sie mich auch wie meinen vater.

heute weiß ich, dass mein vater ein kuckuksei war................ich verstehe heute seine geschichte.

vor kurzem wurde mein bruder 40........er hat unseren vater eingeladen...........nach über 25 jahren waren mutter und vater friedlich im umgang. es war für uns alle eine erlösung. seit dem "dürfen" wir kinder wieder unseren vater erwähnen. aus liebe zur mutter haben wir ihn all die jahre verleumdet.
es gab viele süchte bei meinem bruder.....alkohol, drogen, sex, spielsucht............es wir besser, immer besser.

ich persönlich, bin dankbar, dass es die möglichkeit gibt durch aufstellungsarbeit tiefer zu schauen.

danke euch, toller thread


evian
 
Hi, Evian!


Danke für deinen Bericht! Ich bin froh, mal zu lesen, dass jemand hasserfüllte Augen kennt! In meinem Fall waren es die hasserfüllten Augen meines "Vaters" die allerdings auf mich gerichtet waren. Dank langer Suche und viel Aufstellungsarbeit verstehe ich heute warum, ich bin nämlich nicht seine Tochter, sondern seine Halbschwester, war der Heiratsgrund und der Grund, warum er seine große Liebe aufgeben musste!


Liebe Grüße

believe :)
 
Hallo believe,

Hast du das echt noch nie erlebt, dass die Ursache der Wut herausgefunden wurde?

ich habe schlimmstes erlebt, als ich davon berichtet hatte. Am allerschlimmsten davon waren die aufstellungen, in denen mir gesagt wurde, dass eine Verneigung vor meiner Mutter alles auflösen würde. Mit dieser Wut bin ich dann über zwei Jahre rumgelaufen. Bis dann zufällig das Thema bei meiner Psychologischen Kinesiologin aufgedeckt wurde. Es waren mehrere Schichten zu lösen, doch zu einer Aufstellung würde ich mit diesem Thema niemandem raten, ebenso nicht, wenn es Gewalt in der Familie gab. Gewalt erzeugt Abspaltungen und die habe ich noch nie in FA erlebt wieder zusammenzuführen.

@ Evian,

der persönliche Bericht von dir gibt mir sehr viel Einblick über das Wort Erzeuger. (wie ich es eingangs vermutet hatte).

Mir kommt jetzt eine ganz schlimme Idee: nach all dem, was ich hier gelesen habe, wäre es ja auch möglich, dass der ganz Hass, die ganze Wut und volle Verachtung von jemanden übernommen wird und am eigenen Kind weitergegeben wird, nur weil diese Frau in so ein verkorkstes Familiensystem eingeheiratet hat und durch ihre Sensibilität vieles aufnimmt. (Die Gedanken kamen mir wegen der Ursachen von Gewalt. Dann könnte ja auch eine eingeheiratete Frau an ihr (eigentlich) geliebtes Kind den ganzen Hass etc. der Familie des Mannes an das Kind weiter geben. Das würde mir überhaupt nicht gefallen. :schaf:

Dies wäre ja eine ganz neue Sichtweise: dass Ehepartner die unausgesprochenen Themen des anderen aufnehmen und ausleben. Würde der eine sich um das eigene kümmern und es in Ordnung bringen, wäre dann auch der Partner davon befreit.

Nachdenkliche Grüße Pluto
 
Dies wäre ja eine ganz neue Sichtweise: dass Ehepartner die unausgesprochenen Themen des anderen aufnehmen und ausleben. Würde der eine sich um das eigene kümmern und es in Ordnung bringen, wäre dann auch der Partner davon befreit.

Nachdenkliche Grüße Pluto

nur leider kümmern sich sehr viele Menschen nicht um die eigenen Themen...vor allem bei Männern habe ich die Beobachtung gemacht, dass sie diesen lieber aus dem Weg gehen und ihren Frauen, die sich um Heilung bemühen, das Leben noch schwerer machen.
Sind schon einige Beziehungen daran zerbrochen...

(natürlich gibt es auch Frauen, die das nicht tun und Männer, die ihre Heilung anstreben)

Ich habe mal gehört, dass eine Frau, die den Namen ihres Mannes annimmt, das Karma ihrer Schwiegermutter übernimmt. Das würde zu Deinen obigen Gedanken passen.
Wäre traurig, da hast Du recht...
 
Hallo believe,



Mir kommt jetzt eine ganz schlimme Idee: nach all dem, was ich hier gelesen habe, wäre es ja auch möglich, dass der ganz Hass, die ganze Wut und volle Verachtung von jemanden übernommen wird und am eigenen Kind weitergegeben wird, nur weil diese Frau in so ein verkorkstes Familiensystem eingeheiratet hat und durch ihre Sensibilität vieles aufnimmt. (Die Gedanken kamen mir wegen der Ursachen von Gewalt. Dann könnte ja auch eine eingeheiratete Frau an ihr (eigentlich) geliebtes Kind den ganzen Hass etc. der Familie des Mannes an das Kind weiter geben. Das würde mir überhaupt nicht gefallen. :schaf:

Dies wäre ja eine ganz neue Sichtweise: dass Ehepartner die unausgesprochenen Themen des anderen aufnehmen und ausleben. Würde der eine sich um das eigene kümmern und es in Ordnung bringen, wäre dann auch der Partner davon befreit.

Nachdenkliche Grüße Pluto

Liebe Pluto, da bist du auf dem richtigen Weg. Projektion, Übertragung.

Wenn man einen Partner heiratet, heiratet man seine ganze Familie.

Deswegen: Prüfe wer sich ewig bindet....(verbindet).

Auch unter dem Aspekt, ein Kind von einem Mann zu haben, der nicht als Vater vorhanden ist.
Welche karmische Aufgabe ist hier zu lösen (von der Frau, vom Kind).
Vielleicht unterbrechen/lösen/erlösen eines Schicksals der Sippe. (ein anderer Weg wird beschritten).

AL

Iza.
 
Hallo Ahorn,

Ich habe mal gehört, dass eine Frau, die den Namen ihres Mannes annimmt, das Karma ihrer Schwiegermutter übernimmt.

wie ist es dann mit einem Mann, der den Namen seiner Frau annimmt? (Ich denke gerade an einen Mann, der ein Kuckuckskind ist und so den Namen des falschen Vaters hinter sich lassen kann.)

Hmm..., dann hätte ich das Karma meiner Schwiegermutter. Bin jetzt ein bisschen überfordert, worauf ich hier schauen müsste (sollte)? Meine Schwiegermutter hat ihren Mann in jungen Jahren verloren und hat dann die 7 Kinder alleine groß gezogen. Selbst habe ich eine behinderte Tochter, was mich auch nicht so frei handeln lässt, wie ich es gerne möchte. Meinst du sowas?

Oder meinst du das unsichtbare Karma, das aus ihrer Familie, worüber keiner spricht und auch nicht sprechen darf? z.B. die verletzten Gefühle und Hoffnungen, als ihr Vater relativ jung gestorben war?


@ Izabella,

1. Auch unter dem Aspekt, ein Kind von einem Mann zu haben, der nicht als Vater vorhanden ist.
2. Welche karmische Aufgabe ist hier zu lösen (von der Frau, vom Kind).
3. Vielleicht unterbrechen/lösen/erlösen eines Schicksals der Sippe. (ein anderer Weg wird beschritten).

Ganz viele neue wichtige Fragen, die du da stellst. :danke:

zu 1. darum geht es ja auch mit meinem Thema zum "Erzeuger". Er hat sich ja auch "dünn" gemacht.

zu 2. den Vater zu achten. ihn als Vater des Kindes anzuerkennen und zu akzeptieren? vielleicht sogar ein ungelöstes Väter-Thema auch in der Familie der Frau? (schon seit Generationen verleugnete Väter, selbst wenn sie anwesend waren?)

zu 3. Erlösen, indem man die Väter anerkennt und in sich aufnimmt als Väter. ist bloß ein schwieriger Spagat, weil genau dies ja die Mütter mit allen Tricks zu verhindern versuchen. Letzte Möglichkeit müsste dann eigentlich der Abstand zur Mutter sein, denn wenn sie es nicht aushalten kann, wenn das Kind sich dem Vater zuwendet, wird sie wohl noch stärkere Waffen auffahren.

Daraus ergibt sich für mich eine neue Frage:
Bisher dachte ich immer, dass FA dazu verhelfen, dass die Familien wieder einander begegnen können, praktisch näher zusammen rücken. Wenn es jetzt aber jemand (ein älterer) aus dem System nicht aushält, dass ein Jüngerer beide Eltern / Systeme für gleich erachtet bzw. betrachtet, wäre es dann erstmal sinnvoll Abstand zu diesem Älteren herbeizuführen?

Liebe Grüße Pluto
 
Hallo believe,
ich habe schlimmstes erlebt, als ich davon berichtet hatte. Am allerschlimmsten davon waren die aufstellungen, in denen mir gesagt wurde, dass eine Verneigung vor meiner Mutter alles auflösen würde. Mit dieser Wut bin ich dann über zwei Jahre rumgelaufen. Bis dann zufällig das Thema bei meiner Psychologischen Kinesiologin aufgedeckt wurde. Es waren mehrere Schichten zu lösen, doch zu einer Aufstellung würde ich mit diesem Thema niemandem raten, ebenso nicht, wenn es Gewalt in der Familie gab. Gewalt erzeugt Abspaltungen und die habe ich noch nie in FA erlebt wieder zusammenzuführen.


Hallo Pluto! :)

Da hast du ja wirklich Pech gehabt! :umarmen: Aber man kann auch mit Wut aufstellen, denn es gibt auch Aufsteller, die damit umgehen können! Also erst mal nur teilnehmen oder vertreten und ganz genau gucken, ob es der/die Richtige für einen selbst ist!


Liebe Grüße

believe :)
 
Ahorn schrieb:
Ich habe mal gehört, dass eine Frau, die den Namen ihres Mannes annimmt, das Karma ihrer Schwiegermutter übernimmt.

Dann hatte ich wohl unbewusst das richtige getan: Nämlich bei der Hochzeit meinen Geburtsnamen zu behalten....:)


LG
Urajup
 
Werbung:
Hallo Pluto,

habe ich dich zu diesem thema inspiriert?

ein vater bedeudet für mich, dass er seinen kindern "liebe und herzlichkeit" gibt.

mein vater hat zb nur "pflichten" wie besorgungen oder andere tätigkeiten erfüllt (natürlich musste erst mal meine mutter sagen - mach mal) - aber er hat keine emotionale seite zeigen können und auch liebe war nicht da. ein kind merkt ob es geliebt und willkommen ist, oder ob man halt nebeinander her lebt.......
vielleicht hat eine mutter einfach mehr gefühle für ihr kind? ich kann das leider selber nicht beurteilen, da ich noch keins habe, aber ich stelle mir das schon so vor.

lg
 
Zurück
Oben