Nahtoderlebnisse erwähnte ich nur, weil ich mir dachte, daß das ein verwandtes Thema sein könnte und daß jemand vielleicht davon anfangen könnte zu schreiben. Und ich hörte dann innerlich das Gestreite, das dann darüber losgeht, ob das nun das Gleiche sei oder nicht oder was davon nun gleich oder vergleichbar wäre und wollte daher schon im Anfangspost dieses Thema "in meine Handtasche packen".
Daß man das Austreten bewusst wahrnehmen kann, da stimme ich Dir zu. Aber: wenn man etwas zum ersten Mal erlebt, dann ist es einem ja nur bedingt bewusst. Man nimmt erst mal teil. Also wenigstens war es bei mir so, aber ich denke, daß es ganz im Allgemeinen so sein dürfte. Es ist eine Art staunendes Sich-Wundern über das, was man wahrnimmt. (Übrigens eine Haltung, die man sehr empfehlen kann für das Reisen, findest Du nicht?)
Übrigens übe ich Tiefenentspannung seit ich 14 bin. Und ich beschäftige mich im Chigong und im Taichichuan mit dem Lenken und Leiten von Chi, und dieses lenkt und leitet man im Körper durch die Meridiane, an denen Ein- und Austrittspunkte für das Chi liegen. Es geht dort im fortgeschrittenen Lernen darum, das Chi aus dem eigenen Körper hinaus zu leiten und in einen anderen Körper hinein. Von daher bin ich, was die Betrachtung und Verschiebung von Grenzen meiner Vorstellung und meines Bewusstseins angeht, relativ geübt. So geübt, daß ich beinahe alles verstehen kann, und auch beinahe alles nachempfinden - und letztlich stelle ich stets fest: es wurden nur andere Worte für die gleiche Erfahrung verwendet. Und Ebenen gibt es nur im Auge des Betrachters, der sich kleiner oder grösser fühlen will.
Dazu fällt mir mein Bericht über die Seelenverwandten ein, die ich auf einer Reise traf. Ich hatte es weiter oben aufgeschrieben, in einem anderen Post.
Vorher reiste ich mehr "für mich", wanderte durch die Welten und fragte mich mehr oder minder, ob ich nicht einfach nur immer verrückter werde. Aber: weil ich stets aus dem Autogenen Training startete und daher mir meiner Emotionen bewusst und meines Denkens, hatte ich eigentlich keine Angst. Es war und ist für mich stets nur Eines gewesen: eine Übung, eine Praxis, Kung. Und kein Wunder, kein hype, sondern etwas sehr Ernstes - weil ich wohl aus dem AT immer starte.
Seit ich aber diese Erfahrung habe, daß ich mich inhaltlich nicht erinnere an eine Reise, jedoch morgens beim Kaffeekochen wie stets dann die abendliche Reise erinnerte und nach einer Weile des Hineinspürens wusste: "Du warst auf einem Planeten und hast dort Wesen getroffen, die Deine Seelenverwandten waren und mit denen liebst und lebst Du schon seit vielen Äonen zusammen" - seitdem fühle ich mich aufgehobener in etwas. Ich bin nicht mehr so alleine. Sondern ich weiß: es denken andere wie ich. Es mag sein, daß ich sie in diesem Leben nicht treffe, aber sie sind da. (Das ist ein tolles Gefühl.)
Im buddhistischen Sinne ist diese Frage nach der Verbundenheit also mehr oder minder leicht zu beantworten und auch die New-Age-Beschreibungen wie die Meine machen es leicht, sich geborgen zu fühlen. Aber auch im christlichen Sinne beschäftige ich mich natürlich mit der Frage, ob etwas übrig bleibt nach dem Tod. Ich glaube für mich: wenn man "es" vereint, in sich, wenn man es auch nur einen kurzen Moment im Leben schafft und dies wahrnimmt, dann ist das der erste Schritt, das Eis, das man zwischen sich und den eigenen Tod gebaut hat, schmelzen zu lassen. Und dann sieht man, meine ich, die Endlichkeit sehr genau. Und dahinter die Gotteserfahrung, wie darübergespannt.
Wenn dann noch mehr in einem ist als diese Endlichkeit, dann ist das ein Zeichen für das Existieren einer Unendlichkeit. Ich denke also: wer Endlichkeitserfahrungen hat, z.B. durch Krankheit oder den Verlust naher Angehöriger, und diese reflektiert und "es" darüber in sich vereint hat, der ist nicht mehr nur endlich, sondern der ist verbunden - mit dem Totenreich, dem Nirwana, der astralen Welt, der höheren Gerichtsbarkeit - es ist egal, wie man es nennt und was man dort sieht. Hauptsache es ist da.
Und dann fühlt man sich "übergeordnet", würde ich sagen, über das eigene Leiden, das eigene emotional erlebte Leben.
Und natürlich: wenn das so ist, wird einen das in andere Welten führen, als wenn es nicht so ist.
(Aber das alles ist nur ein Glaube. Das ist das Fazit: Man muß glauben. An irgendetwas, sonst kommt man an einer bestimmten Stelle nicht "höher" hinaus. Und gerade deshalb betrachte ich astrales Reisen als einen heiligen Akt, vor dem ich viel Respekt habe und jedem, der ebenfalls reist, versuche ich diesen Respekt zuteil werden zu lassen.)
Beim Schreiben zum Beispiel. Aber auch beim Reden, mitunter, wenn die Masse schweigt und alle hören und danach nicken und warten, wie es weitergeht. Gelingt mir nicht sehr oft aufgrund der Trägheit besagter Masse und aufgrund des bereits erähnten Unvermögens meinerseits, meine Worte gut zu wählen.
In manchen Verkehrssituationen: da übernimmt ein Höherer in mir, der bereits entschieden hat, daß ich die vielen vorgestellten Crashs, die ich als Möglichkeit meines Todes sah, bereits im Geiste und daher mit meiner Energie erlebt habe und daher diese oft geübten Ereignisse körperlich nicht wiederholen muß. Das gibt mir die Macht, auch in Schreckensmomenten auf der Autobahn das Fahrzeug zu lenken während einer Vollbremsung und nicht lenk- und handlungsuntüchtig zu werden. Danach bedanke ich mich immer nach oben.
Und ich übe es natürlich beim Taichichuan. Aber das ist natürlich schwer zu beschreiben, herrje. Wenn ich hier so sitze. Das ist ein wortloses Tun, bei dem ich über meine neuronal veranlassten Bewegungen hinwegsehe und meine Organe walten lasse. Das Chi steigt aus der Natur des Körpers empor und muß nicht stimuliert werden. Es führt dann die Bewegung aus, die man jahrelang geübt hat und der Arm hebt und senkt sich und so weiter. Man hebt nicht mehr selber, setzt den Schritt nicht mehr selber, sondern der Schritt wird gesetzt. Es hebt den Arm.
(und genauso wird "es" sterben - das Kind, das meinen Namen trägt.)
lg