Der Ernst des spirituellen Lebens

Dass die "ewige Verdammnis" in beiden Religionen vorkommt, auch im "klassischen" (mittelalterlichen) Christentum, ist eigentlich ein Zeichen, dass da etwas dran ist.


Dass es Hexenverfolgung im Christentum und in Stammesreligionen in Afrika und Asien unabhängig voneinander gibt bedeutet NICHT, dass da was dran ist.

Wie gesagt, in den indischen Religonen wird davon ausgegangen, dass es eine endlose Aneinanderreihung von Wiedergeburten gibt und eine immer wiederkehrende Folge von Erschaffen, aufrechterhalten und Zerstören von Welten.

Brahma der Erschaffer, Vishnu der Erhalter, Kali die Zerstörung, also Entstehen, Bestehen und Vergehen in einem ewigen Kreislauf. Korrespondierend ein ewiger Zyklus von Wiedergeburten die in ihrer Körperlichkeit dem selben Prinzip, Entstehen, Bestehen, Vergehen und der ewigen Wiederholung dieses Prozesses unterliegen. Und genauso unterliegen mentale Prozesse diesem Prinzip, Gedanken und Vorstellungen im Geist entstehen, bleiben eine Weile und vergehen dann wieder, dann entsteht ein neuer Gedanke, und das Spiel beginnt von vorne.
Das ist wie ein Fraktal, dieses Prinzip ist in den kleinsten Vorgängen wie einem Gedanken genauso zu finden wie beim Körper eines Menschen oder eines Baums und auf einer riesigen Ebene im Entstehen und Vergehen von Universen.

Im Unterschied zum Monotheismus wo von Gott nur ein einziges Mal ein Universum erschaffen wurde, so wie jedes Lebewesen dort nur ein einziges Leben hat nach dem es dann auf ewig gerichtet wird.
 
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Dass die "ewige Verdammnis" in beiden Religionen vorkommt,



Und wieso sollte man für ein Phänomen das von Natur aus vergänglich ist wie ein Gedanke einer EWIG andauernden Verdammnis anheimfallen?

Bei einem Gedanken muss man nur warten bis er von alleine wieder vergeht. Was soll daran also so ewigverdammend schlimm sein?
 
Ausschluss auf immer und ewig zeugt von diktatorischen Verhalten und Lieblosigkeit. Ein nur zu menschliches Verhalten!
So sind wir es heute gewöhnt zu sehen. Es wird alles einfach verziehen. Bei Sri Chaitanya gab es das aber nicht. Ein sexueller Gedanke war nicht hinzunehmen, jedenfalls in der Situation nicht. Wäre der Anhänger abseits in den Wald gegangen für seinen Gedanken, wäre es vielleicht weniger schlimm gewesen, da wäre ich mir jetzt nicht sicher.

Das ist wohl der Preis, den man zahlen muss, wenn man in eine höhere Dimension aufsteigen will. Mag er uns jetzt hoch erscheinen, eines Tages werden wir darüber lachen, vielleicht auch erst in vielen Inkarnationen.
 
So sind wir es heute gewöhnt zu sehen. Es wird alles einfach verziehen.


Richtig. Nachtragend sein ist menschlich, Verzeihen ist göttlich.

Ausserdem gibt es in den indischen Religionen Karma das für die negativen Auswirkungen negativer Taten sorgt und eben KEINEN Richter-Gott der Sünder nach einem willkürlich festgesetzten himmlischen Strafgesetzbuch bestraft.
 
Ein sexueller Gedanke war nicht hinzunehmen, jedenfalls in der Situation nicht. Wäre der Anhänger abseits in den Wald gegangen für seinen Gedanken, wäre es vielleicht weniger schlimm gewesen


Wo du Gedanken hast ist völlig egal. So lange es bei dem Gedanken über eine Handlung bleibt und du ihn nicht ausagierst und er von alleine wieder vergeht hat der keine negativen Folgen.

Du kannst auch den Gedanken haben xy ermorden zu wollen. So lange du es dann nicht tust ist alles paletti.

Ausserdem, auch du, Pfeil bist nur auf dieser Welt weil dein Vater und deine Mutter mal sexuelle Gedanken hatten. Wäre das so verdammenswert und alle würden sich dran halten das bleiben zu lassen würde die Menschheit mit sofortiger Wirkung aussterben.

Von daher sind deine Aussagen völlig absurd und deine Ablehung der Sexualität gegenüber ebenso.


Und übrigens haben auch die Hindu-Götter der traditionellen Überlieferung ein recht ausschweifendes Sexleben und Krishna wird nirgendwo verdammt weil der den Hirtenmädchen lüstern nachstellt.
 
Von Sri Chaitanya ist die Geschichte überliefert wie er einen Anhänger aus seinem Gefolge verwies, weil dieser einen sexuellen Gedanken hatte. Einen einzigen Gedanken! So streng sah Chaitanya das.
Dann gehört Chaitanya für mich nicht zu den Lehrern, die man als Vorbild haben sollte.
Die ganzen Veden stellen strenge Forderungen, Vegetarismus, Abstinenz, sexuelle Enthaltsamkeit. Doch der moderne westliche Mensch kümmert sich um all das meist wenig
Es gibt auch in unserer Zeit Menschen, die extrem streng mit sich sind und deren Weltbild so einiges verbietet. Wenn ein Veganer von einem Menschen umarmt wird, der einen Wollpullover trägt muss der Veganer erst mal ne umfangreiche Reinigungszeremonie durchführen.
Sind deswegen heute so viele Leute chronisch krank? Ist das die Strafe Gottes?
Und ich dachte, solche repressiven Glaubenssätze hätten wir seit einiger Zeit abgelegt.

LGInti
 
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Wahrscheinlich ging es auch nicht um den sexuellen Gedanken, sondern, dass er seine Gedanken nicht richtig fokussieren konnte, genau das wird heutzutage auch erwartet, und so ein Schüler müsste heute genauso die Gruppe verlassen, weil sonst die gesamte Gruppe wegen einer Person "nachhinkt".
Das kann sein. Ich stelle mir das so vor, Sri Chaitanya konnte telepathisch die Gedanken seines Anhängers lesen. Auch andere Gedanken wären unerwünscht gewesen, etwa, er hätte daran gedacht ein Schwein zu schlachten.

Wenn Sri Chaitanya singend und tanzend durch Indien zog, gefolgt von seinen Anhängern und jemand direkt neben ihm hat einen sexuellen Gedanken, das ging einfach nicht. Das wäre fast so, als ob einer da eine Zigarette raucht, an einer Currywurst knabbert ohne eine Flasche Bier trinkt. Der Anhänger musste weg.
 
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