Der Empörungsastrologe

Hättest Prediger werden sollen.
Goldrichtig, ich hab schliesslich auch Sonne Konj. Chiron. Da muss ich, sozusagen aus persönlicher Betroffenheit heraus, einfach die Menschen eines Besseren belehren.

Im Übrigen bin ich der Meinung, sie haben eine Belehrung ziemlich nötig, die Menschen. Ob nun ich die Menschen oder du mich belehrst, da mach ich persönlich nicht so einen grossen Unterschied.
 
Werbung:
Und hier noch mein ganz, ganz persönlicher Insider-Witz, über den ich immer wieder herzlich lachen kann. Viel Vergnügen mit diesem Klassiker, Menschheit.

 
Jake schrieb:
Ich hab das als pointierte Meinungsäußerung gelesen ... und neben all den Unsäglichkeiten, die hier in letzter Zeit ausgek...t wurden, eine mir sehr willkommene. Prediger fordern zu irgendwas auf oder wollen indoktrinieren ... wo wär das in dem Beitrag zu entdecken?


Nun, ich hatte den Text als Feststellungsdiktat gelesen, als „so ist es und nicht anders“. Er wurde m.E. nicht als Hinterfragung formuliert und ließ keinen Raum zur Diskussion. Ehrlich gesagt wirkte er auf mich doch etwas seltsam diktatorisch. Aber wie es so ist im Leben: jeder empfindet da anders.
Und ja, natürlich wurden hier – insbesondere von einer bestimmten Person – schlimmere Unsäglichkeiten ausgeko……. Aber darauf noch zu antworten, mache ich mir nicht mehr die Mühe.


Und die Feststellung "dieser Stil geht gar nicht" hat auch was Oberlehrerhaftes, oder?

Kann schon sein. Ich wollte früher auch mal Lehrerin werden……:D


LG
 
Goldrichtig, ich hab schliesslich auch Sonne Konj. Chiron. Da muss ich, sozusagen aus persönlicher Betroffenheit heraus, einfach die Menschen eines Besseren belehren.

Im Übrigen bin ich der Meinung, sie haben eine Belehrung ziemlich nötig, die Menschen.
Ob nun ich die Menschen oder du mich belehrst, da mach ich persönlich nicht so einen grossen Unterschied.

Dazu kann ich nur sagen, dass jeder Belehrer früher oder später auch die Klientel findet, die er braucht, weil die, die belehrt werden möchten, auf diese Art von Lehrer wartet.:D

Ich hingegen, mit meinem großen Uranusanteil, bin im Gegensatz dazu überaus belehrungsresistent und der falsche Ansprechpartner.....Aber ich denke, das ist doch OK für dich, oder?;)


LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Und hier noch mein ganz, ganz persönlicher Insider-Witz, über den ich immer wieder herzlich lachen kann. Viel Vergnügen mit diesem Klassiker, Menschheit.

Da liefere ich gerne die Übersetzung nach, wie sie die Grazer Kabarettistin Irene S. vor vielen Jahren gesungen hat ... die Übersetzung ins Hochdeutsche bleib ich schuldig ...

Da Aanzige, der mi erhört hat, woa da Pforra von Fischamend,
da Aanzige, der mi ni gstört hat, woa da Pforra von Fischamend,
da Aanzige, der um mi g'rehrt hat, woa da Pforra von Fischamend,
jo dea wor's, jo, dea wor's

nix auf youtube, aber auf iTunes kann man reinhören ... "Der Pfarrer von Fischamend", die "Blauen Engel"

Die Verlagerung der Ortsnamen war eine Spezialität von ihr ... u.a. wurde aus "Nutbush City Limits" "Ortsende Kematen" ...
 
Hättest Prediger werden sollen. Erhobener Zeigefinger nebst selbstgerechter Moralpredigt. Sorry, aber dieser Stil geht gar nicht.;)
Ich denke noch immer über diese drei Sätze nach, also über deren Bedeutung. (Über den Smiley am Ende hingegen nicht.)

Interessant ist ja, dass Menschen, welche an sich selbst den Anspruch stellen, wahrlich moralisch zu sein (oder abgeschwächt: zu handeln), immer ein wenig die Dummen sind. Erstens mag man sie nicht so gerne, weil sie stets ein bisschen zu wenig menschlich sind. Ein wenig metallisch, sozusagen. Von mir aus: ein wenig allzu saturnisch. (Ich habe ja übrigens auch Sonne Trigon Saturn. Und wegen Uranus: Der steht bei mir in Opposition zur Sonne und zu Chiron.) Zweitens sind sie oft noch am predigen, um Urajups Worte aufzugreifen, während sich alle anderen, nach tiefgründigen Diskussionen darüber, was man zu tun habe, längst am Buffet bedienen.

Mich interessiert das, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass fast alle Menschen sich selbst gerne als moralisch aufrichtig denken (sogar Verbrecher und Gauner tun das in der Regel), gleichzeitig aber im gelebten Leben in nicht gerade wenigen Fällen sich gerne nicht an die eigene Moral halten.

Der Mensch ist also, bei genauerer Betrachtung, zumeist nur halb halb. Also weder ein richtiger Verbrecher, noch ein richtiger Heiliger, sondern hat von beidem ein wenig, und nicht selten von keinem genug.

Was also ist denn das nun für ein Vorwurf, der von Urajup geäussert wurde? Es ist ja nicht der Vorwurf, ich würde eine Moral einfordern, die unmenschlich sei. Es ist ebenso wenig der Vorwurf, ich selbst würde meiner eigenen Forderung in keiner Weise standhalten. Es geht hier also gar nicht um die Moral, sondern was mir vorgeworfen wird, ist Selbstgerechtigkeit. Hier eine längere, eher umständlich formulierte Definition von Selbstgerechtigkeit.

Nun ist ja das Feststellen von Selbstgerechtigkeit bei anderen eine durchaus interessante Sache. Denn sobald jemand die Selbstgerechtigkeit eines anderen konstatiert, gibt er sich die Blösse, dass nun wiederum irgendjemand anderer daherkommen und ihm wiederum Selbstgerechtigkeit unterstellen kann. Womit sich diese Person ebenfalls entblösst, und eine weitere Person kommen und ihn kritisieren könnte. Und so weiter, ad infinitum. Die gegenseitige Kritik mag insofern ein amüsanter Zeitvertreib sein, aber was dabei nicht entsteht, ist irgendeine Art von Dialog, eine Gemeinsamkeit des Zieles, irgendeine gemeinsame Wahrheit zu finden, sich zu verständigen, oder wenigstens am Ende unvereinbare Weltbilder zu konstatieren.

Betrachtet man nun den Thread-Verlauf, dann fällt sofort auf, dass Jake die einzige Person geblieben ist, die nach meinem ersten Post inhaltlich etwas beigetragen hat. Urajup und Christel haben sich damit begnügt, Argumente ad hominem abzufeuern, freilich ganz ohne zusätzlich auch nur ein Wort über das zu verlieren, was ich da zu Beginn des Threads ausgesprochen hatte.
Dieses Nicht-auf-ein-Thema-Eingehen - freilich ohne gänzlich zu schweigen! - finde ich nun aber wiederum mindestens so interessant, wie Jakes Beitrag. Es wird also geredet - nur nicht über das, was da inhaltlich gesagt und behauptet wurde. Sondern, im Fall von Christel und Urajup, über denjenigen, der gesagt hat (mich). Urajup und Christel leiten also einen Wechsel der Ebene ein, sie wählen bewusst sofort Argumente der Meta-Ebene, ohne auch nur ein einziges Wort über die Ebene selbst zu verlieren. Also nicht "Was du gesagt hast ist falsch, weil..." sondern "Wer bist du, dass du so etwas sagen dürftest?".

Welche Art von Moral steht hinter einem solchen Verhalten? Offenbar eine Moral, die es erlaubt, andere ad hominem zu kritisieren, ohne auf den eigentlichen Inhalt des Gesagten Bezug nehmen zu müssen. Es wird die Autorität des Sprechenden in Frage gestellt, nicht der Inhalt des Gesprochenen. Um die Autorität eines anderen in Frage zu stellen, muss man aber selbst die Autorität besitzen, oder sie zumindest in Anspruch nehmen, das tun zu können!

Es geht hier, mit anderen Worten, also um ein Spiel der Mächte. Gerade indem Christel und Urajup mich hier kritisieren, beanspruchen sie letztlich Macht für sich selbst. Beispielsweise die Macht, es besser zu wissen, oder die Macht, ein Urteil fällen zu können und so weiter. (Selbstverständlich ist auch mein Eingangsposting ein solcher Machtakt.)

Und hier schliesst sich der Bogen. Ich stelle mir gerade vor (ob das stimmt, weiss ich zur Zeit nicht), dass die weiter oben erwähnte naive Person, die Moral einfordert, deshalb immer ein wenig der Dumme ist, weil er nicht begreift oder nicht begreifen will, dass Moral immer und in erster Linie ein Machtakt ist. Er glaubt an Ideale - seine Umwelt an die Macht.
Wer denkt, dass das alles nicht stimmt, der schaue sich nur mal die Rolle der Grünen in Deutschland an, oder auch die der SPD, wenn man ein bisschen weiter in die Geschichte zurückschaut. Sämtliche Ideale wurden im Verlaufe der Geschichte allesamt gegen Macht eingetauscht.

Die einzigen Dummen, die das noch nicht mitgekriegt haben, sind vermutlich die Prediger.
 
Nebenbei: Mein Ur-Grossonkel wurde von den Kommunisten Jugoslawiens umgebracht. Er hatte den Fehler gemacht, die Korruption von höheren Beamten öffentlich anzuprangern. Der Mann war Prediger.
 
Es wird also geredet - nur nicht über das, was da inhaltlich gesagt und behauptet wurde.

„Unser Herrgott hat einen großen Tiergarten“ pflegte meine Großmutter immer zu sagen. womit sie zum Ausdruck bringen wollte,
dass Menschen durchaus sehr verschieden sein können und viele durch eigenwilliges Verhalten und originelle Lebensentwürfe auffallen.
 
Werbung:
Hallo fckw, :)

Ich denke noch immer über diese drei Sätze nach, also über deren Bedeutung. (Über den Smiley am Ende hingegen nicht.)

Interessant ist ja, dass Menschen, welche an sich selbst den Anspruch stellen, wahrlich moralisch zu sein (oder abgeschwächt: zu handeln), immer ein wenig die Dummen sind. Erstens mag man sie nicht so gerne, weil sie stets ein bisschen zu wenig menschlich sind. Ein wenig metallisch, sozusagen. Von mir aus: ein wenig allzu saturnisch. (Ich habe ja übrigens auch Sonne Trigon Saturn. Und wegen Uranus: Der steht bei mir in Opposition zur Sonne und zu Chiron.) Zweitens sind sie oft noch am predigen, um Urajups Worte aufzugreifen, während sich alle anderen, nach tiefgründigen Diskussionen darüber, was man zu tun habe, längst am Buffet bedienen.

Mich interessiert das, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass fast alle Menschen sich selbst gerne als moralisch aufrichtig denken (sogar Verbrecher und Gauner tun das in der Regel), gleichzeitig aber im gelebten Leben in nicht gerade wenigen Fällen sich gerne nicht an die eigene Moral halten.

Der Mensch ist also, bei genauerer Betrachtung, zumeist nur halb halb. Also weder ein richtiger Verbrecher, noch ein richtiger Heiliger, sondern hat von beidem ein wenig, und nicht selten von keinem genug.

Was also ist denn das nun für ein Vorwurf, der von Urajup geäussert wurde? Es ist ja nicht der Vorwurf, ich würde eine Moral einfordern, die unmenschlich sei. Es ist ebenso wenig der Vorwurf, ich selbst würde meiner eigenen Forderung in keiner Weise standhalten. Es geht hier also gar nicht um die Moral, sondern was mir vorgeworfen wird, ist Selbstgerechtigkeit. Hier eine längere, eher umständlich formulierte Definition von Selbstgerechtigkeit.

Nun ist ja das Feststellen von Selbstgerechtigkeit bei anderen eine durchaus interessante Sache. Denn sobald jemand die Selbstgerechtigkeit eines anderen konstatiert, gibt er sich die Blösse, dass nun wiederum irgendjemand anderer daherkommen und ihm wiederum Selbstgerechtigkeit unterstellen kann. Womit sich diese Person ebenfalls entblösst, und eine weitere Person kommen und ihn kritisieren könnte. Und so weiter, ad infinitum. Die gegenseitige Kritik mag insofern ein amüsanter Zeitvertreib sein, aber was dabei nicht entsteht, ist irgendeine Art von Dialog, eine Gemeinsamkeit des Zieles, irgendeine gemeinsame Wahrheit zu finden, sich zu verständigen, oder wenigstens am Ende unvereinbare Weltbilder zu konstatieren.

Betrachtet man nun den Thread-Verlauf, dann fällt sofort auf, dass Jake die einzige Person geblieben ist, die nach meinem ersten Post inhaltlich etwas beigetragen hat. Urajup und Christel haben sich damit begnügt, Argumente ad hominem abzufeuern, freilich ganz ohne zusätzlich auch nur ein Wort über das zu verlieren, was ich da zu Beginn des Threads ausgesprochen hatte.
Dieses Nicht-auf-ein-Thema-Eingehen - freilich ohne gänzlich zu schweigen! - finde ich nun aber wiederum mindestens so interessant, wie Jakes Beitrag. Es wird also geredet - nur nicht über das, was da inhaltlich gesagt und behauptet wurde. Sondern, im Fall von Christel und Urajup, über denjenigen, der gesagt hat (mich). Urajup und Christel leiten also einen Wechsel der Ebene ein, sie wählen bewusst sofort Argumente der Meta-Ebene, ohne auch nur ein einziges Wort über die Ebene selbst zu verlieren. Also nicht "Was du gesagt hast ist falsch, weil..." sondern "Wer bist du, dass du so etwas sagen dürftest?".

Welche Art von Moral steht hinter einem solchen Verhalten? Offenbar eine Moral, die es erlaubt, andere ad hominem zu kritisieren, ohne auf den eigentlichen Inhalt des Gesagten Bezug nehmen zu müssen. Es wird die Autorität des Sprechenden in Frage gestellt, nicht der Inhalt des Gesprochenen. Um die Autorität eines anderen in Frage zu stellen, muss man aber selbst die Autorität besitzen, oder sie zumindest in Anspruch nehmen, das tun zu können!

Es geht hier, mit anderen Worten, also um ein Spiel der Mächte. Gerade indem Christel und Urajup mich hier kritisieren, beanspruchen sie letztlich Macht für sich selbst. Beispielsweise die Macht, es besser zu wissen, oder die Macht, ein Urteil fällen zu können und so weiter. (Selbstverständlich ist auch mein Eingangsposting ein solcher Machtakt.)

Und hier schliesst sich der Bogen. Ich stelle mir gerade vor (ob das stimmt, weiss ich zur Zeit nicht), dass die weiter oben erwähnte naive Person, die Moral einfordert, deshalb immer ein wenig der Dumme ist, weil er nicht begreift oder nicht begreifen will, dass Moral immer und in erster Linie ein Machtakt ist. Er glaubt an Ideale - seine Umwelt an die Macht.
Wer denkt, dass das alles nicht stimmt, der schaue sich nur mal die Rolle der Grünen in Deutschland an, oder auch die der SPD, wenn man ein bisschen weiter in die Geschichte zurückschaut. Sämtliche Ideale wurden im Verlaufe der Geschichte allesamt gegen Macht eingetauscht.

Die einzigen Dummen, die das noch nicht mitgekriegt haben, sind vermutlich die Prediger.

Selten so eine gute Reflexion der Geschehnisse gelesen. Respekt! :thumbup:
Sehr durchdacht, im Grunde weise und im Resumée trifft es mich ins Mark, weil das Stolpern über die eigenen Ideale bei mir persönlich nie in Macht mündet, sondern in Askese. Ich ziehe mich zurück und behalte meine Ideale für mich, denn Macht würde sie de facto zerstören und nicht nur sie, sondern auch mich selbst. Ein Tauschgeschäft, das definitiv nicht zum eigenen Herzen führt! Und ja, in der Predigt, verliert man den Bezug dazu und erwacht - und Erwachen ist ja auch etwas Schönes. Sogesehen kann man allen Entwicklungen etwas Positives abgewinnen. :)

Dein Beitrag lässt mich über den neuen Papst nachdenken. Sein aktuelles Anfangsverhaltensschema trifft Deine Analyse - finde ich.

liebe Grüße
 
Zurück
Oben