Der eigene Geist

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Da hast du dir aber ein Thema gegriffen... alle Achtung!

Erst mal hab ich den Eindruck, dass Geist und geistig sehr verschieden gebraucht werden und vieldeutig sind. Häufig werden Geist und geistig im Zusammenhang mit kognitiven Fähigkeiten gleichgesetzt, z.B. bei Menschen mit geistiger Behinderung. Bleibt man in dem Verständinis, wäre wohl das Gehirn der Wohnsitz des Geistes.
Mir fällt gerade der Heilige Geist ein. Wenn der Heilige Geist ausgeschüttet wird und Geist bezieht sich auf Denken und Denkprozesse, dann könnte damit das Höhere Wissen/Allwissen gemeint sein.
Irgendwie erschien mir der Begriff Geist bisher immer etwas nebulös, eben wegen der verschiedenen Bedeutungen, wenig fassbar. So wie der Geist, der aus dem Nichts auftaucht und in Erscheinung tritt. Gar nicht mal so im Zusammenhang mit Kognition, sondern eher als etwas dass ist und mit dem ich in Verbindung bin/gehen kann. So der Geist, der mich inspiriert. Der mich das hier gerade schreiben lässt. Dabei weiß ich nicht mal, ob das alles so stimmt. Fühlt sich aber gerade genau richtig an :)
Was aber ist diese Verbindung, dass der Geist durch mich wirken kann? Da fällt mir noch ein, der Thread heißt ja "Der eigene Geist"; so gesehen gäbe es ja keinen eigenen Geist so jeder einen extra für sich, sondern nur einen, der eben durch den jeweiligen Menschen den er durchströmt unterschiedlich zum Ausdruck kommt. Das widerum dann aufgrund Erfahrungen, Persönlichkeit, Individulität und "Durchlässigkeit" für den Geist. Also wenns doch nur einen gibt und der durch mein individuelles Menschsein unterschiedlich in Erscheinung tritt, dann ... es gibt ja zum Beispiel den Satz "Von allen guten Geistern verlassen sein" ... das würde zum dann bedeuten, das meint für mich gerade nicht, dass es Geist in der Mehrzahl vorkommt, sondern in verschiedenen "Qualitäten" wahrgenommen wird und sich ausdrücken kann je nach Resonanz des Menschen. So gesehen macht es auch Sinn warum viele spirituelle Schulen betonen, dass auf die eigenen Gedanke und Gefühle geachtet werden soll... sie ziehen unterschiedliche Geistqualitäten, wohlgemerkt des einen Geistes, der alles umfasst, an und wirken durch den Menschen. Hmm...

wow, das ist schön und differenziert geschrieben. Ich danke Dir für diese Betrachtungen.

Tja, ist es einer, in seiner letzten "Essenz" ungeteilter, der sich aber in vielfälitigen Formen zeigt, bzw. sich in diese Formen hineinergießt? Oder sind es viele verschiedene jeweils autonome Geister? Vielleicht hilft da die Analogie Wasser-Gewässer weiter? Obwohl kein Gewässer aus dem selben Wasser besteht ist seine Grundsubstanz doch das eine Wasser. Vielleicht verhält es sich mit "dem Geist" gleich, ich weiss es nicht.

Alles was ich weiß ist, daß was immer ich erlebe, was ich weiss, was ich kann, was ich tue und lasse, was mir so in der Aussenwelt erscheint mein "eigener" Geist mit dabei ist. Dieses "eigene" ist aber schon auch rätselhaft. Es klingt so, als "besäße" ich diesen Geist, wäre aber nicht er selbst - doch wer bin dann ich, dre Besitzer? Etwa Materie, so wie Coldmirror das irgendwo sagt? Das Gehirn? Schneidet man das Gehirn auf findet man nirgends sowas wie Geist oder ein Ich. Aber wahrscheinlich habe ich das falsch verstanden. Geist sei ein Nebenprodukt oder ein Produkt materieller Vorgänge - oder so.

Hm....
 
Ich glaube, er meint mit Geist die Seele und die Persönlichkeit eines Menschen. Trotzdem frage ich mich auch, warum er dieses Thema erstellt hat und was er mit diesem Thema bezwecken will.

Geist und Seele ist nicht das gleiche....Geist ist das bewusste Denken und handeln und manchmal meldet sich die Seele, als dass, was man das Unbewusste nennt
 
wow, das ist schön und differenziert geschrieben. Ich danke Dir für diese Betrachtungen.

Ich danke dir für diesen Thread.

Tja, ist es einer, in seiner letzten "Essenz" ungeteilter, der sich aber in vielfälitigen Formen zeigt, bzw. sich in diese Formen hineinergießt?

Ja.

Oder sind es viele verschiedene jeweils autonome Geister?

Die eigene Wahrnehmung macht das Glauben.

Vielleicht hilft da die Analogie Wasser-Gewässer weiter? Obwohl kein Gewässer aus dem selben Wasser besteht ist seine Grundsubstanz doch das eine Wasser. Vielleicht verhält es sich mit "dem Geist" gleich, ich weiss es nicht.

Genau das Bild vom Wasser. Wasser ab im Regentropfen, im Tümpel, dem Bach, Fluss, Ozean hat immer die gleiche chemische Grundformel und unterscheidet sich dann nach Zusatzsoffen, Grad der Reinheit oder Verschmutzung. Diese Zusatzstoffe/Zugaben liegen dann im jeweiligen Menschen und der eine Geist kommt entsprechend gefärbt durch.

Alles was ich weiß ist, daß was immer ich erlebe, was ich weiss, was ich kann, was ich tue und lasse, was mir so in der Aussenwelt erscheint mein "eigener" Geist mit dabei ist.

:) Du kennst doch die Worte "geistreich" und "geistlos"? Lies deinen Satz oben noch mal. ;)

Dieses "eigene" ist aber schon auch rätselhaft. Es klingt so, als "besäße" ich diesen Geist, wäre aber nicht er selbst - doch wer bin dann ich, dre Besitzer?

Um mal das Bild vom Wasser weiterzuführen. Wasser an sich hat ja keine Form. Es kann sich aber allen möglichen Formen anpassen und sehr viele Sustanzen durchdringen und sich mit ihnen verbinden. Ohne Form jedoch ist es eigentlich nicht vorstellbar, weil es versickern oder verdunstet oder "einfach" unendlich ist. Und so stell ich mir das mit dem Geist vor. Der ist auch einfach da und zeigt sich für mich wahrnehmbar in Dingen/Formen, die ich begreifen kann. Der Mensch ist das Gefäß für den Geist wie der Krug ein Gefäß für das Wasser ist oder das Ufer eins für das Meer.

Etwa Materie, so wie Coldmirror das irgendwo sagt? Das Gehirn? Schneidet man das Gehirn auf findet man nirgends sowas wie Geist oder ein Ich. Aber wahrscheinlich habe ich das falsch verstanden. Geist sei ein Nebenprodukt oder ein Produkt materieller Vorgänge - oder so.

Umgekehrt. Ohne Geist keine Materie. Nimm das Begreifbare, z.B. einen Stuhl oder irgendwas Technisches, egal was, es hat seinen Ursprung im Geist. Jemand hatte den Geist (= die Idee, Inspiration, Gedanken) und transportierte ihn in die Materie. Der Blick auf und in die Materie, wobei das ja auch schon wieder geistige Prozesse einschließt, mag den Geist inspirieren... oder anders... Materie kann sich nicht selbst schöpfen/erschaffen/erdenken,... schöpferische Prozesse wie z.B. durch Naturgewalten könnte man dagegenhalten; allerdings ist das doch eher ein Umgestalten von bereits Bestehendem z.B. bei Erdbeben und keine Neuschöpfung in dem Sinne...und ob das wirklich nur die Materie aus sich selbst heraus ist oder doch eine höhere Kraft/der Geist wirkt wäre auch noch eine Betrachtung wert.


Hmm...
 
Geist und Seele ist nicht das gleiche....Geist ist das bewusste Denken und handeln und manchmal meldet sich die Seele, als dass, was man das Unbewusste nennt

hm,
diese Differenzierung zwischen Geist und Seele kann ich nur bedingt nachvollziehen. Du definierst Geist als Denken und Handeln, etwas Praktisches, Greifbares, als das, was wir gewöhnlich wahrnehmen und stellst die Seele dahinter oder daneben als etwas Zweites, Verborgenes, irgendwie Geheimnisvolles. Wo ist die Grenze zwischen Bewusst und Unbewusst, frage ich mich da. Lässt sich der Begriff Seele so trennscharf vom Begriff Geist unterscheiden? Für den fragenden, denkenden Geist mag es das Unbewusste geben, einfach als Frage, als Vermutung als mögliche Antwort für etwas hinter dem Bewussten liegenden. Doch ist das nicht eher ein Problem des Denkens als ein Problem der "tatsächlichen" Verhältnisse? Kann das Denken überhaupt je etwas über diese tatsächlichen Verhältnisse finden? Und ist nicht die Annahme der Seele ein Produkt des Denkens?
 
hm,
diese Differenzierung zwischen Geist und Seele kann ich nur bedingt nachvollziehen. Du definierst Geist als Denken und Handeln, etwas Praktisches, Greifbares, als das, was wir gewöhnlich wahrnehmen und stellst die Seele dahinter oder daneben als etwas Zweites, Verborgenes, irgendwie Geheimnisvolles. Wo ist die Grenze zwischen Bewusst und Unbewusst, frage ich mich da. Lässt sich der Begriff Seele so trennscharf vom Begriff Geist unterscheiden? Für den fragenden, denkenden Geist mag es das Unbewusste geben, einfach als Frage, als Vermutung als mögliche Antwort für etwas hinter dem Bewussten liegenden. Doch ist das nicht eher ein Problem des Denkens als ein Problem der "tatsächlichen" Verhältnisse? Kann das Denken überhaupt je etwas über diese tatsächlichen Verhältnisse finden? Und ist nicht die Annahme der Seele ein Produkt des Denkens?

Die Seele ist im Hintergrund, Seele ist sogar erst an dritter Stelle, wir haben das praktische, das greifbare, den Geist und dan kommt das Ego, das falsche Ego, dass versucht, eine Verbindung des Geistes zur Seele vorzugauckeln
 
@Munay

Die eigene Wahrnehmung macht das Glauben. (das es viele Geister gibt)

Ja, aber was ist Geist denn nun? Ich glaube an viele Geister, ich glaube, das Geist in allem ist, das lebt - Aber direkt kann ich nur meinen eigenen Geist und dessen Tun und Wirken erfassen. Oder? Dass Geist auch in allem anderen ist, das kann ich nicht so direkt sehen, nur ahnen. Nehmen wir "den anderen". Ich kann mich in ihn hineinversetzen, mir vorstellen, wie sein Geist wahrnimmt. Aber das ist nicht so direkt wie das, was ich im eigenen Geist erfahre, es sei denn ich könnte aus meinem Körper herausfahren und in einen anderen schlüpfen. Doch selbst dann sehe ich wieder nur aus meinem eigenen Geist, nur dann aus einer anderen Perspektive. Ist es also nur eine Annahme, daß im "anderen" auch Geist ist so wie in mir? Für die "Ein-Geist-Theorie" spricht für mich ganz stark genau ebendiese Beschränkung, daß ich unmöglich mehr als nur eine Perspektive gleichzeitig sehen kann. Ich habe nur eine einzige Perspektive. Oder nicht? Alles andere ist doch nur Vorstellung.

Genau das Bild vom Wasser. Wasser ab im Regentropfen, im Tümpel, dem Bach, Fluss, Ozean hat immer die gleiche chemische Grundformel und unterscheidet sich dann nach Zusatzsoffen, Grad der Reinheit oder Verschmutzung. Diese Zusatzstoffe/Zugaben liegen dann im jeweiligen Menschen und der eine Geist kommt entsprechend gefärbt durch.

Wieder das Problem mit der Selbstwahrnehmung. Es mag theoretisch so sein, wie Du sagst, ja, es funktioniert logisch sogar ganz gut, den Geist als eine Art Fluidium anzunehmen, daß in allem ist. Aber was ist mit den Zusatzstoffen, den individuellen Formen, in die der Geist sich hereinsenkt? Auch diese Stoffe bzw. die Ideen, die wir darüber entwickeln entspringen bzw. erscheinen doch in meinem eigenen Geist. Oder nicht? Wenn ich auf einem Berg stehe und auf einen anderen Berg deute so ist dieser andere Berg aus meiner jetzigen Perspektive jener Berg. Klettere ich aber auf jenen Berg so verwandelt sich dieser plötzlich in diesen Berg und der andere wird zu jenem Berg. Ich komme also nie aus meiner Eigenperspektive heraus, ganz gleich welchen Abstand der Betrachtung ich mache. Ich bin immer in meinem eigenen Geist. Genau das ist für mich das Wahnsinnige und so völlig verschiedene von dem, was man normalerweise so denkt. Das Fremde, das Andere, das ist überhaupt niemals auffindbar.

:) Du kennst doch die Worte "geistreich" und "geistlos"? Lies deinen Satz oben noch mal. ;)


Naja, geistreich ist, wenn ich weiss, was ich bin, geistlos ist wenn ich mich selbst als neben den Dingen, drüber, drunter oder sonstwo vermute. Meinst Du das?


Um mal das Bild vom Wasser weiterzuführen. Wasser an sich hat ja keine Form. Es kann sich aber allen möglichen Formen anpassen und sehr viele Sustanzen durchdringen und sich mit ihnen verbinden. Ohne Form jedoch ist es eigentlich nicht vorstellbar, weil es versickern oder verdunstet oder "einfach" unendlich ist. Und so stell ich mir das mit dem Geist vor. Der ist auch einfach da und zeigt sich für mich wahrnehmbar in Dingen/Formen, die ich begreifen kann. Der Mensch ist das Gefäß für den Geist wie der Krug ein Gefäß für das Wasser ist oder das Ufer eins für das Meer.



...zeigt sich in Dingen/Formen, die ich begreifen kann. Hoppla, da ist ja dieser Schalk auf einmal, diese Ich. Der Chef vom Geist? Finde ich ein ganz komisches Gefühl: da der Geist und da die Dinge die "er" "mir" zeigt. Das haut irgendwie nicht hin. Ausser natürlich theoretisch, da haut es ja immer hin.

Umgekehrt. Ohne Geist keine Materie. Nimm das Begreifbare, z.B. einen Stuhl oder irgendwas Technisches, egal was, es hat seinen Ursprung im Geist. Jemand hatte den Geist (= die Idee, Inspiration, Gedanken) und transportierte ihn in die Materie. Der Blick auf und in die Materie, wobei das ja auch schon wieder geistige Prozesse einschließt, mag den Geist inspirieren... oder anders... Materie kann sich nicht selbst schöpfen/erschaffen/erdenken,... schöpferische Prozesse wie z.B. durch Naturgewalten könnte man dagegenhalten; allerdings ist das doch eher ein Umgestalten von bereits Bestehendem z.B. bei Erdbeben und keine Neuschöpfung in dem Sinne...und ob das wirklich nur die Materie aus sich selbst heraus ist oder doch eine höhere Kraft/der Geist wirkt wäre auch noch eine Betrachtung wert.

Aber das dieser Stuhl da seinen Ursprung in meinem eigenen Geist hat, das ist ja erstmal ganz schön absurd, oder? Das entspricht doch überhaupt nicht dem, was ich eigentlich denke. Ich denke: dieser Stuhl da, der existiert ausserhalb von mir, den habe ganz sicher nicht ich aus meinem Geist heraus erschaffen. Ich kann ihn ohne Geist zwar nicht sehen, ich brauche selbst Geist um ihn wahrnehmen zu können, erschaffen habe ich ihn aber gewiss nicht, das war ein anderer Geist. Jetzt kann man sagen: klar hast Du als Person ihn nicht erschaffen, aber dennoch war es der Geist, der ihn erschaffen hat Zwar nicht Dein eigener, persönlicher Geist aber wohl Geist an sich, verkörpert in einem erfinderischen Menschen, der ihn erschaffen hat. Tja, und da wirds jetzt knifflig: wer ist es denn, der all diese Ideen hat von einem erfinderischen anderen Menschen hat, in dessen Wahrnehmung all das erscheint, der z.B. über die Erfindung des Stuhls recherchiert. Wessen Wahrnehmjungen sind das denn? Und ist da eine Verbindung zwischen dem wahren Schöpfer und dem Schöpfer, über den ich mir Gedanken mache.



hmmm.... - sorry, das ist sicher sehr wirr.... aber danke für die Anregungen
 
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Die Seele ist im Hintergrund, Seele ist sogar erst an dritter Stelle, wir haben das praktische, das greifbare, den Geist und dan kommt das Ego, das falsche Ego, dass versucht, eine Verbindung des Geistes zur Seele vorzugauckeln

gibt es eine Verbindung zwischen diesen Dreien - kann man die auflösen oder sehen oder finden?
 
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