Der Bogen zwischen Wissenschaft und Esoterik !?

Akwaba schrieb:
Hat die Wissenschaft so große Angst, dass etwas "esoterisches", nicht belegbares und nicht unwiderlegbares an ihren steten Säulen rütteln könnte?

Nein. Wieso sollte sie? Die Säulen der Wissenschaft beruhen auf Experimenten und Beobachtungen. Die Theorien werden ständig einem Realitätscheck unterzogen. Wenn eine esoterische Beschreibung einer Gegebenheit im Widerspruch zu einer Beobachtung steht, so ist sie schlicht falsch.

Solange der Glaube aber zu keiner Beobachtung im Widerspruch steht - unter Umständen vielleicht sogar nie stehenkann (da weder beleg- falsifizierbar) - ist er für die Wissenschaft uninteressant.

Z.B. mit dem Glauben an Gott kann ich keine bessere Wettervorhersage erstellen, keine Computer bauen, keine allgemeinen Naturgesetze herleiten. Warum sollte sich die Wissenschaft für Gott interessieren? Gott allgemein widerspricht aber keinerlei Beobachtungen. Es gibt keinen allgemeingültigen Satz: "Wenn es Gott gäbe... was im Widerspruch zur Beobachtung steht."

Viele Grüße
Joey
 
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Hallo liebes Forum.

Ich finde die Wissenschaft kann eine sehr spannende Sache sein, wenn man das Leben, oder besser gesagt die Seele hinter den Dingen nicht vergisst.
Ich finde es spannender Chemieformeln zu lernen, wenn ich mir vorstelle, das diese ganzen Atome irgendwie lebendig sind, beseelt sind. So ganz nüchtern irgendwelche Berechnungen machen und nur auf den Sinn und Zweck zu achten, das würde mir schwer fallen.

Viele Grüße

Jonas
 
Akwaba schrieb:
ich hab manchmal den Eindruck, dass es genau andersrum ist...
Die Wissenschaft verteidigt ihren Standpunkt bis zum letzten Argument und die "heilige" Definition von Wissenschaft dient im Notfall zur Abgrenzung.

Es ist eigentlich meinem Eindruck nach nicht so sehr *die Wissenschaft*. (Wer soll das überhaupt sein?). Sondern eher mehr oder minder interessierte Laien, die gleich eine Verbeugung machen, wenn das Adjektiv "wissenschaftlich" fällt und einen Kniefall, wenn sie einen weißen Kittel sehen; die Werbung etwa nutzt diese Wissenschaftsgläubigkeit vieler Zeitgenossen gezielt und effektiv aus.

Dann fallen im Zuge einer "philosophischen" Verallgemeinerung solche kindischen Sätze wie: "Wirklich ist nur das, was ich sehen und anfassen kann", was sich bereits bei oberflächlicher Betrachtung locker widerlegen läßt. (Stichwort: Ultraschall, Radioaktivität usw.)


:weihna1
 
Tommy schrieb:
Dann fallen im Zuge einer "philosophischen" Verallgemeinerung solche kindischen Sätze wie: "Wirklich ist nur das, was ich sehen und anfassen kann", was sich bereits bei oberflächlicher Betrachtung locker widerlegen läßt. (Stichwort: Ultraschall, Radioaktivität usw.)

Das ist eine sehr einseitige Betrachtungsweise.
Dinge, die man nicht sehen kann, wie die von Dir aufgezählten Ultraschall und Radioaktivität, wirken sich zumindest aus.

Ultraschall wird von Fledermäusen benutzt, Schiffe navigieren damit.
Radioaktivität wird, wenn man sie auch nicht sieht, hört, riecht, schwerst negative Auswirkungen auf den betroffenen Körper haben.
Hier ist als das Wirkungsprinzip am Werken.
Diese Widerlegung wäre ein Eigentor.
Was ist an dem "Ich glaube nur an das, was ich sehe" kindisch?
Damit ist implementiert, daß ich nur das glaube, was Fakt ist und zumindest sichtbare Wirkung hinterlässt. Ob direkt oder indirekt.
Die Wissenschaft wird niemals eine These verfolgen, die nicht die geringste Wirkung oder zumindest Spur auf eine solche hinterlassen könnte.
Zumindest die seriöse Wissenschaft.
 
Joey schrieb:
Wenn eine esoterische Beschreibung einer Gegebenheit im Widerspruch zu einer Beobachtung steht, so ist sie schlicht falsch.
Rein wissenschaftlich gesehen mag das stimmen ;-).
Meistens ist es doch aber so, dass ein "Esoteriker" Dinge beschreibt, die die Wissenschaft nicht sieht/feststellen kann.

Oder - wegen dem Widerspruch - mir fällt jetzt grad nichts besseres ein, z.B. ein Mensch, der die Aura (halbwegs wissenschaftlich nachvollziehbar denke ich) sehen kann, erklärt welche Farben und Schichten und Punkte er erkennt, ein Wissenschaftler misst vielleicht irgendwas, kann aber nicht so differenziert die Aura beschreiben. Scheinbar ein Widerspruch, aber dennoch nicht falsch, oder ?


Joey schrieb:
Z.B. mit dem Glauben an Gott kann ich keine bessere Wettervorhersage erstellen, keine Computer bauen, keine allgemeinen Naturgesetze herleiten. Warum sollte sich die Wissenschaft für Gott interessieren?

Wetter..Computer... klar, Errungenschaften der Naturwissenschaft (ich will sie ja auch nicht weg haben).
Bei allgemeinen Naturgesetzen bin ich mir da schon nicht mehr sicher. Angenommen ein "weiss-nicht-was-Esoteriker" erzählt von irgendwelchen Energien, vielleicht kann ein Wissenschaftler zusammen mit dem Esoteriker diesen speziellen Dingen nachgehen und doch später was erkennen (Meßgerättechnisch oder so...), das zu einer Ergänzung bereits bekannter Naturgesetze (oder neue) führt.

Letztenendes gibt es einige Dinge speziell in der Physik, die zwar in das Schema Beobachtung,Wirkung,Reproduzierbarkeit etc. fallen, aber längst nicht bekannt ist, WARUM das nun gerade so ist und nicht so....

Ich denke, jeder Wissenschaftler ist auch ein Mensch (bitte schön ;-))) und wird zu einem Punkt kommen, wo die Wissenschaft einfach keine Erklärung bieten kann (Beispiele weisst Du bestimmt besser als ich ;-)) und wo die Theorie eines, meinetwegen, Gottes nicht absurd erscheinen mag.

So sehe ich das, und Du ?
 
Quargelbrot schrieb:
Ich halte es wie Marx. Religion ist Opium fürs Volk.
Doch fasziniert mich die Angst der Religiösen vor dem Realen.


Hahaha, gut aufgepasst...

Vielleicht müssen wir ein wenig von den Religiösen abkommen (da gibt es wohl wirklich Fanatiker, die Realitätsangst haben, und mehr hin zu dem "Esoteriker", der nicht immer gleich mit Religion zu tun hat?
 
Joey schrieb:
Z.B. mit dem Glauben an Gott kann ich keine bessere Wettervorhersage erstellen, keine Computer bauen, keine allgemeinen Naturgesetze herleiten. Warum sollte sich die Wissenschaft für Gott interessieren? Gott allgemein widerspricht aber keinerlei Beobachtungen. Es gibt keinen allgemeingültigen Satz: "Wenn es Gott gäbe... was im Widerspruch zur Beobachtung steht."

Viele Grüße
Joey

Vielleicht aber mit dem Wissen oder dem Zulassen des Göttlichen?

liebe Grüsse

Morgenwind
 
Akwaba schrieb:
Rein wissenschaftlich gesehen mag das stimmen ;-).
Meistens ist es doch aber so, dass ein "Esoteriker" Dinge beschreibt, die die Wissenschaft nicht sieht/feststellen kann.

Diese Dinge stehan dann ja auch nicht im Widerspruch zu einer Beobachtung und sind somit "legal". Da gibt es einiges, woran ich glaube (z.B. Gott, Jenseits etc.) Aber für die Naturwissenschaft ist das völlig uninteressant. Darum wird sie sich damit nicht beschäftigen.

Akwaba schrieb:
Oder - wegen dem Widerspruch - mir fällt jetzt grad nichts besseres ein, z.B. ein Mensch, der die Aura (halbwegs wissenschaftlich nachvollziehbar denke ich) sehen kann, erklärt welche Farben und Schichten und Punkte er erkennt, ein Wissenschaftler misst vielleicht irgendwas, kann aber nicht so differenziert die Aura beschreiben. Scheinbar ein Widerspruch, aber dennoch nicht falsch, oder ?

Die Aura ist wissenschaftlich überhaupt nicht reproduzierbar. Es gibt sogar versuche, in denen die Aurasichtigkeit getestet wurde: Ein angeblich Aurasichtiger sollte sehen, ob ein Mensch dicht hinter einer Tür steht oder nicht (sollte angeblich funktionieren). Die Trefferquote war voll kompatibel zur Zufallserwartung.

Akwaba schrieb:
Wetter..Computer... klar, Errungenschaften der Naturwissenschaft (ich will sie ja auch nicht weg haben).
Bei allgemeinen Naturgesetzen bin ich mir da schon nicht mehr sicher. Angenommen ein "weiss-nicht-was-Esoteriker" erzählt von irgendwelchen Energien, vielleicht kann ein Wissenschaftler zusammen mit dem Esoteriker diesen speziellen Dingen nachgehen und doch später was erkennen (Meßgerättechnisch oder so...), das zu einer Ergänzung bereits bekannter Naturgesetze (oder neue) führt.

Wenn die aktuellen Naturgesetze schon hinreichend gut unsere Beobachtungen beschreiben... wieso erweitern?

Akwaba schrieb:
Ich denke, jeder Wissenschaftler ist auch ein Mensch (bitte schön ;-))) und wird zu einem Punkt kommen, wo die Wissenschaft einfach keine Erklärung bieten kann (Beispiele weisst Du bestimmt besser als ich ;-)) und wo die Theorie eines, meinetwegen, Gottes nicht absurd erscheinen mag.

Die Theorie eines Gottes oder ähnlichem sind absolut nicht absurd, nur damit können wir nichts besser beschreiben. Der Erkenntnisgewinn, wenn wir an einem Punkt Gott ansetzen, ist gleich Null. Mit dieser Theorie wird alles erklärt, aber nichts beschrieben. Vielleicht wird man irgendwann zu einem Punkt gelangen, an dem man Gott zwingend ansetzen muss... da sind wir aber noch seeeehr weit von entfernt.

Akwaba schrieb:
So sehe ich das, und Du ?

Wie ich schon mehrmals schrieb: Ich glaube an Gott und ähnlichem, was den aktuellen Beobachtungen nicht widerspricht. In Naturwissenschaftlichen Arbeiten hat er (vorerst) aber nichts zu suchen. Die Beweislast liegt nicht bei den Wissenschaftlern (solange sie nicht sagen: "Es gibt Gott nicht !!!", denn dann müssen sie erst einmal den Widerspruch aufzeigen).

Viele Grüße
Joey
 
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