Der Blick oder Besuch in der Psychiatrie

Ilsa S.

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17. Juni 2004
Beiträge
55
Ort
München
Als ich die Tür öffnete
war alles kahl und in weiß,
eine seltsame Ruhe umgab mich,
fast drohend,
ein Einblick in eine geheime Welt,
die nicht sein darf.

Unausgesprochenes lag in der Luft,
stickig war es hier,
schwer ging mir der Atem.

Menschen standen herum,
in weißen Gewändern,
mit gesenktem Gesicht.

Ein seltsames Schweigen umgab sie.
Das Haar zerzaust, ein fahler Blick,
eingefallen die hohle Wange,
Gesichter von ausgehauchtem Leben.

Manche saßen, andere gingen vorüber.

In der Ecke stand ein Mädchen,
sie schien auf etwas zu warten.
Blaß schien ihr Gesicht im fahlen Schein der Lampe.
Unter den gesenkten Locken
erkannte ich ihr Gesicht;
es war zart und fein,
und voller Wehmut,
und doch schien es leblos,
wie versteinert;

ihre Lippen waren sinnlich,
in ihrem Gesicht lag ein Ausdruck von ungelebtem Leben,
und als sie aufblickte, erkannte ich es:

es war Sehnsucht,-
eine große Sehnsucht nach Liebe,
einer Liebe, die so groß ist,
daß niemand sie geben kann.

Ein kurzes Funkeln war es in ihr,
dann blickte sie wieder herab ins Leere,
leblos, wie eine Mumie.

Tief berührte es mein Herz.

Gerne hätte ich sie getröstet, ihr geholfen,
sie in die Arme genommen und gesagt
daß alles gut wird.

Doch ich mußte weiter,
weiter den Gang durch die Gestalten
und dann nach Haus.

Doch nie werde ich es vergessen,
das Mädchen, ihre Augen, der Blick,
die tiefe Sehnsucht.

~.~°~.~
 
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Ja es ist traurig zu sehen, wie Menschen am Ende einer Sackgasse stehen und nicht weiter wissen und keiner nimmt sie an der Hand und zeigt ihnen einen neuen Weg - sie werden ruhiggestellt, damit sie keine unnötige Arbeit machen.

Ich bete für alle die nicht weiterwissen, mögen sie das Licht sehen, das ihnen den Weg weist - Inti
 
hallo,

bestimmt ist es auch so schon ersichtlich, aber ich sage trotzdem noch kurz, daß das Gedicht mehr sowas wie eine Vision war, das Mädchen gibt es nicht wirklich, trotzdem weiß ich daß es solche Menschen gibt die ihr Leben nicht so leben können oder als Kind nicht so leben konnten, auch mich betrifft es, ein Teil von mir ist immer noch wie ein kleines Kind. Wenn man sich als Kind nicht wirklich geliebt fühlt möchte man gar nicht wirklich hier auf der Erde sein, bes. wenn man sensibel ist.
Auch ich habe wirkliche Wärme zu Hause vermißt und habe später versucht Sicherheit und Geborgenheit in mir selbst zu finden. Und es ist mir auch zeitweise gelungen und ich kämpfe wieder oder immer noch drum.
Das Paradies auf Erden muß man sich erkämpfen.
 
Ilsa S. schrieb:
hallo,

bestimmt ist es auch so schon ersichtlich, aber ich sage trotzdem noch kurz, daß das Gedicht mehr sowas wie eine Vision war, das Mädchen gibt es nicht wirklich, trotzdem weiß ich daß es solche Menschen gibt die ihr Leben nicht so leben können oder als Kind nicht so leben konnten, auch mich betrifft es, ein Teil von mir ist immer noch wie ein kleines Kind. Wenn man sich als Kind nicht wirklich geliebt fühlt möchte man gar nicht wirklich hier auf der Erde sein, bes. wenn man sensibel ist.
Auch ich habe wirkliche Wärme zu Hause vermißt und habe später versucht Sicherheit und Geborgenheit in mir selbst zu finden. Und es ist mir auch zeitweise gelungen und ich kämpfe wieder oder immer noch drum.
Das Paradies auf Erden muß man sich erkämpfen.
Liebe Ilsa,
ich glaube, der groesste Teil der mailer hier hatte eine defizitaere Kindheit, war als Kind ungeliebt und einsam und musste sich dann muehsam einen Weg durch den Lebensdschungel bahnen.
Das scheint - leider - eine Voraussetzung fuer den spirituellen Weg zu sein.
Jedenfalls sehe ich das immer wieder.
Deshalb meine Frage:
gibt es hier Menschen, die ihre Kindheit und Jugend als liebevoll, bereichernd und als gute Vorbereitung auf das Leben empfanden?

Bijoux
 
Hallo Bijoux,

zu Deiner Frage, ja ich sehe meine
Kindheit als gute Vorbereitung auf
das heutige Leben an und sie war
meistens sehr liebevoll!

Alles Liebe Euch Allen Sabsy :kiss4:
 
hallo

Über meien Eltern kann ich nicht klagen aber die lehrer waren ein komisches Volk. Wie die mich in der dritten klasse als fremden behandelt haben war nicht nett sie waren alle als pädagogen eine Niete. wenn das kindererziehung sein soll dann gute nacht. Die waren schlimmer als alle kinder zusammen und dabei ging es nur um nen blöden Dialekt den sie nicht kannten und der nur zu Lachorgien der anderen führte wenn ich den Mund aufmachte. So haben sie mich zum schweigen für kurze zeit gebracht aber das hat ihnen auch nichts gebracht den so nen doofen badischen Dorfdialiekt lernt man auch als Bayer in dem Alter sehr schnell.

cya
 
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das eine schwierige Kindheit eine Voraussetzung für einen spirituellen Weg ist, das wußte ich auch noch nicht. Hätte ich es immer einfach und schön gehabt, wäre ich wohl jetzt ein totaler Egoist. An der eigenen Not kann man schon wach werden für die Bedürfnisse anderer. Gut zu wissen, nicht ganz alleine da zu stehen. Ich muß mich nicht nur durchs Leben kämpfen, auch meinen Charakter mußte ich mir selbst aufbauen und ohne Nächstenliebe würde ich nie einen Job bekommen. Schwierige Umstände helfen aber, sich schneller zu entwickeln.

Viele Grüße

Ilsa S.
 
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