Der Blick in die Zukunft

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Verus

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Der Blick in die Zukunft

Der Mensch steht mit seinem Bewusstsein über Zeit und Raum und er weiß deshalb Dinge, die noch gar nicht stattgefunden haben. So gibt es im Menschen ein Wissen um seine Zukunft und manchmal erfährt der Mensch etwas von diesem Wissen, wenn er belangloses denkt und sich fragt, wie er auf diese Gedanken gekommen ist. Und in diesen Gedanken spiegelt sich das Wissen des Menschen über seine Zukunft wider, sei es offen oder verdeckt. So braucht der Mensch nur auf diejenigen Gedanken zu achten, die scheinbar sinnlos sind und er kann erfahren, was sich eines Tages ereignen wird. Und wenn es dem Menschen auch nicht gelingen wird, auf diese Weise seine Zukunft vollständig zu erfahren, so kann er doch bestimmte Tendenzen und Gefühle aus den Gedanken schöpfen. Macht sich einer etwa sorgen, ob er krank werden wird und kreisen seine nebensächlichen Gedanken um eine zukünftige Urlaubsreise, so kann er davon ausgehen, dass die Krankheit nicht eintreten wird, weil die Gedanken ihn signalisieren, dass alles gut gehen wird.
In vielen der nebensächlichen und scheinbar belanglosen Gedanken drückt sich eine Gelassenheit oder eine Gewissheit bezüglich der Zukunft aus, die den Menschen eigentlich aller Sorgen entheben sollte. Denn diese Sorgen entstammen oft der aufgeregten Natur seines Wachbewusstseins, das wegen seiner Aktivität alles in voller Schärfe sieht. Das andere Bewusstsein sieht die Dinge schon weitaus ruhiger und dieses Bewusstsein ist es auch, das die Zukunft erfasst. Diese Zukunft ist zwar noch nicht wirklich existent, jedenfalls für das Individuum nicht, aber sie wird in der schnellen Zeit schon ständig durchlaufen. Und so gibt es schon eine wahrscheinliche Zukunft, wie es eine wahrscheinliche Vergangenheit gibt. Das heißt die Zukunft steht noch nicht endgültig fest, aber ihre Richtung kann schon erkannt werden. Und Teile des Bewusstseins blicken in diese Richtung und verstehen, was sich ereignen wird. Erst wenn das Hauptbewusstsein diese Zukunft erfasst, nähert sie sich der Gegenwart, was bedeutet, dass die Ereignisse unmittelbar bevorstehen.
In einem anderen Bewusstseinszustand, der dem vom Leben nach dem Tod und dem des Traums ähnelt, kennt das Bewusstsein eine Gewissheit über sein zukünftiges Leben, die allein auf der Tatsache des bloßen Lebens besteht. Das heißt, der Mensch ist ruhig und furchtlos, weil er weiß, dass er in einer bestimmten Zeit noch leben wird. Das Leben ist ein ständiger Kampf gegen den Tod und das Bewusstsein weiß um seine Stunde. So weiß das Bewusstsein auch, wann es noch leben wird und allein dieses Wissen wirkt schon beruhigend. Denn Angst ist immer Angst vor dem Tod und solange der Mensch noch nicht von Alpträumen gequält wird, kann er sich sicher sein, dass sein Leben noch einige Zeit dauern wird. Und diese Zeit kann dann von einem anderen Teil des Bewusstseins mit Inhalten gefüllt werden. Diese Inhalte können dann Wirklichkeit werden oder nicht. Ihre Wahrnehmung hat nur den Zweck, dem Menschen die Angst vor seinem Tod zu nehmen.
Das aufgeregte Wachbewusstsein dient dem Menschen dazu, augenblickliche Gefahren abzuwenden und deshalb ist es wichtig. Genauso wichtig ist aber das Bewusstsein, dass den Menschen in Gedanken oder Träumen in die Zukunft blicken lässt, wenn der Mensch die Botschaften versteht. Diese Botschaften werden ihn in den meisten Fällen beruhigen, da das andere Bewusstsein dem Menschen bestimmt nicht seinen Tod voraussagen wird. Denn dieses Wissen wird dem Menschen bis zuletzt verdeckt bleiben, damit er nicht unnötig in Gefahr gerät. Denn er könnte sonst aufgrund des Wissens in Panik geraten und unüberlegte Handlungen vornehmen. So wird das Bewusstsein dem Menschen immerzu beruhigen und ihm seinen Todestag nicht verraten, damit sein Überleben gesichert wird. Denn einerseits ist keinem Bewusstsein wegen der nicht feststehenden Zukunft der Todestag wirklich bekannt und andererseits will das Bewusstsein auch ein möglichst angenehmes Leben führen. Das wäre vorbei, wenn der Mensch den Tag seines Ablebens kennen würde. So dient die Verschleierung des Bewusstseins dem Wohl und dem Leben des Menschen zugleich und das Bewusstsein ist damit weiser als der Mensch. Denn dieser würde oft allzu gerne herausfinden, wann sein Tod eintreten und wie die Zukunft aussehen wird, was aber nur zu Angst und Sorgen führen würde, die das Leben des Menschen bestimmt nicht verlängern. So dienen viele Wahrnehmungen dazu, dem Menschen seine Ängstlichkeit und Nervosität zu nehmen und gerade überängstliche Menschen bekommen diese Beruhigungspillen des Bewusstseins.
Ein Blick in die Zukunft ist möglich, aber die Zukunft steht noch nicht endgültig fest. Das ist die Wahrheit, die ich gewonnen habe und vermitteln wollte. Aber was für die Zukunft gilt, gilt auch für die Vergangenheit. Diese steht nicht mehr endgültig fest und ein Blick in sie trifft ebenfalls nicht immer zu, da sich die Vergangenheit, wie jeder Zeitpunkt ständig neu ereignet. Mehr dazu aber kann der Leser in meinem Kapiteln über die Zeit lesen, wo ich über die Natur dieser Naturkonstante schreibe.

Mehr unter "Highlights" auf meiner Homepage.
 
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hallo verus ...

danke für diesen super text ...

ich habe da einiges für mich drin entdecken können.

... und viel stoff zum nachdenken.

vielen dank dir

mara :kiss3:
 
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