Loge33
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Das glaube ich dir. Wie kommst du denn auf Sekte, das ist dann allerdings schon starker Tobak!Ich kann dir da nicht folgen. Irgendwo klingt das für mich alles etwas verworren. Ich frage mich, ist es so genial, dass es meinen Horizont überschreitet oder ist es die Denke irgendwelche Sekten? Mir fehlt einfach der Bezug zur Realität.
Genial? Danke, kann ich aber konsequenterweise nicht selbst beurteilen, da es ja nur meine Sicht auf diesen Text ist.
Inwiefern eine Existenz? Gott ist DER Schöpfer in diesem Sinnzusammenhang, in diesem Text.Ausserdem setzt du Dinge voraus, die ich keinesfalls akzeptiere. Offenbar gehst du von der Existenz Gottes aus, mit welcher Begründung eigentlich, und baust aus dieser Perspektive deine ganze Theorie auf.
Ich würde es weniger Verführung als Verwirrungstaktik, Dialektik oder List nennen. Der Film läuft in Evas Kopf ab. Die Schlange drückt bloß die *special effect*-Taste. Aber sei's drum.Weiter gehst du davon aus, dass die Schlange offenbar Eva verführt hat, die es nun irgendwie zu rechtfertigen sucht, indem sie sich an die Seite Gottes stellt bzw. diesen verteidigt.
Doch, genauso einfach ist es - im Paradies.Auch wenn du immer wieder behauptest, Gott hätte alle Bäume des Garden Edens zur Verfügung gestellt, so stimmt das einfach nicht.
Denn was meint denn sonst Vollkommenheit, Fülle?
Richtig. Dieses Verbot habe ich nie bestritten! Nur die Überschattung des Paradiese durch die Deutung der Menschen, das ist das Kreuz, was wir tragen.Es besteht eindeutig das Gebot "Vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben." Und daran geht kein Weg vorbei.
Nein! Die Schlange verdeutlicht die Erbsünde, die der Text beschreibt, indem sie sich als Retter für das Gute mitteilt, und das genau ist die List. Ich wiederhole mich nur ungern. BTW: was ist Realität?Aber die Realität sieht doch wohl etwas anders aus. Was ist denn die Schlange? Sie ist unser Gewissen, ...
Es gibt ursächlich einfach keine Schuld, daran krankt doch noch heute diese Gesellschaft. Durch die vermeintliche Erkenntnis von Gut und Böse, die nach dem Sündenfall nicht mehr durch Gott selbst, sondern durch die Schlange vermittelt wurde, entsteht der Irrtum einer Versuchung innerhalb des Reich Gottes. Das ist aber doch gar nicht der Fall. Es muß zur Ausweisung kommen, bei diesen Voraussetzungen. Beides hat nichts miteinander zu tun. Die Schlange suggeriert es, so erreicht sie, dass Gut und Böse durch den Menschen bestimmt wird. Was wir als nicht schlimm empfinden, auch das hat die Schlange erreicht....dass Gewissen von Adam und Eva und es gibt in Bezug auf das Essen vom "Baum der Erkenntnis" nicht einen Schuldigen, sondern zwei. Schliesslich haben sie beide vom "Baum der Erkenntnis" gegessen und Adam ist keineswegs weniger schuldig als Eva. Selbst wenn Eva Adam dazu verführt haben sollte, so war dies nur möglich, weil bei ihm ebenfalls die Bereitschaft vorhanden war, gegen die Gebote Gottes zu verstoßen.
Im weiteren entstehen bei der menschlichen Moralvorstellung im Sinne eines' WIE Gott sein' Schuldgefühle, Angst etc., und wir meinen, das gehörte auch zum Reich Gottes. Welch ein Irrtum auf seinem Weg!
Die Frau macht einen letzten Versuch, dem Zerfall zu entgehen, indem sie den Anderen an der Schuld teilhaben läßt. Eigentlich versucht sie sogar, die verlorenen Gemeinschaft des (unschuldigen) Paradieses wieder zusammenzuführen. Doch sie teilt nun selbst weiter, indem sie sich mit-teilt (das Weib möge schweigen). Es ist einfach die Verselbständigung des Kreislaufs, der in den Vorstellungen initiiert wurde und dann erscheint als ob er wirklich IST (Realität). Wir wehren uns ja bis heute im moralischsten Sinne gegen ein Erkennen außerhalb eines Systems, in dem alles stimmig ist.
Daher ist es wichtig, wie Tommy richtig bemerkte, sich den Originaltext anzuschauen. Doch was ist der Originaltext? Dazu müssen wir auch einen Blick auf die Entstehung werfen:
Der Ausdruck "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" findet sich nur in 2,9 und 2,17, also in den von Jahwe eingefügten Stellen.
Sonst, in 3,2.3.5.6.11.12.17, steht "Baum", "Baum in der Mitte des Gartens" oder "Baum, von dem ich zu essen dir verboten hatte".
Darauf bezog sich meine Bemerkung, dass "Baum des Lebens" ein fester Begriff ist. Der Lebensbaum umfasst gleichsam den Text, er steht nur in 2,9 und schließlich am Schluß in 3,22, bildet also A und O, den Hintergund des "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse"-Zündstoffes.
LG Loge33