Ich finde diesen Rat also nicht gefährlich, ich halte ihn für sehr vernünftig...
Gut, dann muss sich ja niemand mehr wundern, wenn man sich umbringt...
Ich habe auch nirgends geschrieben, dass häusliche bzw. familiäre Hilfe eine ärztliche Behandlung ersetzen kann. Das ist mit Sicherheit nicht der Fall. Aber das Umfeld kann maßgeblichen Einfluss darauf haben, ob sich eine Erkrankung verbessert oder eher noch verschlimmert, besonders dann wenn sie selbst Teil des Problems ist, was man in diesem Fall aber nicht weiß.
Daher ist es im Grunde schon äußerst gefährlich, wie leichtfertig hier mit so ernsthaften Erkrankungen wie Depressionen umgegangen wird. Es ist eben nicht nur so, dass der erkrankte Mensch das Problem hat, sondern in der Regel ist der Mensch auch immer eingebettet in einem sozialen Gefüge, in welchem das Problem zu bewältigen gilt.
Kann sein, dass ich mit dieser Meinung so ziemlich alleine da stehe und es gibt mit Sicherheit auch Vertreter, die es anders sehen und sagen "der Kranke (Achtung, an sich ist das schon ein Zeigefinger!) kann seine Umwelt nicht ändern, er kann nur sich selbst ändern" oder "ihm geht es noch nicht schlecht genug um sich zu ändern, blabla". Ich kann verstehen, dass einige dieser Auffassung sind und sich ihrerseits damit ganz gut aus der Verantwortung herausziehen können, um sie dem Arzt zu übergeben. Aber ich bin eben auch der Ansicht, soweit man unterstützen kann, sollte man dies tun. Das ist meine Auffassung von Liebe und Zusammenhalt in der Familie.
Schließlich ist das letztlich auch eines der wenigen Dinge, die wirklich wichtig sind im Leben. Nächstenliebe. Und nicht irgendwelche Machtkämpfe.