Depression - Was mache ich falsch?

Es ist normal sich nicht krank fühlen zu müssen ,egal was für eine Diagnose der Arzt stellt,wenn Du in Dir verankert bist und die Depression,oder andere Krankheit,einfach ein Zusatz ist,der im Moment am körperlichen Leben teilnimmt...
Ich hab auch diagnosen,aber fühle mich nicht krank,auch dann nicht wenn es Tage gibt wo ich vor Schmerzen die Wohnung nicht verlassen kann....
Normalerweise müssen Menschen lernen sich trotz Diagnose gut zu fühlen und Du willst den umgekrhrten Weg machen, das ist nicht vorteilhaft,denn einmal entdeckt findest Du vielleicht nicht mehr zurück....

Ja, das klingt gefährlich und ist durchaus vorstellbar.

Ich will es auch nicht wirklich, bin froh, dass es so ist wie es ist, dass ich mich trotz tiefster Stimmungen nicht wirklich krank fühle. Ich komm auf diese Frage aus verschiedenen Gründen. Eben weil ich immer wieder lese, dass Depression eine Krankheit ist. Hier meint man dann wohl die Stoffwechselanzeichen/Störungen im Gehirn ... hier wird ein Seelenphänomen im Körper gemessen sozusagen.

Ja, ich finds nicht grundsätzlich schlecht, hier mit Antidepressiva regulierend einzugreifen, auch wenn ich kein Tablettenfreund bin. Bevor ich einen Verzweifelten in den Freitod rennen laß, find ichs besser, er nimmt vorübergehend Antidepressiva, sofern er anspricht drauf und Wert auf diese Art von Hilfe legt.

Na und dann der Freund, der sich zuletzt das Leben genommen hat. Depressiv war er 100%ig, aber war er deswegen auch krank?
Er hatte immer einen starken Eigenwillen, ließ sich nie etwas sagen, hat natürlich mit der Gesellschaft gehadert, nicht immer Grundlos, hat sich aber auch selbst in eine Grenz-Lebenssituation treiben lassen, die ihn zur Verzweiflung führte. Verzweiflung aber ist meiner Ansicht nach keine Krankheit, sondern ein Zustand der Seele, wenn sie auf sich selbst nicht gut achtet.

Aber ich denke,es gibt zwei Möglichkeiten sich nicht krank zu fühlen trotz Diagnose,erstere ist tiefe Unbewusstheit,zweite Bewusstsein,dass man/frau nicht der Körper ist..
Ja, die zweite gefällt mir persönlich besser.
 
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Na und dann der Freund, der sich zuletzt das Leben genommen hat. Depressiv war er 100%ig, aber war er deswegen auch krank?
Er hatte immer einen starken Eigenwillen, ließ sich nie etwas sagen, hat natürlich mit der Gesellschaft gehadert, nicht immer Grundlos, hat sich aber auch selbst in eine Grenz-Lebenssituation treiben lassen, die ihn zur Verzweiflung führte. Verzweiflung aber ist meiner Ansicht nach keine Krankheit, sondern ein Zustand der Seele, wenn sie auf sich selbst nicht gut achtet.

Ja, die zweite gefällt mir persönlich besser.

Manche Antidepressivas geben dem Depressiven erst den Mut sich umzubringen,manchen hilfts und bei manchen bewirkt es nichts......

Depressionen sind ,meiner Meinung nach, unterdrückte Wut gegen sich selber...
Was das Kranksein angeht,denke ich, dass der Mensch krank ist sobald er geboren wird,weil er nicht mehr ganz ist und hier sein muss.....
es gibt keinen gesunden, es gab mal einen,der hiess Jesus,vielleicht gabs oder gibts noch ein paar andere irgendwo......aber wir sind alle krank wenn wir Hass oder Eifesucht oder Geldgier u.s.w. empfinden,das Wort "Krank" drückt ja aus,dass etwas nicht gesund ist,also ich sehe in dieser Welt nichts gesundes,Du..?
Ein Freund von Dir hat sich das Leben genommen...?
 
ICh denke, es gibt einen Unterschied zwischen depressiven Stimmungen und richtigen Depressionen. Ich litt eine Zeit lang darunter und hatte gut 2 Jahre nur noch dunkle wolken in meinem Kopf. Das Leben war nur bedrückend, belastend und düster. Egal was ich tat. Ich hatte kaum mehr psychische noch pysische Kraft um den alltag zu regeln.

Ich glaube, dass Depressionen nicht nur normale Stimmungsschwankungen sind. Das sind die depressiven Verstimmungen. Aber die gehen auch wieder vorbei, ohne dass man sein Leben dabei fast aus den Händen gleiten läßt.

Ärzte diagnostizieren nicht immer richtig. Was auch immer sie gesagt haben - Dir gehts gut. Also vergiß die sch*** Depressionen.

Das Leben ist viel zu schön, als sich damit das Leben schwer zu machen.

C'est la vie!!
 
Mir wurde 1998, bei meinem 1. klinischen Entzug Depression diagnostiziert und immer wieder lese ich, dass Depression eine Krankheit ist.

Was mache ich falsch, dass ich mich nicht krank fühlen kann deswegen?

Ich kenne schon viele Symptome, die eine Depression beschreiben, bis hin, zu den vorletzten.
Vor 3 oder 4 Jahren war ich knapp dran und auch im letzten Monat hab ich manchmal dran gedacht.
Also... Suizidgedanken meine ich. Ich bin hier recht stabil, denn für mich steht immer noch Gotteswille vor meinem Eigenwillen, außerdem habe ich auch Angst, weil mir der Weg nicht natürlich erscheint. Aber Verzweiflungstaten kann ich auch für mich nicht 100% ausschließen.

Aber ich fühle mich deswegen nicht krank.
Ich fühle mich krank, wegen meinem kaputten Ohr oder wegen meiner schlechten Tumormarker, aber wegen der Depression habe ich mich noch nie wirklich krank gefühlt.

Für mich ist selbst die schwerste Betrübtheit ein Zustand der Seele, der genau so seine Berechtigung hat, wie die helle Freude.

Ich erlebe es in mir als Erfahrungsaustausch zwischen dem Licht und der Dunkelheit.

Was mache ich falsch oder was muss ich tun, dass auch ich mich krank fühlen kann, wegen meiner Depression?

Also diese, die mir da einst diagnostiziert wurde.

Monk

der mensch ist nicht seine krankheit ...wenn es bei dir den überhaupt eine ist und wenn schon ...wie gesagt ...der mensch ist nicht seine krankheit:D
du bist den diagnosen deiner ärzte keine rechenschaft schuldig...also darfst unbeschwert glücklich sein:umarmen::D
 
Hallo Monky,

wenn Depression Dein "Normalzustand" ist, dann kommt sie Dir auch nicht wie eine Krankheit vor und darum negierst Du sie auch.

Aber Deine Alkoholkrankheit verleugnest Du ja auch nicht und möglicherweise bedingt das eine das andere...also wärs vielleicht doch nicht ganz verkehrt, sie mal wenigstens anzuerkennen und zu respektieren...:rolleyes:
 
Ich sehe in meinen seelischen Hochs und Tiefs natürliche Zustände, also nichts Krankes. Aber die Diagnose der Depression lastet auf mir und jetzt suche ich das entsprechende Krankeitsgefühl.

Wenn ich z.B. Grippe und Fieber habe, werde ich mich so krank fühlen, dass es mich ganz automatisch aufs Bett legt, ohne dass ich viel dazu tun müßte.

Tja, da kann man jetzt aus der Ferne auch nicht wirklich was zu sagen. Hast du "normale Hochs und Tiefs", dann ists sicher keine Depression, oder "krankst" du daran, in Form von Ängsten/Todesgedanken/Traurigkeit/Rückzug von der Außenwelt/Süchten/o.ä.? Hindert dich dieser Zustand immer wieder daran deinem normalen Alltag nachzugehen?

Klar, bei Depression steigt nicht die Temperatur, die Nase tropft nicht und übergeben muss man sich auch nicht, aber die pers. Einschränkungen, die das Leben nicht mehr wirklich lebenswert erscheinen lassen, die lähmen und auf die eine oder andere Art "behandlungsbedürftig" sind da man sonst gar nicht mehr über die Runden kommt, stellen auch ein Krankheitsbild dar.

Wo ist Gawyrd?, der wird's dir sicher richtig und fachmännisch erklären können.

Lg., Ruhepol
 
huhu Monkey,

was bei der Depression oft übersehen wird ist, daß sie eine Begleiterkrankung chronischer Erkrankungen im Allgemeinen ist. Man ist chronisch krank und das ist es, was einen depressiv macht, verstehste? Man fragt sich: warum kann ich nicht so wie Andere? Warum Ich? Das macht depressiv, daß man sich das immer wieder fragt... alternativ könnte man das Leben nehmen, ihm einen Arschtritt verpassen und auf der Schneide eines Messers mit nacktem Arsch nach Köln reiten...

Man ist der Sache also in der Regel ausgeliefert und muß sich dran gewöhnen. ;)

Mach Tai Chi, das belebt. ;-)
 
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Oh, verschoben ....

Hallo Monky,

wenn Depression Dein "Normalzustand" ist, dann kommt sie Dir auch nicht wie eine Krankheit vor und darum negierst Du sie auch.

Aber Deine Alkoholkrankheit verleugnest Du ja auch nicht und möglicherweise bedingt das eine das andere...also wärs vielleicht doch nicht ganz verkehrt, sie mal wenigstens anzuerkennen und zu respektieren...:rolleyes:

Irgendwie seh ich nichtmal meinen Hang zum alk als Krankheit. Eher eine Blödheit, eine Idiotie, wenn mich jemand fragt... und eine Schwäche.
Mich interessiert der Alk Monate lang nicht, ich komm gut zurecht alles fügt sich irgendwie, wenngleich von Rosarot weit entfernt und dann kommt ein Schlag. Ein Schlag vom Schicksal oder eine größere Krise und das erste was mir einfällt, den Schlag abzufangen. Und zwar mit einer Überdosis. Und dann komm ich Wochenlang nicht runter von dem Tripp, mir das Hirn zu vernebeln.

Ich finds einfach nur ärgerlich, dass ich in dieser Hinsicht so schwach bin. Jeder Mensch bekommt Schläge ab, jeder wird irgendwann mit Todesfällen konfrontiert, aber die wenigsten werden sich deswegen zu Idioten saufen. Das ist kein wirklicher Problemlösungsansatz.

Gut, andererseits .... Schicksalsschläge sind auch keine Probleme, die zu lösen wären. Das sind Gegebenheiten, die hinzunehmen sind.

Veranlagungsbedingt ist das über Jahre so antrainiert, aber zuerst war die Depression, davon geh ich aus. Ich erinner mich schon noch ein wenig .... da war das schwarze Loch, da war ich 14, dann kam der Alk in mein Leben, also ich nahm ihn rein, von selbst kommt nichts ... veranlagung, anerzogen, genetisch vererbt .... ich weiß es nicht. Ich bin ja praktisch in einem Wirtshaus aufgewachsen. Wie ich selber zu trinken angefangen hab, war ich aber schon 15. Meine damaligen Freunde waren teilweise schon mit 13 soweit wie ich. Ich meinte, hier einen Ausgang zu sehen, aus dem schwarzen Loch. Ein schwerer Trugschluß. Ich war nie ein Genuß, Spaß oder Gesellschaftstrinker. Von Anfang an trank ich, wegen diesem schwarzen Seelenloch und je mehr ich trank, um so tiefer sank ich hinein.

Gott sei dank haben zwischenzeitlich ein paar Jahre anderer Erfahrungen mein Leben bereichert, aber jeden Rückfall erleb ich wie den Hammer vom Thor mitten auf meinen Schädel.

Egal, ich will nicht auf dem blöden Alk hängen bleiben. Es ist eine Schwäche, die ich mir vergeben kann und auch muss, wenn ich wieder hochkommen will. Würd ich es als Krankheit betrachten, effektiv als Krankheit, dann könnte ich es mir nicht vergeben, dann gäbe es nichts zu vergeben, denn dann wäre ich ein Opfer. Ein Machtloses Opfer einer unheilbaren Krankheit. Aber ich bin kein Opfer. Ich bin ein Täter. :rolleyes:
 
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