Depresionen und Angst zu stände!!!

Echt????? Bei mir ist es erst zwei oder drei Monate her, dass ich mich bei meinem Arzt erkundigt habe, und der sprach von einer Überweisung etc. Und dann war ja genau das Problem, dass ich mich selbst hätte kümmern müssen um einen Therapeuten. Das konnte ich aber nicht. Beim besten Willen. Ich war ja kaum dazu in der Lage, mir regelmäßig was zu essen zu kaufen. Um Hilfe bitten schaffte ich auch nicht, ich hätte ja Freunde fragen können. Aber ich wollte ihnen mein Inneres, mein Leid nicht offenbaren. Dann erfährt man, dass es furchtbar schwer ist, einen Therapeuten zu finden... Ich musste mich schon tagelang üerwinden, beim Hausarzt anzurufen und da einen Termin zu machen... wie hätte ich es schaffen sollen, bei Fremden anzurufen, immer mit der Drohung abgewiesen zu werden?
Glücklicherweise war in dem Moment, als ich den Hausarzt fragte, schon die Talsohle erreicht und es wurde immer besser, ich bekam langsam wieder Boden unter den Füßen...

Hast du einen Tipp, was man tun kann, wenn es einem wirklich schlecht geht? Ich hätte nicht ein paar Monate warten können. Gibt es da Hilfen? Beratungsstellen oder so? Gute Hausärzte helfen einem wohl auch, habe ich gehört, aber ich wäre nie in der Lage gewesen, ihn zu bitten und er hat es nicht angeboten.

Manno, wenn ich mich daran jetzt so erinnere... wie gut geht es mir inzwischen!!! Bin absolut wieder in der Lage, mein Leben zu organisieren.

Alfababy, ich schick dir nochmal ein paar liebe Gedanken. Meld dich doch nochmal! Wie geht es dir? Hast du Vertraute, die du um Hilfe bitten kannst?

Ganz liebe Grüße

Raeubertochter
 
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Hallo Alfababy!
Ich kann leider auch aus Erfahrung mitreden.
Lange habe ich abgestritten dass ich Depressionen habe, weil ich mich geniert habe. "Man ist doch nicht so labil". Das Ganze hat sich zugespitzt bis ich vor lauter Angstzuständen und Panikanfällen nicht mehr aus der Wohnung konnte, ja nicht einmal auf den Balkon traute.
Es ist gut dass du es nicht anstehen läßt und etwas dagegen unternimmst!
Du hast bereits gute Ideen dafür erhalten. Ich finde es ist egal mit was du anfängst, auf alle Fälle tu etwas dagegen.
Wenn bei mir heute depressive Stimmungen aufkommen suche ich mir jemanden zu reden. Egal, wenn kein Freund da ist, leiste ich mir eine Psychotherapiestunde. Z.B. bei einer Lenbens-und Sozialberaterin. Da geht es mir schon nach einer Stunde ausreden und ausheulen besser. Und vor allem staut es dich nicht auf und das Problem kann nicht wieder ausufern.
Ich wünsche dir alles Gute und dass du für dich den besten Weg findest.
Denke auch -- du bist nicht allein und du bist beschützt. Hab Vertrauen zum Leben. Vor allem : Hab dich lieb - so wie du bist.
Alles Liebe
carota.
 
Hallo Räubertochter!

Raeubertochter schrieb:
Echt????? Bei mir ist es erst zwei oder drei Monate her, dass ich mich bei meinem Arzt erkundigt habe, und der sprach von einer Überweisung etc.

Hmpf. Da fällt mir nicht viel zu ein :( Der ist offenbar nicht informiert, oder wollte Dich zu einem Psychiater oder psychotherapeutisch arbeitenden Arzt überweisen.


Raeubertochter schrieb:
Und dann war ja genau das Problem, dass ich mich selbst hätte kümmern müssen um einen Therapeuten. Das konnte ich aber nicht. Beim besten Willen. Ich war ja kaum dazu in der Lage, mir regelmäßig was zu essen zu kaufen. Um Hilfe bitten schaffte ich auch nicht, ich hätte ja Freunde fragen können. Aber ich wollte ihnen mein Inneres, mein Leid nicht offenbaren. Dann erfährt man, dass es furchtbar schwer ist, einen Therapeuten zu finden... Ich musste mich schon tagelang üerwinden, beim Hausarzt anzurufen und da einen Termin zu machen... wie hätte ich es schaffen sollen, bei Fremden anzurufen, immer mit der Drohung abgewiesen zu werden?

Erstmal tut es mir leid, zu hören, dass es Dir so schlecht ging.

Ich habe mal für dieses Forum ein Posting gemacht, für akute Notfälle, der ist dann aber in ein anderes Forum verschoben worden. Ich kopiere es hier einfach noch mal rein:

Angebote für Hilfesuchende in Krisensituationen/Deutschland

Hallo,

ich habe diese Infos schon woanders veröffentlicht, vielleicht ist es für jemanden hier hilfreich.

Hier sind einige Internet-Seiten, auf denen man sich über Hilfe in Krisensituationen informieren kann, bzw. Adressen von Institutionen und Psychotherapie-Suchdiensten.

Psychotherapie-Informationsdienst des BDP
Diese Seite informiert über den Psychotherapie-Informationsdienst (PID), den der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen für Interessenten kostenlos anbietet. Man kann online nach einer PsychotherapeutIn suchen oder sich telefonisch bei der Suche nach einer TherapeutIn beraten lassen.

http://www.psychotherapiesuche.de

Therapiezentrum für Suizidgefährdete

Einrichtung im Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, auf der Webseite finden sich umfangreiche Informationen über Suizidalität sowie Adressen, wo Menschen, die sich in einer Krise befinden, Hilfe suchen können.

http://www.uke.uni-hamburg.de/extern/tzs/TZS_d.html

Adressen auf der Seite des Therapiezentrums für Suizidgefährdete:

http://www.uke.uni-hamburg.de/exter...ch/frame_d.html

Telefonseelsorge in Deutschland

Die Telefonseelsorge ist unter der Nummer 0800-111 0 111 oder über 0800-111 0 222 bundesweit 24 Stunden am Tag erreichbar. Es ist möglich, dort anonym anzurufen. Die Gespräche werden streng vertraulich behandelt und sind gebührenfrei.

Die Telefonseelsorge bietet auch im Internet Seelsorge und Beratung per Mail und Chat an.

http://www.telefonseelsorge.de

Auch die Gelben Seiten haben seitenweise Informationen über lokale Beratungsstellen für spezielle Problemlagen.

---------

D.h., wenn man sich in einer akuten Krise befindet und SOFORT Hilfe benötigt, dann ist es immer sinnvoll, bei einer Telefonberatung anzurufen. Wenn alle Stricke reißen, kann man auch direkt ins Krankenhaus gehen und dort um Hilfe bitten, z.B. in der Psychiatrie. Wenn man den Eindruck hat, man könne sich selbst (Selbstmord) oder andere gefährden, ist das immer noch eine Option.

Raeubertochter schrieb:
Glücklicherweise war in dem Moment, als ich den Hausarzt fragte, schon die Talsohle erreicht und es wurde immer besser, ich bekam langsam wieder Boden unter den Füßen...

Ich bin froh, das zu hören. Du hast ja auch schon beschrieben, wie Du es hinbekommen hast.


Raeubertochter schrieb:
Hast du einen Tipp, was man tun kann, wenn es einem wirklich schlecht geht?

Es nicht so weit kommen lassen. :) Das ist natürlich jetzt leicht gesagt, aber wenn jemand merkt, es geht ihm über längere Zeit nicht gut, er hat Depressionen, oder übermäßige Ängste, oder kann seine zornigen Gefühle ganz schlecht kontrollieren, oder ist immer wieder vom gleichen Typ Mann/Frau angezogen, der einem schadet, dann wäre es wirklich angebracht, sich nach Hilfe umzuschauen. Egal in welcher Form. Ich halte auch sehr viel von einigen der alternativen Sachen, wie z.B. Homöopathie, Bachblüten, Reiki, spirituellem Heilen, manches praktiziere ich auch selbst.

Psychotherapie hat den Vorteil, dass sie außer einem geringen Selbstkostenanteil von den Kassen bezahlt wird.

Hope this helps!

Liebe Grüße,

Stefanie
 
Hallo Alfababy111,
ich kann mich den meisten Anderen nur anschliesen. Ich finde es toll das du den Mut aufbringst etwas zu tun damit deine Depression gelöst wird und das du nicht einfach nur Tabletten schlucken willst. Eine Therapie kann eine wundervolle Hilfe sein wenn du den richtigen Therapeuten findest. Bachblüten, Reiki und Homöpahtie können wie Treibstoff sein die dir die Kraft geben den nächsten Schritt zu machen. Mir persönlich haben Aufstellungen sehr weitergeholfen um den Grund für meine Depression aufzudecken und mir den Weg geebnet sie lösen zu können. Grundsätzlich finde ich sehr viele alternative Therapien wie Psychokinesiologie, Rückführungen, Energiearbeit, Aufstellungen oder Traumaarbeit sehr gut. Dabei kommt es auch viel auf den Therapeuten an welche dieser "Hilfsmittel" einen wirklich weiter bringen können.
Ich wünsche dir und deiner Schwester von ganzem Herzen das ihr einen Weg findet euer Leben wieder selbst in die Hand nehmen zu können. :trost:

@Räubertochter: du must sehr stark sein das du es ohne Hilfe geschafft hast diesen inneren Kindern mehr Raum zu geben und sie damit zu heilen. Meiner Meinung nach hast du da genau den richtigen Weg gefunden. Sich ohne Hilfe von Außen, in welcher Form auch immer, diesen Gefühlen zuzuwenden, sie zuzulassen kann aber auch gefährlich werden wenn man es nicht schaft sich zu stabilisieren. Dann kann das zu einer weiteren Destabilisierung führen. Wirklich alle Achtung vor dir diesen Weg alleine geschaft zu haben!!
 
:klo: Nun fühle ich mich aber ein wenig beweihräuchert von euch... Ich hatte auch die Gelegnheit, weil ich in der Zeit keine weiteren Verpflichtungen hatte und mir meine Eltern (und noch-Finanzierer) geglaubt haben, dass ich die Zeit brauche... und außerdem war ich körperlich krank, hatte also ein Entschuldigung nach außen..
Ich wollte das auch nicht zu einem Raeubertochter-thread machen, ich wollte eigentlich vor allem darauf hinweisen, dass man, wenn man die Hilfe am dringendsten braucht, eben kaum noch in der Lage ist, sie zu suchen. Und Ärzte, die "psychologisch" immer noch für ein Synonym für "eingebildet" halten, sind da eben nicht sonderlich hilfreich. Stefanie, danke für die links, die können sicher dem einen oder anderen helfen.

Eine Zutat hat es vor allem gebraucht: Selbstliebe, bedingungslose Selbstliebe. Verständnis für alle die schwachen, kleinen, hilflosen Seiten, die da in mir aufsteigen. Und selbst als ich mich nicht mehr trösten konnte, hab ich die zumindest noch akzeptieren und annehemn können.
Ganz alleine war ich auch nicht, ich habe ein Patentante, mit der ich zwei oder drei Mal telefoniert habe, die solch wunderbare Dinge sagen kann wie "wie schön, dass du weinen kannst" und damit endlich mal jemand, der die Tränen als das aufgefasst hat, was sie waren: Lösung, Befreiung. Und dann meine schamanischen Helfer, das Wissen, dass alles zu meinem Besten geschieht, der fast feste Glaube, dass sich der Weg schon zeigen wird. Und dann kamen eben immer wieder Momente, in denen ich nur noch dankbar war, dankbar, diese Befreiung erlebt zu haben, wieder etwas verstanden zu haben. Aber dazwischen eben auch viel viel Schmerz.

Alfababy, hier soll es eigentlich nicht um mich gehen, sondern um dich. Aber vielleicht kann dir meine Erfahrung ja ein bisschen Hoffnung geben? Es ist möglich, da durch zu kommen, sich wieder zu befreien. Dafür muss man aber die eigenen Gefühle ernst nehmen. Sich Hilfe holen ist sicherlich gut, wenn auch unendlich schwer. Aber sei dir sicher: Du bist nicht die einzige! Viele Menschen schämen sich ihrer Depressionen, daher sprechen sie nicht darüber und dann glauben eben alle, sie seien die einzigen. Nein, das bist du nicht! Und du hast das Recht, dir Hilfe zu holen! Und du hast das Recht, traurig zu sein. Und am Ende des Tunnels brennt ein Licht, auch wenn du das im Moment noch nicht sehen kannst!

Alles Liebe

Raeubertochter
 
Hallo,

ich hab mir jetzt nicht alle Antworten durchgelesen.

Wenn du Depressionen hast, dann geh bitte zu einem Arzt!
Man "muss" nicht automatisch Tabletten nehmen - eine Bekannte von mir hat Lichttherapie und Magnetfeldtherapie bekommen, beides hat ihr sehr gut geholfen.
Natürlich bekämpft das nicht die Ursache - die kann ein Therapeut mit dir gemeinsam herausfinden und aufarbeiten, wie du damit besser klarkommst.
Vor allem: sprich darüber, heul dich aus. Depressionen zu haben heißt nicht, irgendwie "irre" oder "verrückt" zu sein. Die meisten Menschen sind irgendwann in einer Situation, in der sie depressiv werden. Und es ist gut, so mutig zu sein, offen damit umzugehen und sich Hilfe zu suchen!


Lg,

Shanna
 
Hallo Ab111

Alfababy111 schrieb:
Hallo Leute!!!

Was wisst ihr so darüber ? Und wisst ihr was mann dagegen tun kann . Also ich habe zur ZEit Depresionen weil es mir nicht gut geht und ich weis einfach nicht was ich dagegen tun soll . Ich weis nur das ich endlich will das das wieder aufhört nur weis ich nicht wie . Und Tabletten will ich keine nehmen . Denn die find ich nicht gut . Weil meine Schwester musste die nehmen und sie lief rum wie ein Roboter . Deswegen will ich die nic nehmen . Habt ihr vieleicht eine Ahnung was ich tun könnte . :)

Wenn Du schreibst, dass deine Schwester Tabletten genommen hat, dann deutet das darauf hin, dass in eurer Erziehung einiges falsch gelaufen ist. Mit anderen Worten, du wirst vermutlich über Jahrzehnte sehr viel Wut, Hass, Tauer und andere negative Emotionen herunter geschluckt haben. Und wenn man solche Emotionen immer nur herunter schluckt, dann wirken sie irgendwann von innen.

Du solltest also lernen, dich zu öffnen, deine Gefühle zuzulassen, deinen Hass herauszulassen, deine Wut herauszuschreien und deiner Trauer freien Lauf zu lassen. Glaube ja nicht, dass das einfach ist. Du solltest dabei sehr behutsam vorgehen. Hat der Hass zum Beispiel einmal von einem besitz ergriffen, so ist man zu einigem fähig. Hole dir also hilfe. Gehe zu einem Therapeuten, und/oder rede mit Menschen darüber, mit denen du darüber reden kannst.

Du hast ein hartes Stück Arbeit vor dir. Es wird bestimmt nicht einfach werden. Und es wird seine Zeit brauchen, bis du das alles verarbeitet hast. Wenn du momentan noch zu unruhig für Meditation und Autogenes Training bist, dann sei aktiv und versuche es doch einmal mit der Dynamischen Meditation von Osho, gehe Spazieren, mache Sport, Jogge, mache Yoga, Atemübungen, Gymnastik, tanze, schwimme, fahre mit dem Fahrrad. Und noch ein guter Tip, dusche jeden Tag kalt (nur kalt). Das erhöht enorm deine Widerstandskräfte. Wenn du die Möglichkeit hast, einen Sandsack zu haben, an dem du deine ganze Wut auslassen kannst, dann könnte dir das helfen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo Alfababy und alle,

hier noch ein link mit Anlaufstellen und Informationen zum thema Depressionen:

http://www.kompetenznetz-depression.de/

Medikamente als ein Baustein der Therapie helfen durchaus, wenn es richtige Antidepressiva sind. Wenn deine Schwester wie Roboter herumlief, waren es wahrscheinlich keine. Physisch ist Depression durch eine Stoffwechselstörung im Neurotransmitterhaushalt verursacht, und die kann medikamentös behandelt werden. vor allem werden damit nach einiger Zeit die begleitenden psychosomatischen Symptome weniger (Schwindel, sich unwirklich fühlen, Muskelschmerzen etc.). Was häufig bei Depressionen verschrieben wird, sind Benzodiazepine, die schnell wirken, aber von denen man mit der Zeit auch immer mehr einnehmen muss, um die gleiche Wirkung zu erzielen. die eigentlichen Antidepressiva (jedenfalls die neueren) haben weniger Nebenwirkungen udn beginnen erst nach 10-20 Tagen zu wirken. Ein wirksames Naturprodukt ist Johanniskraut, wirkt auch erst nach ca. 2 Wochen. Die notwendige wirksame Menge ist ca. 700-900 mg. Wirkstoff. Bei den Produkten, die man in Drogerien oder Apotheken kaufen muss man aufpassen, weil die Angaben, wieviele man einnehmen soll, oft zu niedrig sind. (Bei den Johanniskrauttabletten, die es bei Aldi zu kaufen gibt, muss man tägl. 5-6 Stück nehmen)


Dass du eine Überweisugn zum Psychotherapeuthen brauchst, ist aber normal. Mittlerweile, seit Einführung der Praxisgebühr braucht man doch für jeden Arzt , der keine Hausarztzulassung hat, eine Überweisung. Jedenfslls als Kassenpatient.

Nochwas zur Depression an sich: es ist ein natürlicher menschlicher Vorgang depressiv zu sein. Es ist im Gegenteil eher problematisch, Zeiten des Übergangs und des Wandels im Leben ohne depressive Verstimmungen durchzumachen. Und die Fähigkeit, depressiv zu sein oder eine Depression durchzustehen, zeugt von persönlicher Reife. Das Problem ist die Chronifizierung, dass man aus diesem Zustand nicht mehr herauskommt.

Gute Besserung!
Tintenfisch
 
ich bin Medikamenten gegenüber immer skeptisch, denn sie hindern daran, die Gefühle zu verarbeiten. Trauer beispielsweise muss irgendwann zugelassen werden, damit man sich von Altem, Überkommenem, Vergangenem trennen kann. Medikamente spielen einem vor, dass man keine Probleme hat.
Jeder sollte aber trotzdem selber entscheiden, ob er Medikamente nehmen möchte. Ich glaube nur nicht daran, dass sie zu einer tatsächlichen Lösung beitragen.

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
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Raeubertochter schrieb:
ich bin Medikamenten gegenüber immer skeptisch, denn sie hindern daran, die Gefühle zu verarbeiten. Trauer beispielsweise muss irgendwann zugelassen werden, damit man sich von Altem, Überkommenem, Vergangenem trennen kann. Medikamente spielen einem vor, dass man keine Probleme hat.

Hi,
das stimmt so nicht ganz.

Wer herausfinden will, wo seine Depression herkommt - so sie z.B. auf ein traumatisches, unbewusstes Ereignis zurrückzuführen ist - hat oft das unwohle Gefühl, dass da etwas ist, was es zu enttarnen gilt, damit es einem wieder besser geht und das Geschehene verarbeitet werden kann.
Dabei ist aber oft die ANGST vor dem Unbekannten, Bedrohenden sooo riesengroß, dass man sich da gar nicht rantraut.

Und genau hier kann ein Antidepressiva eingreifen.
Mit der Hilfe von Antidepressiva kann der Betroffene seine Gefühle und ALLE Wahrnehmungen, Erinnerungen und Gedanken zulassen, weil er so gepuffert ist.
Er mauert dann im Gespräch beim Therapeuten nicht, sondern nutzt die Therapiestunde aktiv und kann wirklich viel schaffen in der Zeit.

Ist er dann wieder mit sich allein, gibt ihm das Medikament den Halt, die überreizten Nerven im Zaum zu halten.

So kann sich allmählich etwas Neues, Gesundes aufbauen, an dessen Ende ein medikamentfreies, selbstbestimmtes, von den Depressionen, Ängsten oder Traumen befreites Leben möglich wird.

Der Wirkstoff Opipramolhydrochlorid kann das z.B. unterstützen bei Depressionen, die auf Traumen, auch Kindheitstraumen, zurückzuführen sind. Ein Medikament mit diesem Wirkstoff heißt "Insidon", was eine Wirkung in zwei Phasen hat - erst beruhigend und dann stimmungsaufhellend bzw. angstlösend. Davon wird man weder so beruhigt, dass man sich fremdgesteuert fühlt, noch so lustig-high, dass man sich selbst fremd vorkommt oder nur noch lachend durch die Gegend springt.

Insidon macht nicht abhängig. Wenn es einem gut geht, und wenn man dann eine Dragees-Einnahme vergisst, ist das überhaupt kein Problem. Wenn sich dann die inneren "Wolken" wieder verdüstern, nimmt man wieder ein Dragee und die Wirkung ist da.

Hiermit will ich niemanden zum Medi-Konsum verführen. Will nur aufzeigen, dass die moderne Schulmedizin auch Fortschritte gemacht hat, und wenn der Hausarzt oder der Therapeut darüber fortgebildet sind, kann man sich vertrauensvoll UND wirkungsvoll behandeln lassen.

Alles Liebe,
Romaschka
 
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