Den Stier überwinden

Hi Dhiran :)
wie meinst?
weil der 'Sieg' zugleich der Tod eines anderen Lebewesens ist? (oder der baldige Tod. Überleben tun die hilflosen Tiere ja nicht nehm ich an...
hmm . . . also Menschen sind echt Bestien. Wir töten wie am Fließband. und fühlen uns recht gut dabei.
vasciniirend.)

Das war ironisch gemeint. Sollte eigentlich eine Verarschung des Sprichworts und dieser Toreros sein.
 
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Der der im Zeichen Stier geborene hält sich an's Wort. Doch wenn er wirklich dem Wort folgt zerstört er die Religion.
Der töten wollende Torero und der töten wollende Stier. Wo ist da der Neue Mensch?
Da sind nur zwei dumme Wesen. Bestenfalls sind da zwei sich unterwerfende Wesen, gehorsam dem Wort: Wenn Du gewinnst bist Du der Größte. Irgendwann bring ist den Sieger schon um, bevor er erkennt das ich der Größte bin: Der der die Worte geschaffen hat denen Du dich unterwirfst. "Ich bin der Herr Dein Gott" haben Herrscher geschrieben und Menschen unter dieses Wort gezwungen. Die Menschen mussten nur dazu gebracht werden überzeugt zu sein das das Gott selber geschrieben hat. Lass sehr viele an diesen Gott glauben und der Neue Mensch hat nie eine Chance, außer als toter Held, toter Märtyrer oder Irrer, Wahnsinniger. Nicht zu vergessen die Religionsstifter, die Menschen zu Göttern zu machen ist auch ein guter Trick sich den Freiheitswillen von Menschen vom Hals zu halten. Jesus, Mohammed, Buddha hat gesagt. Alles nur Plappermäuler wie ich. -()-
Was du beschreibst, steht eigentlich ja ganz unter dem Zeichen, den Stier in sich zu überwinden und das Wort selbsttätig zu ergreifen.
 
Ich kann nicht gerade sagen das ich den Stier mit dem Wort verbinde sondern mehr Zwilling und Wort...
Die Beziehungen des Stiers, des Zwillings und der Jungfrau zum Wort sind unterschiedlich: Der Stier hört auf das Wort, während der Zwilling mit dem Wort wendig umgeht und die Jungfrau mit ihm einen kritischen Umgang pflegt.

ich geh wenig mit deiner Beschreibung insgesamt über den Stier mit, und schon gar nicht mit dem einseitigen vergleich zum Stier und Religion,
das wäre ungefähr so, als wolltest Du sagen:
die gesamte Woche besteht aus Montag.

Und hier führst du sozusagen alle Tage der Woche auf:
Assoziationen
  • Gilgamesch Epos
  • oder auch Götzendienst
  • Rote Stier (das letzte Einhorn)
  • dämonischer Stier (hinduismus)
  • ein Gesicht des Cherubim
  • Mutter Kuh, Vater Stier
  • Krishna ist ein Kuhhirte

Der Stier hat in der Mythologie eine ihm gemäße vielfache Bedeutung, die durch die Überwindung des Stiers nicht ungültig gemacht wird, sondern ein anderer Umgang mit ihm gepflegt wird. Etwa so, wie die blinde Wut des Stiers in eine rechte Kultivierung umgeleitet werden sollte oder das blind-gehorsame Folgen des Wortes in die selbstständige Ergreifung des Wortes usw.
 
Was du beschreibst, steht eigentlich ja ganz unter dem Zeichen, den Stier in sich zu überwinden und das Wort selbsttätig zu ergreifen.
So ist es. Das Wort kann doch nur in mir überwunden werden. Solange ich das nicht tue bleibt gehorsam gegenüber den Worten die nicht in mir sind über die ich aber Vorstellungen, Bilder habe. Andererseits, wenn ich selbst-tätig werde ist dann der Stier nicht mehr in mir sondern in Dir und der verlangt von mir Gehorsam gegenüber deine Worte. Das nennt sich Streit.
 
So ist es. Das Wort kann doch nur in mir überwunden werden. Solange ich das nicht tue bleibt gehorsam gegenüber den Worten die nicht in mir sind über die ich aber Vorstellungen, Bilder habe.
So gab es eine Bilderwelt, die z.B. das frühere Ägypten hatte. Davon zeugen ja heute noch die vielen Wandmalereien, Reliefs und Statuen.

Andererseits, wenn ich selbst-tätig werde ist dann der Stier nicht mehr in mir sondern in Dir und der verlangt von mir Gehorsam gegenüber deine Worte. Das nennt sich Streit.
Hier würde ich sagen, der Streit entsteht nur bei zwei Personen, die beide das Wort haben. Der Stier würde nicht streiten, sondern dem Wort desjenigen folgen, der es hat. Nehmen wir einmal an, wir hätten zwei Personen, von denen beide das Wort haben, hätten dann beide nur die Wahl des Streits?
 
Der Stier findet sich im ersten hebräischen (und auch griechischen) Buchstaben, der Aleph: Haupt des Stieres.
Mit diesem Zeichen beginnt diese Welt. Das Lamm, der Widder, mit dem der Tierkreis beginnt, hat kein Zeichen, es ist verborgen, unsichtbar, schweigend. Der Stier ist halb hier, halb im Verborgenen. Die Aleph zählt zwar als Konsonant (es gibt ein Zeichen dafür, und im Hebräischen haben nur Konsonanten Zeichen, Erscheinendes), aber sie hat keinen eigenen Laut. Der Laut ergibt sich erst durch die Vokale. So erscheint die Aleph zwar in dieser Welt, ist aber nicht von dieser, sie kommt von "dort".
Daher beinhaltet der Stier auch das Un-berechenbare, das nicht Erklärbare, das, was einem zu-stößt. Aber gerade das gehört auch zum Konkreten, zu dieser Welt, der Zufall, Glück oder Pech, die Herausforderung, die uns begegnet, oder auch gesucht wird.
Der Kampf mit dem Stier ist der Kampf mit der Urkraft, mit dem, was gefährlich sein kann, weil es nur zum Teil bekannt ist.
In uns ist eine Kraft, die sich dieser Urkraft stellt, die hier in der Welt erscheint. Ob oder wie wir das tun, ist nicht festgelegt. So, wie die Aleph ihren Laut durch die Vokale erhält, bekommt der Stier sie durch die Planeten. Es ist also ganz unterschiedlich, wie der Mensch im Einfluss des Stieres sich verhält. Mal nimmt er die Herausforderung an und kämpft, mal ist er im Schweigen.
In dieser Gefahr liegt aber auch Geheimnis, das auf den Menschen verweist: Warum geschieht etwas, warum passieren Unglücke, Zufälle, Pech und Glück? Es verweist darauf, dass alles seinen Ursprung, sein Fundament "dort" hat. Es ist bereits dort da, bevor es hier erscheint.

Auch was die Sprache angeht, kann man sagen, dass das Zeichen Stier im Menschen sagt: In meinem Ursprung bin ich wie die Aleph. Ich kann mich nicht gut formulieren, brauche dazu die Planeten. Daher bin ich aber auch sehr frei darin, mal so, mal so. Mal stürme ich voran, mal bleibe ich im Schweigen und bin glücklich dabei. So artikuliert sich das Erste im Erscheinenden. Das Ursprüngliche im Menschen möchte erkannt und anerkannt werden.

Das war jetzt eine freie Formulierung aus "Die Astrologie in der jüdischen Mystik" von Weinreb. So aus dem Zusammenhang gerissen, ist es vielleicht etwas schwierig zu verstehen. Trotzdem wollte ich einen kleinen Einblick geben, wie das Zeichen Stier auch betrachtet werden kann, und wo die Bilder und Mythen zum Stier ihren Ursprung haben. Auch der Stierkampf ist ein Beispiel dafür, auch wenn er in seiner weltlichen Übertragung ein grausames Spektakel ist (wie das ja so oft der Fall ist, wenn der Mensch Dinge allzu wörtlich und weltlich nimmt). Dennoch liegt auch darin noch die Erinnerung an die ursprüngliche Bedeutung.
 
Der Stier findet sich im ersten hebräischen (und auch griechischen) Buchstaben, der Aleph: Haupt des Stieres.
Mit diesem Zeichen beginnt diese Welt. Das Lamm, der Widder, mit dem der Tierkreis beginnt, hat kein Zeichen, es ist verborgen, unsichtbar, schweigend. Der Stier ist halb hier, halb im Verborgenen. Die Aleph zählt zwar als Konsonant (es gibt ein Zeichen dafür, und im Hebräischen haben nur Konsonanten Zeichen, Erscheinendes), aber sie hat keinen eigenen Laut. Der Laut ergibt sich erst durch die Vokale. So erscheint die Aleph zwar in dieser Welt, ist aber nicht von dieser, sie kommt von "dort".
Daher beinhaltet der Stier auch das Un-berechenbare, das nicht Erklärbare, das, was einem zu-stößt. Aber gerade das gehört auch zum Konkreten, zu dieser Welt, der Zufall, Glück oder Pech, die Herausforderung, die uns begegnet, oder auch gesucht wird.
Der Kampf mit dem Stier ist der Kampf mit der Urkraft, mit dem, was gefährlich sein kann, weil es nur zum Teil bekannt ist.
In uns ist eine Kraft, die sich dieser Urkraft stellt, die hier in der Welt erscheint. Ob oder wie wir das tun, ist nicht festgelegt. So, wie die Aleph ihren Laut durch die Vokale erhält, bekommt der Stier sie durch die Planeten. Es ist also ganz unterschiedlich, wie der Mensch im Einfluss des Stieres sich verhält. Mal nimmt er die Herausforderung an und kämpft, mal ist er im Schweigen.
In dieser Gefahr liegt aber auch Geheimnis, das auf den Menschen verweist: Warum geschieht etwas, warum passieren Unglücke, Zufälle, Pech und Glück? Es verweist darauf, dass alles seinen Ursprung, sein Fundament "dort" hat. Es ist bereits dort da, bevor es hier erscheint.

Auch was die Sprache angeht, kann man sagen, dass das Zeichen Stier im Menschen sagt: In meinem Ursprung bin ich wie die Aleph. Ich kann mich nicht gut formulieren, brauche dazu die Planeten. Daher bin ich aber auch sehr frei darin, mal so, mal so. Mal stürme ich voran, mal bleibe ich im Schweigen und bin glücklich dabei. So artikuliert sich das Erste im Erscheinenden. Das Ursprüngliche im Menschen möchte erkannt und anerkannt werden.

Das war jetzt eine freie Formulierung aus "Die Astrologie in der jüdischen Mystik" von Weinreb. So aus dem Zusammenhang gerissen, ist es vielleicht etwas schwierig zu verstehen. Trotzdem wollte ich einen kleinen Einblick geben, wie das Zeichen Stier auch betrachtet werden kann, und wo die Bilder und Mythen zum Stier ihren Ursprung haben. Auch der Stierkampf ist ein Beispiel dafür, auch wenn er in seiner weltlichen Übertragung ein grausames Spektakel ist (wie das ja so oft der Fall ist, wenn der Mensch Dinge allzu wörtlich und weltlich nimmt). Dennoch liegt auch darin noch die Erinnerung an die ursprüngliche Bedeutung.

Ganz tolle Herausarbeitung des Themas, ping! Über den Inhalt des Textes muss ich noch etwas nachsinnen und nachforschen.

Der Stier findet sich im ersten hebräischen (und auch griechischen) Buchstaben, der Aleph: Haupt des Stieres.
Dazu fällt mir der Koran ein, dessen zweite Sure erst mit "Die Kuh" beginnt. Die erste Sure heißt "Die Eröffnende", was an die Bedeutung des Widders erinnert.
Es ist mir noch gar nicht klar, wieso der Widder nicht oder nicht immer unmittelbar als erstes Schöpfungsprinzip genommen wird, obwohl er am Beginn des Tierkreises steht und alles Eröffnende darstellt.
 
Es ist mir noch gar nicht klar, wieso der Widder nicht oder nicht immer unmittelbar als erstes Schöpfungsprinzip genommen wird, obwohl er am Beginn des Tierkreises steht und alles Eröffnende darstellt.
Weil das Lamm das Ungeoffenbarte ist, nicht von dieser Welt, ganz jenseitig. Es ist das schweigende Fundament der Welt, ist im Erscheinenden immer nur unausgesprochen da.
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt" sagt das Lamm Gottes.
Es wirkt in diese Welt hinein, ist darinnen, ist aber nicht fassbar. Wer versucht, es fassbar, berechenbar zu machen, in diese Welt zu zerren, verrät es wie Judas (und dieser Judas ist in uns allen), der will, dass Jesus mit weltlicher Macht hier erscheint.
Das Lamm, der Sohn Gottes, ben von boneh-bauen.
 
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Oder auch in der ersten Rune Fehu, die ja auch Vieh bedeutet, und die die Hörner eines Stiers symbolisiert.
 
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