Demokratie und NPD

Hikari

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ORF schrieb:
Mehrere tausend Menschen haben gestern in Berlin und Magdeburg gegen Veranstaltungen der rechtsextremen NPD protestiert. In der deutschen Hauptstadt demonstrierten Hunderte gegen die in einer Schule stattfindende offizielle NPD-Feier zur Fusion mit der Deutschen Volksunion (DVU).

In die Schulaula hatte sich die NPD durch mehrere Gerichtsinstanzen eingeklagt. In Magdeburg protestierten rund 6.000 Menschen gegen einen Aufmarsch von rund 1.000 Rechtsextremisten aus Anlass des heute anstehenden 66. Jahrestages der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg.

Sitzblockaden verzögerten die Demonstration der Rechtsextremisten. Zwei Polizisten wurden mit Knallkörpern angegriffen und leicht verletzt. Am Abend löste sich die Neonazi-Demonstration auf.

Quelle: http://orf.at/stories/2036599/

Wenn die Bevölkerung so leicht zu manipulieren ist, dass die NPD und ähnliche Parteien (auch in Österreich) eine Gefahr darstellen,
dann sollte man doch gleich die Demokratie offiziell abschaffen, weil das System in diesem Fall einfach scheiße ist.
Sonst ist das ganze einfach nur paradox.
 
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auch die NSDAP war eine Wähbare Partei und die NPD sieht sich ja als deren Nachfolger (inoffiziell zumindest). Die NPD lehnt die Demokratische Grundordung ja fundamental ab und tendiert zu einem Führerstaat mit Missachtung jeglicher Menschenrechte.

Ist es da nicht ein Zeichen von gesundem Demokratischem Verständniss, von gelebter und offensiver Demokratie dass es mehrere Tausend Menschen gibt die gegen eine solche Partei demonstrieren?
 
auch die NSDAP war eine Wähbare Partei und die NPD sieht sich ja als deren Nachfolger (inoffiziell zumindest). Die NPD lehnt die Demokratische Grundordung ja fundamental ab und tendiert zu einem Führerstaat mit Missachtung jeglicher Menschenrechte.

Ist es da nicht ein Zeichen von gesundem Demokratischem Verständniss, von gelebter und offensiver Demokratie dass es mehrere Tausend Menschen gibt die gegen eine solche Partei demonstrieren?

Gegen sie zu demonstrieren, impliziert ja die Annahme, dass sie an Macht gewinnen könnten.
Das ist aber nur möglich, wenn sie von mehr Leuten gewählt werden.

Wenn wir Parteien oder Meinungen komplett ablehnen und demnach abschaffen oder verbieten wollen - was man mit Demonstrationen für gewöhnlich ausdrücken will -, handeln wir dann nicht auch gegen Demokratie?
Okay, im Fall der NPD dürfte das vielleicht praktisch kein so großes Problem sein.
Es wäre kein großer Verlust, im Gegenteil, wahrscheinlich wäre es sogar besser.
Das führt allerdings automatisch dazu, dass man sich fragen muss, wer das Recht hat zu entscheiden wer Macht erhalten kann und wer nicht.

Das ist natürlich das Volk. Aber das entscheidet ja bereits mit den Stimmen die es nicht abgibt.
So gesehen gibt es ja kein Grund sie als Gefahr einzustufen und gegen sie zu demonstrieren, seien sie noch so Menschenverachtend. :D

Es wäre ausreichend sie zu ignorieren.
Aber man tut es nicht, weil man denkt, sie könnten die Leute beeinflussen.
Wenn sie das mit ihren - als unpassend angesehenen - Absichten können, wozu dann überhaupt Demokratie?
 
Klar, machen wir das dann doch einfach mal:

Es geht mir in diesem Thema eigentlich nicht darum, über die Absichten und Ziele der NPD oder einer anderen Partei speziell zu diskutieren.

Die Frage ist eher ob die Demokratie, genauer: die Wahlfreiheit so wie sie ist, in unserer Gesellschaft überhaupt funktionieren kann.
 
Wenn wir Parteien oder Meinungen komplett ablehnen und demnach abschaffen oder verbieten wollen - was man mit Demonstrationen für gewöhnlich ausdrücken will -, handeln wir dann nicht auch gegen Demokratie?

Du meinst, ein bißchen mehr Verständnis für die Leute, die Demokratie abschaffen wollen?

Gutes Argument, vielleicht sollten wir doch etwas toleranter sein :zauberer1

So wie es hier vorgemacht wird:

 
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