Dem was wir ablehnen werden wir ähnlich

Es gibt noch die andere Seite, nämlich das wir genauso früher waren. War ich im früheren Leben , ich sag mal hart, ein arrogantes A-loch, dann reg ich mich heute über arrogante A-Löcher auf ;)
 
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LeBaron schrieb:
Ich wollte sagen, dass "Man wird zu dem, was man bekämpft"
den Rang einer Bauernregel hat, nicht den einer
Gesetzmässigkeit.

Natürlich wird nicht jeder Polizist kriminell, aber
ein paar werden halt durch die Nähe zum Milieu in
Versuchung geführt.

Gruss
LB

Selbst von Bauernregeln verlange ich eine gewisse Regelmäßigkeit im Eintreffen. :party02:

Sicher, es werden Polizisten kriminell, Terrorbekämpfung artet selbst in Terror aus etc. Aber das sind die Ausnahmen, hoffe ich zumindest. Ansonsten wäre "1984" bittere Wahrheit: Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke, plus Gedankenverbrechen.
 
Pelisa schrieb:
Selbst von Bauernregeln verlange ich eine gewisse Regelmäßigkeit im Eintreffen. :party02:
Der individuelle Anspruch der Menschen an "eine
gewisse Regelmäßigkeit im Eintreffen" ist eben
stark unterschiedlich.

Esoteriker halte ich da für total anspruchslos. :weihna1

Sie beherrschen allerdings sehr gut die gängigen
Methoden der Selbstsuggestion, um sich erfolgreich
einzubilden, sie hätten recht. Auch wenn davon
überhaupt nicht die Rede sein kann.

LB
 
@lebaron: Bauernregeln sind ja meistens sehr einfach, darum würde ich den Satz: "Jeder Mensch stirbt" auch dazuzählen. Nicht einmal sowas kannst du mit Gewissheit sagen.

Ich würde den Satz: "Man wird zu dem, was man bekämpft" sowieso umändern in "Man ist schon das, was man bekämpft". Das würde ich für realistischer halten.
 
Liebe Daisy,

Mit diesem oft zitierten geistigen Gesetz habe ich so meine
Probleme.
Ist es tatsächlich so, dass wir dem, was wir bekämpfen,
unwillkürlich ähnlich werden?
Ich würde mich freuen über Antworten, die eure Meinung
dazu auch mit Beispielen aus dem Leben und Alltag belegen.

Ich gehe einen kleinen Schritt weiter. Wir sind jeweils bereits mit dem Aspekt eines anderen identisch, den wir bekämpfen. Es handelt sich dabei um abgelehnte Seiten unserer Selbst, die uns der andere - seitenverkehrt - spiegelt und die uns nicht gefallen, mit denen wir absolut nicht ausgesöhnt sind.
Beispiele könnte ich Dir dafür so viele aufzählen, dass es hier den Rahmen sprengen würde. Schau`Dir nur den Ehepartner, die Kinder an; schau`, was Dich auf die Palme bringt. Das bist du, - genauso wie die Seiten, die du bewunderst. Letzteres ist Dein Potential.
Unten im Gesundheitsbereich hat east of the sun festgestellt, dass die Impfgegner genauso militant und angsteinflössend daherreden wie die absoluten Impfbefürworter (die diejenigen ablehnen, die anders denken). Recht hat sie. Da bekämpfen sich zwei vom gleichen Stamm, - so wie ich es unten formulierte.
Inzwischen ist das bei mir eine so gefestigte Erkennntis, dass ich für mich weiß: das gilt absolut immer, wenn wir etwas bekämpfen! Ich muss nur sehen, was jemand bekämpft und ich weiß, was - auch -in ihm steckt.

Liebe Grüße

Katarina
 
ja, Katarina, das wird wohl so sein. Und Kämpfen ist ja auch nicht der richtige Weg, nicht wahr? Besser ist das Akzeptieren dessen, was sowieso in uns allen steckt und das bewußte Arbeiten daran.

Da wir aber alle immer noch Menschen sind und jeder seine Auffassung von Recht und Unrecht hat, tritt man eben für das ein, was man denkt (oder auch nicht). Ob das dann militant sein muß oder vollkommen fanatisch - das glaube ich nicht. Nur ist "Reden" oft gar nicht möglich.

lg

morgenwind
 
Daisy schrieb:
Guten Morgen Euch allen!

Mit diesem oft zitierten geistigen Gesetz habe ich so meine
Probleme.

Ist es tatsächlich so, dass wir dem, was wir bekämpfen,
unwillkürlich ähnlich werden?

Ich würde mich freuen über Antworten, die eure Meinung
dazu auch mit Beispielen aus dem Leben und Alltag belegen.

Liebe Sonntagsgrüße,
Daisy

Hallo Daisy,

ich finde es witzig, dass ich genau dass jetzt lese. Vor ca einer Stunde habe ich nämlich mir gerade einen Satz gedacht, den ich vor 8 Jahren von einer Bekannten gehört habe: Umso mehr ich mich bemüht habe nicht so zu werden wie meine Mutter, umso mehr bin ich so geworden. Jetzt habe ich es aktzeptiert und seitdem geht es mir leichter.

In diesem Sinne :winken5:
 
Ja, so ist es.
Wir wollen nicht so sein, wie unser Gegenüber. Wir versuchen es zu vermeiden. Kontrollieren uns, bloß nicht so zu werden, und sind viel näher an dem, was wir an dem anderen verurteilen.
Ich sehe sowas ganz oft, das ist die Projektion.
 
morgenwind schrieb:
ja, Katarina, das wird wohl so sein. Und Kämpfen ist ja auch nicht der richtige Weg, nicht wahr? Besser ist das Akzeptieren dessen, was sowieso in uns allen steckt und das bewußte Arbeiten daran.

Ich würde nicht sagen, dass der Verzicht auf Kampf der bessere Weg ist. Das ist sehr relativ und sehr subjektiv. Wenn ich sage, dass es für den einen der richtige und für den anderen der falsche Weg ist, dann ist das nicht nur so eine Floskel. Wer vor dem Kampf Angst hat, der muss vielleicht erst mal seine Angst überwinden und in den Kampf ziehen. Für denjenigen ist Kämpfen im Moment der bessere, weil offensichtlich anstehende Weg. Für einen anderen, der ohnehin ewig herumzofft, wäre es vielleicht lehrreich, sich einmal sich selber zu stellen, indem er seine Projektionen erkennt und bewußt konfrontiert. Für so jemanden ist der Verzicht auf Kampf evtl. der bessere Weg.
Wir kommen ohnehin bald alle (oder zumindest sehr viele) an den Punkt, wo wir sämtliche Sicherheiten/Orientierungen im Hinblick auf "was ist richtig und was ist falsch?" loslassen müssen. Es gibt definitif kein objektives "richtig oder falsch" außerhalb festdefinierter Wirklichkeiten (wie z.B der Mathematik). Selbst für diejenigen unter uns, die nur noch einen Wimpernschlag vom Einheitsbewusstsein entfernt sind, ist das ein - scheinbar - ganz schwieriger Punkt.

Da wir aber alle immer noch Menschen sind und jeder seine Auffassung von Recht und Unrecht hat, tritt man eben für das ein, was man denkt (oder auch nicht). Ob das dann militant sein muß oder vollkommen fanatisch - das glaube ich nicht. Nur ist "Reden" oft gar nicht möglich.

Nein, nichts muss militant sein. Aber bei manchen steht es eben einfach an. Und Reden ist oft nicht möglich und vor allem auch gar nicht unbedingt notwendig.
Ach, und weil Du es oben ansprichst. Wir müssen an nichts arbeiten, wir sind absolut perfekt so wie wir sind, - auch die Säufer, Kiffer, Mörder und Vergewaltiger unter uns. Das ist unvorstellbar, nicht wahr? Auch der Alkoholabhängige oder sonstige Süchtige ist Ausdruck des großen Einen und ein Aspekt von uns allen. Er muss gar nichts verändern, um vor "Gottes" Augen zu bestehen. Seine Selbstverurteilung, die in seinem So-Sein zum Ausdruck kommt, schmilzt im Angesicht der bedingungslosen Liebe und diese bedingungslose Liebe bedeutet nicht, dass man ihn tatenlos gewähren lässt. Und wiedermal bin ich bei meinem geliebten Paradoxon, von dem ich immer behaupte, dass da der Schlüssel zu dem liegt, wonach wir uns alle im tiefsten Inneren unseres Herzens sehnen.

Liebe Grüße

Katarina
 
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Katarina schrieb:
Ach, und weil Du es oben ansprichst. Wir müssen an nichts arbeiten, wir sind absolut perfekt so wie wir sind, - auch die Säufer, Kiffer, Mörder und Vergewaltiger unter uns. Das ist unvorstellbar, nicht wahr? Auch der Alkoholabhängige oder sonstige Süchtige ist Ausdruck des großen Einen und ein Aspekt von uns allen. Er muss gar nichts verändern, um vor "Gottes" Augen zu bestehen. Seine Selbstverurteilung, die in seinem So-Sein zum Ausdruck kommt, schmilzt im Angesicht der bedingungslosen Liebe und diese bedingungslose Liebe bedeutet nicht, dass man ihn tatenlos gewähren lässt. Und wiedermal bin ich bei meinem geliebten Paradoxon, von dem ich immer behaupte, dass da der Schlüssel zu dem liegt, wonach wir uns alle im tiefsten Inneren unseres Herzens sehnen.



Katarina

ja, eigentlich dachte ich, ich hätte genau das geschrieben, wenn ich sage, wir haben das alles in uns und das akzeptieren dessen, was in uns ist, nötig ist. Dass man nicht tatenlos gewähren läßt, ist eh klar, aber auch kämpfen und kämpfen ist zweierlei und doch wieder eins, das ist schwer in Worte zu fassen.

lg

morgenwind
 
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