Dem was wir ablehnen werden wir ähnlich

Wie der böse rote Smiley oben auf die Leiste von meinem vorhergehenden Beitrag kommt, weiß ich wirklich nicht, denn ich habe "Kein Symbol" aktiviert??!!
 
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Kinnaree schrieb:
:) Eigentlich isses eh ganz logisch. Was du bekämpfst, in das investierst du Energie. Damit bindest du dich daran. Je öfter es einem aber bewußt wird, daß man in die Falle tappt, desto schneller wird man den Punkt erkennen, wo man hineingetappt ist... und darauf kommt es an, das als Lernprozeß zu verstehen

Dem kann ich folgen.
Aber trotzdem - die "Falle", von der du sprichst, Kinnaree, ist doch eben der
Punkt, an dem ich bewusst beschließe, eben dem, was wir bekämpfen, nicht ähnlich zu sein, oder??

Denn was "böse" ist, das bestimmst doch du

Nicht wirklich. Es gibt ein Wertesystem, zB im Glauben, das als Maßstab
gelten kann. Gewalt, zB, lässt keine positive Interpretation zu (im besten Fall vielleicht Verständnis aufgrund einer Situation).
 
Also: wenn eure These stimmt, steht die Menschheit auf verlorenen Posten. Dann wird der Polizist zum Mörder, der Gegner der Todesstrafe zum Henker, der Tieraktivist zum Pelzträger usw. Das kann so nicht funktionieren.
 
Pelisa schrieb:
Also: wenn eure These stimmt, steht die Menschheit auf verlorenen Posten. Dann wird der Polizist zum Mörder, der Gegner der Todesstrafe zum Henker, der Tieraktivist zum Pelzträger usw. Das kann so nicht funktionieren.

Ja,Überlegungen in diese Richtung machen es mir ja so schwer mit der
Behauptung, dass man dem ähnlich wird, was man ablehnt!!
 
Rucola schrieb:
Kennst du/ihr es auch, dass in dem Moment, wo du das Abgelehnte zugelassen und auch mal gelebt wird, es gar nicht mehr so "gross" ist,
sprich, es muss gar nicht so stark gelebt werden wie befürchtet?
Als würde ihm die Energie entzogen?
Korrekt - genau so habe ich es auch erlebt - und erlebe es immer wieder.

Solange ich mich gegen etwas (ver)wehre, wächst es immer mehr und mehr - und wenn ichs dann *ausprobiere* wie es mir geht damit - wirds meist relativ schnell unwichtig.
 
Daisy schrieb:
Kann man sich diese gezielte Verhaltensweise antrainieren? Im Normalfall
"laufen" Begegnungen einfach, wir nehmen an oder lehnen ab - menschlich
eben.
Ja, kann man - und je mehr Verhältensmöglichkeiten ein Mensch hat, desto leichter wird das Leben :) Nur weil mir eine - oder mehrere - Verhaltensweise(n) anerzogen wurde, heißt das noch nicht, dass ich diese Zeit meines Lebens beibehalten muss.

Wenn ich mir eine Verhaltensweise anschaue - und weiterhin für mich ablehne - isses genauso gut, als wenn ichs ausprobiere, ob ichs mal ausleben möchte.

Ich persönlich empfinde es auch als Unterschied - ob ich etwas generell ablehne - oder nach dem Hinschauen für mich fest stelle, taugt mir nicht wirklich, will ich für mich nicht weiter verfolgen - zweiteres ist für mich kein generelles Ablehnen einer Sache.

Andererseits, wenn ich mir eine Verhaltensweise anschaue - und für mich fest stelle - ist nicht meins - dann heißt das aber auch nicht zwangsläufig, dass ich es generell ablehne.

Daisy schrieb:
Ich verstehe die Logik dahinter immer noch nicht - du sagst, es müssen
vermehrt Menschen in dein Leben treten, die etwas verkörpern, was du
ablehnst, damit du dich dieser Thematik widmen kannst. Bis hierher ist alles
klar.
Sie müssen nicht unbedingt - aber wenn mir zB 3x hintereinander ähnliche Situationen begegnen überleg ich halt, was kann ich daraus lernen?

Daisy schrieb:
Aber damit "bearbeitest" du ja nur bewusst, das, was du ablehnst.
Gerade deshalb wirst du es ja wohl vermeiden, dieses Verhalten zu übernehmen, oder?
Warum nicht - ich sehs vielleicht aus einem anderen Blickwinkel. Noch ein praktisches Beispiel. Ich hatte eine Arbeitskollegin, ich wurde dann gekündigt - etwas später wurde sie gekündigt - wir hatten noch jahrelang Kontakt.

Ich mochte sie sehr gern - ausser ihre Unzuverlässigkeit - die machte mich rasend - ich als damals aufstrebende Perfektionistin - und sie war das krasse Gegenteil - ich dachte jahrelang, dass ich ihr irgendwas von meinem Perfektionsstreben mitgeben könnte.

Bis ich mal überlegt, ob vielleicht ich weniger perfekt sein können sollte - und mirs einfach mal leichter machte - mich selbst nimma so sehr unter Stress setzte - und auf einmal auch Alles einfacher und leichter wurde.

Daisy schrieb:
Benutzt du sozusagen andere Menschen als Werkzeuge, um dich selbst so
zu formen, wie es deiner Idealvorstellung entspricht? Ich meine das jetzt
nicht wertend, sondern nüchtern betrachtet.
Nein, ich habe keine Idealvorstellung von dem wie ich sein möchte - ich wills mir einfach nicht selbst schwer machen - das Leben leicht nehmen - und wenn dann eben was massiv auftritt, dann schau ichs mir an.

Andererseits könnte ich auch sagen, ich "benutze" Alles, was mir über den Weg läuft, um mich weiter zu formen - und neue Verhaltensweisen aus zu probieren.

Daisy schrieb:
In wie weit, denkst du, können wir es beeinflussen, nicht dem ähnlich zu
werden, was wir ablehnen?
Wir können in jedem Moment beeinflussen und entscheiden, was wir tun und sein wollen. Und wenn du für dich beschließt, dass diese meine Überzeugung nicht deinem Weltbild entspricht, dann such dir einfach ein anderes. Für mich ist es stimmig, drum bleib ich dabei.

Ich schliesse aber auch nicht aus, dass mich irgendwann eine Theorie anfliegt, die mir besser gefällt - und wo ich sage, ja, klingt gut - probier ich mal aus - was auch immer draus wird.

Daisy schrieb:
Nur ein Beispiel - ich selbst schätze mich als zuverlässig ein. Wenn jemand anders unzuverlässig ist, also auch so agiert, dann lehne ich das ab. Aber
deshalb werde ich ja selbst nicht auch unzuverlässig, eher im Gegenteil. Ich
"kultiviere" sogar noch meine eigene Verlässlichkeit, um zu zeigen "so geht's
besser".
Und gehts dir dann besser?

ChrisTina schrieb:
Ich überlege mir, was genau es ist, was mich stört. Das suche ich dann bei mir uns lasse es zu
Es gab mal eine Zeit, wo mir pausenlos Frauen begegneten, welche derart von sich überzeugt waren, dass ich persönlich keine 3 Sätze mit ihnen wechseln wollte, ohne dass ich mich gleich wieder verdünnisierte.

Sie nervten mich nachhaltig - und es wurden immer mehr - sie "überrannten" mich förmlich - bis mich wer fragte "was genau stört dich am meisten an denen?"

Und ich überlegte es mir - es war ihr selbstbewusstes Auftreten, was mich fast zur Raserei brachte - welches mir zeigte, dass ich noch immer zu wenig zu dem stand, was mir persönlich wichtig war.

Oder erst vor Kurzem - einige neue Bekannten, welche mich sofort als ihre Freundin "okkupierten" - mich mit Beschlag belegten, fordernde Telefonanrufe wenn ich mich mal 2 Tage lang nicht meldete - einfach bei mir zu Hause auftauchten.

Ist absolut das Gegenteil von dem, was ich für mich als stimmig erachte, ich hasse es, wenn jemand klammert. Und ich überlegte, wo klammere ich? Warum brauch ich die? Was soll mir diese Klammerei sagen?

Und ich fand die Lösung im beruflichen Kontext - wo ich unbedingt etwas Bestimmtes erreichen wollte - nachdem ich wieder mal locker ließ, kamen wieder mal viele Dinge ganz von selbst - allerdings ganz andere als die, welche ich glaubte, durchdrücken zu müssen.

Diese Beispiele immer unter dem Kontext, dass mein grosses Ziel im Leben definiert ist als - mit geringstmöglichen Aufwand meine jeweiligen aktuellen Einzelziele erreichen ;-)
 
Daisy schrieb:
Guten Morgen Euch allen!

Mit diesem oft zitierten geistigen Gesetz habe ich so meine
Probleme.

Ist es tatsächlich so, dass wir dem, was wir bekämpfen,
unwillkürlich ähnlich werden?

Ich würde mich freuen über Antworten, die eure Meinung
dazu auch mit Beispielen aus dem Leben und Alltag belegen.

Liebe Sonntagsgrüße,
Daisy


ich würde es mal so ausdrücken, das was wir ablehnen können wir nicht akzeptieren...wir klammern es aus und verlagern es ins Nicht-Ich.

Weil das aber ein Prozess ist der gegen die Einheit des Lebenes gerichtet ist, ziehen wir energetisch das abgespaltene immer wieder an...weil wir uns seelisch nach dem Einssein sehnen.

Das wir dem ähnlich werden ist vielleicht ein wenig zu überspitzt ausgedrückt, vielmehr geht es um Integration des abgelehnten Anteils...

Viele Charaktereigenschaften sind erst durch ihre Abgetrenntheit so problematisch.

Akzeptanz ist die Energie die uns da rausholen kann.

Liebe Grüße...Suria
 
PS: ich persönlich würde
*das, was ich ablehne*
auch nicht unbedingt mit
*das Negative*
gleich setzen
für mich sind das 2 Paar Schuhe
die auch gar nicht zusammen passen

Ich glaube auch nicht, dass es um gut/böse oder sonstige Polaritäten und/oder Dualitäten geht - oder darum *das Böse zu bekämpfen* oder nicht - sondern das Anerkennen, dass es diese Polaritäten nur dann gibt, wenn wir uns daran klammern, dass es sie geben muss.

Wenn ich davon ausgehe, dass das Licht den Schatten bedingt - und der Schatten ohne Licht nicht möglich ist - dann bekomme ich möglicherweise eine andere Sicht der Dinge - und brauche weder was integrieren noch bekämpfen :) es bleibt aber trotzdem mir überlassen, ob ich etwas integrieren und/oder bekämpfen möchte.
 
Meine Beispiele bezogen sich gar nicht mal auf Gut und Böse, nur auf Menschen, die für gewisse Überzeugungen einstehen. Warum nimmt niemand dazu Stellung?
 
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Pelisa schrieb:
Also: wenn eure These stimmt, steht die Menschheit auf verlorenen Posten. Dann wird der Polizist zum Mörder, der Gegner der Todesstrafe zum Henker, der Tieraktivist zum Pelzträger usw. Das kann so nicht funktionieren.

Das kann genau so stimmen, wenn du in größeren Zeitläufen denkst.

lg Suria
 
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