Dem "bösen" Gott in der Meditation begegnen?

tell_el_amarna

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Wenn ich meditiere, und Gott spüre, bzw. die Energie von Harmonie, Liebe, etc... Dann ist Gott einfach fuer mich nur Liebe und Harmonie und Wohlbefindlichkeit.

Aber wenn ich dann so nachdenke, dann müsste ich ja eigentlich Angst vor diesem Gott (selbst wenn man ihn nur als Energie versteht) haben, denn er mordet und foltert und lässt das ganze Leid in dieser Welt zu.

Ich weiss nicht ob ich mich verständlich ausdrücken konnte...?

Aber ich meine einfach: wenn ich in der Meditation die "schönen" Aspekte von Gott spüre, wo sind dann gleichzeitig die schlimmen?
Oder gibt es die nicht?

Ist Gott oder die göttliche Energie nur gut?
 
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das kommt auf dein "BILD" von gott an... wenn er für dich nur love peace and harmony repräsentiert, dann wirst du das auch spüren...

;)

aber jetzt mal ehrlich:
WARUM willst du die negativen Aspekte spürn!? oO
 
gott foltert nicht und mordet nicht, es sind wir menschen, die das tun, zwar leider oftmals in seinem namen.

Er hat uns die freiheit gegeben auf dieser Erde tun und lassen zu können was wir wollen, Rechenschaft werden wir dann später ablegen müssen.
 
Nun ich kann dir nur meine Meinung dazu kundtun ...
Wenn man Gott als den Ursprung allen Seins betrachten will,
so muss in jener Bewusstheit alles integriert sein was jemals
war, ist oder auch sein wird. Hier zwischen Gut oder Böse
differenzieren zu wollen führt zu nichts.
Was absolut ist, lässt sich nicht in Kategorien unterteilen, oder?
Wer nun Gott als Harmonie oder Liebe sehen will ist sicher nicht
so schlecht beraten. Für eine Umfassende Sicht fehlt ohnedies
die mögliche Perspektive. Eigentlich würde ich dieses Gefühl
für mich nicht als Wohlbefindlichkeit beschreiben.
Vielmehr eine Weite, ähnlich einer Leere ohne Inhaltslosigkeit.
Eine unbändige Macht, die in ihrem Umfang schon beinahe etwas
beängstigendes hat. Als ob man vor einer senkrechten Felswand
stünde, die Kilometerweit aufragt. Eine Gewalt, die einem in jedem
Moment zu erdrücken scheint, sofern man nur festen Boden unter
den Füssen hätte ...


Euer zwiespältiger Ischariot
 
Ich sehe es im Moment so. Morgen vielleicht wieder anders, darum schreib ich es jetzt so auf wie ich es im Moment sehe.

Gott - das vollbewusste, selbstbewusste Wesen im All - ist ewig. Und überall. Also ohne Zeit und Raum. Unvorstellbar und nicht zu begreifen. Vollkommen heil, gesund somit heilig! Reine Liebe, in sich ruhende Energie, schöpferische Kraft im Ruhezustand... sich im Grunde jeder Beschreibung entziehend, weil Denken, Reden und Schreiben an die Zeit gebunden ist.

Gewalt ist auch ein Phänomen der Zeit. Da, an dem Punkt wo die Zeit aus der Ewigkeit bricht, entsteht eine Wunde. Da macht es einen Knall und Peng!... ein Universum ist geboren. Der Schöpfungsakt hat begonnen und somit auch der Existenzkampf, den ich persönlich noch nicht lieben gelernt habe. (Das war ein Scherz, man merkt es nur nicht) Aber was muss das muss.

Es ist die selbe, göttliche Energie, die aus dieser Wunde bricht, aber da eben eine große Wunde entanden ist, ist diese austretende, jetzt aktive schöpferische Kraft auch nicht mehr "nur" heil und nicht mehr ewig, sondern befindet sich aktiv im Fluss der Zeit. Aber sie ist noch immer göttlichen Ursprungs, daran hat sich nichts geändert. Auch an der Ewigkeit selbst ändert sich nichts. Die bleibt weiterhin da, weil sonst wärs ja nicht die Ewigkeit. Klar. Aber die Entstehung, Gestaltung und Umgestaltung eines Universums ist nun mal ein Akt der Gewalt. Vor allem eben am Anfang.

Aber die Energie fließt jetzt in der Zeit weiter - vielleicht in der Form einer Spirale, ich weiß es ja nicht - und gestaltet so das Universum immer weiter, um irgendwann wieder zurück in die Ewigkeit zu fließen. Das ist dann das Ende der Zeit für das entsprechende Augenpaar, welches dieses Naturschauspiel aktiv mitverfolgt.

Diese Ewigkeit ist natürlich nicht zu beschreiben, in menschlichen Worten und Quelle wie Ziel jeder Reise und bleibt in sich von diesen Verletzungen des Schöpfungsaktes unberührt... und führt noch dazu diesen Austrittsstellen der Zeit, diesen Wunden, in einem fort heilende Energie zu.

Je weiter die Reise des neuen Universums in der Zeit voran geschritten ist, dieser Reise also von Ewigkeit zu Ewigkeit, um so dünner wird der Stoff, die Materie und um so gewaltfreier wird es auch in seinen Umgestaltungsaktivitäten. Und mit ihm verliert auch der Mensch nach und nach seine Gewaltbereitschaft.

Dem gewalttätigen Existenzkampf liegt möglicherweise ein vorübergehender Bewusstseinsverlust zu Grunde, der beim Austritt aus der Ewigkeit entstanden ist. Die Ewigkeit selbst aber verliert nie ihre Bewusstheit, sondern heilt in einem fort die entstandenen Wunden. So kann man vielleicht sagen: Auf der Reise erwacht Gott zu sich selbst zurück und mit ihm der Mensch, der ja beatmet ist von dieser lebendigen Energie. Wir sind sozusagen gemeinsam auf der Reise. Gott und seine Kinder, reisen durch das All. Und in der Ewigkeit sind wir zu Haus.

Warum Gott zuläßt, dass sich Menschen gegenseitig Gewalt antun liegt daran, dass der Mensch aus sich selber heraus lernen und begreifen soll, was hier abgeht, weil wenn er es nicht aus sich selbst heraus begreift, begreift er es nie. Dann kommts vor, dass manche oft sitzen bleiben, weil mit Gewalt schafft man den Zutritt zur Ewigkeit nicht.

Der Austritt beim Erschaffen war der der Ewigkeit gewalttätig genug und die will sich da oben in ihrem Frieden nicht stören lassen. Die Ewigkeit erschafft sozusagen ein Universum und erholt sich gleichzeitig von den Anstrengungen. Da kommt nicht unheiles, oder gar gewalttätiges rein, in die Ewigkeit. Der Aufstieg in der Zeitspirale ist gleichzusetzen mit einem Heilungsprozess. Glaube ich, sag ich immer dazu, weil wissen kann ich das nicht.

Na bumm, jetzt hab ich wieder viel Unsinn geschrieben, aber macht ja nix. Wie gesagt, so ungefähr seh ich das im Moment. Morgen kann das wieder ganz anders sein.

Es gibt an Gott nichts böses. Und außer Gott gibt es nichts, hab ich gehört.

Freundliche Grüße :)

p.s. ich hab da oben geschrieben "...an der Austrittsstelle nicht mehr "nur" heil und heilig." weil ich vermute ja, dass der aufsteigenden Energie von "Oben" reine, heile Kraft entgegenkommt. Aber wie gesagt, so genau weiß ich das nicht. Da bin ich noch am forschen :))
 
Aber ich meine einfach: wenn ich in der Meditation die "schönen" Aspekte von Gott spüre, wo sind dann gleichzeitig die schlimmen?
Oder gibt es die nicht?

Ist Gott oder die göttliche Energie nur gut?

Ja, nur gut und ohne Gegenteil.

Vielleicht wird dir in der Meditation der Anteil an der Ewigkeit bewusst, und diese ist immer heil. Das weiß vielleicht jemand besser, der gezielt meditiert und viel Erfahrung damit hat. Was uns grausam und gewalttätig erscheint, ist eine Nebenerscheinung des Schöpfungsaktes, welcher eine zeitlicher Prozess ist und auch des menschlichen Unverstehens im Fall humaner Gewalt.

Aber die Heilung für alle wunden kommt aus der Ewigkeit.

l.G.A.
 
Manchmal aber denk ich mir, es gibt vielleicht auch diesen bösen Geist im Menschen, diesen Geist der stets verneint und sagt: "alles was entsteht ist Wert das es zu Grunde geht, drum besser wärs, wenn nichts entstünde ...."

Und dem wärs vielleicht ein Anliegen, dieses göttliche Schauspiel und somit das Dasein überhaupt zu beenden und da das Universum im Laufe der Entwicklung und Zeit, bevor sich der Kreis in die Ewigkeit wieder schließt, immer gewaltfreier und gewaltfreier wird, versucht er es eben mit List und Tücke immer höher zu kommen und Macht über diese Quelle zu erlangen und erscheint in hellem Kleid und mit Engelsgesang.

Hier muss man dann wahrscheinlich echtes Licht vom Irrlicht unterscheiden. So ist der Mensch gefordert, sich bis zum Wiedereintritt in die Ewigkeit in Wachsamkeit zu üben.

Naja, so Sachen gehen einem halt durch den Kopf, wenn man über den "bösen Gott" denkt, der im Grunde ein Mensch ist und sonst nichts. Brutal, verschlagen, berechnenend, das exakte Gegenteil von heilig. Und das is eben die große Kunst, die nur EINER vollbringen kann; aus etwas Unheilem etwas Heiles zu machen.

Amen. Genug gebetet für heute :)
 
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