Dein erstes Mal... kannst du dich noch erinnern?

Will nur mal kurz einwerfen, dass ich mich freue über eure Berichte... habe noch nicht alle gelesen... Karneval steht vor der Tür... und es gibt einiges zu erledigen, organisieren.... werde aber zwischen drin immer wieder lesen und bald auch mal das ein oder andere Schmankerl dazu gesellen... Euch allen ein...(y)
 
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Oh ja

Als Kind haben wir immer Indianer und Cowboy gespielt, die Ponys hatten wir ja dazu.
Als Waffen haben wir uns Brennesseln genommen, ja und wie das so ist hat ein Indianer ja kaum was an,( Bikini)
man ich sah aus als ob ich in Brennesseln gefallen bin.

Das erstemal als mich meine Mutter so sah wäre die fast in Ohnmacht gefallen.
 
Als ich das erste Mal das Meer sah, war ich schon älter, 9. Ich weiss noch, wie ich über die Düne gelaufen bin (es war November), der Wind und der Sand mir ins Gesicht peitschten und dann... hörte ich es nicht nur, sondern sah es!!! Ein unbeschreibliches Glücksgefühl, welches ich seither viele, viele Male wiederholen durfte. Wind und Sand(peeling *g) machen mir nichts aus, denn dieses Wetter erinnert mich immer an damals. Sobald ich das Meer mit seiner tosenden Brandung sehe, bin ich Zuhause :)
 
Das erste Mal, als ich GroßOnkel G. gesehen hab...Wir Flüchtlinge im Westen. Er hörte davon, bekam aber unsere neue Wohnadresse nicht. Wir wiederum hatten seine nicht. Zudem lebten wir damals noch in zwei verschiedenen westeuropäischen Ländern. Er suchte nach uns, ein Jahr lang. Eines schönen Tages im September klingelte es an der Tür. Ich machte auf. Ein mir bis dato unbekannter Mann sagte: ich bin dein Großonkel, G.R. , bin für Euch da.

Wir brauchten nichts, meine Eltern hatten einen Job, wir gingen ins Gym, aber er gab uns ein Gefühl der Verbundenheit, der emotionellen Zugehörigkeit im Ausland. Wir, besonders ich, hatten über Jahre danach eine enge Beziehung zueinander. Auch kurz vor seinem Tod erschien er plötzlich und unerwartet bei mir und meinem Mann. Es war ein Abschied. Als er starb, konnte nicht zu seinem Begräbnis, nach der telefonischen Nachricht setzten bei mir Wehen ein. Ein Mensch ging, ein neuer ist gekommen...
 
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Ein Mensch ging, ein neuer ist gekommen...

Als mein Vater starb, wurde mir am gleichen Tag ein nacktes Baby in die Arme gelegt, seinen Enkelsohn, mein Neffe. Da dachte ich genau das, was Du geschrieben hast. Dieser Gedanke der sinnvollen Führung von oben und dieses lachende Baby, das sich mit seinem warmen, lebendigen Körper an mich schmiegte, nachdem ich noch am gleichen Tag den kalten Körper meines geliebten Vaters der Sanität überlassen musste zum Abtransport (das erste Mal, dass ich einen Toten real vor mir sah), hat mich so unendlich getröstet, als hätte ich vorher nicht mehr geatmet und dieses Baby hätte mir wieder Leben eingehaucht.
 
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