koko schrieb:aber .... wenn die Symptome da sind, weil er sich einbildet, dass er eine schwere Krankheit hat, - woher kommt diese Einbildung oder Angst oder was auch immer das ist
Ich kann hier nur von mir sprechen und warum ich eine Panikstörung und Hypochondrie bekam.
Ich war als Baby unerwünscht und wurde von meiner leibl. "Mutter" weggegeben, hatte das Glück, in eine neue, liebe Familie zu kommen. Doch dann begann ein jahrelanger Obsorgestreit der bis zu meinem 6. Lebensjahr andauerte und zum Glück gut endete.
Ich war schon als Baby ein sog. "Schreibaby". Kam schon so in meine Adoptivfamilie. Konnte in der Nacht nicht ohne Licht schlafen und hatte stundenlange Schreikrämpfe. Ich habe mich dann, je älter ich wurde beruhigt, bis plötzlich der Streit, der bis vor das Gericht drang, meine positive Entwicklung massiv beeinträchtigte und mich daran hinderte, mich frei und unbeschwert zu entwickeln. In dieser Zeit entwickelte ich chronische Bauchschmerzen (etwa mit 4, 5 Jahren). Ständig war meine Mutter im Spital mit mir, wegen Blindarmverdacht. Immer war es Fehlalarm, die Ärzte fanden nie etwas und den Blinddarm habe ich bis heute Doch die Schmerzen waren real! Es tat wirklich weh! So wie bei deinem Freund!
Später kamen dann sämtliche Ängste wie, die Angst Krebs, Aids, Allergien etc. zu haben. Ich ging ständig zum Arzt, ließ sämtliche Blutuntersuchungen( wegen er Angst, HIV, oder Krebs zu haben), Röntgen (wegen der Angst eine Gehirnerschütterung zu haben), EKG (wegen der Angst, einen Herzfehler zu haben), Ultraschall(wegen der Angst, ein Magengeschwür, einen Leberschaden, oder ein Nierenproblem zu haben) und was weiß ich alles über mich ergehen. Immer ergebnislos.Aber: ich hatte immer "echte" Beschwerden. Als ich dachte, ein Magengeschwür zu haben, hatte ich echte Magenschmerzen ohne, physisch erkennbaren Grund. Rein körperlich, so hieß es immer, sei ich völlig gesund! Nur wollte ich das damals, so wie dein Freund nicht glauben! Ich hatte Schmerzen, also musste ich krank sein.
Es ging dann sogar so weit, dass ich mir einbildete, Allergien gegen bestimmte Lebensmittel, Haarschampos, Medikamente, etc. zu haben. Ich brauchte auf der Packung nur zu lesen, dass es, wenn auch nur in seltenen Fällen zu Atemnot und anaphylaktischem Schock kommen kann und schon bekam ich genau diese Symptome! Oft lag ich stundenlang im Bett und rang nach Luft! Ich hatte das Gefühl, meine Kehle würde zugedrückt werden. Es war so erschreckend real, dass ich in diesen Momenten echt dachte: jetzt ist es aus.Jetzt musst du sterben!
War aber alles nur psychisch! Krass, oder?
Irgendwann kam ich, durch Zufall zu einem Allgemeinarzt, der sich auf Homöopathie spezialisiert hatte und außerdem gleichzeitig auch Psychologe war. Dem erzählte ich meine damalige Sorge (Gehirntumor). Ich sagte ihm, dass mir oft schwindlig ist, ich einen Druck im Kopf verspüre und ich oft Kopfschmerzen habe. Er erkannte sofort, dass diese Beschwerden bei mir psychisch bedingt sind. Erst ab dem Zeitpunkt ging mir der Knopf auf und ich begriff, dass es meine Gedanken und Vorstellungen sind, welche die Beschwerden bei mir auslösen und nicht eine reale Krankheit!
Die Psyche hat eine unglaubliche Macht und Kraft über uns, wenn nicht überhaupt die Stärkste!
Es ist mir ein ehrliches Anliegen, deinem Freund die Augen zu öffnen, denn ich weiß haargenau, was er gerade durchmacht. Man nimmt sich dadurch eine gewaltige Portion Lebensfreude.
lg, matrix