Das Zittern beim Sex

Ritter Omlett schrieb:
Dass heisst, je mehr Menschen über irgendwas reden, muss ja nicht Esoterik sein, kann ja auch Fussball sein etc., destomehr fehlt der Sex. Diese Theorie ist hochinteressant und hab ich so noch nie betrachtet.

Oder geht es wiedereinmal nur um die, die sich für Esoterik interessieren?

Das bezieht ich nicht nur auf die Esoterik. Schau dir doch nur einmal die Fussballfans an. Wenn ich mir diese Fans ansehe, dann habe ich den Eindruck, dass viele von denen ziemlich arme Würstchen sind. Natürlich würde sich ihr Leben nicht von heute auf morgen vollkommen verändern, wenn sie die Sexualität wirklich so erleben würden, wie sie es sich immer gewünscht haben. Das ginge auch gar nicht. Dazu müssen natürlich noch viele andere Dinge hinzukommen. Die Sexualität existiert ja nicht autonom, sondern sie ist eingebunden in unsere ganze menschliche Existenz.
 
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ForFaith schrieb:
Meiner Meinung nach kann man nicht spirituell sein und dabei die Sexualität vermeiden. Sie steckt in jedem Atemzug. Sie ist die Essenz des Geistes. Sex ist eines der heiligsten Dinge, die es überhaupt gibt.

Francesca de Grandis sagt zu Sexualität in ihrem Buch „Die Macht der Göttin in dir“:

"Sexualität ist der Schöpfungsakt.

Sexualität ist Energie.

Sexualität ist eine mächtige Heilkraft.

Sexualität führt uns näher zu Gott.

Sexualität ist der Kern der Mysterien."

Nur weil ich hier nicht dauernd über Sex rede, heisst das also nicht, dass er nicht Bestandteil meines spirituellen Lebens ist.

Liebe Grüsse ForFaith

Also, auf Gott kann ich vollkommen verzichten. Und außerdem glaube ich, dass hinter den Worten von Francesca de Grandis eine ungeheure Angst vor Sexualität steckt. Wer Sexualtät in seiner ganzen Tiefe erfährt, hört auf, über Gott zu reden. Wer dieses aber nie erfährt, glorifiziert die Sexualität, erhebt sie gewissermaßen zu etwas Göttlichen, so wie Francesca das macht. Ich wette, sie hatte tausend heimliche sexuelle Begierden, die sie aus Angst vor der Sexualität und aus Angst vor der öffentlichen Moral nie auslebte. Die wirklich Heilige hat alle ihre sexuellen Begierden ausgelebt. Erst dann nistet sich der Friede in ihrer Seele sein. Und dann mag es auch eine Hinwendung zu Gott geben. Das ist aber eine ganz andere Hinwendung, als die, die man normalerweise vorfindet. Sie ist getragen von Seligkeit und Dankbarkeit.
 
Wer guten Sex hat schweigt? Aber Opti!
Sex ist eines der heiligsten Dinge, die es überhaupt gibt.
So, ForFaith hat's schon gesagt.
Oder frag die Tantriker...
Einswerdung ist göttlich.
Wollen wir über Gott diskutieren? Oder Göttlichkeit erleben?
Ist es das Zittern, welches du suchst?
Oder die Grenzenlosigkeit? Oder das Vergessen der Getrenntheit?
lg Kalihan
 
opti schrieb:
Die wirklich Heilige hat alle ihre sexuellen Begierden ausgelebt. Erst dann nistet sich der Friede in ihrer Seele sein. Und dann mag es auch eine Hinwendung zu Gott geben. Das ist aber eine ganz andere Hinwendung, als die, die man normalerweise vorfindet. Sie ist getragen von Seligkeit und Dankbarkeit.

Hm ja, diesen Gedankengang kann ich nachvollziehen. Wie schon jemand angesprochen hat, geht das in Richtung Tantra.

Noch zu Francesca. Ich kenne die gute Frau nicht persönlich, aber wenn eine ihren Sex auslebt und sich darüber aufregt, dass Sex in der Gesellschaft unterdrückt wird, dann ist das sie. Ich zitiere:

"Die Energie, aus der alles erschaffen wurde, ist die grundlegende Lebenskraft selbst, sie ist so vital wie der Geschlechtsakt. Tatsächlich IST es der Geschlechtsakt selbst, doch leben wir in einer Kultur, die dies ignoriert. Was für eine Tragödie! Man lehrt uns, diese lebende, vibrierende Natur zu ignorieren (...) Denn wir leben wahrhaft in einer Todeskultur."

Liebe Grüsse
ForFaith
 
Kalihan schrieb:
Wer guten Sex hat schweigt? Aber Opti!

So, ForFaith hat's schon gesagt.
Oder frag die Tantriker...
Einswerdung ist göttlich.
Wollen wir über Gott diskutieren? Oder Göttlichkeit erleben?
Ist es das Zittern, welches du suchst?
Oder die Grenzenlosigkeit? Oder das Vergessen der Getrenntheit?
lg Kalihan

Warum klammerst du dich so an die Göttlichkeit? Dahinter steckt nichts als Angst und religiöser Fanatismus, der ja auch nur eine Form der Angst ist.

Jawohl, Einswerden ist göttlich. Aber ich würde dieses Einswerden ganz anders beschreiben als du. Dein Einswerden wird aus der Angst geboren. Das Einswerden, welches ich allerdings meine, wird aus dir selber geboren. Und zwar in dem Moment, wo du zu dir selber gefunden hast.

Was nützt mir der Gott da draußen, wenn ich ihn nicht in mir selber verwirklicht habe? Alles was zählt, ist die eigene "Erleuchtung". Und dabei kann dir kein Gott helfen. Das musst du ganz allein bewerkstelligen. Genau so wie du ganz allein lernen musst, was wirkliche Sexualität ist. Dabei kann dir zwar jemand behilflich sein, aber die tiefsitzenden Ängste vor der Sexualität, die wir alle in uns tragen, die musst du allein bewältigen.

Und ohne dass du es gelernt hast, lustvoll während der Sexualität mit dem Becken zu zittern, ohne dass du es gelernt hast, deine Kontrolle über deine Sexualität aufzugeben, wirst du niemals das Paradies erreichen. Das Paradies findet übrigens nicht nach dem Tode statt, sondern jetzt. Und wenn wir es nicht verwirklichen können, dann liegt es u.a. an unserer verklemmten Einstellung zur Sexualität.
 
ForFaith schrieb:
Hm ja, diesen Gedankengang kann ich nachvollziehen. Wie schon jemand angesprochen hat, geht das in Richtung Tantra.

Noch zu Francesca. Ich kenne die gute Frau nicht persönlich, aber wenn eine ihren Sex auslebt und sich darüber aufregt, dass Sex in der Gesellschaft unterdrückt wird, dann ist das sie. Ich zitiere:

"Die Energie, aus der alles erschaffen wurde, ist die grundlegende Lebenskraft selbst, sie ist so vital wie der Geschlechtsakt. Tatsächlich IST es der Geschlechtsakt selbst, doch leben wir in einer Kultur, die dies ignoriert. Was für eine Tragödie! Man lehrt uns, diese lebende, vibrierende Natur zu ignorieren (...) Denn wir leben wahrhaft in einer Todeskultur."

Liebe Grüsse ForFaith

So erscheint mir die liebe Francesca schon viel ehrlicher. Hätte sie diese Gedanken aber zu ihrer Zeit geäußert oder ihre Sehnsucht gelebt, so wäre sie wohl auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. So aber blieb die tiefe Sehnsucht nach sinnlichem Verlangen und eine unglückliche Frau, die die Sexualität vergötterte.
 
opti schrieb:
Hätte sie diese Gedanken aber zu ihrer Zeit geäußert oder ihre Sehnsucht gelebt, so wäre sie wohl auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden.

Wie jetzt "ihre Zeit"? Was "Scheiterhaufen"? Ihr Buch ist 1998 raugekommen. Die Dame lebt also noch :weihna1

Liebe Grüsse
ForFaith
 
opti schrieb:
Viele reden hier von Seele, von Inkarnation, von Aura, von Gott, von Engeln usw.. Doch das alles sind nur abstrakte Begriffe. Warum redet ihr nicht über das, wonach ihr euch am meisten sehnt? Ich meine das lustvolle Zittern des Körpers bei der Sexualität. Würdet ihr das erleben, dann würdet ihr aufhören über all die Dinge zu reden, die ich oben genannt habe.

Aber man hat uns beigebracht, dass Sexualität etwas Schlechtes ist. Schon von Kindheit an wurden unsere sexuellen Regungen unterdrückt. Das hat dazu geführt, dass wir als Erwachsene nicht in der Lage sind, Sexualität in seiner animalischen Urwüchsigkeit erleben zu dürfen. Außerdem haben wir die Sexualität zu einem Konsumprodukt erniedrigt.

Wären wir in der Lage das erotisch lustvolle Zittern während der Sexualität erleben zu dürfen, so würden wir Orgasmen erleben, die nicht so oberflächlich sind, wie wir sie geheimhin erleben. Diese Orgasmen sind mit einer tiefen sexuellen Befriedigung verbunden. Außerdem lösen sie im Laufe der Zeit alle chronischen Spannungen und viele angestaute negative Energien.

Wenn wir Sexualität in dieser Tiefe erleben, würde unser Becken während der Sexualität vor sexueller Lust vibrieren. Dann würde sich bald ein tiefer Friede in uns einnisten. Und wisst ihr was die Konsequenz sein wird? Das bald jedes Interesse an der Sexualität verschwinden wird. Alle reden pausenlos über Sexualität, aber nur weil sie diese tiefe sexuelle Befriedigung niemals erfahren. Wären sie in der Lage, ihre Sexualität ekstatisch auszukosten, so würde bald niemand mehr über die Sexualität reden.


warum schlechtes? mir ist noch nicht aufgefallen dass mir irgendwer gesagt hätte sexualität wär was schlimmes und sündig.
wenn dus richtig krachen lässt gehts dir danach umso besser aber es ist auch nicht schlimm wenn man eine längere zeit enthaltsam ist. gibts in jeder religion.
 
Hm,

also nur weil ich nicht über Sex rede, soll das nicht heißen, dass ich nicht extasischen Sex habe.
Ich rede ja auch nicht ständig über meine gute Esoterik.

Und zittern tu ich immer, egal welches der Themen angesprochen oder ausgeübt wird.:engel:

Oder hab ich jetzt was falsch gelesen?

LG
Aayla
 
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opti schrieb:
Und wisst ihr was die Konsequenz sein wird? Das bald jedes Interesse an der Sexualität verschwinden wird. Alle reden pausenlos über Sexualität, aber nur weil sie diese tiefe sexuelle Befriedigung niemals erfahren. Wären sie in der Lage, ihre Sexualität ekstatisch auszukosten, so würde bald niemand mehr über die Sexualität reden.

So, alles erledigt, wie ganz oben beschrieben und jetzt gehts mir wirklich besser. :)

Aber eine Frage drängt sich mir auf: was ist mit dem/der Partner/in. Setzt das nicht voraus, dass beide Partner der Sexualität die gleiche Wichtigkeit und hohe Bedeutung einräumen? Soll ich meinem Liebling den Weisel (Laufpass) geben, nur weils nicht mehr so vibriert in der Beckengegend, nach all den Jahren?

Was mach ich dann nur mit meinem Gefühl der Liebe zu diesem Menschen? Da hab ich dann ein neues Problem.

Was nützt mir der Gott da draußen, wenn ich ihn nicht in mir selber verwirklicht habe?

Ich glaub, es sind nicht viele sog. Esoteriker, die "da draußen" nach einem Gott suchen. Will sagen die meisten erahnen zumindest etwas in ihrem Inneren und die Wege zu dem inneren Gott sind eben verschieden.
 
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