Das weitgehend verschwiegene Problem des Zinseszins

Erdkröte

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Was mich verwundert, Politik und Medien, sowie die meisten Menschen wie auch in diesem Forum diskutieren über Bankenkrise, EU, Griechenland, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht. Andere reden über ein bedingslosen Grundeinkommen. Wiederrum andere glauben an VErschwörungen

ABER das meiner Sicht nach logische, systembedingte und dem allen zugrundeliegenden entscheidenden Thema der ZINESZINS wird weitgehend ignoriert.

Der Zineszins ist eine Exponentialfunktion und betrifft sowohl Guthaben, als auch Schulden. Im gleichen Maße wie die Gutenhaben auf der einen Seite wachsen, wachsen die Schulden auf der anderen Seite. Zu Beginn einer Währungphase langsam, dann immer schneller. Alle zwei bis drei Generationen kollabiert das jeweilige Währungssystem und das schon seit Jahrhunderten - mit den bekannten Folgen: Armut der meisten Menschen, Chaos, Krieg und Bürgerkrieg. Egal ob Euro, Sozialsysteme oder die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens - all dies muss zwangsweise aufgrund der Exponentialfunktion scheitern. Das Dilemma die meisten Menschen können sich keine solche Funktion vorstellen. Exponentielles Wachstum auf biologischer Ebene heißt schlicht übersetzt Krebs und bedeutet meistens den Tod des Systemes.

Wer den Zinseszins abschaffen will wird schnell in die LInke Ecke gestellt - rational gesehen gibt es jedoch keine andere Lösung. Was denkt ihr ?

LG Siegmund
 
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Erdkröte;4479684 schrieb:
Wer den Zinseszins abschaffen will wird schnell in die LInke Ecke gestellt - rational gesehen gibt es jedoch keine andere Lösung. Was denkt ihr ?

Erkläre es bitte einem Laien. Habe ich es so richtig verstanden?

Ich möchte jetzt nicht an die Wirtschaft denken, sondern an den einfachen Bürger.

Er hat z. B. 10.000€ geerbt, die er als Altersnotgroschen für 0,5% anlegt (mehr gibts ja kaum noch). Die Bank kann mit dem Geld arbeiten, wofür er diese 0,5% bekommt.
Am Ende des Jahres ist sein Geld auf 10.050€ angewachsen, mit dem die Bank arbeiten kann. 50€ mehr als im Vorjahr, was bei einem einzelnen lächerlich wirkt, sich aber durch die Masse der Groß- und Kleinanleger doch gewaltig summiert. Dieser einfache Bürger wird also dann im neuen Jahr der Bank 50€ (seine Zinsen) zinslos zur Verfügung stellen.
Und so bekommt er jedes Jahr 50€ Zinsen auf den ursprünglichen Einlagebetrag und die Bank hat immer größere Geldsummen zur Verfügung, da die auf dem Konto verbliebenen, angesparten Zinsen der letzten Jahre nicht mitverzinst werden müssen.

Ist das das Prinzip der Abschaffung des Zinseszins, zumindest auf den normalen Bürger bezogen?

R.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die 50,- Euronen werden im nächsten Jahr mit verzinst, weil sie dann zum Guthaben selbst gehören.

Was ihr Leute mit den Zinsen alle habt, ist mir ein Schleier.
Wenn ein Herbert hart für sein Geld arbeitet und es wo anlegt, soll er dann nicht einmal diese 50,- Euro Zinsen dafür verlangen? Was sind schon 0,5 bis 3 % Zinsen im Jahr? Für solche Zinssätze würde ich keinen einzigen Cent wem überlassen.
Da kann man sein Geld auch gleich verbuddeln oder selber verkomsumieren, statt wen damit auf die Sprünge helfen, der Centbeträge als Zins dafür zahlt.

Wer sich also an den Zinsen stört, der kann sein Geld freiwillig verschenken.
Solange aber einer mit dem Geld anderer arbeiten möchte, hat er auch Zinsen zu zahlen oder sich das Geld selber erarbeiten und ansparen.
 
Erkläre es bitte einem Laien. Habe ich es so richtig verstanden?

Ich möchte jetzt nicht an die Wirtschaft denken, sondern an den einfachen Bürger.

Er hat z. B. 10.000€ geerbt, die er als Altersnotgroschen für 0,5% anlegt (mehr gibts ja kaum noch). Die Bank kann mit dem Geld arbeiten, wofür er diese 0,5% bekommt.
Am Ende des Jahres ist sein Geld auf 10.050€ angewachsen, mit dem die Bank arbeiten kann. 50€ mehr als im Vorjahr, was bei einem einzelnen lächerlich wirkt, sich aber durch die Masse der Groß- und Kleinanleger doch gewaltig summiert. Dieser einfache Bürger wird also dann im neuen Jahr der Bank 50€ zinslos zur Verfügung stellen.
Und so bekommt er jedes Jahr 50€ Zinsen auf den ursprünglichen Einlagebetrag und die Bank hat immer größere Geldsummen zur Verfügung, da die auf den Konto verbliebenen, angesparten Zinsen der letzten Jahre nicht mitverzinst werden müssen.

Ist das das Prinzip der Abschaffung des Zinseszins, zumindest auf den normalen Bürger bezogen?

R.

Richtig - soweit ich dich verstanden habe - das wäre ein linearer Zins. Das Dilemma daran wäre allerdings, dass der Bürger ja mit den 50 Euro zu nächsten Bank gehen könnte oder ein weiteres Konto eröffnen um das Geld hin und her zu schieben, womit es dann mit einem Zwischenschritt beim Zinseszins bliebe ;)

Allerdings müssen die Banken bei der Kreditvergabe, denn das bedeutet ja die Bank arbeitet mit dem GEld, dies genauso handhaben. Jeder der Geld leiht, idealer Weise zum annähernd selben Zinssatz, wie die Guthabenzinses muss ebenfalls keine Zinseszinsen bezahlen. Nur so wären übrigens große Schulden wie die Staatsverschuldung überhaupt Tilgbar. Zurzeit tilgen ja die Staaten nichts, sondern sie probieren möglichst eine weitere Verschuldung durch den Zinseszins zu verhindern - das ist eigentlich mit Sparen gemeint.

Und was nun mal so ist - wir als Bürger sind der Staat, d.h. der normal Bürger bezahlt diesen Zinseszins mit seiner Arbeitskraft.

Richtig gesehen haben wir eine Umverteilung des GEldes von Fleißig nach Reich.

LG Siegmund
 
Die 50,- Euronen werden im nächsten Jahr mit verzinst, weil sie dann zum Guthaben selbst gehören.

Was ihr Leute mit den Zinsen alle habt, ist mir ein Schleier.
Wenn ein Herbert hart für sein Geld arbeitet und es wo anlegt, soll er dann nicht einmal diese 50,- Euro Zinsen dafür verlangen? Was sind schon 0,5 bis 3 % Zinsen im Jahr? Für solche Zinssätze würde ich keinen einzigen Cent wem überlassen.
Da kann man sein Geld auch gleich verbuddeln oder selber verkomsumieren, statt wen damit auf die Sprünge helfen, der Centbeträge als Zins dafür zahlt.

Wer sich also an den Zinsen stört, der kann sein Geld freiwillig verschenken.
Solange aber einer mit dem Geld anderer arbeiten möchte, hat er auch Zinsen zu zahlen oder sich das Geld selber erarbeiten und ansparen.

@JustInForAll,

hast Du schonmal was vom Josephspfennig, heute Josephscent gehört - ein anschauliches Beispiel für das Zinseszinsdilemma. Noch eine Feinheit - bitte zwischen Zins und Zinseszins unterscheiden !

LG Siegmund
 
Erdkröte;4479748 schrieb:
@JustInForAll,

hast Du schonmal was vom Josephspfennig, heute Josephscent gehört - ein anschauliches Beispiel für das Zinseszinsdilemma. Noch eine Feinheit - bitte zwischen Zins und Zinseszins unterscheiden !

LG Siegmund

Ja, ich habe davon gehört.
Trotzdem empfinde ich Zinsen für gerechtfertigt, da jeder für sein Geld hart arbeiten muss und selber auch nichts geschenkt bekommt. Warum sollte man daher sein Geld einem anderen ohne Zinsen überlassen und dem dadurch zum Wohlstand verhelfen, während man selber mit seinem Geld arbeiten kann?

Nenne mir einen Grund, warum ich mein Geld z.B. dir zum Zwecke der Wohlstandsmehrung überlassen soll, für das ich hart gearbeitet habe?
Du legst das Geld dann an, profitierst davon wie sonstwas und ich, als die, die dir ihr Hartverdientes in dem Fall gegen nix überlassen hat, soll nichts davon haben?
Mit meinem Geld kann ich genau so gut mir selber Wohlstand zusammen sparen.
Warum also soll ich es dir zwecks Wohlstandsmehrung geben, wenn ich es für mich verwenden kann?
Das ist total daneben und kein vernünftiger Mensch würde das machen, glaub mir. ;)
 
hauptsächlich geht es ja darum, einen kredit muss auch rückzahlbar sein.
heute ist es so, das ein kreditinstitut ja gar kein interresse mehr hat den kredit zurückzubekommen solang freilich die zinsen gezahlt werden, sodass die ausgeliehene summe durch zinsen nicht zulegt.

und den denkansatz - zu sparen um dann mittels zinsen geld zu verdienen finde ich sowieso falsch.
mfg
 
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