Das Treuegebot

Lamia1

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11. Januar 2014
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Hallo!

Das 6. Gebot der Bibel lautet: "Du sollst nicht ehebrechen."

Den anderen Geboten gleich besitzt auch das Treuegebot eine äußerst positive Funktion, denn dessen Einhaltung trüge dazu bei, dass etwas derart Wertvolles wie Ehen und Familien vermehrt erhalten bliebe. Der oft mit einer Ehescheidung in Verbindung stehende emotionale Schmerz würde genauso vermieden wie der materielle Verlust der Geschiedenen (Gütertrennung, anwaltlicher Scheidungskampf usw.).

Vor allem aber leiden auch schutzbefohlene und wehrlose Kinder - die Millionen Scheidungswaisen - unter der Trennung ihrer Eltern. Denn gerade die Kinderseelen sind hochgradig sensibel, formbar und prägsam. In der Kindheitsphase bildet sich parallel zur Hirnentwicklung die Basis der Persönlichkeits- und Charakterstruktur eines Menschen aus. Kommt es in jenem Lebensabschnitt zu einer Scheidung der Eltern, kann dies schwer traumatisierende Effekte auf die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes haben. So begehen einer schwedischen Studie zufolge die Kinder Alleinerziehender wesentlich öfter Suizid und sterben häufiger an den Folgen eines Drogen- oder Alkoholmissbrauchs.

Dass die von manchen Menschen postulierte "kindgerechte Trennung" im Realen existiert, wage ich zu bezweifeln. Denn es erweist sich als absolut illusorisch zu glauben, dass die Eliminierung der familiären Fundamente und das tagtägliche Vermissen des einen Elternteils spurlos am Kinde vorüberziehen (viele Scheidungskinder sehen den fehlenden Elternteil nur alle zwei Wochen).

Die negativen Konsequenzen von Ehescheidungen sind fürs Kind besonders psychischer Natur: Den Kindern mangelt es an elterlichen Vorbildern, an denen es lernen könnte, partnerschaftliche Konflikte auszutragen, sie zu lösen, anstatt die Ehe zu zerstören. Der Verlust einer elterlichen Bezugsperson kann zudem gravierende Störungen der Objektpermanenz generieren und dadurch später zu erheblichen Beziehungsstörungen sowie zu Bindungs- und Verlustängsten führen. Der nicht selten von enormem Hass infiltrierte Scheidungskrieg, der mit der gegenseitigen Degradierung der jeweiligen Elternteile einhergeht, kann auch die Abwertung der väterlichen und mütterlichen Repräsentanten in der Seele des Kindes bedingen. Außerdem geht oftmals die Möglichkeit einer gelungenen Triangulierung verloren, woraus ein pathologischer Narzissmus resultieren kann.

Das Treuegebot ist nach meiner Auffassung in der Psyche eines Menschen archetypisch angelegt, da sich die partnerschaftliche Loyalität über Jahrtausende hinweg als konstruktiv erwies: Dauerhafte Nähe, Liebe, Hingabe, Geborgenheit, gemeinsame Aufgabe, Halt und Hort tun der menschlichen Seele überaus gut. So genießen Verheiratete eine höhere Lebenserwartung als Menschen, die alleinstehend bleiben. Und Kinder bekommen einen Schutz bietenden und Struktur setzenden Rahmen.

Zwar strebt der Eros nach wilder Vermehrung und chaotischem Ausagieren sexueller Impulse. Dem gegenüber stehen jedoch die psychischen Komponenten, die sich danach sehnen, ihren Hafen zu finden und zusammen mit dem Partner in tiefer Liebe die Freuden und Leiden des Lebens zu teilen.

Viele Grüße

Lamia
 
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Gar keine. Ich lebe in einer Partnerschaft und stelle mich den sozialen Konflikten, die in einer solchen auftreten können, anstatt die Liaison einfach aufzukündigen.

Ok ...
Ich fragte nur, weil es so scheint, als suchest du krampfhaft nach Antworten, die dich und das, was du gelernt hast, immer wieder bestätigen müssen.
Immer die gleichen Themen, immer die gleiche Leier. Wieso erKUNDEST du nicht diese Welt, statt permanent alles bis ins letzte Detail zerpflücken, analysieren und verstehen zu wollen.

Dieses Leben ist ein Wunder, so wie du auch, und wir haben die Freiheit bekommen, entscheiden zu können, welche Wege wir einschlagen wollen. Ich selbst glaube nicht an die ultimative Anleitung für dieses Leben.
 
Und was ist wenn die Beziehung nicht mehr funktioniert und Kinder unter Streit und Problemen von den Eltern mitleiden?

ja, so etwas in der Art habe ich auch gedacht..
Ein Klima zwischen den Eltern, dass von Streit, Agressionen oder (subtiler) Gewalt beherrscht ist, wirkt sich auf das Kind auch aus..es führt den Konflikt in sich weiter..

Treue ja, wenn man zusammen ist.
Wenn man sich für jemand anderen interessiert, ist die Frage, die man sich selbst stellen kann, was einem fehlt in der bisherigen Beziehung und ob diese noch Sinn macht, ausser sich etwas vorzumachen.. ;)

Wenn man körperlich mit jemand anderem etwas anfängt, ist die energetische Bindung zu dem vorangegangen Beziehungsparntner mMn schon vorbei..
meist wird nur die Farce noch aufrecht erhalten.
Geschieht sowas in einer Familie mit Kindern, so merkt das Kind den trügerischen Schein und die Wahrheit..und muss mit der unbestätigten Doppelwahrnehmung leben..sowas kann später zu Selbstbetrug führen und zu einer Identität nach aussen und einer inneren..also einer Unauthentizität und Unehrlichkeit (unbewusst) gegenüber anderen Menschen.
 
Ich sehe es zwiespältig wenn Paare nur noch wegen der Kinder zusammen bleiben. Das ist meist der Boden für so Auswüchse wie "Alkoholkrankheit, Intriegen" und alle anderen "Übel" die ein gefrustetes Leben mitsich bringen.

Natürlich sagen viele: "Eine friedliche Trennung gibt es nicht!" Oh doch die gibt es! Immer dann, wenn man ehrlich zueinander ist und auch wenns für eine Beziehung nicht mehr ausreicht, doch noch genug ist, um sich als "Freunde" zu akzeptieren!

In meinen Augen ist es auch gesünder wenn die Eltern eine Freundschaft weiter führen und eben nicht einen Streit auf den Rücken der Kinder austragen. Dafür müssen aber BEIDE ehrlich und fair sein! Sonst geht das natürlich schief! Geht es dann aber in einer Beziehung auch! Und dort ist es meist noch viel schlimmer! Denn die Geehelichten sehen sich Tag ein Tag aus und wohnen zusammen obwohl sie garnicht mehr möchten.

Nein dann lieber Variante B "Trennung in Freundschaft".
 
Gar keine. Ich lebe in einer Partnerschaft und stelle mich den sozialen Konflikten, die in einer solchen auftreten können, anstatt die Liaison einfach aufzukündigen.


Warum hast du dann eine Angstproblematik und psychogenen Schwindel?

Ganz ehrlich, geh zum Arzt um das zu bewältigen anstatt hier Threads über solche Themen zu eröffnen.
 
Hallo!

Das 6. Gebot der Bibel lautet: "Du sollst nicht ehebrechen."

Den anderen Geboten gleich besitzt auch das Treuegebot eine äußerst positive Funktion, denn dessen Einhaltung trüge dazu bei, dass etwas derart Wertvolles wie Ehen und Familien vermehrt erhalten bliebe. Der oft mit einer Ehescheidung in Verbindung stehende emotionale Schmerz würde genauso vermieden wie der materielle Verlust der Geschiedenen (Gütertrennung, anwaltlicher Scheidungskampf usw.).

Vor allem aber leiden auch schutzbefohlene und wehrlose Kinder - die Millionen Scheidungswaisen - unter der Trennung ihrer Eltern. Denn gerade die Kinderseelen sind hochgradig sensibel, formbar und prägsam. In der Kindheitsphase bildet sich parallel zur Hirnentwicklung die Basis der Persönlichkeits- und Charakterstruktur eines Menschen aus. Kommt es in jenem Lebensabschnitt zu einer Scheidung der Eltern, kann dies schwer traumatisierende Effekte auf die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes haben. So begehen einer schwedischen Studie zufolge die Kinder Alleinerziehender wesentlich öfter Suizid und sterben häufiger an den Folgen eines Drogen- oder Alkoholmissbrauchs.

Dass die von manchen Menschen postulierte "kindgerechte Trennung" im Realen existiert, wage ich zu bezweifeln. Denn es erweist sich als absolut illusorisch zu glauben, dass die Eliminierung der familiären Fundamente und das tagtägliche Vermissen des einen Elternteils spurlos am Kinde vorüberziehen (viele Scheidungskinder sehen den fehlenden Elternteil nur alle zwei Wochen).

Die negativen Konsequenzen von Ehescheidungen sind fürs Kind besonders psychischer Natur: Den Kindern mangelt es an elterlichen Vorbildern, an denen es lernen könnte, partnerschaftliche Konflikte auszutragen, sie zu lösen, anstatt die Ehe zu zerstören. Der Verlust einer elterlichen Bezugsperson kann zudem gravierende Störungen der Objektpermanenz generieren und dadurch später zu erheblichen Beziehungsstörungen sowie zu Bindungs- und Verlustängsten führen. Der nicht selten von enormem Hass infiltrierte Scheidungskrieg, der mit der gegenseitigen Degradierung der jeweiligen Elternteile einhergeht, kann auch die Abwertung der väterlichen und mütterlichen Repräsentanten in der Seele des Kindes bedingen. Außerdem geht oftmals die Möglichkeit einer gelungenen Triangulierung verloren, woraus ein pathologischer Narzissmus resultieren kann.

Das Treuegebot ist nach meiner Auffassung in der Psyche eines Menschen archetypisch angelegt, da sich die partnerschaftliche Loyalität über Jahrtausende hinweg als konstruktiv erwies: Dauerhafte Nähe, Liebe, Hingabe, Geborgenheit, gemeinsame Aufgabe, Halt und Hort tun der menschlichen Seele überaus gut. So genießen Verheiratete eine höhere Lebenserwartung als Menschen, die alleinstehend bleiben. Und Kinder bekommen einen Schutz bietenden und Struktur setzenden Rahmen.

Zwar strebt der Eros nach wilder Vermehrung und chaotischem Ausagieren sexueller Impulse. Dem gegenüber stehen jedoch die psychischen Komponenten, die sich danach sehnen, ihren Hafen zu finden und zusammen mit dem Partner in tiefer Liebe die Freuden und Leiden des Lebens zu teilen.

Viele Grüße

Lamia

Es ist ein wichtiges Thema, auf jeden Fall und man muss aber auch die gesellschaftlichen Realitäten berücksichtigen, die sich geändert haben.

Auch sind die Menschen innerlich und von ihren Bedürfnissen nicht mehr das was sie waren, so muss man jahrtausende alte Regeln auch in Frage stellen dürfen.

Ich gehe mit dir konform, dass Kinder beide Eltern brauchen und durch Trennungen schwer traumatisiert werden können.
Gleichzeitig gibt es doch nicht nur schwarz oder weiss sondern es sind noch andere Lösungen möglich ???

Denken wir mal darüber nach.

Ich lebe mit dem Vater meiner Kinder weiterhin zusammen obwohl wir in mancher Hinsicht mehr und mehr getrennte Wege gehen.
Für den Moment funktioniert das so und wenn es nicht mehr geht, dann muss man neue Lösungen finden.

Warum sollen sich Familie und Individualität nun unbedingt kategorisch ausschliessen ?

Wenn die Eltern friedliche, faire Lösungen finden (was in der Übergangszeit nicht einfach ist) warum sollten die Kinder dann darunter leiden ?

:umarmen:
 
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Hallo Lamia
ein sehr interessantes Thema.
wenn man liest, wie viele Ehen in die Brüche gehen, wundert man sich, daß überhaupt noch geheiratet wird. und daß sich einer auf den anderen EhepartnerIn verläßt. wenn die Frau zu Hause bleibt und sich um das Wichtigste im Leben kümmert, ist sie vom arbeitenden und Geld verdienendem Mann abhängig. Sie gibt uU ihre Arbeit, ihre Selbständigkeit auf, was man heutzutage keinem und keiner empfehlen kann. und wenn der Mann nach zwanzig oder noch weniger Jahren mit einer Jüngeren durchbrennt, die so tut als würd sie ihn lieben und begehren, kann es ganz schön düster werden für die Ehefrau, die sich über lange Zeit ihr Leben eingerichtet hat. Die ihre Kinder großgezogen hat, bei der das Berufsleben vorbeigezogen ist.
Armut bricht häufig aus nach Scheidung und Verelendung.
WENN sich beide Ehepartner einig sind, beide berufstätig und finanziell unabhängig sind, find ich es nicht sooo schlimm. Denn dann wird es womöglich keinen Krieg geben. Aber wenn einer oder eine auf der Strecke bleibt, find ich es nicht gut. Früher gab es noch die Schuldfrage, das find ich gar nicht so verkehrt. Aber heutzutage kann man sich einfach so scheiden lassen, einfach ex und hopp, das müssen noch nichtmal wichtige Gründe sein.

ich möchte nicht wissen, wieviele Frauen früher im Mittelalter auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, weil die "Hexen" verheirateten Männern schöne Augen gemacht haben. Das war für viele Frauen schon immer eine Katastrophe, wenn sie aus der Ehe geschubst wurden. und der Mann ist bei sowas ja sowieso immer sowas von unschuldig....

Scheidung ist was für totale Notfälle, die es leider gibt. und für Menschen, die im Geld schwimmen. aber nur weil man sich angeblich "auseinandergelebt" hat, auf deutsch gesagt weil im Bett nichts mehr läuft, solche Ehen würde ich wenn ich Richterin wäre, nicht scheiden wollen, WENN jemand dadurch ins Elend rutscht. eigentlich müßten alle Scheidungswillige, wenn sie nicht körperlich und seelisch mißhandelt werden und sich sonst gut verstehen, erstmal eine Paartherapie machen. Denn alles was sich in eine Ehe einschleicht und fürs Miteinander nicht gut ist, kann in der nächsten Partnerschaft auch wieder ausbrechen. Eine Ehe ist Arbeit und wenn nicht mehr daran gearbeitet wird, ist es auch Leichtsinn sie schleifen zu lassen. und nicht immer der richtige Weg sie zu scheiden.
gruß puenktchen
 
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