Säule des Bewusstsein
Das Fundament: Die tiefste Stufe jeder magischen Arbeit ist ihr Fundament, der
Grundstok,
auf dem sie in der Realität ruht die bloße Materie. Dies ist die Klippe, die
jede Magie umschiffen muß, die Prüpfung fpr ihre Macht, die sie meistern muß, wenn
sie mehr sein will als bloße Selbsthypnose des Magiers. Die Bezeichnung Bewußtseinsstufe
trifft auf das Fundament strenggenommen gar nicht zu, denn in dieser
Stufe gibt es kein Bewußtsein, es ist der bloße Körper des Magiers, unbeseelt von
jedem Gedanken, der diese Stufe verkörpert. Konsequenterweise ist es auch nahezu
unmöglich, wirklich diese Stufe bewußt zu erreichen, da ja damit eine Ausschaltung
des Bewußtseins verbunden ist. Glücklicherweise existiert der Magier in einem anderen
Sinn aber auch ständig in dieser Stufe, so daß das explizite Erreichen kaum
jemals nötig ist.
Der Mensch: Dieser Zustand ist jedem wohl vertraut es ist das gewöhnliche
Wachbewußtsein,
die Wahrnehmung dessen, was wir als Realität zu sehen gewohnt sind. In
diesem Zustand ist die Unterscheidung zwischen etwas, das man tatsächlich sieht,
und einer Imagination immer offenkundig nur extrem selten zweifelt man an der
Wahrnehmung. Dafür kann der Mensch in diesem Zustand planen, denken und handeln,
wie es die Gesetze der Logik erfordern. Als Quelle der Magie ist auch dieser
Zustand nicht geeignet, da er ja genau das darstellt, was wir nicht als Magie zu bezeichnen
belieben, nämlich die Wirklichkeit. Wohl aber kann er interessant als Ziel
und Erdung einer Operation sein, dann nämlich manifestiert sich die Operation als
Hypnose oder Illusion.
Hinter dem Schleier: Die nächste Stufe könnte man wohl am ehesten als Träumen
it offenen
Augen oder Halbschlaf bezeichnen. Die Realität wird als dünner Schleier über
einer anderen Realität empfunden, und Dinge können sich plötzlich verändern. Die
nterscheidung zwischen Traum und Realität beginnt
sich zu verwischen, aber dennoch bleibt dem Magier ein Gefühl für die Wirklichkeit,
er nimmt auch das noch wahr, was um ihn her geschieht, nur kann er auch noch
mehr sehen. Zu starken Änderungen der Wahrnehmung kommt es aber auch in dieser
Stufe noch nicht . In dieser Stufe ist Magie möglich, sie muß aber in gewissem
Sinn nahe an der Realität bleiben . Ist diese Ebene Ziel von Magie, so manifestiert sie sich
in Form von Wachträumen undEingebungen.
Die Astralebene: Dies ist die Ebene, auf der wahrscheinlich die meiste Magie
bewirkt
wird die Quelle der Astralmagie, die Astralebene. Der Zustand, in dem sich der
Magier befindet, ist am ehesten der eines Traumes, nur daß er sich dessen bewußt
ist und in diesem Traum handeln kann (aber normalerweise ist es kein wirklicher
Traum, sondern eine tiefe Trance mit ähnlichen Effekten). Wenn der Magier die
Augen öffnet, kann er die normale Realität noch wahrnehmen, aber er kann nicht
unterscheiden, was wirklich und was Teil der Astralebene ist . Entschließt sich der Magier,
von der Realität, die er noch wahrnehmen
kann, wegzugehen, so beginnt eine Astralreise, in der er die Wirklichkeit der
Astralebene in symbolischen Welten erlebt (die Tatsache, daß dem Magier nur ihm
bekannte Symbole begegnen, ist nur ein Anzeichen dafür, daß sein Unterbewußtsein
die Astralebene so interpretiert, wie der Magier es trainiert hat). Die Astralebene ist
für Magie wie geschaffen, den sie ist noch relativ leicht zugänglich und doch ist es
möglich, fast jedes Symbol zum Leben zu erwecken. Hier arbeitet der Magier die
meiste Zeit, ohne daß er die tieferen Geheimnisse der Ebenen verstehen muß. Wenn
diese Ebene Ziel und Erdung von Magie ist, so manifestiert sich das allenfalls in
tiefen Träumen. Die Astralebene ist die äußerste Stufe, die ein normaler Mensch erreichen
kann, und das auch nur im Traum. Ein Magier hingegen muß mehr können
er muß die Astralebene manipulieren können.
Meister der Schatten: Wenn ein Magier so weit entfernt ist, daß er die normale
realität
nicht mehr wahrnimmt und statt dessen an die Grenzen der astralen Ebene stößt,
dann hat er die nächste Stufe erreicht. Hier sollte es ihm ein leichtes sein, jeden
Aspekt der Astralebene nach seinem Willen zu formen und überallhin zu reisen.
Dazu muß er, in seiner Trance, eine fundamentale Wahrheit erfassen: Alles, was er sieht,
sind gleichermaßen Schatten, egal, wie real sie aussehen. Dann kann er durch die
Schatten hindurchblicken und die Dinge sehen, die sich unveränderbar in der Astralebene
bewegen, die Tore zu den äußeren Ebenen, ihre inneren Strukturen und ihre Verbindung
mit der Realität. Denn der Magier muß an dieser Stelle begreifen, daß auch die
Realität nichts anderes ist als ein Spiel seiner Wahrnehmung. Um bis zu dieser Stufe
vorzudringen, muß ein Magier schon besser als der Durchschnitt sein. Als Erdung
fü Magie eignet sie sich nicht, denn diese Magie kann nicht mehr wahrgenommen
werden, es sei denn vom Magier selbst. Als Quelle hingegen ermöglicht sie mächtige
Astralmagie, denn die Identität von Schatten und Realität macht beide leicht formbar.
Durch das Tor: In der nächsten Stufe wird der Magier mit etwas völlig neuem konfrontiert
mit einer Realität außerhalb der Gesetze unseres Universums. Diese ist dem
Verstand so fremd, daß er sie nicht mehr in klarer Symbolik interpretieren kann, stattdessen
muß der Magier die Erfahrung machen, daß die Bilder, die er sieht, auf den
ersten Blick nicht den geringsten Sinn ergeben und daß er auch nicht imstande ist,
sie im geringsten zu beeinflussen. Astralreisen in jede dieser äußeren Ebenen sind
deshalb nicht immer möglich, dennoch kann ein Magier sein Bewußtsein ausblenden
(und sieht dann nicht, was auf der Ebene geschieht) und dennoch unterbewußt
Kontakt aufnehmen. In dieser Ebene empfindet sich der Magier fast als hilflos, denn
er hat noch keine wirkliche Macht öber das, was er sieht, kann aber dennoch davon
betroffen werden.Wenig Magie wird mit dieser Ebene als Quelle gewirkt, als Ort der
Erkenntnis ist sie aber unverzichtbar.
Reisender der Welten: Hat der Magier trotz der vorangegangenen Ebene den Willen, sich
weiter (bewußt oder unbewußt) in Kontakt mit den äußeren Ebenen zu begeben, so
muß die Regeln der Ebene verstanden haben, in die er geht. Dann aber, wenn er
tief genug eingedrungen ist, wird er selbst zu einem gewissen Grad Teil der Ebene
und kann lernen, auch sie zu manipulieren. Dies ist der Moment, in dem er wirklich
Macht aus den äußeren Ebenen gewinnen kann. Erst dann, wenn ein Teil seines Verstandes
nicht mehr versucht, die Ebene in Begriffen der Astralebene zu manipulieren,
dann hat er die Freiheit gewonnen, die Ebene als sie selbst (natürlich auch symbolisch)
wahrzunehmen.
Meister der Ebenen/Am Abgrund: Diese Ebene hat zwei Namen. Der Grund dafür ist,
daß ihre größte Herausforderung darin besteht, zu erkennen, daß der Weg noch nicht
zu Ende ist. Für all die, die das nicht erkannt haben, bedeutet sie die Meisterschaft
der Ebenen. Der Magier hat nun sein Wissen über die äußeren Ebenen so weit vervollkommnet
und ihre fremde Symbolik so verinnerlicht, daß ihm ihre Gesetze so
vertraut sind wie die der Astralebene. Er kann zu ihren Grenzen reisen und andere
der äußeren Ebenen (mit ihren eigenen Gesetzen) erkennen und vielleicht auch aufsuchen,
und, im Rahmen der Gegebenheiten und Gesetze der Ebene kann er sie auch
selbst formen. Nichts jedoch deutet darauf hin, daß ein Schritt fehlen könnte, wie es
bisher der Fall war. Wer den fehlenden Schritt dennoch erkennt, steht im wahrsten
Sinn des Wortes am Abgrund. Er hat bisher die Gesetze dieses und der anderen Universen
gesehen, und daß ihre Gestalt nur Schein ist, ihre innersten Gesetze aber real.
Nun muß er all dies anzweifeln und als falsch erkennen nicht nur die Realität,
sondern überhaupt alle möglichen Universen sind eine Illusion, ja nur die Illusion ist
Wahrheit. Zu jedem Gesetz existiert eines, daß das Gegenteil besagt. Wenn er dies
wirklich verinnerlicht, bedeutet dies, daß der Magier nie Magie gewirkt haben kann,
denn er kann schlüssig beweisen, daß dies unmöglich ist.
Freiheit: Hat er den Zwiespalt, der in der letzten Ebene beschrieben wurde,
irgendwie
überwunden, dann betritt er eine stille, erhabene Welt, die er erst nur als Betrachter
erleben kann. Es ist die Welt der innersten Beziehungen der Dinge zueinander, die
ohne die Dinge selbst existieren, Magie ohne Magie gewissermaßen. Dies ist die
Dom¨ane der Formgebung. Noch kann er nur beobachten, es fehlt ihm an Erfahrung,
um die Dinge zu verändern, aber im Vergleich mit den früheren Schwierigkeiten wird
der Rest beinahe von selbst geschehen.
Meister des Universums: Wenn der Magier diese Stufe erreicht (und nur sehr
enige haben das jemals getan), dann ist er eins mit der inneren Wahrheit des
niversums und
weit jenseits der Illusion jeglicher Realitäten. Nichts kann ihm verborgen bleiben,
aber was kann ihn dann noch kümmern