Das Skeptiker-Syndrom

Darum differenziert Gerhard Roth zwischen einem realen und einem wirklichen Hirn. Ich bin selbst radikale Konstruktivistin.

Wie lebst Du diese Form, denn schlussendlich wäre ja alles subjektiv und es gäbe in dem Sinne auch keine wissenschaftliche Wahrheit sondern lediglich die Eigene?
 
Werbung:
Wie lebst Du diese Form, denn schlussendlich wäre ja alles subjektiv und es gäbe in dem Sinne auch keine wissenschaftliche Wahrheit sondern lediglich die Eigene?

Ja, die Wahrnehmung der Organismen ist etwas Subjektives. Genau so sehe ich das. Aufgrund der analogen Hirnstrukturen nehmen wir Menschen die uns umgebende Realität auch sehr ähnlich wahr, es sei denn, ein Mensch leidet z. B. unter einer zerebralen Dysfunktion oder Verarbeitungsstörungen. Dann kann es zu restringierten Wahrnehmungen (bspw. Gesichtsfeldausfall), zu Illusionen oder Halluzinationen kommen.

Wenn ich von Objektivität spreche, meine ich damit zumeist die kollektive Subjektivität der Menschheit und setze diese Definition einfach voraus. Die absolute Wahrheit - das eigentlich Objektive - bleibt uns meiner Meinung nach auf ewig verborgen. Im Rahmen unserer Wahrnehmung bin ich jedoch kritische Empiristin bzw. Falsifikationistin und Anhängerin der Erkenntnistheoriie, weil ich darin die Vernunft erkenne.
 
Ja, die Wahrnehmung der Organismen ist etwas Subjektives. Genau so sehe ich das. Aufgrund der analogen Hirnstrukturen nehmen wir Menschen die uns umgebende Realität auch sehr ähnlich wahr, es sei denn, ein Mensch leidet z. B. unter einer zerebralen Dysfunktion oder Verarbeitungsstörungen. Dann kann es zu restringierten Wahrnehmungen (bspw. Gesichtsfeldausfall), zu Illusionen oder Halluzinationen kommen.

Wenn ich von Objektivität spreche, meine ich damit zumeist die kollektive Subjektivität der Menschheit und setze diese Definition einfach voraus. Die absolute Wahrheit - das eigentlich Objektive - bleibt uns meiner Meinung nach auf ewig verborgen. Im Rahmen unserer Wahrnehmung bin ich jedoch kritische Empiristin bzw. Falsifikationistin und Anhängerin der Erkenntnistheoriie, weil ich darin die Vernunft erkenne.

Dann wäre jeder Mensch etwas parapsychologisches denn jeder Mensch nimmt die Welt mehr oder weniger anders wahr und es gibt kein Fach das genau jedes Individium erklärt. :D
In vielen Dingen gibt es halt nicht ein ja oder nein oder schwarz oder weiss. Das Flussdiagramm des rationalen Denkens mag sehr praktisch sein, aber im menschlichen, zwischenmenschlichen können da auch Probleme auftreten, da eben noch Erweiterungen fehlen. :) Es gibt halt noch viele Zwischenstufen zwischen wahr und unwahr im empfinden eines Menschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann wäre jeder Mensch etwas parapsychologisches denn jeder Mensch nimmt die Welt mehr oder weniger anders wahr und es gibt kein Fach das genau jedes Individium erklärt.

Ich denke, dass organisch gesunde Menschen die Realität schon sehr ähnlich wahrnehmen. Mag sein, dass z. B. die Farbtöne, die die Menschen wahrnehmen, im Minimalen voneinander abweichen. Ich halte es für denkbar, dass das Rot einer Ampel für Dich ein etwas anderes Rot ist als für mich. Diese Differenzen halte ich jedoch für marginal.

Und ich bin nicht der Ansicht, dass man aus dem radikalen Konstruktivismus die reale Existenz von Paranormalem deduzieren kann. Die mir bekannten Studien überzeugen mich nicht von der realen Präsenz parapsychologischer Phänomene. Statistische Experimente zur Telepathie weisen aus, dass selbst die talentiertesten Probanden mit ihren Treffern nur geringfügig über dem Zufallswert lagen. Astrologische Profile halten statistischen Analysen nicht stand. Meines Wissens waren die Resultate von Versuchen zur Psychokinese ebenfalls nicht nennenswert.

Es gibt Phänomene, die eine kolossale Faszination auf mich ausüben. Dazu zählt beispielsweise der Feuerlauf, der auch im Realen beobachtet wird. Hierbei laufen die Teilnehmer z. B. über bis zu 500 Grad Celsius heiße Kohlen oder Steine, ohne dabei Schmerzen zu empfinden oder Verbrennungen zu erleiden. Das ist doch spektakulär, oder? Meines Wissens kann man diese imposanten Aktivitäten aber inzwischen wissenschaftlich erklären.

Früher beeindruckte mich auch die Fähigkeit mancher Kampfsportler Stein- oder Holzplatten mit bloßen Händen zu zerschlagen. Auch diese Potenziale fallen ja in die Rubrik des real Beobachtbaren. Vermutlich liegen aber auch dazu plausible Erklärungen seitens der Wissenschaft vor.
 
Was wäre damit gewonnen, wenn ja gerade eben gut bekannt ist, wie sich die "persönliche Erfahrungsebene" täuschen kann.

Ach, und Studien täuschen nichts vor?

Problem ist, ich habe als ich vor über 10 Jahren mal eine Psychose hatte halt auch Dämonen gesehen und ihre Stimmen gehört.

Und was ist mit jenen Leuten, die keine Psychose oder ähnlich hatten oder haben, dann wird denen das einfach unterstelt, dass sie spontan psychisch krank sein müssen, wenn sie Wahrnehmungen haben, die paranormal sind?

LG
Any
 
Persönlichkeit hat aber nichts mit dem Phänomen "Bewusstsein" zu tun. Ich kann mein Hirn auch mit Substanzen zukippen und damit meine Persönlichkeit und Wahrnehmung verändern. In all diesen Zuständen ist aber weiterhin gleichbleibend der Faktor "Bewusstsein" vorhanden, nur halt unterschiedlich gefärbt. Damit das (zumindest scheinbar) verschwindet müsste jemand schon in ein sehr tiefes Koma fallen, und auch das ist noch kein Beweis daß es nicht noch vorhanden ist, sich aber halt nicht mehr ausdrücken kann durch das geschädigte Gehirn.

Stimmt, es ist kein Beweis vorhanden, dass Bewusstsein mit schwer geschädigtem Gehirn oder gar ohne Gehirn nicht existiert bzw. existieren kann. So ein Beweis-Satz "Wenn es das gäbe, dann ..., was im krassen Widerspruch zur Beobachtung steht." - wobei Du in die Püntchen irgendeine zwingende Beobachtungserwartung einsetzten musst - existiert nicht.

Generell lassen sich nicht-Existenzen nicht oder nur extrem schwer wirklich beweisen oder gut belegen. Nur weil man irgendetwas noch nicht gesehen oder nicht gut belegt festgestellt hat, heißt es noch lange nicht, dass es nicht existiert. Angefangen bei Gott (oder Göttern?) über Engeld und Dämonen, Yetis, Einhörner, dem Weihnachtsmann und dem Osterhasen ... das gilt auch für Dinge an die kaum jemand ernsthaft glaubt. Einige werden sich hier gestört fühlen, dass ich hier den Glaube an Gott und an den Weihnachtsmann in einen Topf kippe. An Gott glauben viele Menschen und an den Weihnachtsmann sehr wenige. Beides sind aber Enittäten, für die es keine guten Belege gibt. Sie könnten existieren... aber von den Beobachtungen her gibt es wenig Anlass dazu.

Es ist allerdings ziemlich plausibel, das Bewusstsein "nur" als eine Gehirnfunktion anzusehen - auch, wenn wir nicht wirklich verstehen, wie das zustande kommt. Vielleicht werden wir es irgendwann verstehen... vielleicht auch nicht. Die Hypothese des Gehirn-unabhängigen Bewusstseins ist eben eine Zusatz-Annahme, die das Weltbild unnötig aufbläht... was sie eben unter anderem unplausibel macht.
 
Ach, und Studien täuschen nichts vor?

Doch, aber weniger. Bei gut geführten Experimenten sind nunmal die (Selbst-)Täuschungsmnöglichkeiten eingeschränkt.

Und was ist mit jenen Leuten, die keine Psychose oder ähnlich hatten oder haben, dann wird denen das einfach unterstelt, dass sie spontan psychisch krank sein müssen, wenn sie Wahrnehmungen haben, die paranormal sind?

Nein. Das wird nicht a priori unterstellt. Es gibt eben sehr viele Möglichkeiten, die diese Wahrnehmungen bei gesunden Menschen hervorrufen können.
 
Es herrscht stereotypes 'Lagerdenken' vor, wobei eine häufige Einteilung die in 'Wölfe' (= 'Para-Vertreter'), 'Schafe' (= die zu 'schützende' Bevölkerung) und 'Hüter' (= die organisierten 'Skeptiker') ist.

Klassisches Dramadreieck, auch hier gut zu beobachten und dazu kommt, dass meistens jene Kritiker selbst höchst schmerzvolle Erfahrungen machten, die sie dazu veranlasst, alle potentiellen Befürworter von Esoterik zu bekämpfen.

LG
Any
 
Und was ist mit jenen Leuten, die keine Psychose oder ähnlich hatten oder haben, dann wird denen das einfach unterstelt, dass sie spontan psychisch krank sein müssen, wenn sie Wahrnehmungen haben, die paranormal sind?


Naja, daß der Geist mal Dinge produziert die nicht da sind, das ist ja nicht auf psychische Krankheiten beschränkt.

Geh mal in der Dunkelheit irgendwo spazieren wo es dir unheimlich ist, dann fängst du an überall im Schatten Digne "wahrzunehmen"
 
Werbung:
Doch, aber weniger. Bei gut geführten Experimenten sind nunmal die (Selbst-)Täuschungsmnöglichkeiten eingeschränkt.
...
Nein. Das wird nicht a priori unterstellt. Es gibt eben sehr viele Möglichkeiten, die diese Wahrnehmungen bei gesunden Menschen hervorrufen können.

Nun, was eine Studie aussagen soll, wird vorher beeinflusst - auch wenn sie "gut" ausschauen tut von der Methodik her. Würden alle unersiösen Studien vom Tisch verschwinden, bliebe nicht sehr viel übrig, denke ich.
...
Klar, Granitgestein kann Halluzinationen auslösen, ebenso Schlafmangel oder drogeninduzierte Wahrnehmungszustände, ebenso emotionale Dinge wie Panik... ist mir alles bekannt. Teilweise auch aus eigenem Erleben. ^^

Nur was, wenn Du das alles ausschließen kannst?

Dann ist dem Skeptiker doch weiterhin sehr viel lieber, zu glauben: dafür wird es eine wissenschaftliche Erklärung geben, es darf alles sein, nur nicht para-normal.

Ich bin der Ansicht, dass der Zugriff auf jene andere(n), nenne ich sie mal zwecks Vereinfachung paranormale Informationsebene(n), dem Gehirn nur die Möglichkeit lässt, diese Eindrucke/Informationen in bekannte Bilder zu übersetzen und diese Informationen dem Gehirnbenutzer entsprechend zu zeigen. Und dies ist nicht, noch nicht messbar. Und dies funktioniert in beide Richtungen.

LG
Any
 
Zurück
Oben