Das siebte Haus

Arnold

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Kirchseeon/München
Der dritte Quadrant.

Bei der dreidimensionalen Häuserbetrachtung kommen wir jetzt zum dritten Quadranten, den wir „Denkquadrant“ nennen. Beim Deszendenten beginnt er und reicht bis zum MC, dem höchsten Punkt im Horoskop. Mit dem DC sind wir über den Horizont aufgestiegen und damit in den Bewusstseinsraum des Horoskops eingetreten. Deshalb wird dort alles, was vorher hautnah erfahren wurde, mit Denkprozessen angereichert. Wir denken darüber nach, warum oder wozu wir das oder jenes erlebt haben. Das bringt neben weiteren Erkenntnissen auch ein tiefes Verstehen des Daseins mit sich. Bei der dreidimensionalen Betrachtung dieses Quadranten handelt es sich vorwiegend um Denkinhalte, weshalb wir von einer materiellen, gefühlsmäßigen und mentalen Denkart sprechen können.

Das siebte Haus

Im siebten Haus, dem Partnerschaftshaus sind wir immer auf ein Du bezogen, sei es der Ehepartner, die Arbeitskollegen, der Geschäftspartner oder das einzelne Du, dem wir gerade gegenübersitzen. Wir versuchen, mit dem Du eine persönliche Beziehung herzustellen, manchmal gelingt es uns, aber plötzlich taucht wieder etwas Störendes auf und wir müssen vielleicht unsere Haltung korrigieren. Immer sind wir damit beschäftigt, einen harmonischen Zustand oder ein Gleichgewicht zu erlangen. Vielfach schaffen wir uns Probleme mit dem Du, wenn wir nicht hellwach sind, wenn wir entsprechend den unteren Quadranten einfach automatisch funktionieren. Jegliches Selbstverständnis ist hier im siebten Haus gefährlich, weil es unbewusste Komponente in die Du – Beziehung hereinbringt, die uns immer wieder zurückwerfen. Hier im Lufthaus Waage heißt es, bewusst zu funktionieren, das heißt möglichst über das Du und seine Stärken und Schwächen orientiert zu sein, seine Vorlieben zu kennen, seine Abneigungen zu spüren, damit wir eine Stellung dazu beziehen können. Obwohl wir die freie Wahl haben, annehmend oder abweisend zu reagieren, müssen wir uns vorher die Konsequenzen unserer Haltung überlegen.

Die drei Ebenen dieses Hauses könnte man wie folgt einteilen:

1. Materielle Ebene: Blinde Du- Zuwendung, Kompromissbereitschaft aus egoistischen Gründen, Verträge zwecks Absicherung der Beziehung, materielle Abhängigkeiten.
2. Gefühls – Ebene: Liebes – Beziehungen, gefühlsmäßiges Eingehen auf den Partner, Kompromissbereitschaft aus Harmoniebedürfnis, Ich – Verluste aus übergroßer Zuneigung oder Anpassung.
3. Mental – Ebene: Ausgleich zwischen den Geschlechtern, Partnerschaft auf der Basis von echter Toleranz, erfolgreiche Geschäftsbeziehungen durch gute Verträge.

Auf der materiellen Ebene gleicht das siebte Haus einem abgekarteten Spiel. Die Spielregeln sind festgelegt, niemand darf sie missachten. Jeder passt auf den anderen auf, dass er keine Fehler begeht. Geringe Abweichen werden registriert, zurückgewiesen, oder zumindest kritisiert. Man ist darauf bedacht, dass jeder die gleichen Rechte hat und kann es nicht vertragen, wenn sich der andere mehr Freiheiten herausnimmt als man selbst. Entsprechend dem Waage – Zeichen, das immer den Ausgleich, die Balance sucht, reagiert man empfindlich auf die Nichteinhaltung von Vereinbarungen. Auf dieser ersten Stufe ist man noch unbewusst und deshalb nach allen Seiten hin gebunden, an einen Partner oder an irgendetwas, was einem den Selbstwert garantiert. Viele haben auf dieser Stufe berechnende Motive. Sie wollen einen Partner finden, von dem sie das Optimale zurückbekommen. Sie lassen sich nur auf Menschen ein, die etwas zu bieten haben, die sie verwöhnen und „auf Händen tragen“. Hier ist man besonders fähig, Nutznießer zu sein, vom Du, von den anderen das zu bekommen, was man selbst nicht hat. Mit großer Geschicklichkeit nimmt man die Vorteile wahr und erlangt die größte Selbstbestätigung, wenn man jemanden „ausgenommen“ hat. Die ganz Geschickten bringen es fertig, anderen an ihren Versprechungen festzunageln ( Loyalität ) und dann das, was sie haben wollen durch ausgeklügelte Verträge zu erhalten.

Auf der Gefühlsebene wirkt sich die Du – Aktivität des siebten Hauses mehr auf dem Gebiet der Liebe und persönlichen Zuneigung aus. Man ist gefühlsmäßig vom Du abhängig und reagiert automatisch auf das, was der Partner in der Zweierbeziehung von einem erwartet. Man gibt einem Partner fast alles, was man hat mit der Hoffnung, eines Tages das zurückzubekommen, was man in die Partnerschaft investiert hat. Aber das ist oft nicht der Fall, wenn von Anfang an ein Ungleichgewicht bestand. Da auf der subjektiven Gefühlsebene die emotionale Gestimmtheit mit all ihren Schwankungen vorherrscht, ist es schwierig das Gleichgewicht zu finden und eine stabile Partnerschaft zu etablieren. Immer wieder treten Störungen auf. Je nach Planetenstellung im siebten Haus ist man emotional Du – abhängig, verliert häufig die Selbstständigkeit und begibt sich in die Hände des Partners, man kann keine Selbstverantwortung tragen und wird leicht das Produkt der Umwelt. Emotionale Unverträglichkeiten in der Partnerschaft können schmerzliche Störungen der Verhältnisse bringen und auch zur Trennung führen.

Missverständnisse aus dem Zusammenleben heraus lassen die Schwächen und wunde Punkte des Partners immer wieder aufbrechen und Konflikte bereitstellen. Es ist schwierig Verträge auszuhandeln, die beide Partner befriedigen. Die ausgehandelten Verträge enthalten meistens einen Haken, irgendeiner ist dann zum Schluss der Betrogene, häufig kommen sich sogar beide als die Betrogenen vor, weil man von Anfang an nicht hellwach war. Dieses Denkhaus sollte Klarheit und Gerechtigkeit anstreben; auf der emotionalen Ebene wird man durch Schaden klug, das nächste Mal passiert es einem nicht mehr, dass man übervorteilt wird.

Auf der Mentalebene ist das siebte Haus ein bewusstes Feld der Kontaktnahme. Hier ist man zu Verhandlungen bereit, man lernt schnell das Wesentliche von Unwesentlichen zu unterscheiden und achtet darauf, den anderen gerecht zu werden. Unterscheidungsfähigkeit ist meistens vorhanden. Man ist offen für den anderen, geht auf ihn ein und reagiert sensitiv auf den geistigen Zustrom aus Gesprächen, Verhandlungen und kommunikativem Zusammensein. Mit vollem Gewahrsein wird auf das Du eingegangen, man kann sich verständigen und arrangieren. Andere werden gerecht behandelt, weil man das Gesetz des Ausgleichs, das in diesem Haus herrscht, kennt und beachtet. Gut ausgedachte und gerechte Verträge sind dann möglich, wenn sie für beide Partner Vorteile bringen. Man lernt viel über das Du durch die Partnerschaft, durch das Bezogensein auf andere Menschen und weiß über sie Bescheid. Man kennt die Stärken und Schwächen anderer Menschen und vermeidet geschickt, die wunden Stellen zu berühren, oder zu verletzen. Man umschifft diplomatisch alle entdeckten Mängel und stellt sich bewusst auf das Positive ein und gewinnt dadurch andere für sich. Mit der Geschicklichkeit, auf die Bedürfnisse anderer einzugehen, erwecken manche den Anschein, als ob sie diese Bedürfnisse befriedigen wollen, es aber in Wirklichkeit nicht können. Verspricht man zuviel und erweckt Hoffnungen, die man nicht erfüllen kann, dann finden hier auch korrigierende Prozesse statt, Streitfälle und offene Gegnerschaften treten auf. Manche verstricken sich in diplomatische Gefechte, werden in Konflikte verwickelt, die sie gar nichts angehen, weil sie vergessen haben, sich vorher abzugrenzen und durch Verträge abzusichern.

Alles liebe!:)

Arnold
 
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