Das Schweigen des Opfers --weil es sich das aussucht @ Lichtbox und Co

Schon mal eine Therapie gemacht? Da wird ziemlich esoterisch vorgegangen, es gibt keine Schuld, keine Täter, kein Opfer. Das ist das Ziel: Integration von Erlebnissen in das persönliche Weltbild und einen neuen Umgang damit zu finden, der möglichst leidfrei ist. ;)

Psychotherapie wäre exoterisch wäre eine falsche Behauptung von dir. Es gibt Richtungen, die sind exoterisch gefärbt, andere sind es nicht, Du musst da halt genauer hinschauen, anstatt *g* einfach zu bewerten ohne je aufmerksam hingehört zu haben.

LG
Any

Mit 14 Halbes Jahr Stationär und aktuell meine 50 Stunde finanziert vom weißen Ring hinter mich gebracht . :rolleyes: Das Thema hier ist nicht die unterschiedlich guten oder schlechten Therapieformen der PT .Du kannst schon getrost davon ausgehen das ich hierbei weiß wovon ich rede ;)
 
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nicht nur schwerverbrecher brauchen eine selbstrechtfertigung für ihr tun. es gibt auch diese "kleinen Sünden" und kleinen boshaftigkeiten des Menschen die der Mensch vor sich selber kaschieren muss... auch da ist der Karmabegriff von wegen "is halt so weil wegen karma-dingens und so" halt sehr bequem, weil man mit einem solchen fatalistischen konzept schlicht alles rechtfertigen kann

Gewaltverbrechen sind ja nur die spitze des Eisbergs von taten die man gerechtfertigt haben will, oder die man sich selber transzendiert um sie einem Schicksal/Gott/karma aufzulasten als schuldigen.

Der Mensch braucht für seine existenz die möglichkeit, sich von schuld zu abstrahieren. Das kann durch eine normale distanz geschehen - oder duch das abwerfen der schuld auf jemand anderen - mit dem karmabegriff geschieht genau zweiteres. und was wurde mit einem solchen Schicksalsbegriff nicht schon alles gerechtfertigt? auch Diktatoren und Massenmörder reden gerne von Schicksal das gerade sie auserwählt hat.

und insofern ist ein solcher schicksalsbegriff auch eine art freibrief, weil er Täter die verantwortung abspricht, gleichzeitig aber opfer zu schuldigen macht (salop ausgedrück: selber schuld, währen sie im letzten leben bessere Menschen gewesen) - der Opfer/Täter mechanismus wird umgedreht - und damit geschieht eine verdoppelung dessen, was in Opfern, grade von sexuellen übergriffen passiert

- das opfer gibt sich die schuld dafür was ihm passiert
- der Karmabegriff gibt von aussem ebenfalls dem opfer die schuld für das was passiert

und wenn ein opfer mental zum täter gemacht wird, und der täter zum opfer.. dann hat man einen freibrief für alles... denn man kann dann ja nichts dafür (blödes karma)

lg

Dichterherz... mal täter, mal opfer, mal mit schuld und mal mit ohne schuld, mal klug und mal dumm, aber niemals ein spielball des karmas


Danke :thumbup:
 
nicht nur schwerverbrecher brauchen eine selbstrechtfertigung für ihr tun. es gibt auch diese "kleinen Sünden" und kleinen boshaftigkeiten des Menschen die der Mensch vor sich selber kaschieren muss... auch da ist der Karmabegriff von wegen "is halt so weil wegen karma-dingens und so" halt sehr bequem, weil man mit einem solchen fatalistischen konzept schlicht alles rechtfertigen kann

Gewaltverbrechen sind ja nur die spitze des Eisbergs von taten die man gerechtfertigt haben will, oder die man sich selber transzendiert um sie einem Schicksal/Gott/karma aufzulasten als schuldigen.

Der Mensch braucht für seine existenz die möglichkeit, sich von schuld zu abstrahieren. Das kann durch eine normale distanz geschehen - oder duch das abwerfen der schuld auf jemand anderen - mit dem karmabegriff geschieht genau zweiteres. und was wurde mit einem solchen Schicksalsbegriff nicht schon alles gerechtfertigt? auch Diktatoren und Massenmörder reden gerne von Schicksal das gerade sie auserwählt hat.

und insofern ist ein solcher schicksalsbegriff auch eine art freibrief, weil er Täter die verantwortung abspricht, gleichzeitig aber opfer zu schuldigen macht (salop ausgedrück: selber schuld, währen sie im letzten leben bessere Menschen gewesen) - der Opfer/Täter mechanismus wird umgedreht - und damit geschieht eine verdoppelung dessen, was in Opfern, grade von sexuellen übergriffen passiert

- das opfer gibt sich die schuld dafür was ihm passiert
- der Karmabegriff gibt von aussem ebenfalls dem opfer die schuld für das was passiert

und wenn ein opfer mental zum täter gemacht wird, und der täter zum opfer.. dann hat man einen freibrief für alles... denn man kann dann ja nichts dafür (blödes karma)

lg

Dichterherz... mal täter, mal opfer, mal mit schuld und mal mit ohne schuld, mal klug und mal dumm, aber niemals ein spielball des karmas


:thumbup:

Außerdem kann man mit dem "selber schuld" auch jegliche Verantwortung von sich schieben helfen zu müssen, wenn wo etwas passiert, man kann bei allem möglichen Leid wegschauen und es ignorieren, hat ja alles seine Richtigkeit. :rolleyes:

Ich glaub aber, daß dieses "selber schuld" vor allem deswegen benützt wird, damit sich die Leute, die das sagen, selber nicht so hilflos fühlen.
Wenn man die Schuld dem Opfer gibt, gibt man ihm auch die Verantwortung und die Macht, kein Opfer zu sein. Also kann man sich einreden, man hat auch die Macht, es kann einem nichts passieren durch richtiges denken und verhalten, das Opfer hat es halt nur nicht richtig genug gemacht. Man selbst kann es aber richtig genug machen und so passiert einem auch nichts. Das hilft gegen die Angst, selber auch ein Opfer zu werden, man kann sich so sicher fühlen. Für dieses Sicherheitsgefühl nehmen manche halt auch in Kauf, daß ein anderer unter solchen Worten leidet.
 
Sobald das Denken in Schuld da ist, geht es gar nicht, Schuld komplett von sich zu weisen. Denn auch ein Opfer beschuldigt sich automatisch selbst. Schon weil es Opfer wurde. Das ist kein rationaler Vorgang. Die Suche nach Ursachen, warum man zum Opfer wurde (egal von wem oder was) läuft immer auf eine Schuldmöglichkeit hinaus - weil die Frage nicht vollkommen zu beantworten ist. Genau darin liegt ja das Leid, weil an die Stelle des Unbekannten... dem "x" in der Gleichung, wird Schuld gesetzt. Nach außen und auf sich selbst bezogen.

Und genau das ist Leid und erzeugt neues. Das ist der Virus der unsere Welt in mitmenschlicher Hinsicht zu dem macht was sie ist.

Nein hier widerspreche ich dir vehement . Dadurch das das Opfer soviel Leid erfahren hat getraut es sich gar nicht jemandem anderen als sich selbst die Schuld zugeben , deswegen ist die Ursachenforschung gGrundlagenforschung und essentiell wichtig . Es ist wichtig das dem Opfe rbewusst gemacht wird das es eben nicht schuld ist udn es ist wichtig das ihm gezeigt wird he der ist schuld der hat dich angegriffen oder what ever . Leid erzeugt der Täter die Gesellschaft die mit Unglauben reagiert , oder wie in dem Fall die Esoterik die Tätern ganz offensichtlich frei einen Freibrief ausstellt .



Nein... Wenn Du an Karma glaubst kannst Du nicht NICHT an Eigen-Verantwortung glauben.


wieso wenn sich die Seele laut *karmaexperten* dazu entscheidet etwas in diesem Leben nicht zu lernen nimmt man sich damit doch selbs aus der Verantwortung .


Wer so irrational denkt braucht ein solches Konzept nicht. Denn auf die Art ist es unlogisch. Wer an Reinkarnation und Karma glaubt kann es schlecht nur auf andere beziehen. Gerade Karma-Gläubige werden sich eher Mühe geben kein schlechtes Karma auf sich zu laden.


Im Falle der von mir zitierten Aussagen gibt es dann eben kein schlechtes Karma . denn entweder wollte ich die Erfahrung machen das jemand mich retten kommt wenn ich Not bin oder ich wollte Erfahren wie es ist vergewaltigt zu werden . :rolleyes::wut1:
 
Im Alltag werden Ursache und Wirkung oft als 'Schuld' bezeichnet.
Wenn jemand 3 Schacheln Zigaretten am Tag raucht, schadet er seiner Gesundheit. Wenn er dann Lungenkrebs bekommt, könnte man sagen, er hat selbst dran Schuld. Derjeinige der den Mensch als schuldig erkennt, erkennt auch Ursache und Wirkung. Ursache und Wirkung ist das Gleiche als karma.
Hier wurde am Angang etwas ganz anderes diskutiert, nämlich ob Kleinkinder (bezogen auf Beschneidung, Missbehandlung usw.) sich selbst diese Erfahrung aussuchen , um schlechtes karma aus einem früheren Leben auszugleichen.
Da man keine Erkenntnisse über früherer Leben hat, schon lange nicht über das Leben anderer ist diese Diskussion eigentlich Quatsch. Keiner hat die Antwort darauf. Man müsste um diese Frage zu beantworten so ein hohes Bewusstsein haben dass man Überblick über alle Leben eines Menschen hätte. Das hat hier keiner!!
 
:thumbup:

Außerdem kann man mit dem "selber schuld" auch jegliche Verantwortung von sich schieben helfen zu müssen, wenn wo etwas passiert, man kann bei allem möglichen Leid wegschauen und es ignorieren, hat ja alles seine Richtigkeit. :rolleyes:

Ich glaub aber, daß dieses "selber schuld" vor allem deswegen benützt wird, damit sich die Leute, die das sagen, selber nicht so hilflos fühlen.
Wenn man die Schuld dem Opfer gibt, gibt man ihm auch die Verantwortung und die Macht, kein Opfer zu sein. Also kann man sich einreden, man hat auch die Macht, es kann einem nichts passieren durch richtiges denken und verhalten, das Opfer hat es halt nur nicht richtig genug gemacht. Man selbst kann es aber richtig genug machen und so passiert einem auch nichts. Das hilft gegen die Angst, selber auch ein Opfer zu werden, man kann sich so sicher fühlen. Für dieses Sicherheitsgefühl nehmen manche halt auch in Kauf, daß ein anderer unter solchen Worten leidet.

ich muss nun ehrlich gestehen, dass ich nicht so ganz verstanden habe, wie du das meinst... kann auch daran liegen, dass es morgen früh ist und mein hirn noch auf sparflamme läuft ;)
 
Ich möchte noch einmal zur Diskussion hinzufügen, dass ich eine Sache die meiste Zeit für völligen Schwachfug halte:

Ich denke, in den meisten Fällen von Kindesmissbrauch, hat der Täter natürlich schuld. Ich verstehe diese Schuld aber nicht zu 100%. Der Täter, der Vergewaltiger ist, so glaube ich ist nicht zu 100% Schuld inden meisten Fällen. Es sind auch alle die Einflüsse zu berücksichtigen über die der Täter gar keine Kontrolle haben konnte! Der Täter hat die tat zwar begangen aber die Aufteilung, wieviel Schuld er denn jetzt tatsächlich hat und wieviel nicht, ist sehr schwierig zu beantworten.

Schuld kann nur da sein, wo die Selbstbestimmung des Täters über sich selbst anfängt. Es gibt viele Dinge, die wir nicht in der Lage sind zu kontrollieren. Nur dort, worüber wir überhaupt Kontrolle haben, macht der Schuldbegriff überhaupt einen Sinn. Dinge, die unwissend im Unterbewusstsein ablaufen entziehen sich jeder Kontrolle. Und dort kann auch niemand Schuld dran haben.
 
Ich möchte noch einmal zur Diskussion hinzufügen, dass ich eine Sache die meiste Zeit für völligen Schwachfug halte:

Ich denke, in den meisten Fällen von Kindesmissbrauch, hat der Täter natürlich schuld. Ich verstehe diese Schuld aber nicht zu 100%. Der Täter, der Vergewaltiger ist, so glaube ich ist nicht zu 100% Schuld inden meisten Fällen. Es sind auch alle die Einflüsse zu berücksichtigen über die der Täter gar keine Kontrolle haben konnte! Der Täter hat die tat zwar begangen aber die Aufteilung, wieviel Schuld er denn jetzt tatsächlich hat und wieviel nicht, ist sehr schwierig zu beantworten.

Schuld kann nur da sein, wo die Selbstbestimmung des Täters über sich selbst anfängt. Es gibt viele Dinge, die wir nicht in der Lage sind zu kontrollieren. Nur dort, worüber wir überhaupt Kontrolle haben, macht der Schuldbegriff überhaupt einen Sinn. Dinge, die unwissend im Unterbewusstsein ablaufen entziehen sich jeder Kontrolle. Und dort kann auch niemand Schuld dran haben.
das klären dann Richter und Experten, Gutachter ob einer schuldfähig ist oder nicht. und wenn nicht, dann kommt ein Verbrecher wahrscheinlich in eine Anstalt und dort wird sich ganz bestimmt darum gekümmert daß er anderen nichts mehr antut.
gefährlich ist es nur, wenn so perverse kranke Typen frei rumlaufen und unheil anrichten.
 
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das klären dann Richter und Experten, Gutachter ob einer schuldfähig ist oder nicht. und wenn nicht, dann kommt ein Verbrecher wahrscheinlich in eine Anstalt und dort wird sich ganz bestimmt darum gekümmert daß er anderen nichts mehr antut.
gefährlich ist es nur, wenn so perverse kranke Typen frei rumlaufen und unheil anrichten.

Ja. Das ist richtig. Der kommt in den Maßregelvollzug. Eine Strafe bekommt er nicht. Strafe macht nur bei Schuld Sinn.
 
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