das Rollenspiel

FIST

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16. Februar 2004
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so

Lang um den Brei rumreden bringt nicht viel, darum Beginn ich einfach mal...

Regeln.

1. In diesem Threat bitte keine Diskussionen, und off-Game Kommentare (kleinere Off-Game Kommentare sind okay, aber nur von Spielern und dann bitte als solche Kennzeichnen)
2. Bitte haltet euch an Eure Charaktere und versucht so zu handeln und zu sprechen, wie es zu euren Charakteren passt
3. das Spiel hat den Charakter eines "interaktiven Romanes" und nicht Pen&Paper Charakter. d.h. ihr müsst beschreiben was eurer Charakter tut, sagt und denkt. Dabei haltet euch bitte ein wenig an die Realität... obwohl das Spiel auch Übersinnliches beinhaltet heisst das nicht, das eure Chars Allmacht besitzen würden (da dies auch den Spass dämpfen würd, vorallem für die anderen Spieler ;) )
4. für Anregungen und Fragen zum Spiel, die aber off-Char sind bitte den Threat Forums Rollenspiel benützen.
5. Versucht eure Chars ausgeglichen zu gestallten, d.h. sie haben nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen - im Zweifelsfalle entscheidet der/die Spielleiter ob ein Char abgeändert werden muss (z.Z. bin ich Spielleiter, aber es währ gut, wenn noch, ein, zwei andere mithelfen würden)
6. Ob ihr auf der guten oder auf der bösen Seite sein wollt, ist euch überlassen ;)
7. Spieler können nicht getötet werden, ausser sie wollen dies. Figuren, die sonst vorkommen, aber nicht von Spielern gespielt werden können getötet, ausgeraubt, entführt, Seelenberaubt, angestellt, entlassen usw. werden
8. Spieler können nur Ihre Spieler spielen... allerdings ist es erlaubt, die Figuren, die nicht von Spielern gespielt werden, etwas zu steuern. Aber auch hier bitte real bleiben.. Es geht nicht primär darum, zu gewinnen und einen Übermenschen zu werden, sondern um eine Geschichte zu erzählen und zu erleben ;)

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Die Eröffnungsstory, ich übernehm einfach mal die, die ich schon gepostet hab, auch wenn sie nicht von allen geliebt wurde ;) mal sehen wohin sich das etnwickelt)

ein eisiger Wind jagte durch die Strassenschluchten von New London. Wer nicht unbedingt musste vermied es, nach draussen zu gehen. Aber die Strassen waren deswegen nicht weniger leer, und der Bodensatz der Gesellschaft drängte sich durch die Schmutzigen Gassen, die sich zwischen den Wolkenkratzern auftaten tiefe Wunden. Selten viel ein Sonnenschein bis in diese Tiefen Regionen des Molochs, dafür umsomehr der Wind, und mit ihm die Legenden.
Es heisst, dass hier, in den untersten Regionen, die selbst die Polizei nicht aufzusuchen wagt, Dämonen aus dem Wind eingeschlichen hätten. Sie sollen aussehen wie normale Menschen, zumindest gaben sie sich den Anschein des Menschlichen. Aber wenn man tief in ihre Augen sehen würde, so soll man ihn ihnen den Schrecken sehen der den Grund ihrer Existenz ausmacht und würde erkennen, dass sie keine Seele besitzen. Die Dämonen aus dem Wind sollen aus der Anderswelt erschienen sein um hier die Seelen zu rauben, die ihnen Fehlen. Und so heisst es in den Gossen, dass, wenn eine Leiche gefunden würde, diese von den Dämonen getötet wurde und ihnen die Seele geraubt mit deren die Dämonen ihre Magie verstärkten.

Nur Legenden meinten die meisten, und ignorierten das kurze Frösteln, dass sie bei der Erwähnung der Dämonen ergriff und schüttelten es ab, wie man einen schlechten Traum abschüttelt.
Aber jene, die die Dämonen in ihrer wirkichen Gestallt gesehen haben konnten ihre Existenz nicht abschütteln, denn die Erinnerung war ihnen eingebrannt. Einige Flüchteten sich in Drogen oder in den Wahnsinn, andere Wiederum anerboten sich den Dämonen als Lakaien - und wieder andere wurden zu den Seelenrettern, die die Dämonen bekämpften, wo immer sie sie finden konnten, und wo immer sie sie treffen konnten.

In den langen Jahren die es die Seelenretter nun schon gibt, haben sie ihrseits einiges dazugelernt, einige haben gelernt sich aus dem Sichtfeld der Menschen zu entziehen, so dass sie wie Unsichtbar durch die Strassen und in die Reihen der Dämonen breschen können, andere wiederum beherrschten die alte Kunst der Angriffszauber, und wieder anderen gingen Geschickt mit Waffen um. Doch wie geschickt die Seelenretter auch sind, immer waren die Dämonen bis jetzt stärker und es konnte ihnen keinen Schwerwiegenden Schaden zugefügt werden, und die Seelenretter konnten sich nur deshalb behaupten, weil sie in der puren Not das Glück auf ihrer Seite hatten.

Eine Andere Legende besagt, dass die Dämonen schon vor vielen Hundert Jahren die Erde, besucht hätten, und auch damals hatten sich Seelenretter formiert. Diese Seelenretter aber konnten die Dämonen in die Anderswelt zurückschicken, wozu sie einen Mächtigen Zauberspruch verwendet haben sollen, den sie auf einem Alten Kartenspiel, das aus den Händen von Eliphas Levi selber stammen soll gefunden haben. 22 Seelenretter haben nach ihrem Sieg je eine Karte an sich genommen - sie wurden seit dem nie wieder gesehen. Es heisst, das sich alle Karten noch in Neu London befinden sollen, ebenso den Schlüssel, der die richtige Reihenfolge der Karten offenbart um den Zauber zu sprechen. Es heisst aber auch, dass es nicht leicht sei, an diese Karten zu kommen und dass jeder, der es bis heute versucht hat nie wieder gesehen wurde....


Etwas Background zur Welt

New-London ist eine Megacity irgendwan in der Zukunft... als solche ist sie ein riesiger Moloch, überfüllt mit Menschen, Schmutzig, Laut. Nur der Bodensatz der Gesellschaft befindet sich auf dem Grund der Stadt, in den dunklen Strassenschluchten - wer es sich leisten kann fliegt mit seinem Schwebecar, oder benützt das Ausgedehnte Netz der Hochbahn, die hoch über der Strasse auf einem ausgedehnten Brückennetz die einzelnen Blocks miteinander verbindet. Da die Polizei sich kaum in die tiefsten Ebenen der Stadt wagt, ist dies das bevorzugte Jagtgebiet der der Dämonen. Aber nicht nur Dämonen können hier eine Gefahr sein, auch Strassengangs, die ganze Blocks kontrolieren und nicht selten in einen Gangkrieg verwickelt sind, dann gibts noch das Organisierte Verbrechen, dass hier ebenfalls Zuhause ist.
Aber es ist auch der Ort der Aussenseiter. Es gibt hier alte Läden, noch aus einer anderen Zeit, die spezielle Dinge anbieten (z.b. alte Chroniken über die Dämonen?), Computerfreaks, die hier ihre Server stehen haben (und darauf vieleicht ein Programm, dass auch Geheimschriften entschlüsseln kann?). Tüftler finden sich hier (die vieleicht eine Waffe etwas modifizieren können) und und und. Ein Sprichwort besagt: Wenn man keine Angst hat, Nachts über den Haufen geschossen oder ausgeraubt zu werden, dann findet man in den Strassen von New-London alles.

Und natürlich befindet sich in diesen Strassen auch ein ganz Unscheinbares, altes Geschäft. Die Staubigen Fenster lassen nicht erahnen, was darin verkauft würde, die ehemals Goldenen Lettern über dem Eingang lassen sich nicht mehr entziffern. Die Türe quitscht ein wenig, wenn man sie aufmacht (was selten vorkommt), und sobald man das Geschäft betretten hat, ist man wie in einer anderen Welt. Der Lärm ist wie ausgesperrt, und der Schmutz weicht dem Staub und dem leicht schimmligen, aber trockenen Geruch, der jedem Bibliothekar bekannt ist. Im Innern Türmen sich Bücherregale an den Wänden, ein jedes heillos überfüllt. Eine Ordnung in den Büchern ist für das Ungeübte Auge nicht zu erkennen, aber der Besitzer wird ohne zu zögern jedes Buch mit nur einem Handgriff finden, wenn man ihn danach fragt.

Der Besitzer (mein Char) heisst Ogham McArthur. Er ist von unbestimmtem Alter, scheint von einem Jugendlichen Ungestühm durchdrungen zu sein, aber auch von einer Ruhe die ihn so alt wie ein Monolit erscheinen lässt. Seine Gesichtszüge wirken verhärmt, aber seien Augen scheinen stehts zu lächeln. Er kann sehr Freundlich und zuvorkommend sein, aber man ahnt in seinem Blick dass er auch ganz anders könnte - man traut ihm auch einen Mord zu.
Oghams "Bücherei" ist keine Gewöhnliche. In ihr stapeln sich Bücher über Mythen und Legenden, über die Anderswelt, über Magie, Beschwöhrungen und dunkle Rituale - Zaubersrüche um um die Dämonen abzuwehren, Anleitungen zum Bau und dem Gebrauch von Werkzeug, dass den Dämonen die gestohlenen Seelen wieder entreissen kann, Historische Follianten in denen diejenigen beschrieben werden, die vor langer Zeit die Dämonen zurück in die Anderswelt getrieben haben und dererlei mehr. Ogham McArthur ist ein Seelenretter, der, seit er zusehen musste, wie seine Frau von den Dämonen getötet wurde nur ein Ziel hat: sich zu rächen und die Dämonen zu besiegen - so wurde er mit der Zeit die "Wandelnde Bibliothek der Seelenretter", sie traffen sich in seinem Geschäft um ihre Pläne zu auszuarbeiten, zu besprechen und fanden hier so ziemlich alle Utensilien, die man brauchte, um die dunklen Kräfte zu bekämpfen. Ogham selber ist nur noch selten auf der jagt nach den Dämonen (die Arthritis, wie er sagt), dafür aber jagt er umsomehr in Bibliotheken, Archiven und Antiquariate um den 22 Karten auf die Spur zu kommen, die nachdem die Dämonen damals besiegt wurden, von je einem Seelenretter angenommen wurden. "Bald hab ich die Namen dieser Halunken", zetterte er, wenn er in einer alten Chronik mal wieder nicht viel gefunden hat, "sie mögen zwar gut gewesen sein, aber vor der Sturheit eines alten Bockes wir mir, werden sie sich nicht verkriechen können."

Zusammenfassung meines Chars
Name: Ogham McArthur
Alter: Unbestimmt, aber schon etwas älter
Funktion: Bibliothekar der Seelenretter mit detektivischem Spürsinn was alte Schriften anbelangt
Fähigkeiten: Wandelnde Bibliothek (man könnte auch: Spielleiter sagen;) ), warscheinlich kennt er auch den einen oder anderen guten Spruch und kann vieleicht sogar die den Spruch auf den 22 Karten entschlüsseln, wer weis, wer weis?
Schwächen: Arthritis, von Rachegedanken durchtränkt
sein Ziel: Den Tod seiner Frau Rächen, die Dämonen besiegen

so, nu bin ich gespannt, was passiert;)

lG

FIST
 
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Mein Name ist Maple Tree. Ich bin Taschendiebin, leider treiben sich in den Strassen von New London nur noch wenige Reiche herum. Das macht das Leben hart, doch manchmal verirren sich ein paar Upperclass-Jugendliche in den Sumpf der Stadt. Diese sind eine leichte Beute, denn sie kennen die Regeln vom Stadt-Dschungel nicht.

In meinem Beruf bin ich Einzelkämpfer, das ist unauffälliger. Ich beherrsche das Hütchen- genauso wie das Anrempel- und Verwirrspiel (das mit dem Wechselgeld). Dafür habe ich kein Glück mit Männern, ich falle immer wieder auf denselben Typus herein. Ja, ich muss gestehen: In der Liebe habe ich kein Glück! Männer sind eh alles Verbrecher! Ausser mein Vater, aber der war nie da.
Ich versuche, möglichst unauffällig zu sein, niemand soll mich wiedererkennen.
Ich kenne viele Geschäfte in New London, weiss, wo es was zu kaufen gibt - und natürlich kenne ich auch Ogham McArthur mit seiner Bibliothek. Lesen ist eine Schwäche von mir, darüber könnte ich glatt vergessen, dass ich auch was zum Beissen brauche. Bei ihm habe ich schon viele interessante Hinweise erhalten, wie ich mich sicherer durch die Stadt bewegen kann. Dort habe ich auch von diesen Dämonen gehört. Ich weiss nicht, ob ich das Glauben soll. Da ich schon immer in der Unterstadt gelebt habe, kenne ich nichts anderes als das Frösteln, welches einen manchmal überfällt. Mein Vater, er ist Seemann, hat mir mal aus einem fernen Land einen Gegenstand mitgebracht, er heisst Taschenlampe, wenn ich diesen benutze, verschwinden die Schatten (zumindest in der Richtung, in die ich leuchte) - doch leider kann ich ihn nicht während meiner Taschendieberei verwenden, denn durch das Licht falle ich den Leuten auf. Ich trage ihn aber immer bei mir.

Zusammenfassung meines Chars
Name: Maple Tree
Alter: relativ jung, vielleicht um die 20.
Funktion: Taschendiebin
Kleidung: praktisch und unauffällig, sie wird oft für einen Jungen (um die 14) gehalten
Fähigkeiten: ist schon als Kind auf Raubzug gewesen, beherrscht deswegen schon einige Taschenspielertricks, Tarnung, kennt die halbe Unterstadt von New London
Schwächen: Männer - und hat auch kein positives Männerbild, unterschätzt manchmal reale Gefahren (z.B. die Polizei, wenn diese mal da ist - da sie diese noch kaum kennt; und anderes), wüsste nicht, wie sie sich in anderen Schichten verhalten sollte, kennt nur die Unterstadt
Ihr Ziel: Überleben
Hobbies: Lesen
Eltern: Mutter: Dirne - Vater: Seemann
 
Ogham schaut aus seinem Geschäft auf die Strasse hinaus. Es ist ein nasser Tag, und selbst in sein Geschäft kriegt die Feuchtigkeit. Schlecht für die Bücher denkt er, und mit einem verbissenen Knirschen: und auch schlecht für meine Gelenke.
Auf der Strasse sieht er das übliche Bild, trostlos, freudlos. Sein Blick bleibt bei einer Person kleben, die er kennt. Sie war schon des öfteren in meinem Laden, geht ihm durch den Kopf, hat sogar schon Bücher gekauft, was seltsam ist, in dieser Gegend, und für ihr Alter? Er versuchte sich an den Namen zu erinnern, aber Namen waren nie seine Stärke. Aber es ist, etwas in diesem Mädchen, das ihm sagt, dass sie, wie er, mehr weis als das, was in den Zeitungen steht. Ob sie vieleicht... Nun, geht ihm durch den Kopf, es gibt nur eine Möglichkeit das rauszufinden - wenn es doch blos nicht so feucht währe.
Ach, was solls, denkt er sich, was soll mein Jammern, Prometeus hatte mehr zu erleiden und Jesus auch, ich sollte nicht so jämmerlich tun. Mit einem Säufzer verlässt er sein Geschäft und geht auf das Mädchen zu, dass gerade dabei ist, die alte Hütchenspielnummer abzuziehen. Kaum zu glauben, dass es immer noch genug Holzköpfe gibt, die auf dieses Spielchen reinfallen, geht ihm durch den Kopf, aber so wirds wohl die Gerechtigkeit sein; wer da oben grosskotzig angibt mit seinem Geld, der wird hier unten abgezockt, und wer dort oben verachtend auf die Menschen hier in der Gosse niederschaut, der gibt hier Lacher noch für Tage, wenn er um seinen ganzen Lohn betrogen wurde - so gehen die Dinge ihren gerechten Lauf.
Am Ende seines Gedankengangs ist er bei dem Mädchen angekommen, und nun ist ihm auch wieder der Name eingefallen: Maple Tree. Komischer Name, geht ihm durch den Kopf, dann schüttelte er ihn: was soll ich, der nach einem Mystiker und einem Mystischen König benannt bin schon komisches an Namen finden. Einen Seufzer seiner SChmerzen unterdrückend spricht er das Mädchen an.

"Scheint ein guter Tag zu sein, wenn auch nicht für meine Gelenke, und sicher auch nicht für deine Kunden. Verzeihung, wenn ich grad einfach so herausplatze, muss an der schlechten Erziehung liegen, die ich genossen hab, aber du scheinst nicht alles zu Glauben, was man heute gemeinhin so glaubt - Zähle ich komischer Kautz dich doch zu meinen Kunden, und meine Bücher sind nicht gerade das, was diese Literaturkritiker von heute Bevorzugen. Ich bitte um verzeihung, dass ich einfach drauf Los rede und dich gar nicht zu Wort kommen lasse, aber du scheinst ebenfalls ganz geschickt darin zu sein, nicht aufzufallen und dich still und heimlich zu verdrücken - fast wie ein Schatten..... Schatten - was für ein vielschichtiges Wort - und wies der Zufall so will, hab ich grad heute bei einer sehr interessanten Lektüre in einem überaus langweiligen Bericht über Kanalisationsbauten au dem Jahre 1890 festgestellt, dass ich gerade heute jemanden brauchen könnte, der wie ein Schatten ist, und auch in der Lage ist, ein Ding, dass unter dem Hütchen ist, verschwinden zu lassen... könntest du vieleicht einem alten armen gebrechlichen und ach so törichten Kautz behilflich sein?"
 
"Tach auch! Wat jibbet denn?" (Guten Tag! Was gibt es?) entfährt es mir überrascht. Klar kenn ich den Mann, ist er doch der, der die Bücher hat.
Meine Kunden haben ordentlich Geld dagelassen, so dass ich meiner Neugier Raum geben kann und Kanalisationsbauten könnten auch hilfreich für mein Geschäft sein, also folge ich ihm in seinen Laden...
Mmmh, vielleicht investiere ich sogar einen Teil meines Gewinns wieder in ein spannendes Buch. Was Geschichtliches vielleicht, ja, ich hätte mal wieder Lust auf nen Moers. Käptn Blaubär fand ich ja ganz witzig - merkwürdig, wie die Leute früher drauf waren...
Nun stehen wir im Laden und ich schaue Mr. McArthur ganz erwartungsvoll an, ich glaub, Neugier ist mein zweiter Vorname.
 
so, da sind wir wieder in der guten Stube, sagt Ogham, als er die Türe hinter sich zumacht. "Zuerst mal, sollten wir die Kultur nicht vergessen, und dass heisst in diesem besondern Fall natürlich eine Heisse Schokolade nach altem Rezept, von..." Ogham stockt und muss die Tränen bekämpfen. Nach all den Jahren fällt es ihm immer noch schwer über seine Frau zu sprechen, und er spürt wie der Zorn in ihm hochwallt. Nur mit Mühe kann er ihn unterdrücken: "... von meiner Frau. Setz dich erst mal hin, und während ich die alte Droge der Geniesser zubereite werde ich dir einfach erzählen, um was es geht.

Also, in besagter Lektüre über die Kanalisation bin ich auf eine Interessante Abnormität gestossen... Zwei Blocks von hier macht die alte Kanalisation einen Bogen um ein Gebäude. Das währe ansich nichts besonderes, da es ja auch Häuser mit Keller gibt. Was aber in diesem Falle besonders ist: Das Haus sollte keinen Keller haben, und die Ursprüngliche Planung der Kanalisation sah auch vor, dass die ganzen Ausscheidungen der Stadt auch unter diesem Haus hindurchkriechen sollten. Ansich ist auch das nichts wirklich besonderes, denn immer wieder werden Pläne im letzten Augenblick abgeändert - so nun noch etwas Zimt in die Schockolade - besonders in diesem Falle aber ist, dass der ehemalige Besitzer des Gebäudes niemand geringeres war als Klayton Brunswick, was dir warscheinlich nichts sagt, mit aber bekannt ist als Jäger der Dämonen - noch etwas Schlagsahne und dann gönnen wir unserem Gaumen etwas altertümliche Dekadenz - Oh, nicht das Klayton eine Karte besessen hätte die ein Teil des Zauberspruches ausmacht - hm, das werd ich dir ein andermal genauer erklähren - aber er wusste, wer die Karten hatte. Und nun kommst du ins Spiel - so, da hätten wir nun unser Getränkt für die alten Götter der Inkas - ich vermute stark dass in dem Keller, der eigentlch nicht sein sollte, Klaytons kleines geheimes Büro war, in dem er auch die Liste mit den Namen aufbewahrt hatte.... du kannst dir nun sicher Vorstellen, was ich gebrechlicher alter und verbitterter Mann von dir für einen Gefallen erbitte nicht - und ich fühl mich dabei auch ganz schlecht, vorallem weil ich dich mit Kakao geködert hab - ich stelle mir vor, dass du geschickt genug währst, in den Keller einzudringen, die Liste zu finden und sie zurückzubringen. Eine grosse Bitte, ich weiss, vorallem weil sich das Gebäude auch noch im Bereich der berüchtigten OurRulz-Crew befindet, die zuerst schiesst und dann das fragen vergisst... nun, wie siehts aus?"
 
"Puh! Ick soll also innen Kella jehn, dens janich jibt? Un von da soll ick ne Liste mit Namen klaun - und der Kella liecht im Jebiet von OurRulz... Nich jut die Jungs, echt nich jut!"
(Ich soll also in einen Keller gehen, den es nicht gibt? Und von dort eine Liste mit Namen klauen - der Keller liegt im Gebiet von OurRulz... Keine guten Jungen, wirklich nicht!)
Ich bin geplättet, der alte Mann möchte also meine Dienste in Anspruch nehmen.
"Und watt hab ick davon?" frage ich, denn für lau mache ich nichts.
Während Mr. McArthur sich eine Antwort überlegt, gehen meine Gedanken weiter... Ja, es wäre mal wieder was Spannendes in meinem Leben und habe ich den OurRulz nicht schon öfter ein Schnippchen geschlagen? Ja, ich glaube, wenn das Angebot stimmt... Also, für ein wertvolles Buch würd ich das wohl machen - ach meine verdammte Büchersucht!
 
"nu det hab ick mir jedacht" Ogham konnte sich ein Grinsen nicht verkneiffen als er das alte Cockney auspackte dass er schon so lange nicht mehr gesprochen hat, aber es würde dem Mac in seinem Namen schlecht zu Gesicht stehen, wenn er nicht auch die Sprache der Strasse könnte (off-Gamekomentar: da das ganze ja in New-London spielt, find ich, dass das, was auf Deutsch Berlinerisch wirkt eine adäquate Übersetzung des Cockneydialektes ist ;) ), "ick werd für dir hier sicher dat ene oder andere Buch finden, auf dass ick schweren Herzens verzichten kann", sich selber etwas lächerlich findend, wechselt Ogham wieder in seinen üblichen Dialekt - "ich denke da an die Chroniken von Hinkebein, der nicht nur der berüchtisgte Freibeuter war, der die Ostsee je gesehen hat, sondern auch gute Tipps auf Lager hatte, was Trickbetrug anbelangte - wer weis, vieleicht gehöhrt er sogar zu deinen Ahnen. UNd noch etwas... wo hab ich es denn nur, ja vermaledeit, ich hab das doch - ah genau, da haben wir es ja."

Unter einem Stapel an Schriftrollen holt Ogham ein Amulet hervor, dem man das Uralt und unbezahlbar aussieht.

"Dieses Ding hier stammt von einem alten Kabbalisten, der irgendwann mal im Mittelalter gelebt hat und sich so sehr ins Studium vertieft hat, dass die Erläuchtung erlangt haben soll. Jedenfalls stammt dieses Kleinod aus seiner Hand und verleiht dem Träger so etwas wie ein zweites Gesicht, so dass man das UNglück, dass auf einen wartet schon vorher erkennt und es abwenden kann. Es ersetzt natürlich nicht die wahre Kunst der Hellseherei, sofern man an sie glaubt - und ich alter Kautz glaub wirklich an sie - aber man sieht damit doch ein bischen mehr als mit blos zwei Augen. Ich denk, dass kann dir Nützlich sein."
 
Ich bin baff. Die Chroniken von Hinkebein - da kann ich wirklich nicht nein sagen. Das ist ein Schatz, ein echter Schatz. Und wenn er mir das Amulett dazugibt - ja, das könnte hilfreich sein.
"Ok, ick machs!" Schade, dass ich keinen Tarnmantel habe, das wäre dann ein Kinderspiel, so muss ich mich auf mein eigenes Geschick verlassen. "Kann ick die Karte nochma sehn?"
 
"Da bin ich aber wirklich froh, dass du einem alten und verrückten Kautz behilflich bist. Die Karte, ach ja, die Karte - wart, ich mach eine Kopie davon" Ogham erhebt sich, geht ins Nebenzimmer, wo der alte Kopieraparat steht und kopiert die Karte. "So, da ist sie...

newyork_map1.jpg


... durch die Kanalisation zu gehen hat den Vorteil, dass man der Gang ausweichen kann - aber wer weis schon, was in der Kanalisation auf einen wartet?"
 
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Ich schaue nochmal auf die Karte, stecke sie ein - und verlasse den Laden.

Draussen scheint es noch nebliger zu sein als sonst. Ich drück mich an den Häusern lang Richtung Kanaldeckel. Dunkle Gestalten huschen an mir vorbei, andere stehen in den Toreinfahrten. Mich fröstelt und ich ziehe meine Jacke enger um mich.
Bald sehe ich die Ecke an der ich hinabsteigen muss. Dort ist relativ wenig los. Der Deckel ist glücklicherweise nur ein Drahtgitter, welches ich relativ leicht zur Seite schieben kann - in grauer Vorzeit gab es noch Betondeckel, doch dieser hier scheint noch nicht ganz so alt zu sein und aus einer Zeit zu stammen, als man die Herstellung von Beton nicht mehr kannte.
Ich hocke mich vor das dunkle Loch und lausche in die Tiefe. Von unten dringt ein leisen Tröpfeln und Rascheln zu mir empor. Ich taste nach meiner Taschenlampe, drauf steht etwas von Maglite, keine Ahnung, was das bedeuten soll, doch heute bin ich froh, dass ich sie habe. Ich leuchte hinunter, aber bis auf den Schacht und der Leiter, die in die Tiefe führt, kann ich nichts erkennen.
Mein Herz klopft, der Atem geht schnell. Ich war noch nie da unten, kenne nur die Schauergeschichten, die einem erzählt werden.

Seufzend steige ich in das Loch hinab, taste nach dem Amulett, welches mir um den Hals hängt, noch fühlt es sich so an wie vorher - doch wer weiss, was demnächst passieren wird.
 
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