Ahorn
Sehr aktives Mitglied
Ich wäre zu feige für einen Suizid - vielleicht, wenn die Not ganz groß ist und ich wirklich keinen anderen Ausweg mehr sehe, aber sonst würde mir der Mut fehlen...
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also ich finde es alles andere als mutig einfach so zu verschwinden. Und andere zurückzulassen mit Beerdigungskosten und was noch so alles damit zusammenhängt. Mutiger finde ich es wenn man sein Leben lebt, für sich und andere die Verantwortung übernimmt und nicht einfach so einen Scherbenhaufen zurückläßt. Macht sich ein Lebensmüder eigentlich Gedanken wie sich ein Zugführer fühlt der ihn übermangelt oder ein Bestattungsunternehmer der dann auf den Gleisen seine Arme und Beine zusammensuchen muß? Oder wie es sich anfühlt jemandem am Strick abzuschneiden? Es verschwindet ja nicht einfach jemand und wird von Komodowarane aufgegessen...
Dafür sind für ihn seine Probleme viel zu groß und viele dürften der meinung sein, dass sie für die anderen auch egal sind und man eh nicht um sie weinen wird.
In der Psychologie eines Suizidlers, sind die anderen eben auch ein Teil seiner Probleme.
Ich wäre zu feige für einen Suizid - vielleicht, wenn die Not ganz groß ist und ich wirklich keinen anderen Ausweg mehr sehe, aber sonst würde mir der Mut fehlen...
Aber Vorsicht, Felice ... ich habe nicht immer die gleiche Einstellung. Ich habe es vor, das Leben bis zu seinem "natürlichen" Ende zu leben, aber ich weiß nie, was morgen ist und ich will hier nicht leichtfertig über mein Selbsttötungsrecht referieren. Doch wenn ich es genau betrachte, kann ich schon lange nicht mehr von einem natürlichen Leben reden. In gewisser Weise betreibe ich bereits seit langem Selbstmord auf Raten und niemand weist mich in die Psychiatrie ein. Im Gegenteil. Der Staat verdient noch an mir. Wenn ich an die Unmengen Alkohol denke, die ich bis noch vor 3 Monaten getrunken habe, wo ich mein Bewusstsein fast zur Gänze ABGETÖTET! habe und wo nur noch das leere Fleisch, angetrieben von ein paar Instinkten herumgeirrt ist. Oft war ich nur knapp dran, mich zur Gänze aus dem Körper auszutreiben. Oder die Zigaretten. 2 Schachteln pro Tag, die schlampige Ernährung .... die Mißachtung von Symptomen, von Hinweisen auf Krankheitsdispositionen ... das ist alles Selbsttötung auf Raten. Es ist eine Schizophrenie in mir, eine Liebe zum Leben, aber auch eine Sehnsucht nach dem Ende.
Gestern war mir danach, meine Liebe zum Leben zu veräußern. Heute schreibe ich, dass auch eine Sehnsucht nach dem Ende in mir ist. Und da gibt es keinen, der mir sagen könnte, ich habe kein Recht "müde" zu sein. Nur ich selbst kann das entscheiden.
Vor knapp drei Jahren hatte ich massive Suizidgedanken. Nicht nur Gedanken ... ich hab mit niemandem drüber geredet, sondern hab mich im Internet über Methoden schlau gemacht und bereits 2 Methoden in die nähere Wahl gezogen. Der Hauptgrund wäre gewesen, weil mir eine bis zu zweijährige Haftstrafe gedroht hat. Ein Umstand, der für mich nicht zu verantworten gewesen wäre. Ich hatte damals bereits keine Zeit, mich in einen Knast zu setzen und akzeptiere keinen menschlichen Richter über mir. Über dieses Stadium der Entwicklung muss ich hinaus sein, das war die anforderung, die ich an mich selbst gestellt habe. Das ist unter meinem Begriff von Menschenwürde. 2000 jahre nach Christus brauche ich keinen menschlichen Erzieher oder ein irdisches Gericht über mir. Daher habe ich mir bewusst gemacht, dass ich im angetrunkenen Zustand einen schweren Fehler begangen habe, und ich habe gewusst, wenn ich deswegen 2 Jahre in den Knast muss, werde ich mich zeitgerecht umbringen, weil es wäre mit der Verantwortung, die ich angenommen habe, nicht zu vereinbaren gewesen. Aber ich habe auch gehofft und gebetet, dass ein Engel daher kommt, der mich da rausreisst. Und so war es dann auch. Der Engel kam in Form einer Staatsanwältin, die das Verfahren gestoppt hat, bevor es zur Verhandlung gekommen ist und mich statt dessen 1 Monat Sozialen Dienst machen hat lassen.
Aber mir leuchtet heute natürlich auch ein: Hätte ich damals, in dieser "dunklen Phase" meinem Dasein ein Ende gesetzt, wäre damit nichts erledigt gewesen. Ich stecke in diesem Körper um mehr und mehr über das Menschsein zu lernen. Ich brauche diesen Körper um diese Erfahrungen zu machen und auszuwerten.
Andererseits würde es mich schon interessieren, wie es einem Freund ergeht, der sich erst im Juni das Leben genommen hat. Wie geht es ihm? Schlecht? Besser? Gar nicht mehr? Naja, ich bin auf jeden Fall froh, dass ich es nicht getan habe, vor drei jahren. ich habe seither wieder einige ERfahrungen gemacht, die ich nicht missen möchte.
Nö, Suizid ist straffrei, kann also nicht verboten sein
Feige? Finde ich nicht. Es gehört schon Mut dazu alles, aber auch wirklich alles hinter sich zu lassen
also ich finde es alles andere als mutig einfach so zu verschwinden. Und andere zurückzulassen mit Beerdigungskosten und was noch so alles damit zusammenhängt. Mutiger finde ich es wenn man sein Leben lebt, für sich und andere die Verantwortung übernimmt und nicht einfach so einen Scherbenhaufen zurückläßt. Macht sich ein Lebensmüder eigentlich Gedanken wie sich ein Zugführer fühlt der ihn übermangelt oder ein Bestattungsunternehmer der dann auf den Gleisen seine Arme und Beine zusammensuchen muß? Oder wie es sich anfühlt jemandem am Strick abzuschneiden? Es verschwindet ja nicht einfach jemand und wird von Komodowarane aufgegessen...