Das recht zum Suizid?

Hallo Mini,

Das Leben soll ja sehr wertvoll sein, so im allgemeinen, ob es auch meins ist
keine Ahnung

JEDES Leben ist wertvoll, was Du damit machst, liegt in Deiner Verantwortung. Doch nur weil man gerade den Wert nicht erkennt oder den Sinn des Lebens nicht sieht, heißt das ja nicht, daß er nicht da ist. Man sieht ihn halt grad nicht. Wäre schade, wenn man das Leben beendet hätte, nur um dann festzustellen, daß man nur ein wenig Geduld hätte haben müssen und der Sinn hätte sich offenbart. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
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Klingt nicht seltsam, ich bin bei dir.......habe die gleiche Einstellung wie du.....ich lebe bis mein Leben zuende ist....
lg Felice

Aber Vorsicht, Felice ... ich habe nicht immer die gleiche Einstellung. Ich habe es vor, das Leben bis zu seinem "natürlichen" Ende zu leben, aber ich weiß nie, was morgen ist und ich will hier nicht leichtfertig über mein Selbsttötungsrecht referieren. Doch wenn ich es genau betrachte, kann ich schon lange nicht mehr von einem natürlichen Leben reden. In gewisser Weise betreibe ich bereits seit langem Selbstmord auf Raten und niemand weist mich in die Psychiatrie ein. Im Gegenteil. Der Staat verdient noch an mir. Wenn ich an die Unmengen Alkohol denke, die ich bis noch vor 3 Monaten getrunken habe, wo ich mein Bewusstsein fast zur Gänze ABGETÖTET! habe und wo nur noch das leere Fleisch, angetrieben von ein paar Instinkten herumgeirrt ist. Oft war ich nur knapp dran, mich zur Gänze aus dem Körper auszutreiben. Oder die Zigaretten. 2 Schachteln pro Tag, die schlampige Ernährung .... die Mißachtung von Symptomen, von Hinweisen auf Krankheitsdispositionen ... das ist alles Selbsttötung auf Raten. Es ist eine Schizophrenie in mir, eine Liebe zum Leben, aber auch eine Sehnsucht nach dem Ende.

Gestern war mir danach, meine Liebe zum Leben zu veräußern. Heute schreibe ich, dass auch eine Sehnsucht nach dem Ende in mir ist. Und da gibt es keinen, der mir sagen könnte, ich habe kein Recht "müde" zu sein. Nur ich selbst kann das entscheiden.

Vor knapp drei Jahren hatte ich massive Suizidgedanken. Nicht nur Gedanken ... ich hab mit niemandem drüber geredet, sondern hab mich im Internet über Methoden schlau gemacht und bereits 2 Methoden in die nähere Wahl gezogen. Der Hauptgrund wäre gewesen, weil mir eine bis zu zweijährige Haftstrafe gedroht hat. Ein Umstand, der für mich nicht zu verantworten gewesen wäre. Ich hatte damals bereits keine Zeit, mich in einen Knast zu setzen und akzeptiere keinen menschlichen Richter über mir. Über dieses Stadium der Entwicklung muss ich hinaus sein, das war die anforderung, die ich an mich selbst gestellt habe. Das ist unter meinem Begriff von Menschenwürde. 2000 jahre nach Christus brauche ich keinen menschlichen Erzieher oder ein irdisches Gericht über mir. Daher habe ich mir bewusst gemacht, dass ich im angetrunkenen Zustand einen schweren Fehler begangen habe, und ich habe gewusst, wenn ich deswegen 2 Jahre in den Knast muss, werde ich mich zeitgerecht umbringen, weil es wäre mit der Verantwortung, die ich angenommen habe, nicht zu vereinbaren gewesen. Aber ich habe auch gehofft und gebetet, dass ein Engel daher kommt, der mich da rausreisst. Und so war es dann auch. Der Engel kam in Form einer Staatsanwältin, die das Verfahren gestoppt hat, bevor es zur Verhandlung gekommen ist und mich statt dessen 1 Monat Sozialen Dienst machen hat lassen.

Aber mir leuchtet heute natürlich auch ein: Hätte ich damals, in dieser "dunklen Phase" meinem Dasein ein Ende gesetzt, wäre damit nichts erledigt gewesen. Ich stecke in diesem Körper um mehr und mehr über das Menschsein zu lernen. Ich brauche diesen Körper um diese Erfahrungen zu machen und auszuwerten.

Andererseits würde es mich schon interessieren, wie es einem Freund ergeht, der sich erst im Juni das Leben genommen hat. Wie geht es ihm? Schlecht? Besser? Gar nicht mehr? Naja, ich bin auf jeden Fall froh, dass ich es nicht getan habe, vor drei jahren. ich habe seither wieder einige ERfahrungen gemacht, die ich nicht missen möchte.
 
Es ist eine Schizophrenie in mir, eine Liebe zum Leben, aber auch eine Sehnsucht nach dem Ende.

Nein, es ist keine Sehnsucht nach dem Ende ... es ist eher eine Sehnsucht, nach einer helleren, höheren, besseren, harmonischeren Daseinsform.

Das man diese aber verwirklicht, wenn man sich umnachtet von Alkohol oder in einer dunklen Phase schwerer Depression aus dem Körper katapultiert, das wage ich wirklich zu bezweifeln.

Irgendwo im Thread habe ich eh gelesen, so etwas in der art wie: Es ist wohl ein Unbterschied, ob man sich aus Hoffnungslosigkeit das Leben nimmt oder bewusst in der Meditation den Körper verlässt.
 
nah ich wollte natürlich wissen was ihr drüber denkt.
Das Leben soll ja sehr wertvoll sein, so im allgemeinen, ob es auch meins ist
keine Ahnung

mini

Hallo mini!

Es gibt von Gott ein großes Geschenk und zugleich Recht für uns Menschen, und dieses ist die Freiheit. Auf diese Freiheit hast du immer ein Recht. Was du in dieser Freiheit tust, ist eine andere Sache.

So steht es dir natürlich frei, dein Leben als nicht wertvoll einzustufen oder eben als überaus wertvoll. Letzteres wird für dich umso bedeutender, je mehr Freude und Lebenslust du zu deinem Dasein entwickelst. Umgekehrt wird dir alles umso sinnloser erscheinen, ja belastender sein, je weniger sich dir die Bedeutung des Lebens und deines eigenen Seins erschließt. Dann ist alles furchtbar trübe, trostlos, ohne Hoffnung. Schwärze, Feindlichkeit gegenüber dem eigenen Leben oder schwerste Depression sind die Folge.

In diesem Zustand, der auch andere Ursachen haben kann, glauben viele, sich durch einen Freitod, Selbstmord oder Suizid von allem befreien zu können. Ob sie aus ihrer Freiheit ein Recht dazu haben, wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls nehmen sie sich dieses Recht, gleichgültig ob sie dabei die allgemein gültigen staatlichen Regelungen verlassen oder die Gesetze des Lebens. Unter diesen Gesetzen des Lebens meine ich die Ordnungen Gottes.

Die staatlichen und öffentlichen Regeln sehen für den lebensmüden Menschen zwar keine Strafe vor, wohl aber eine Hilfestellung. Und die wird in der Psychiatrie zu geben versucht. Immer. Manchmal mit gutem Erfolg, und leider oft auch umsonst.

Die Ordnungen Gottes gehen natürlich weit über das Diesirdische hinaus. Sie sehen vor allem ein ewiges Leben nach dem Tod vor. Das heißt, der Mensch lebt seelisch und vor allem vollkommen bewusst weiter. Und die trübe, hoffnungslose Stimmung bzw. Verzweiflung ist dann mit dem Tod bei weitem nicht vorbei. Im Gegenteil, sie verstärkt sich vielfach auch durch die Einsicht, etwas falsch gemacht und die Chancen des irdischen Lebens ausgeschlagen zu haben. Dieses Nachwirken im Jenseits ist von vielen seriösen Jenseitsforschern und auch von Reinkarnationstherapeuten erkannt worden.

Darum ist es wohl gescheiter, nicht darüber spekulieren, ob ein Mensch ein Recht auf Suizid besitze, sondern darüber nachzudenken, wie man die Freude zum eigenen Sein und zum Sinn des Lebens stärkt. Und dazu gibt es viele Möglichkeiten, meint mit Liebe - reinwiel
 
Darum ist es wohl gescheiter, nicht darüber spekulieren, ob ein Mensch ein Recht auf Suizid besitze, sondern darüber nachzudenken, wie man die Freude zum eigenen Sein und zum Sinn des Lebens stärkt.

Ja, das is wahr.

Ich werd gleich mal damit aufhören, mich an dunkle Phasen des Lebens zu erinnern und mich in Dankbarkeit üben, dass sie gut vorbei gegangen sind.
 
Ich glaube, dass Suizid bei vielen Menschen eine Kurzschlusshandlung ist. Zuviel Negatives bricht auf einmal über sie herein und sie glauben nicht mehr weiterzuwissen. Oder haben keine Kraft mehr, sich der Verantwortung zu stellen.

Traurig, aber Wahr.

Gruß
Liane27
 
Ich glaube, dass Suizid bei vielen Menschen eine Kurzschlusshandlung ist. Zuviel Negatives bricht auf einmal über sie herein und sie glauben nicht mehr weiterzuwissen. Oder haben keine Kraft mehr, sich der Verantwortung zu stellen.

Traurig, aber Wahr.

Gruß
Liane27

des funzt net

plana musts scho


:tomate:
 
Ich denke, wenn sich einer wirklich umbringen möchte, dann schafft er es.....finde es nur traurig für die Hinterbliebenen, denn für die wird das unter Umständen eine ungelöste Lebensaufgabe........also ist Selbstmord ganz schön egoistisch und feige......

Feige? Finde ich nicht. Es gehört schon Mut dazu alles, aber auch wirklich alles hinter sich zu lassen
 
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Ich glaube, dass Suizid bei vielen Menschen eine Kurzschlusshandlung ist. Zuviel Negatives bricht auf einmal über sie herein und sie glauben nicht mehr weiterzuwissen. Oder haben keine Kraft mehr, sich der Verantwortung zu stellen.

Traurig, aber Wahr.

Gruß
Liane27

Eher kein Kurzschluss,wenn wir nicht gerade an Suizid aus Liebenkummer denken.

Es mag für Außenstehende zwar wie ein Kurzschluss aussehen, doch hat der Gedanke an Suizid schon länger bestand. In der Regel nimmt man sich nicht einfach so von einer Sekunde auf die nächste um.

Welcher Verantwortung stellen?
 
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