Das Problem der Karmalehre

Es könnte mit einem Missverständnis angefangen haben. Ein Mikrolebewesen meinte es wäre gut ein anderes Mikrolebewesen zu essen. Dieses hielt das aber für böse. :D

Eine Katze spielt mit einer Maus und frisst sie, ein Jäger schießt ein Reh und isst es auf,
ein Kannibale kocht einen missionar und verspeist ihn,
ein Bomberpilot wirft eine Bombe und tötet tausende Menschen.

Die Täter---Katze, Jäger, Kannibale und Pilot finden ihre Taten gut.
Die Opfer --Maus, Reh, Missionar und Bevölkerung finden das bestimmt weniger gut :D

Karma ist alles, jede Tat ist schon Karma. Auch jede nicht-Tat.
Wer kann da schon auseinander klabustern was gutes und schlechtes Karma ist ?
Ursache und Wirkung sind undurchschaubar verworren miteinander.
 
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Und wie is das mit Katzen? Kriegen die auch für jede Maus Karma und so? Nee, ja, Karma meinetwegen, aber ich glaube Angst braucht niemand davor zu haben. Es is wie bei Computerspielen: Du nimmst Gegenstände mit ins nächste Level, die Du nutzen kannst oder die Du am Arsch hast. Mehr nich. Manches ist cool und brauchbar und toll, anderes ist lästig bis schrecklich. Na und? Das gibt Erfahrungspunkte!

Wie es bei Tieren genau läuft wissen wir ebenfalls nicht. Katzen haben jedoch schon eine gewisse Entscheidungsfreiheit, sodass man annehmen kann dass auch sie Karma haben.
 
Ich schlage einfach mal vor, zur Erprobung des Karma ...
-ein paar Monate durchgehend nach dem Zufallsprinzip entweder Lügen oder mal die Wahrheit sagen..
-ein paar Monate Leute anpöbeln und die Ehre verschiedenster Mitbürger besudeln..
-gegen ein Gebot nach dem anderen verstoßen..
... um herauszufinden, ob oder wie sich das Karma gegen einen wendet.

Bei Ehebruch (heute eher "Fremdgehen") darauf achten ob sich der Partner verabschiedet oder bleibt oder nichts wie vorher ist...
Beim unter-den-Nagel-reißen des Nächsten Hab und Haustier sehen wie andere wohl reagieren...
Ok nicht gut. Es reichen ja unkeusche Gedanken...

-> Ändert sich was im Allgemeinen?
Mal sehen ob sich da ein Karma rächt...

Der schwierige Weg wäre andersrum:
Von allem befreien,
dann so mindestens 2 Monate selbstlose Taten,
dabei sehen wie es dann so läuft
und dann mal so richtig auf die kacke hauen / was nur für sich tun...

Da muss ja irgendwie was passieren?!
 
Hallo liebe Community,

zunächst einmal: ich bin Agnostiker, möchte aber eine spirituelle Richtung finden, die zu mir passt. Ich bin also noch ein Suchender. Soviel zu meinem "Glaubenssystem".
Nun zum Thema: Ich habe mich nun seit geraumer Zeit mit dem Thema Karma und Reinkarnation beschäftigt und diesbezüglich Überlieferungen verschiedener Kulturen studiert. Mir sind dabei aber immer wieder Fragen aufgestoßen und ich hoffe, dass man mir hier darüber ein wenig Aufklärung verschaffen kann.

Karma ist ja das Prinzip von Aktio gleich Reaktio. Also nach jeder Handlung, folgt eine der Handlung entsprechende Reaktion die sich auf den Betreffenden auswirkt. Das klingt für mich logisch. Nun ist es ja aber so, dass Karma auch nach guten und schlechten Taten urteilt. Es gibt also gewisse seelische Reinheitsgebote die man einhalten muss, um sich karmisch nicht zu belasten.
Im Hinduismus gilt die Kuh als Heilig und darf folglich nicht einfach so zum Verzehr geschlachtet werden. Das wäre laut hinduistischer Lehre eine karmische Belastung, also eine schlechte Tat.
Im germanischen Heidentum heißt Karma "Ørlœg". Kulturell sind da aber die Reinheitsgebote anders. Die Kuh durfte zum Verzehr geschlachtet werden, sie galt nicht als heilig. Es ist doch aber so, dass Karma ein universelles Prinzip ist, also auch universell gilt und nicht vor soziokulturellen Normen halt macht. Der Hindu würde nun sagen: "du hast eine unheilige Tat begangen und schlechtes Karma auf dich geladen". Der Germane würde sagen: "die Schlachtung der Kuh verstößt nicht gegen das Ørlœg".
Einer von beiden muss falsch liegen. Sie können nicht beide recht haben, denn Karma ist ein dualistisches Konzept. Das führt zu der ersten Frage: nach welchen Kriterien richtet bzw. urteilt Karma? Was ist in den "Augen" von Karma gut und was böse? Und was wenn der Hindu aus Überlebensnot die Kuh schlachten musste. Woher weiß ich in welchen Fällen es eine Ausnahmeregel gibt bzw. wann Karma "ein Auge zudrückt"?

Nun zur Reinkarnation. Nach unserem physischen Tod wird, durch welche kosmische Kraft auch immer, entschieden in welche astrale Ebene wir weiterleben werden. Wenn der Mensch sich seelisch weiterentwickelt hat, dann wird er in höhere Ebenen aufsteigen, wenn er sich verschlechtert hat, dann wird er in tiefere Ebenen (man könnte je nach Schweregrad "infernalische Ebenen" sagen) absteigen und wer sich nicht großartig verändert hat, der ist quasi dazu verdammt immer wieder auf der Erde zu reinkarnieren um seine "Lektion" zu lernen. Die Frage ist nun: wie kann ich aus den Fehlern meines früheren Lebens lernen und mich weiterentwickeln, wenn ich mich nach meiner Inkarnation gar nicht mehr an diese Fehler erinnern kann? Das ist als würde ein Arzt einem Alzheimerkranken Patienten sagen: "kommen Sie in 3 Jahren wieder in meine Praxis. Die Adresse schreibe ich Ihnen selbstverständlich nicht auf, denn Sie werden den Weg hierher schon irgendwie finden. Wenn nicht, dann haben Sie eben Pech gehabt".
Das macht die Reinkarnation für mich einfach unglaubwürdig. Kann es nicht möglich sein, dass spirituelle Wesen verschiedener Planeten und/oder Dimensionen in einen menschlichen Körper inkarnieren um ein Erfahrung als Mensch zu machen? Diese ganze Reinkarnationslehre klingt mir zu sehr nach dem judäo-christlichen Himmel-Hölle-Prinzip. Warst du gut, dann wirst du in irgend so einer komischen, nicht näher benannten Lichtebene mit Engeln durch die Lüfte tanzen. Warst du schlecht, dann wirst du auf die Erde als Mensch wiedergeboren und darfst den ganzen Blödsinn so oft wiederholen bist du dich nach meinem Gutdünken weiterentwickelt hast. Mit "meinem" meine ich natürlich die treibende Kraft hinter diesem ganzen Theater, also der Kosmos oder wer oder was auch immer hinter diesen unlogischen Mechanismen stecken mag.

Nun zuletzt meine Vermutung: so wie ich informiert bin, wurde die Karmalehre zu einer Zeit verbreitet, wo es noch keinen Staat gab, keine zivile und rechtliche Ordnung. Was also, wenn Karma nur ein erfundenes Konstrukt ist, dass man den Leuten oktroyierte, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Wenn die Menschen Angst vor einer höheren, nicht erfassbaren, strafenden Macht haben, dann hüten sie sich davor, schlechte Dinge zu tun. Karma diente also als eine Art unsichtbarer Gesetzeshüter.
So konnte man geschickt für ein mehr oder weniger soziales Miteinander sorgen und verhindern, dass sich der Stärkere einfach durchsetzt und sich nimmt was er will.
Der Grund weswegen es mir schwer fällt an Karma zu glauben ist der, weil es für mich einfach keinen logischen Sinn ergibt und sich mehrfach widerspricht. Ich glaube wir messen uns Menschen zuviel Bedeutung zu. Was wenn es das Universum gar nicht kümmert was wir machen?
Es wäre interessant wie ihr dazu steht und was ihr über dieses ganze Thema denkt.
Zunächst einmal, Du bist kein Suchender, Du bist Agnostiker .
Damit erübrigen sich Deine weiteren Fragen, aber ich spiele Dein Spiel mal mit, allerdings nicht zwingend als Agnostiker.
Genau Aktio/Reaktio.
Du wirst nichts behalten, was Dir gegenüber steht, nur Deine gesammelten Eindrücke, meinetwegen, das im Himmel Jahrmarkt ist, oder als Agnostiker verbleibt eben nichts. Du bist tot und fertig. Ein anderer trifft reichlich Jungfrauen, weil er 'Ungläubige' abgeschlachtet hat, heilige Kühe nicht getötet hat, armen Menschen geholfen hat oder sonstige bevorzugte Muster. Da widerspricht sich gar nichts.
Jeder bekommt seins und Du nichts:D
:p
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich schlage einfach mal vor, zur Erprobung des Karma ...
-ein paar Monate durchgehend nach dem Zufallsprinzip entweder Lügen oder mal die Wahrheit sagen..

Das kann so nicht gehen, das Karma sozusagen regelrecht zu erforschen. Denn Karma ist intelligent! Sogar weitaus intelligenter als wir. Dazu müssen wir wissen wie Karma arbeitet und wer das organisiert.

Karma kann sich offenbar umformen. So muss es sein, denn es geht in vielen Fällen gar nicht, dass wir genau dasselbe von der Umwelt zurückbekommen wie wir selber gemacht haben. Das ist ziemlich offensichtlich. Auch erleben wir selber oft Dinge, die wir selber so nie gemacht haben.

Karma muss also in eine abstrakte Einheit umgeformt werden wie Wert, der in der Einheit Euro ausgedrückt wird. Das Karma müsste dann in so etwas wie einen "Karma-Euro" umgeformt werden. Von da kann es wieder auf Sachen umgeformt werden, die uns passieren.

Wer aber organisiert das? Zu sagen einfach ein Automatismus wäre mir zu wenig. Es muss eine übergeordnete geistige Kraft sein, die alles sieht was wir machen und alles kontrolliert was uns geschieht. Und die kann man nicht erforschen. :sneaky:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mikrolebewesen und Katzen machen das js nicht absichtlich, also unbewusst. Es wird sich immer mehr aufgeschaukelt haben, bis zu uns Menschen die ganz bewusst Verbrechen begehen.

Das ist keine wirkliche Erklärung, denn auch die kleinste Schaukelbewegung braucht einen Anstoß.
Wo soll der aber herkommen, wenn noch niemand mieses Karma verdient hat?
Das Konzept, dass wirklich alles Karma erzeugt und ist, funktioniert einfach nicht.
 
Ich schlage einfach mal vor, zur Erprobung des Karma ...
-ein paar Monate durchgehend nach dem Zufallsprinzip entweder Lügen oder mal die Wahrheit sagen..
-ein paar Monate Leute anpöbeln und die Ehre verschiedenster Mitbürger besudeln..
-gegen ein Gebot nach dem anderen verstoßen..
... um herauszufinden, ob oder wie sich das Karma gegen einen wendet.

Bei Ehebruch (heute eher "Fremdgehen") darauf achten ob sich der Partner verabschiedet oder bleibt oder nichts wie vorher ist...
Beim unter-den-Nagel-reißen des Nächsten Hab und Haustier sehen wie andere wohl reagieren...
Ok nicht gut. Es reichen ja unkeusche Gedanken...

-> Ändert sich was im Allgemeinen?
Mal sehen ob sich da ein Karma rächt...

Der schwierige Weg wäre andersrum:
Von allem befreien,
dann so mindestens 2 Monate selbstlose Taten,
dabei sehen wie es dann so läuft
und dann mal so richtig auf die kacke hauen / was nur für sich tun...

Da muss ja irgendwie was passieren?!

Das wäre ja tierisch anstrengend, wenn einem garnicht danach ist.
 
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Das kann so nicht gehen, das Karma sozusagen regelrecht zu erforschen. Denn Karma ist intelligent! Sogar weitaus intelligenter als wir. Dazu müssen wir wissen wie Karma arbeitet und wer das organisiert.

Karma kann sich offenbar umformen. So muss es sein, denn es geht in vielen Fällen gar nicht, dass wir genau dasselbe von der Umwelt zurückbekommen wie wir selber gemacht haben. Das ist ziemlich offensichtlich. Auch erleben wir selber oft Dinge, die wir selber so nie gemacht haben.

Karma muss also in eine abstrakte Einheit umgeformt werden wie Wert, der in der Einheit Euro ausgedrückt wird. Das Karma müsste dann in so etwas wie einen "Karma-Euro" umgeformt werden. Von da kann es wieder auf Sachen umgeformt werden, die uns passieren.

Wer aber organisiert das? Zu sagen einfach ein Automatismus wäre mir zu wenig. Es muss eine übergeordnete geistige Kraft sein, die alles sieht was wir machen und alles kontrolliert was uns geschieht. Und die kann man nicht erforschen. :sneaky:

Jetzt ist das Karma auch noch ein intelligentes Wesen...
Ja, man muss ganz schön rumbiegen, damit das, was tatsächlich geschieht, darauf passt.
 
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