Das mysterise Gehirn - oder: Wer oder was erschafft die Welt "da drauen"???

LeBaron schrieb:
Ich möchte dir Unterschiede klarmachen zwischen
wissenschaftlichen Hypothesen ("Jeder Mensch hat
ein Organ namens Gehirn".) und Glaubensbekenntnissen
("Das Bewusstsein existiert ausserhalb des Gehirns.")

Wieso das denn?

Man könnte auch glauben, dass kein einziger Mensch
dieses Organ hat. Wir sind alles nur hirnlose Puppen, die
durch irgendwelche Götter/Ausserirdische/die CIA
kontrolliert werden.

Sobald wir das Gehirn als solches erforschen, wird
auf telekinetische Dingsbums Weise durch ausserirdische
Schamanen ein Eiweiss-Klumpen in unseren Schädel übertragen,
um uns so hinters Licht zu führen. Uns glauben zu machen,
wir hätten ein Gehirn.

Kann doch sein, oder? Glaubst du daran? Wenn nein,
warum nicht?

Gruss Le Baron

Hui,

ich glaube, da hast Du Dich jetzt a bisserl verstiegen, oder ?

You´re climbing on a wrong tree, change the wood, pleeeaaase ....... thanks

Grüße von sam
 
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sam.sr. schrieb:
Unterscheidet das Gehirn zwischen dem, was außen ist und zwischen dem, was innen sich nur vorgestellt wird ?

Wenn keine Unterscheidung vorgenommen wird, was ist dann eigentlich die Realität da draußen ?

Und meine letzte Frage: Wie wird die Realtität da draußen erschaffen ??? Und wo existiert sie ?

Habe unter andrem diese Fragestellung in die heutige Improvisationsprobe genommen. Wir haben uns also genau die Grenze bewusst gemacht zwischen innerer Vorstellungskraft und dem äußeren Erklingen. Wir haben uns sozusagen um den Nullpunkt rum bewegt zwischen äußerer Stille und äußerem Klang- oder innerem Klang und der äußeren Erschaffung des Klangs in Übereinstimmung mit der inneren Vorstellung.

Das Erschaffen von äußerer Realität hängt einerseits mit der Klarheit der Vorstellungskraft zusammen, andererseits mit den Fähigkeiten zu manifestieren.- Also die entwickelten Werkzeuge zu haben, um die vorgestellten Klänge zu erzeugen.

Das kann aber genauso ein Schreiner erleben, der sich ein Möbelstück in der inneren Vorstellung ausmalt und in der Lage ist, dieses in die Materie zu übersetzen. Wobei Töne beweglicher als Holz sind und schneller in Form zu bringen sind...

Manchmal betrachte ich Stadt und Landschaft genau unter dem Aspekt, welche Gestaltungskräfte hier am Werk waren... Stadtplaner, Bedürfnisse von Familien und Geschäftsbetreibern, Architekten, Bauern, u.s.w.
Wer hat sich durchgesetzt? Die Leute mit starker Vorstellungskraft, die Leute mit starker Durchsetzungskraft, Leute mit viel Geld, Leute mit gestaltenden Berufen.... Unser Europa ist dermaßen durchgestaltet über die Zeiten...

Aber das war natürlich nur die Hälfte der Fragestellung. Andersrum fragst du nach der Wahrnehmung des Erschaffenen und nach den ungenutzten Kapazitäten des Gehirns. Das wüsste ich schon auch gerne, wozu der Rest alles taugt...

Dass unsere Wahrnehmungen nur begrenzt gemeinsam sind wurde hier schon mehrfach angesprochen. Ich habe schon einen Beweis mit meinen eigenen Augen: Das eine Auge nimmt gelb mehr warm wahr- leichte Tendenz zu orange, mein andres Auge sieht gelb eher kühl- leichte Tendenz zu grün. Welches Auge hat recht? Beide natürlich!

lg Kalihan
 
handwerker schrieb:
hallo,

warum wüsstest du es nicht ? du wüsstest doch, dass ich auch etwas sehe... was mir ebenso ein begriff ist wie dir oder ? anderes gesagt: wir sehen nicht die kiefer an sich... sondern den begriff von kiefer.

cu


Es geht mir auch nur um die Individuelle Wahrnehmung. In letzter Zeit beobachte ich, dass ich viele Leute treffe, die sich als "Aussteiger" bezeichnen. Ein Beispiel: Eine Frau, ehemals Prokuristin in einer Werbeagentur, "Steigt aus" macht eine Ausbildung als Tierheilpraktikerin und stürzt sich in diesen Beruf - der auch beinhaltet, dass man mit einem völlig anderen Personenkreis als z.B. in der Werbung zu tun hat. Also Bauern, Pferdeleute, Nutztierhalter. Die Wahrnehmung bzw. die Sichtweise dieser Frau ist völlig anders, als die Wahrnehmung eines Menschen, der reduziert auf die Natur um ihn herum, aufgewachsen ist und lebt. Also: Sie kommt aus einer "Scheinwelt" in die brutale Realität. Und mir fällt auf, dass sie auch anders sieht. Wenn ich sage: Die Kiefer hat eine so schöne Form, sie riecht richtig kiefermäßig, die Form der Äste ist so bizarr, was weiß ich, dann sieht sie nur: Baum, grün, Äste. Sie sieht die Welt anders und ist völlig "geschockt" von der Einfachheit der Menschen. Die sieht auch Verhaltensweisen ganz anders. Also folgere ich, dass degenerierte Menschen die Welt auch anders sehen als Menschen, die "natürlicher" aufwachsen. Das Gehirn "tickt" anders, nimmt die Umwelt anders auf und wahr.

Momentan bewege ich mich auf Beobachterposten und staune. Denn sie ist ja nicht die einzige, wie bereits oben erwähnt. Das sind Leute, die stolpern vor sich hin und sind dennoch von sich so überzeugt, dass es mir manchmal die Luft raubt. Aber, ich beobachte so lange, bis ich um Rat gefragt werde. Ich bin schon ziemlich lange im Bereich "Großtiere" beruflich und hobbymäßig unterwegs. Von daher wird gerne mal der Rat einer "Landfrau" eingeholt. Die Gehirne der Aussteiger, sind aber oft auf "schnell, schnell" programmiert. Höchstens bis zum nächsten Trend - dann ist das Leben vielleicht schon vorbei....

Wie gesagt bin ich im Moment von den unterschiedlichen Sichtweisen der Menschen beeindruckt. Mir sind die einfach strukturierten Menschen - dass soll nicht gleichzusetzen sein mit dumm - sondern mit reduziert, reduziert auf das Wesentliche, viel, viel, lieber. Die verstehe ich wenigstens in ihrem einfachen Konstrukt.


July
 
Kalihan schrieb:
Habe unter andrem diese Fragestellung in die heutige Improvisationsprobe genommen. Wir haben uns also genau die Grenze bewusst gemacht zwischen innerer Vorstellungskraft und dem äußeren Erklingen. Wir haben uns sozusagen um den Nullpunkt rum bewegt zwischen äußerer Stille und äußerem Klang- oder innerem Klang und der äußeren Erschaffung des Klangs in Übereinstimmung mit der inneren Vorstellung.

Das Erschaffen von äußerer Realität hängt einerseits mit der Klarheit der Vorstellungskraft zusammen, andererseits mit den Fähigkeiten zu manifestieren.- Also die entwickelten Werkzeuge zu haben, um die vorgestellten Klänge zu erzeugen.

Exaktemente.

Das kann aber genauso ein Schreiner erleben, der sich ein Möbelstück in der inneren Vorstellung ausmalt und in der Lage ist, dieses in die Materie zu übersetzen. Wobei Töne beweglicher als Holz sind und schneller in Form zu bringen sind...

Genau.

Aber das war natürlich nur die Hälfte der Fragestellung. Andersrum fragst du nach der Wahrnehmung des Erschaffenen und nach den ungenutzten Kapazitäten des Gehirns. Das wüsste ich schon auch gerne, wozu der Rest alles taugt...

Dass unsere Wahrnehmungen nur begrenzt gemeinsam sind wurde hier schon mehrfach angesprochen. Ich habe schon einen Beweis mit meinen eigenen Augen: Das eine Auge nimmt gelb mehr warm wahr- leichte Tendenz zu orange, mein andres Auge sieht gelb eher kühl- leichte Tendenz zu grün. Welches Auge hat recht? Beide natürlich!

lg Kalihan

Das klingt spannend, was Du da schreibst, welches Instrument spielst Du, wenn ich fragen darf ? Elli hatte ja zur Kreativität einiges geschrieben, was ich hochinteressant finde.

Zu Deinem letzten Absatz noch etwas aus der Hirnforschung:

Diese tibetischen Mönche, welche untersucht wurden (siehe link zu Beginn), wurden auch getestet in Bezug auf die ´binokulare Rivalität` , d.h. im Gehirn hat jeweils nur ein Auge ´die Oberhand´, also das Bild wechselt permanent von links nach rechts, nur das Gehirn führt beides als Ganzes zusammen, so daß wir es im Regelfall nicht bemerken.

Ein Mönch war aber entgegen der Norm in der Lage, ein Bild der einen Seite über 5 Minuten stabil zu halten, normal sind im Schnitt bei den nicht geübten Probanden 2,6 Sekunden - alle Achtung !!! Da geht in die Richtung, die ich beschrieb, Gedanken focussieren lernen.

Ich selbst habe es beim Spiegelfocus bebachten können, das Bild wechselt ganz sanft von einer Seite zur anderen, wenn ich es nur beobachte.

Liebe Grüße von sam
 
Kalihan schrieb:
Dass unsere Wahrnehmungen nur begrenzt gemeinsam sind wurde hier schon mehrfach angesprochen. Ich habe schon einen Beweis mit meinen eigenen Augen: Das eine Auge nimmt gelb mehr warm wahr- leichte Tendenz zu orange, mein andres Auge sieht gelb eher kühl- leichte Tendenz zu grün. Welches Auge hat recht? Beide natürlich!

lg Kalihan


Genau, beide Augen haben recht - aber das ist ein tolles Beispiel. Dass meine ich auch: Gemeinsame Wahrnehmung, woran können wir die festmachen???

July
 
sam.sr. schrieb:
Und meine letzte Frage: Wie wird die Realtität da draußen erschaffen ???

Das da draussen ist die Realität. Jeder von uns nimmt diese Realität verschieden auf, da unser Bewusstsein unterschiedlich ist.
Mit unserem aktuellem Bewusstsein interpretieren wir die Realität da draussen als die Realität, als unsere Realität.
:blume:
 
Übrigens ganz kurz eine Anmerkung: Ich arbeite mit verhaltensgestörten Pferden, egal: Dass interessante: Tiere, die ihre Augen seitlich am Kopf liegen haben, lernen auch seitenabhängig - d.h.: Die Händigkeit (also rechs oder links) wird erstmal herausgestellt und dann mit der "leichterhändigen" Seite begonnen zu arbeiten. Pferde lernen also erstmal den einen Teil der "WElt" kennen und dann den anderen. Und eine Seite wird dann auch die "Lieblingsseite". Verknüpft werden Bilder nur, indem das Tier sich ein Bild - sagen wir mal Baumstumpf - durch Drehung des Kopfes ansieht, als erst rechtes Auge dann linkes. Fatal wirds bei einer Sehschwäche - einseitig....

Momentan habe ich ein Pferd in Behandlung, dass seine rechte Seite überhaupt nicht kennt - begründet durch ein Fehlverhalten des Besitzers, der, man höre und staune, sich selbst immer weiter über die linke Körperhälfte "zeigt". Ganz merkwürdig. Er nimmt eigentlich allesnur wahr, was links von ihm passiert, er ist sozusagen: linkslastig. Er sieht und hört rechts einwandfrei und ist doch nicht empfangsbereit. Was ist also mit seiner linken Gehirnhälfte passiert? Mir kommt er vor wie amputiert. Andere Menschen sehen diese Linkslastigkeit gar nicht. Für mich ist er ein seitwärtsgehender Krebs, der das Leben nur halb wahrnimmt. Das kommt warscheinlich daher, dass ich mir sooft mit Körpersprache auseinandersetzen muß. Ich denke auch, dass jeder Motopäde seine helle Freude an dem Mann haben würde. Jedenfalls hat er seine Linkslastigkeit auf das Pferd übertragen, was nun gewisse Schwierigkeiten hat. Bis hin zur Lahmheit.
Ich vermute, dass er noch nichtmal wirklich verknüpfen kann. Nu kenn ich mich mit Emotio und Ratio nicht besonders gut aus. Ich denke aber, dass dort ein Zusammenhang besteht.

JUly
 
July schrieb:
Übrigens ganz kurz eine Anmerkung: Ich arbeite mit verhaltensgestörten Pferden, egal: Dass interessante: Tiere, die ihre Augen seitlich am Kopf liegen haben, lernen auch seitenabhängig - d.h.: Die Händigkeit (also rechs oder links) wird erstmal herausgestellt und dann mit der "leichterhändigen" Seite begonnen zu arbeiten. Pferde lernen also erstmal den einen Teil der "WElt" kennen und dann den anderen. Und eine Seite wird dann auch die "Lieblingsseite". Verknüpft werden Bilder nur, indem das Tier sich ein Bild - sagen wir mal Baumstumpf - durch Drehung des Kopfes ansieht, als erst rechtes Auge dann linkes. Fatal wirds bei einer Sehschwäche - einseitig....

Momentan habe ich ein Pferd in Behandlung, dass seine rechte Seite überhaupt nicht kennt - begründet durch ein Fehlverhalten des Besitzers, der, man höre und staune, sich selbst immer weiter über die linke Körperhälfte "zeigt". Ganz merkwürdig. Er nimmt eigentlich allesnur wahr, was links von ihm passiert, er ist sozusagen: linkslastig. Er sieht und hört rechts einwandfrei und ist doch nicht empfangsbereit. Was ist also mit seiner linken Gehirnhälfte passiert? Mir kommt er vor wie amputiert. Andere Menschen sehen diese Linkslastigkeit gar nicht. Für mich ist er ein seitwärtsgehender Krebs, der das Leben nur halb wahrnimmt. Das kommt warscheinlich daher, dass ich mir sooft mit Körpersprache auseinandersetzen muß. Ich denke auch, dass jeder Motopäde seine helle Freude an dem Mann haben würde. Jedenfalls hat er seine Linkslastigkeit auf das Pferd übertragen, was nun gewisse Schwierigkeiten hat. Bis hin zur Lahmheit.
Ich vermute, dass er noch nichtmal wirklich verknüpfen kann. Nu kenn ich mich mit Emotio und Ratio nicht besonders gut aus. Ich denke aber, dass dort ein Zusammenhang besteht.

JUly

Hi July,

klingt echt interessant, was Du das schreibst, bestätigt doch wieder mal:

Das Gehirn sieht nur, was es kennt, wie schon weit zuvor beschrieben.

Kann natürlich geändert werden, wie bei den Spaniern/Columbus/Schiffen beschrieben, es bedarf aber einiger Anstrengung dabei.

LG sam
 
July, das mit den Pferden find ich ja interessant, denn auch mich interessiert, wie die linke und rechte Körperseite jeweils funktionnieren und miteinander zu tun haben.

Also Sam, ich bin Geigerin. Und gestern hab ich mir mal wieder eine Meistergeigenstunde geleistet, bei einem, der das Geigenspiel mE vollständig durchschaut und mir prima weiterhelfen kann, beim Erweitern meiner Fähigkeiten. Gestern hat er mich z.B. drauf aufmerksam gemacht, dass ich trotz des Zusammenwirkens von linker und rechter Hand, sie doch voneinander entkoppeln soll: Wenn z.B. die linke Hand an einer Stelle besondere Aufmerksamkeit braucht, soll die rechte Hand nicht von ihrer Sicherheit abweichen...
Ja, durch das Geigenspiel lässt sich viel Interessantes erfahren. Gerade was links und rechts im Hirn betrifft: das Kombinieren der mathematischen, technischen, analytischen Erfassung mit den emotionalen und empathischen Ausdrucksmöglichkeiten. Sobald eine Seite überwiegt, oder mangelhaft ausgeprägt ist, ist die ganze Balance gestört. Da könnt ich jetzt viel drüber palavern, aber so genau wollt ihr's sicher nicht wissen :) ...

lg Kalihan
 
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sam.sr. schrieb:
Hi July,

klingt echt interessant, was Du das schreibst, bestätigt doch wieder mal:

Das Gehirn sieht nur, was es kennt, wie schon weit zuvor beschrieben.

Kann natürlich geändert werden, wie bei den Spaniern/Columbus/Schiffen beschrieben, es bedarf aber einiger Anstrengung dabei.

LG sam


Interessant finde ich die Übertragungsmöglichkeit.

Mich würde z.B. interessieren, wie die Kinder dieses Mannes sich entwickelt haben und: Wäre die Linkslastigkeit wenn sie bei der Mutter ausgeprägter ist, bei den leiblichen Kindern stark ausgeprägt. Wie wäre die Wahrnehmung solcher Kinder? Gäbe es Rechen- oder Leseschwäschen - die aufgrund dieser Lastigkeit ausgebildet würden? Es gibt inzwischen viele Erkenntnisse über den Zusammenhang von Motorik und Lernen. Wie aber ist der Zusammenhang zwischen Motorik und Emotio bzw. Wahrnehmungsstörungen?

Mir hat mal eine Krankengymnastin den Zusammenhang zwischen Krabbeln und Mathe erklärt. Habe ich leider vergessen - ich weiß nur noch, dass Krabbeln und Mathe im Zusammenhang stehen. Ich denke, dass Eltern in diesem Bereich mehr Aufklärung erfahren sollten und dass Eltern klar gemacht werden muß, dass Kinder in "Bewegung gehalten" werden müssen. Dass sie nicht vor einem Computer oder dem Fernseher verenden dürfen. Vielleicht könnten wir dann unser Pisa-Studien-Ergebnis wieder aufpollieren.

Gruß
July
 
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