Das Mobile, in dem wir leben...

Das ist mir als erstes ins Auge gesprungen. Weil ich mich - angeregt von meinem inzwischen vertrautesten Freund - vor mehr als zwei Jahren mit diesem "positiven Denken" zu beschäftigen begann. Ich war damals noch in der systemischen Therapie unterwegs, und mir ist so vieles so merkwürdig bekannt vorgekommen - ich habe so viele Parallelen gesehen zwischen dem, was ich in der Therapie hörte, und dem, was ich unter dem Schlagwort "positiv denken" zu lesen bekam :) - Vermutlich hat mich das damals davor bewahrt, nur das Bruchstück kennenzulernen und es dann schiefgehen zu sehen. Vermutlich funktioniert es bei mir und meiner inzwischen neu ausgewogenen Familienstruktur deshalb mit dieser Art des Denkens so gut, weil ich eben auch einiges vom Kontext mit mir nehmen konnte.

Ich persönlich habe den Denkansatz als enorm hilfreich erlebt: ich kann aus ALLEM Mist, der sich in meinem Leben bis jetzt eben angehäuft hat, ab jetzt sofort etwas Neues machen, was dann eben kein Mist mehr ist...

Das ist für mich die Essenz aus dem Schlagwort "positiv denken",

meint
Kinny

Schön zu lesen! :)

Was ich fettgemarkert habe, ist ganz wichtig: es gibt für ALLES IMMER mehrere "Lesearten" und obwohl Menschen das -eigentlich- genau wissen, wenden sie es nicht an.
Bei Dir kam es zu großen Änderungen (soweit ich Dich verstanden habe) - oft reichen "Klitzekleinigkeiten" (Vorsicht - das liegt unbedingt im Auge des Beschauers), um viel zu ändern.

Allerdings sollte man die theoretische Grundlage (wie Du schon ganz richtig ausführst) kennen: warum klappt so etwas.
Ohne diese bleibt es beim "Glauben" (ich denke, das ist beim "isolierten positiven Denken" meist der Fall).
Mit der theoretischen Grundlage kann man seine "Interventionen" ganz gezielt einsetzen und viel besser beurteilen, warum was wie wirkt/ nicht wirkt.

:)
 
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Die Kirche predigt, im Paradies wird alles gut. Und hier soll es durch das ganze Gegenteil ersetzt werden?
Alles, was dir widerfährt, ist also reine Ermessenssache? Hm, wer das glaubt, hat noch kein Unglück erlebt, um keinen Menschen getrauert und um kein Kind gebangt.
 
Die Kirche predigt, im Paradies wird alles gut. Und hier soll es durch das ganze Gegenteil ersetzt werden?
Alles, was dir widerfährt, ist also reine Ermessenssache? Hm, wer das glaubt, hat noch kein Unglück erlebt, um keinen Menschen getrauert und um kein Kind gebangt.

:confused:

Ich verstehe diesen Post nicht (und das, was ich fett gemarkert habe, kann ich überhaupt nicht zuordnen).
 
Das "für den Patienten etwas durchschauen" hat zumindest bei zwei mir Nahestehenden nachhaltig Positives bewirkt.

Hier nur ein Beispiel.
Der Verzweifelte zum Therapeuten: "Warum tut meine Frau mir das an?!"
Der Verzweifelte mußte versprechen, den Therapeuten nicht anzufassen oder zu schlagen wenn er die Antwort erhält. Er versprach´s und erhielt zur Antwort: "Sie ist eine Hure."

Erleichtert ging der Patient nach Hause und änderte seine systemischen Bedingungen Wohnort, Arbeitsplatz und Partnerschaft.
Beeindruckt erzählte er vom Geschehen.

Das Wort "Hure" ist relativ und beschreibt einen Menschen, der sich freien Sex wünscht.
Wenn genau dieser sich obendrein die Sicherheit einer engen Bindung wünscht, wirds kritisch im Gelände, wenn nicht Klarheit in dieser Beziehung darüber herrscht.
Man kann so ein Verhalten öfter bei Männern als bei Frauen beobachten, was nicht bedeutet, dass nur Männer es machen.
Das Wort "Hure" würde ich daher nicht benutzen, sondern gleich zum Punkt kommen und die Dinge sachlich angehen.

In diesem Beispiel sticht auch gleich ins Auge, in welchem Maße es diesem Menschen beim Therapeuten an Selbsterkenntnis mangelt.
Er sieht das Problem, braucht aber unbedingt die Zustimmung und Bewertung einer anderen Person, um seine eigene Situation und was sie ihm bedeutet, klar zu definieren und entsprechend darin zu handeln.

In einer Beziehung ist es wichtig, dass sich die Beteiligten darin gut aufgehoben fühlen und das geschieht nur dann, wenn ihre Rechte gewahrt bleiben, ohne die Rechte des Anderen zu verletzen. Wenn einer darin über den anderen dominiert, ganz gleich in welchem Maße und Gebiet, wirds kritisch und die Beziehung verliert an Sinn und Zweck, solange nichts geschieht, was das Problem behebt.

In einer Gesellschaft voller Individuen, in der jeder für sich individuelle Bedürfnisse anmeldet, gilt klar zu stellen, wie weit ein Individuum beim erreichen seiner Ziele unter anderen Individuen gehen darf, ohne das Zusammenleben in Unfrieden, Unrecht und Chaos zu stürzen.
 
:confused:

Ich verstehe diesen Post nicht (und das, was ich fett gemarkert habe, kann ich überhaupt nicht zuordnen).

Nicht alles, was einem widerfährt (und Probleme bereitet), würde ich als Mist anhäufeln betrachten- das zum Einen.
Und zum anderen: das verstehste schon, da bin ich mir ziemlich sicher. ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Justin4all:
Dort mußte eine Person mit geringem Wortschatz und geringem Informationsbedarf mit einer therapeutisch wirksamen Botschaft erreicht werden.

Möglicherweise hat der Therapeut sich wesentlich besser ausgedrückt, als der Patient das später wiedergeben konnte.
 
Die Kirche predigt, im Paradies wird alles gut. Und hier soll es durch das ganze Gegenteil ersetzt werden?

Sayalla, darf ich dich darum bitten, daß du das, was du sagen willst, für mich etwas anfaßbarer machst? Ich kann dem zweiten Satz weder einen Sinn noch einen Inhalt entnehmen. Was meinst du mit "hier", wie kommst du auf "soll", welches "Gegenteil" (und vor allem wovon) meinst du und weshalb "das ganze" und woher nimmst du die Annahme, etwas werde "ersetzt"?

:)

Alles, was dir widerfährt, ist also reine Ermessenssache?

Nichts, was mir widerfährt, IST Ermessenssache. Aber je länger ich lebe, desto mehr neige ich zu der Auffassung, daß es tatsächlich bei allem, was mir so in die Biographie gerät, meine Ermessenssache ist, wie ich es erlebe, was ich davon halte und was ich damit anfange.

Hm, wer das glaubt, hat noch kein Unglück erlebt, um keinen Menschen getrauert und um kein Kind gebangt.

Ich glaube das nicht nur, ich bin mir sicher, daß das so ist. Vor allem deshalb, weil ich einst mein totgeborenes Kind begraben habe, zweimal um die Gesundheit meiner beiden Söhne gezittert habe und mich in Situationen befunden habe, für die der Begriff "Jauchegrube des Lebens" eine Schmeichelei wäre.

Ich hätte in ewiger Trauer um meinen nie gelebt habenden Kleinen versteinern können, ich hätte vor Angst um die Kinder überschnappen und in der Klapse landen können, ich hätte aufgeben. dem Suff verfallen und als Obdachlose unter der Brücke enden können.

Ich habe mich entschlossen, mit all den Dingen in meiner Biographie was anderes anzufangen...

Freundliche Grüße
von der
Kinny
 
Nicht alles, was einem widerfährt (und Probleme bereitet), würde ich als Mist anhäufeln betrachten

Sayalla, ich habe ganz klar und deutlich davon gesprochen, daß ich gelernt habe und noch lerne, aus ALL dem MIST, den ich gebaut habe, etwas zu machen. Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als daß ich das, was sich in meinem Leben als Mist erwiesen hat, inzwischen zum Dünger für Neues mache.

Selbstverständlich war nicht ALLES Mist, was in meinem Leben so vor sich gegangen ist. Es war auch manchmal seltsam mit dem "Mist". Manches, was zuerst wie solch einer aussah, war es gar nicht - manches andere, was glänzte wie Gold, war halt doch nur Scheixxe :D - so isses halt im Leben.

Mir war und ist es gelegentlich eben ein Anliegen, irgendwie Mut zu vermitteln im Umgang mit dem, was dann tatsächlich nicht so besonders gut riecht im Leben ;) - deshalb spreche ich hier drüber. Weil ich eben erlebt habe, wie man aus sowas irgendwann auf einmal Parfum machen kann :)

meint
Kinny
 
Sayalla, darf ich dich darum bitten, daß du das, was du sagen willst, für mich etwas anfaßbarer machst? Ich kann dem zweiten Satz weder einen Sinn noch einen Inhalt entnehmen. Was meinst du mit "hier", wie kommst du auf "soll", welches "Gegenteil" (und vor allem wovon) meinst du und weshalb "das ganze" und woher nimmst du die Annahme, etwas werde "ersetzt"?

:)



Freundliche Grüße
von der
Kinny

Ich dachte, es sei allgemein klar, was die Kirche predigt. Demzufolge wäre dann auch das Gegenteil dieser Sichtweise verständlich geworden.
Nun, also, die Kirche sagt, dass im Paradies alles toll wird, alles Leiden vergessen ist, keiner Not leiden muss und es überhaupt allen ganz toll gehen wird.
M.E.n. hält sie damit die Menschen klein und vertröstet sie auf ein ungewisses Später.

Wenn nun jemand sagt, man bastele aus dem Mist, der einem widerfährt, was (ja, WAS denn eigentlich?), dann ist die Absicht nicht selten, dem o.g. Dogma zu entkommen.
Nichts desto trotz ist dieses Anliegen ebenso wenig zu realisieren wie das der Kirche.
Ich schätze, irgendwo in der Mitte liegt die Wahrheit.
:)
 
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