Das Missgeschick

A

Abraxas365Mithras

Guest
Dort, an jenem Polterabend,
der mein erster war, wollt ich
eigentlich nicht so viel trinken,
doch ich ließ mich selbst im Stich.
Meine Blase ließ vermelden,
dass sie sich entleeren muss,
doch mein Magen kam zuvor
mit seinem schnellen Refluktus.

Deshalb sagte mir das Brautpaar:
"Komm wir fahren dich nach Haus,
dieser Zustand ist zwar halb so wild,
wir machen uns nichts draus,
doch wir kennen deinen Alten
und wie der so reagiert,
ist für alle kein Geheimnis."
"Alles klar, hab schon kapiert."

Und so machten wir uns auf den Weg,
wie könnt es anders sein,
durch verschlafene Gebiete,
in rasantem Tempo. Fein
war das sicherlich in keinem Fall,
doch wer will uns was tun,
die Polente nicht und ganz bestimmt
auch nicht son Suppenhuhn.

Nach ner halben Stunde kamen wir
schon an die Kreuzung. Als
ich ausstieg, sagte er zu ihr:
"Du, ich glaube jedenfalls,
wenn ich ihn so gehen seh,
kann er niemals betrunken sein."
Nach fünfzig, siebzig Metern,
ließ ich mich selbst zur Türe ein.

Weil der Fluss sich wieder meldete,
ging ich zum zweiten Tor,
und entriegelte das Schlösschen,
setzte mich schnell hin und fror.
Danach fühlte ich mich freier,
und ich wollt die Spülung ziehn.
Doch da war keine. Vor Unglauben
fiel mir der Deckel hin.

Der darauf hin auch noch zerbrach,
ich fluchte: "Was ist hier los?"
Dann halt nicht, dacht ich mir,
auch egal - die Müdigkeit war groß.
Es verging eine gewisse Zeit,
bis ich dann kam ins Bett,
und ich schlief mit dem Gedanken
ein, der Abend war sehr nett.

Beim Mittagstisch, am nächsten Tag,
fragte Opa: "Warum gibt
es heute denn kein Sauermuß?"
Oma wusste, wie ers liebt.
Und als sie ihm darauf sagte:
"Schlecht geworden über Nacht",
und mich dabei schräg anblickte,
wusste ich, was ich gemacht.

Ja, da ist mir doch tatsächlich
dieses Missgeschick passiert,
in den Trog fürs Sauerkraut
hab ich versehntlich uriniert.
Dass auch noch die hintre Notdurft
mit dabei war, hörte ich,
als Oma mich beiseite nahm
und fragte: "Schämst du dich nicht?"
 
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Dort, an jenem Polterabend,
der mein erster war, wollt ich
eigentlich nicht so viel trinken,
doch ich ließ mich selbst im Stich.
Meine Blase ließ vermelden,
dass sie sich entleeren muss,
doch mein Magen kam zuvor
mit seinem schnellen Refluktus.

Deshalb sagte mir das Brautpaar:
"Komm wir fahren dich nach Haus,
dieser Zustand ist zwar halb so wild,
wir machen uns nichts draus,
doch wir kennen deinen Alten
und wie der so reagiert,
ist für alle kein Geheimnis."
"Alles klar, hab schon kapiert."

Und so machten wir uns auf den Weg,
wie könnt es anders sein,
durch verschlafene Gebiete,
in rasantem Tempo. Fein
war das sicherlich in keinem Fall,
doch wer will uns was tun,
die Polente nicht und ganz bestimmt
auch nicht son Suppenhuhn.

Nach ner halben Stunde kamen wir
schon an die Kreuzung. Als
ich ausstieg, sagte er zu ihr:
"Du, ich glaube jedenfalls,
wenn ich ihn so gehen seh,
kann er niemals betrunken sein."
Nach fünfzig, siebzig Metern,
ließ ich mich selbst zur Türe ein.

Weil der Fluss sich wieder meldete,
ging ich zum zweiten Tor,
und entriegelte das Schlösschen,
setzte mich schnell hin und fror.
Danach fühlte ich mich freier,
und ich wollt die Spülung ziehn.
Doch da war keine. Vor Unglauben
fiel mir der Deckel hin.

Der darauf hin auch noch zerbrach,
ich fluchte: "Was ist hier los?"
Dann halt nicht, dacht ich mir,
auch egal - die Müdigkeit war groß.
Es verging eine gewisse Zeit,
bis ich dann kam ins Bett,
und ich schlief mit dem Gedanken
ein, der Abend war sehr nett.

Beim Mittagstisch, am nächsten Tag,
fragte Opa: "Warum gibt
es heute denn kein Sauermuß?"
Oma wusste, wie ers liebt.
Und als sie ihm darauf sagte:
"Schlecht geworden über Nacht",
und mich dabei schräg anblickte,
wusste ich, was ich gemacht.

Ja, da ist mir doch tatsächlich
dieses Missgeschick passiert,
in den Trog fürs Sauerkraut
hab ich versehntlich uriniert.
Dass auch noch die hintre Notdurft
mit dabei war, hörte ich,
als Oma mich beiseite nahm
und fragte: "Schämst du dich nicht?"

Unglaublich! Und so schön beschrieben!
Das gehört in ein Buch, schreit danach, find ich.

Sorry, will nicht aufdringlich sein, aber sowas begeistert mich einfach. Fan!

Bibo
 
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Unglaublich! Und so schön beschrieben!
Das gehört in ein Buch, schreit danach, find ich.

Sorry, will nicht aufdringlich sein, aber sowas begeistert mich einfach. Fan!

Bibo

Willst du das Buch für mich zusammenstellen? Und den Verlag suchen, die meine Worte nicht ändern? Habe ja nichts dagegen, nur.......

Dass ich mal einen Fan bekäme.......:umarmen:
 
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