das Lieblingskind

pluto

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dort, wo es schön ist
Hallo,

wie kommt es, dass Lieblingskinder der Mütter sie jederzeit schlecht behandeln dürfen und die Mütter trotzdem noch stolz auf diese sind und strahlen, wenn sie den Raum betreten. Sie können schlimmstenfalls gesellschaftlich eine Niete sein, aber den Müttern stört dies nicht.

Dieses Phänomen ist geschlechtsunabhängig.

Diese Kinder werden von den Mütter als Vorbilder für den Rest der Familie und vor allem der Geschwister hingestellt. Meistens handelt es sich um Kinder des jüngeren Geschlechts und sie werden vor die älteren hingestellt.

Was kann ich tun bzw. wie verhalte ich mich als älteres Geschwister zu so einem Lieblingskind und so einer Mutter? Habt ihr Ideen oder Erfahrungen, die euch geholfen haben?

Ich würde auch eine Familienaufstellung machen, weiß aber nicht, wo sich der Knackpunkt befindet, damit ich einen guten Platz bekomme.

Liebe Grüße Pluto:confused:
 
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Dieses Phänomen gibt es in der Familie meines Partners besonders auffallend.

Ich denke, solche Lieblingskinder haben immer eine Art besondere Vorgeschichte mit dem Lieblingsfamilienmitglied. Es gab irgend einen Vorfall, ein Ereignis, einen Schicksalsschlag oder andere besondere Begebenheiten, die dieses unfaire Verhältnis begründen....
Und wenn es sich lediglich darum handelt, dass Mutter/Oma/Opa/Vater/etc. sich selbst im jeweiligen Lieblingskind wiedererkennen!

Kannst du etwas damit anfangen, wenn du die Sache von Anfang an durchdenkst?
 
Liebe Pluto,

glaube mir. Die sogenannten Lieblingskinder haben es später oft sehr schwer im Leben - und verstehen gar nicht, wieso sie überall anecken.
Oder sie haben es schwer, weil sie zuwenig Raum für ihr Eigenes hatten und sich so dann erst später entwickeln können.

Manchmal allerdings denken auch die älteren Geschwister nur, dass das jüngere Geschwist bevorzugt wird.

Ich glaube, den Knackpunkt kannst Du innerhalb der Aufstellung lösen - das musst Du nicht vorher tun. Such Dir einen guten Aufsteller, zu dem Du Vertrauen hast. Du kannst ihm ja auch vorher Deine Bedenken mitteilen.

LG
Ahorn
 
Hallo Pluto,

ich war mal gut mit einem Brüderpaar bekannt. Die waren nur 1 Jahr und 1 Tag altersmäßig auseinander.

Jeder der Brüder hatte mir, wenn der andere nicht dabei war, "im Geheimen" anvertraut, dass jeweils der andere Bruder der Liebling von Mama wäre und das Mama nur dem anderen Bruder alles Schöne und Gute gönnen würde.....

Ich amüsiere mich da heute noch drüber......:clown:

Woher diese Eifersucht von beiden kam? Keine Ahnung, ich hatte leider nicht die Muße, dies rauszufinden.....

Übrigens: Die Mutter war ne tolle Frau: Lustig, engagiert, attraktiv, kein "Muttityp".... Ob sie wohl ahnte, was beide Söhne über sie dachten?:)




LG
Urajup
 
Da möchte ich noch was hinzufügen:

Freuen wir uns lieber über ein Übermaß an Liebe, als ein Übermaß an Hass.
Mein Vater nennt sowas liebevoll "AFFENLIEBE", weil es im Prinzip sogar sehr dumm ist, Kinder so in den Himmel zu loben.
Aber weisst du, es ist auch sehr schön.
Es ist einfach schön, wenn es jemanden gibt, für den du immer der Sieger bist, egal wie oft du eigentlich verlierst.

Und schließlich mischt sich ein wenig Eifersucht ein, wenn andere sich an der AFFENLIEBE zweier Menschlein stören... :clown:
 
Liebe Pluto!

Ich kann nur für mich sprechen: Von meinen Kindern wirft mir in regelmäßigen Abständen jeweils eine andere vor, die andere wäre mein Lieblingskind und sie nicht. :zauberer1

Hallo,

wie kommt es, dass Lieblingskinder der Mütter sie jederzeit schlecht behandeln dürfen und die Mütter trotzdem noch stolz auf diese sind und strahlen, wenn sie den Raum betreten. Sie können schlimmstenfalls gesellschaftlich eine Niete sein, aber den Müttern stört dies nicht.

Dieses Phänomen ist geschlechtsunabhängig.

Weil Mütter so sind - die eigenen Kinder sind eben die tollsten, besten und schönsten und sonst was - die Mutter sieht durch die Mutterbrille. Und dem Geschwisterkind kommt es IMMER so vor, als würde der/die andere bevorzugt!

Diese Kinder werden von den Mütter als Vorbilder für den Rest der Familie und vor allem der Geschwister hingestellt. Meistens handelt es sich um Kinder des jüngeren Geschlechts und sie werden vor die älteren hingestellt.

...und meine Jüngeren beklagen sich, dass die Älteren die Vorbilder wären? Und meine Älteren beklagen sich, dass die Jüngeren mehr Rechte hätten? Nein, sagen die Jüngeren, die Älteren wären die Bevorzugten...und so dreht sich immer alles im Kreis und alle fühlen sich benachteiligt.. :mad2:

Was kann ich tun bzw. wie verhalte ich mich als älteres Geschwister zu so einem Lieblingskind und so einer Mutter? Habt ihr Ideen oder Erfahrungen, die euch geholfen haben?

Liebe Pluto, ich will Dir Deine Erfahrung nicht absprechen, aber kann es vielleicht sein, dass das auch so eine subjektive Geschichte ist?

Und Dein jüngeres Geschwister ähnliches von Dir denkt? Dass Du bevorzugt wurdest/wirst etc....?

Wie gesagt, ich kann nur aus meiner Familie erzählen, ich weiß nicht, ob es generell so ist, dass Geschwister immer denken, der/die andere wäre besser dran...

Liebe Grüße
Suena
 
Ganz von Anfang an ... dass unten stehende wurde frei von mir produziert!


Ein Herz (eine Mutter)

hat zwei Abbilder von sich erzeugt

zwei Herzen teilt sie weiter

also hat sie jetzt insgesamt drei Herzen



Nun wie kommt es dass eine Mutter mit 3 Herzen eines ihrer Herzen mehr bevorzugt als das andere?


Nun auf physikalischer Ebene würde man die Frage so beantworten:
Ein Magnet haftet einander wenn es einmal negativ und einmal positiv geladen ist,
wenn jedoch zwei negativ und eines positiv ist geht das nicht,
oder genau umgekehrt - außer es gleicht sich aus


Nun auf chemischer Ebene würde man die Frage so beantworten:
Die Ästhetik und Mimik des ersten Kindes ähnelt sehr der Mutter, so dass die Seele von vornherein miteinander kooperiert - und alle körperlichen Flüssigkeiten sich gut vertragen und mehr lieben als alles andere auf der Welt


Nun auf biologischer Ebene würde man die Frage so beantworten:
Die Mutter und das Kind sind mit einem Defekt auf die Welt gekommen,
es ist keine sinnliche Verbindung dar, dass Kind ist total von der Mutter entfernt, es ist sinnlich mit einer anderen Zeit und Harmonie verbunden,
es kann einfach mit der Mutter nicht kooperieren

Die Mutter ist zwar mit dem Kind verbunden, aber es verträgt sich mit dem Kind nicht, weil sie eine Behinderung, Krankheit oder seelische Störung wahrnimmt

Die Mutter versteht sich prächtig mit dem Kind, es nimmt alles wahr was es zum Wahrnehmen gibt und gilt


auf sozialer Ebene würde man die Frage so beantworten:

die Mutter und das Kind stehen von vornherein schon in einer sehr guten Beziehung miteinander - auch das Saugen und Versorgung, Zuwendung und Neigung waren kein Problem - es hat sich gut entwickelt und zeigt sogar die blühenden Fähigkeiten, die im Interessensbereich der Mami liegen

das zweite Kind - hat sich auch gut entwickelt - aber es neigt zu Fähigkeiten und Tendenzen - die die Mutter nicht verkörpert und in ihrem Leben haben möchte - so distanziert es sich und das Kind wird von der Liebeszufuhr der Mutter teilweise ausgeschlossen

nochmals dass war jetzt meine freie Erfindung ... und ist auch nur bei den Wörtern zu belassen ... bitte nur harmonisch verarbeiten ... und experimentell wenn man kein Wissenschaftler in der Ebene ist .... bitte darum nix machen!
 
Hallo miteinander,

eure Antworten zu lesen hat mir richtig gut getan. Offensichtlich bin ich mit diesem Thema nicht alleine auf der Welt. :liebe1:

@ Silesia,

die zwei Lieblingskinder, die ich hier meine, hatten beide als Kind schlimme Krankheiten und es könnte auch ums Überleben der beiden gegangen sein. Bei meinem Bruder war es so, dass ich heute noch erzählt bekomme, wie er so arg von seinen Großeltern väterlicherseits benachteiligt worden wäre, weil er im gleichen Monat Geburtstag hat, wie sein Cousin, der im Hause der Großeltern lebte. Dass er immer zu allen Feiern mit eingeladen worden war und ich nicht, sieht meine Mutter gar nicht.

@ Ahorn,

in einer Aufstellung habe ich mal mitbekommen, wie es so einem Lieblingskind geht: einerseits fühlte es sich als etwas Besonderes und genoss diesen Zustand; andererseits war es ihm lästig an dieser Stelle zu stehen. Denke ich daran, kann ich sogar verstehen, dass es so ein Lieblingskind auch manchmal gar nicht so gut hat. Das stimmt mich sanfter. Umgehen kann ich damit trotzdem nicht, wenn ich dann merke, dass meine Tochter seinen gesamten Frust gut verpackt abkriegt. (Denn bei ihr meckert er nicht über seine Mutter, sondern über ihre Mutter.)

@ Suena,

dass ich bevorzugt worden sei, kann er auch denken. Das ist durchaus möglich. Das schlimme ist, dass ich mit ihm darüber nicht reden kann. Gespräche blockt er sofort ab und tut so, als ob er mich nicht verstünde. Mir ist aufgefallen, dass er über andere meint genauso verfügen zu können, wie es seine Mutter mit ihm tut. (Da fallen mir gerade Parallelen zum zweiten Lieblingskind auf, das ich kenne.) Und hier habe ich ihm Grenzen gesetzt, dass ich etwas dagegen habe, dass er mit meinen Sachen so umgeht.

Meine eigenen Kinder habe ich immer versucht gleich zu behandeln. Und sie haben sich immer gut vertragen. Bis ich dann meine jüngste Tochter finanziell unterstützte, als sie wieder zur Schule ging. Seit dem hatte die älteste angefangen aggressiv gegen ihre Schwester zu reagieren. Da merkte ich, dass ich die jüngere bevorzugt hatte und änderte sofort mein Verhalten. Und was passierte: beider Verhältnis besserte sich wieder. Hier hatte ich als Mutter die Einsicht, was bei meiner Mutter wohl nie kommen wird.

@ Ampusia,

das zweite Kind - hat sich auch gut entwickelt - aber es neigt zu Fähigkeiten und Tendenzen - die die Mutter nicht verkörpert und in ihrem Leben haben möchte - so distanziert es sich und das Kind wird von der Liebeszufuhr der Mutter teilweise ausgeschlossen

Davon muss ich wohl etwas abgekriegt haben. Aber nicht nur, ich sehe durchaus Ähnlichkeiten zu meiner Mutter, aber es kann auch sein, dass diese aus Sympathie entstanden sind, damit sie mich auch akzeptiert und ich so von meinem eigenen Weg abgekommen bin.

Liebe Grüße Pluto:)
 
Hallo Pluto,

Ich würde auch eine Familienaufstellung machen, weiß aber nicht, wo sich der Knackpunkt befindet, damit ich einen guten Platz bekomme.

Die Familienaufstellung ist ja dazu da, um den Knackpunkt zu finden. Und dabei findest du auch einen Platz, in dem du deinen Frieden findest.

Alles Liebe
Jan
 
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Hi Pluto

Gerade dieser "Konkurrenzkampf" zwischen Geschwistern ist sehr sinnvoll für die persönliche Entwicklung. Sieh es doch einmal so:
Du hast gelernt zu teilen, und zwar alles!
Aufmerksamkeit, Liebe und Fürsorge sind für dich keine Selbstverständlichkeiten. Du hast gelernt ihren Wert zu schätzen.:liebe1:
In meinen Augen macht dich das sehr wertvoll, schon allein deswegen, weil du es ja an deine eigenen Kinder weiter geben kannst (das Gelernte).

greez
kredamoon
 
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