Allerdings blieb meine Mutter 100 Pro nicht bei meinem Vater wegen uns... Im Gegenteil. Alle Kinder hätten sich gewünscht, dass sie sich endlich trennt. auch schon als wir klein waren. Die Beziehung meiner Eltern ist nämlich nicht nur meiner Mutter am die Substanz gegangen sondern auch und besonders uns Kindern... Ihre Motive zu bleiben war nicht es für uns zu tun. in Gegenteil. sie hat uns Kindern damit viel zugemutet..
Liebe
@ElaFie
diese schmerzhafte Erkenntnis, dass die Mutter eben nicht "das Beste für die Kinder" sah und tat, weil sie es schlicht nicht konnte und es ihr nicht bewußt ist, was da im Argen war -
hatte ich auch irgendwann sehr spät im Leben.
Die gleichen verzweifelten Kämpfe mit den Gefühlen und der Mutter und dem Familienchaos -
halt einmal inne und sieh, Du hast es verstanden, es sind nur Ausreden.
Die Ausreden erzählt sie unter andrem deshalb, weil sie sich - nicht rational nur aus dem Gefühl heraus - meint und fühlt, sich vor Dir rechtfertigen zu müssen, weil sie spürt, dass du das nicht nachvollziehen und gutheißen kannst, aber dass du Dir wünschst, etwas von ihr zu hören, dass sie sich so entwickelt wie du und deine Entwicklung gutheißt und jetzt auch so in ihrem Leben Änderungen vornimmt.
Aber, wie flimm schon schrieb, Du bist nicht Deine Mutter und es ist gut möglich, dass sie es physisch und psychisch gar nicht mehr schafft, eine völlig neue Vorstellung von sich und dem Leben aufzubauen und dies noch umzusetzen.
Vielleicht träumt sie davon, dass eines ihrer Kinder sie mitnimmt und bei den Kindern kann sie Kind sein oder etwas davon nachholen.
Versuche, nur für einen Moment, zu akzeptieren, dass eines Menschen Wille dessen Himmelreich ist.
Fokussiere Dich auf deine Heilung und Dein Leben und im Zusammensein mit Deiner Mutter lass dies die Themen sein, die ihr teilt. Teile Dein Leben aber mach es ihr nicht zu einem Entwurf für ihres.
Sage ihr, Du hast verstanden, dass sie mit dem Vater auf eine Weise verbunden ist, die du nicht nachvollziehen kannst, aber endlich akzeptierst und ihr nicht mehr darüber reden geschweige denn streiten müsst. Beobachte dann einfach, was geschieht: Die Spannung geht raus, es wird friedlicher.
Das ist eine Herausforderung, aber spätestens zum Lebensende hin müssen wir alle dadurch, warum nicht vorher in den Frieden kommen?
Das Loslassen eines geliebten Menschen, der in (Lebens)gefahr ist und dann trotz der Anstrengung von einem selbst seinen Willen, der ihn oder sie umbringen könnte, würdevoll beibehalten will und darf, ist eine der schwersten Lektionen, das ist mir klar, aber ich hätte mir gewünscht, dass mir jemand das geschrieben und erklärt hätte, Jahre bevor meine Mutter innerlich zerrissen starb. Viel zu spät hatte ich begriffen, dass es nicht darum ging, dass meine Mutter doch nur einfach gehen müsste und dann wäre alles paletti.
Akzeptieren, bevor wir zum Akzeptieren gezwungen werden, gibt allem Gutem, das möglich werden könnte, erst einen Raum.
Wenn es astrologische Hinweise darauf gibt, wie sich Mutter und Tochter aus "Teufelskreisen in der Kommunikation und der Begegnung" lösen können, dann wäre das vielleicht ein Lichtblick?
Ich wünsche es Dir.
Alles Liebe
Eva