Das Leben und was es von mir erwartet.

Wortdoktor

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Hallo miteinander!

Ich befinde mich in heftigen Situationen momentan. Bei mir passiert viel im Moment. Ich trete aber auf der Stelle. Ich wohne in einer Einrichtung für psych. Kranke. Lebe dort in einer WG mit 2 anderen Männern. Ich habe das Gefühl, als wenn mir das ganze Leben immer durch die Hände rutscht. ICH will was verändern und MUSS was verändern. Aber irgendwie komm ich in dem Prozess nicht ganz voran. Ich sage, es liegt an den Strukturen vom Haus... andere sagen, es würde an mir liegen... Ich denke irgendwo zwischen diesen zwei Polen wird die Wahrheit liegen. Jedenfalls komm ich morgens nur schwer aussem Bett, weil mir der Antrieb fehlt und mich die Angst quält. Ich muss in einem Cafe arbeiten, so Sachen machen wie Boden putzen etc. Das schmeckt mir gar nicht.

Ich erwarte vom Leben, dass es mir das gibt was ich brauche. Das ist meine Grundeinstellung zum Leben. Und dann gibt es das Leben, das erwartet quasi eine Bringschuld, das ich meinen Hintern bewege und was aus meinem Leben mache. Nur ist es so, das ich keine Perspektive sehe.... ich würde ja gerne eine Marke aus mir machen... aber mir fehlt einfach das nötige Gen dafür. Schuld ist wohl ein Gendefekt. Deswegen hab ich einen an der Birne. Sozusagen. Naja, in jedem Fall will ich endlich den nächsten Schritt voran kommen im Leben, schaffe das aber nicht. Wenigstens hab ich jetzt eine Psychotherapie in Einleitung, vielleicht bringt mich das ja weiter...

VG
KIRMES
 
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Ist das deine erste Psychotherapie? Muss man nicht irgendwie vorher schon eine Psychotherapie gemacht haben bzw. eine bekannte Psychose haben (die ja nur ein Therapeut diagnostizieren kann), um überhaupt in eine solche Einrichtung zu kommen? Welche psychische Erkrankung hast du denn genau, wenn ich fragen darf?
Ich kann dir nur folgenden Rat geben, da ich selbst in einer ähnlichen Situation war wie du: Du musst dir selbst in den Arsch treten. Das Leben stellt Erwartungen an dich - das ist richtig. Genauso kannst du aber auch selbst Erwartungen an das Leben stellen. Aber wenn die erste Seite auf 0 ist, wird auch die andere Seite (deine Erwartungen an das Leben) auf 0 sein. Übernimm Verantwortung für dein Leben, denn kein anderer wird es tun.
 
hallo kirmes
das gefühl auf der stelle zu treten.... das hatten ganz sicher schon viele menschen, ich übrigens auch.
das wichtigste ist doch erstmal den willen zu haben. das zeigt doch eigentlich das es einen weg geben muß. ..sonst hättest du doch das bedürfnis nicht...oder? den sogenannten ausgang finden....ist oft die herausforderung. und ich drücke dir die daumen das die psychotherapie ein hilfreicher schritt für dich ist.

was genau meinst du mit "marke"? setzt du dich evtl mit einem bestimmten ziel unter druck der nicht unbedingt deinem wesen entspricht? ich z.b. könnte niemals beruflich selbstständig sein. einerseits ein schöner gedanke...andererseits fehlt mir das gewisse etwas dazu. also mach ich aus den mir gegebenen möglichkeiten das beste und gucke was zu mir paßt und mir spaß macht. das ist doch wichtiger als irgendwas beweisen zu müssen.
 
Hallo Kirmes,

willst du bewundert werden oder ein lebenswertes Leben führen?
Meinst du vielleicht das Shprintzen-Syndrom?
 
Zuletzt bearbeitet:
Shprintzen-Syndrom heißt es genau.

Damit ist man ne Marke, ja. Man ist markiert, stigmatisiert. Keine leichte Aufgabe, damit umzugehen. Aber vermutlich machbar? Wie schätzt Du selber es denn ein, kannst Du mit diesem Stigma umgehen lernen? Wer weiß, vielleicht hilft Dir die Psychotherapie dabei?!

Ansonsten: auf einen Tagesablauf wie Deinen hätte ich auch keine Lust.

Ich denke mal Du mußt einerseits lernen zu akzeptieren, wie Du körperlich bist. Und in diesem Prozess, das zu akzeptieren, geht es auch um die Frage, was Du beruflich machen willst.

Zum Beispiel ist es heute ja nicht nötig, jemandem zu begegnen, um zu arbeiten. Viele Menschen arbeiten zuhause, am PC. Oder eben sehr zurückgezogen in einer kleinen Gruppe. Wo ein Mensch den Wunsch hat, so einen Arbeitsplatz zu bekommen, da ist bestimmt auch ein Weg. Es wäre aber sicher schade, wenn Du dir z.B. nicht zutrauen würdest, eine Ausbildung zu machen. Denn Du bist ja ein gescheites Kerlchen. Je nach Schulabschluß und Ausbildungsdauer könntest Du danach auch etwas studieren. Im Fernstudium zum Beispiel.

Aber ein weiteres Thema sind eben Deine Ängste. Die könnten Dich von vielem abhalten und die sind eben ab einer bestimmten Ausprägung dann eine psychiatrische Krankheit. Die hast du ja auch noch.

Natürlich kann ich nicht wissen, inwieweit das alles zusammenhängt: Deine Ängste und Deine genetische Besonderheit. Hast Du diese Ängste entwickelt weil Du oft auf Ablehnung stößt?

Ich glaube übrigens, daß es im Moment schon sehr wichtig ist, daß Du arbeitest, egal was es nun ist. Weißt Du tatsächlich ist es egal, was man macht: wenn man es gut macht und sich etwas mehr engagiert als ein anderer Mensch, dann wird man gewertschätzt, bekommt Anerkennung. Das hebt das Selbstwertgefühl und ermöglicht es anderen Leuten, für Dich mitzudenken und sich zu fragen, wofür Du wohl gut sein könntest. Weil sie Deine gute Seite kennen.

Hier im Forum zeigst Du ja auch Deine gute Seite und das solltest Du ganz einfach in der äusseren Welt auch tun. Dann wird das schon.

lg
 
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Hallo miteinander!

Ich befinde mich in heftigen Situationen momentan. Bei mir passiert viel im Moment. Ich trete aber auf der Stelle. Ich wohne in einer Einrichtung für psych. Kranke. Lebe dort in einer WG mit 2 anderen Männern. Ich habe das Gefühl, als wenn mir das ganze Leben immer durch die Hände rutscht. ICH will was verändern und MUSS was verändern. Aber irgendwie komm ich in dem Prozess nicht ganz voran. Ich sage, es liegt an den Strukturen vom Haus... andere sagen, es würde an mir liegen... Ich denke irgendwo zwischen diesen zwei Polen wird die Wahrheit liegen. Jedenfalls komm ich morgens nur schwer aussem Bett, weil mir der Antrieb fehlt und mich die Angst quält. Ich muss in einem Cafe arbeiten, so Sachen machen wie Boden putzen etc. Das schmeckt mir gar nicht.

Ich erwarte vom Leben, dass es mir das gibt was ich brauche. Das ist meine Grundeinstellung zum Leben. Und dann gibt es das Leben, das erwartet quasi eine Bringschuld, das ich meinen Hintern bewege und was aus meinem Leben mache. Nur ist es so, das ich keine Perspektive sehe.... ich würde ja gerne eine Marke aus mir machen... aber mir fehlt einfach das nötige Gen dafür. Schuld ist wohl ein Gendefekt. Deswegen hab ich einen an der Birne. Sozusagen. Naja, in jedem Fall will ich endlich den nächsten Schritt voran kommen im Leben, schaffe das aber nicht. Wenigstens hab ich jetzt eine Psychotherapie in Einleitung, vielleicht bringt mich das ja weiter...

VG
KIRMES

Kirmes ...zumindest sind wir jetzt bei dem Thema...worum es Dir wirklich geht....(y)

Hätte da auch nicht soviel Bock drauf...jeden Tag zu putzen...zumindest Cafebetrieb...da kann man a bissl nach den Leuten lullen..ist net gar so langweilig....

Ich muss Dir aber auch sagen...dass ich meinen Job auch momentan ziemlich öde finde...obwohl ausgebildet..obwohl mit Kindern....mit den Kloannen...könnt ich mir für mich auch etwas anderes vorstellen.

Naja...und dann überlege ich mir meine Möglichkeiten...und es bleibt nicht viel....man braucht Energie für eine größere Veränderung....

In einer gewissen Weise, empfinde ich so oder so die Arbeitsstruktur hier in Germany sehr festgelegt....

Eine Ausbildung verpflichtet bis zur Rente...es sei denn man springt zur günstigen Zeit ab...und da hat mir meine Arbeit noch sehr viel Freude gemacht...nichts hält jedoch für ewig.

Aber Escapismus muss Hand und Fuss haben hier...sonst kommt ma net weit.

Jetzt muss ich mich mal über Shprintzen-Syndrom schlau machen.
 
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