Was ergäbe dann keinen Sinn? Das Konzept, nach welchem du lebst? Alle Zustände, die ein Mensch durchlebt, sind eingebettet in irgendwelche Konzepte. Erst durch sie können Wahrnehmungen und dementsprechend auch Zustände interpretiert werden.
Gute Frage. Ich wollte Dir keine Antwort auf diese Frage geben, weil meine Antwort gleichzeitig wie die Pointe eines wirklich guten Witzes erscheint und wenn ich, so akribisch und genau, wie ich nun mal bin, meine Antwort in ebensolcher Form widergeben würde, dann würde ich Sorge darum haben, Dir möglicherweise die Pointe eines Witzes mit meinen Worten zu erzählen, die dann nicht mehr so witzig wäre, als würdest Du sie selbst in Dir finden.
Das Konzept nach dem ich nun zu leben versuche und es damit tue ist recht einfach: Ich bin glücklich und gesund, aber verstehen tue ich gar nichts, allerdings erkenne ich das Wesentliche. Um das aufrecht zu erhalten, esse und trinke ich was ich sein will, ich denke, sage und tue was ich sein will und ich fühle was ich sein will. Meine inzwischen aufgeräumte Vergangenheit ist meine Gegenwart und in dieser erschaffe ich meine Zukunft und der rote Faden der mich in diese führt ist das Empfinden/Fühlen. Dieses lässt mich Zusammenhänge durchs Denken richtig erkennen und dadurch werde ich da sein wo ich hin will: Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Auf dieser Reise die nie endet, werde ich immer neue Informationen erhalten und wundersame Dinge erleben und was mich anleitet ist die Liebe im Vorbild von Jesus.
Über Religion und Bewusstsein könnten wir einen Streit führen und Dir der Grund zu erklären, warum ich Jesus als elementaren Bestandteils meines Weges sehe, wäre höchst kompliziert und ich würde damit ungern den Witz und das Drama des Lebens in meinen Worten erzählen, aber was Du erkennen würdest wäre zumindest, dass ich nicht religiös bin, sondern wirklich frei und gleichzeitig gefangen, aber auf eine schöne Art die mehr noch als ein goldener Käfig ist.
Solltest Du dennoch auf Details bestehen und Fragen dazu haben, dann ist das Deine freie Entscheidung. Ich behalte mir dann aber vor, bestimmte Fragen Dir nur privat zu beantworten da ich nicht möchte, dass andere den Witz auf meine Weise verstehen. Ich bin nämlich kein Prediger, sondern ein Schüler und mir sehrwohl bewusst, dass ich dafür gerade sehr viel geschrieben habe und wie ein Prediger klinge, der ich aber nicht bin *lach*
Ich kann schon nachvollziehen, warum du mir jetzt keine genauere Antwort auf meine Frage gibst. Zustände, die man durchlebt, sind individuell und schwer in Worte zu fassen. Versucht man es, wirkt das nur wie ein Abklatsch der eigenen Empfindungen. Vielleicht ist es auch sinnvoll, manches einfach ungesagt zu lassen, weil das Unverständnis des Gegenübers mitunter das eigene Erleben auch in gewisser Weise ein Stück weit entwerten kann. Hier kommt es darauf an, wie stark das Vertrauen in sich selbst ist.
Ja, das stimmt schon irgendwie. Ich hatte gerade einen Streit mit einem klassischen "bibeltreuen Christen" und er hat es tatsächlich geschafft mich wirklich in große Wut zu versetzen dadurch, dass er meine Erkenntnisse als "bullshit" zu entwerten versuchte. Ich war aber nur etwa 3 Minuten wütend und dann war jener "bullshit" Dünger insofern, dass ich nun beschlossen habe, erneut die gesamte Bibel inklusive aller nicht dort enthaltenen Apokryphen zu lesen um meine Weisheit letzer Schluss aus dem Christentum zu ziehen und mich als wirklich gebildet in diesem Kontext bezeichnen zu können. Warum ich das tue obwohl ich es eigentlich nicht benötige? Weil ich Wissen aufsauge wie ein Schwamm und es höchst spannend finde
Ich bin kein religiöser Mensch, aber gerade auch bei Glaubensdingen ist es für jemanden, der sich nicht auf das Konzept Religion einlassen möchte, schwierig, den inneren Erlebenshorizont eines gläubigen Menschen nachzuvollziehen.
Eine enge Freundin von mir ist sehr gläubig. Alles was ihr wiederfährt, auch ihre inneren Gemütszustände, führt sie auf Gott zurück. Sie hat mal versucht mir ihr Erleben in Worte zu fassen. Reinfühlen kann ich mich schon in sie, aber ich werde es dennoch nicht wirklich verstehen können, weil ich mich einfach auf ihre Religion nicht einlassen kann.
Ich kann was Du schreibst sehr gut nachvollziehen weil ich in eine SEHR christlich geprägte Famielie geboren bin und so etwa mit 17/18 Jahren diese Form des Christentums hinterfragt habe. Ich wollte ganz normale Dinge wissen wie "was passiert KONKRET nach dem Tod" oder "was ist KONKRET Gott"? Niemand dort konnte mir diese Fragen damals beantworten auf eine Weise der ich glauben konnte weil ich sie verstehen musste mit meinem Intellekt und Glaube allein mir immer schon zu wenig war. Heute verstehe ich sehr wohl diese Dinge und habe begriffen, dass ich nichts weiß weil das KONKRETE niemals konkret bis zu letzten Instanz gedacht, SEIN kann. Das klingt wie eine leere Worthülse eines Zitats, ist aber eine von mir sehr bewusst gewählte formulierung, die ich Dir in jeder Form ab- und herleiten kann, außer in der ursprünglichsten Form aus der die Formulierung abgeleitet wird, deswegen ist es am Ende wirklich, so oder so nur eine Worthülse, aber genau in dieser Aussage steckt auch schon die Weisheit dahinter, sofern es überhaupt eine gibt.
Witzigerweise hat mich meine Ableitung vom Ursprung im Leben - also der Weg des Christen der mein Ursprung war, über den Weg des freien Wanderes der garnichts war irgendwann quasi per Zufall daran erinnert, dass mein Weg bereits in einem Buch steht. Und so fügte sich eines zum anderen und diesen oder einen anderen Weg muss jeder selbst gehen.
Um jetzt wieder zu dir zurückzukommen - Vermutlich würde ich dein Erleben, wenn du es mir schildern würdest, eher hinterfragen und aus deiner Perspektive würde sich meine neugierige Fragerei wohl eher wie Zerreden anfühlen.
Ich liebe Fragen und der Zweifel ist mein größer Freund. Das macht das Spiel des Lebens ja erst so interessant und dadurch wird es definiert. Bitte frage mich alles was Du willst und jede Kontroverse wird mir neue Antworten liefern, da ich niemals eine Frage aus meiner Sicht beantworten werde ohne sie, ganz gleich wie sehr ich die Antwort schon zu kennen scheine, nicht nochmal in mir selbst gestellt habe. Denn die Antwort die ich zu kennen scheine ist nur eine Wahrheit und jede Wahrheit ist eine Lüge, daher ist erneutes Fragen sozusagen das Abfragen inwieweit diese Wahrheit noch mit der sich stets verändernden Wirklichkeit übereinstimmt, aber auch das wird nur ein Schnappschuss sein, weswegen auch jede Wahrheit eine Lüge ist, wie ich schon anzudeuten versuchte.
Ich möchte mich von allen unnötigen Konzepten frei machen, um, so gut es eben geht, klar zu sehen. Ich versuche mich selbst und die Menschen um mich herum zu verstehen. Daher hoffe ich, dass du meine bisherige Antwort an dich nicht so auffasst, als ob ich alles für Quark halte. Nee, ich bin schon offen gegenüber meinen Mitmenschen, ihren Vorstellungen und Lebenskonzepten. Ich kann für mich die Handlungsweise und die Art zu Denken besser nachvollziehen, wenn ich verstehe, woran jemand glaubt bzw. nach welchem Konzept jemand lebt. Erst dann werden oft auch Handlungsweisen, die auf den ersten Moment den eigenen diametral entgegengesetzt sind, nachvollziehbar.
Oh nein, ich habe es keineswegs so aufgefasst - ganz im Gegenteil. Deine Intention ist sehr weise und falls ich Dir als Freund helfen kann, Antworten zu finden, finde ich selbst sicher selbst welche. Es sollte nur keine Rechthaberei á la Ego im Spiel sein, aber davon scheinst Du mir eh schon weit entfernt und ich gebe mir Mühe davon auch entfernt zu bleiben. Wenn das klappt, entsteht sicher ein spannender Dialog. Ich bin gespannt und ich glaube das könnte höchst interessant werden.
"höcht interessant" ist übrigens in letzter Zeit mein "Lieblingswort".
LG, evv