das leben lässt sich nicht verbessern

Stephan schrieb:
Im übrigen möchte und kann ich auch nicht von Mikrosekunde zu Mikrosekunde leben und fühlen und denken.

"Zum Augenblicke möcht' ich sagen, verweile doch, du bist so schön..." (Goethe)


Liebe Grüße, Stephan

Tun wir das nicht ab und an, leben und fühlen von einer Microsekunde zur nächsten? Selbst wenn ich verweile gehen meine Gedanken möglicherweise auf die Reise und somit verändert sich auch schon was. Aber gerade dieses Verweilen finde ich wunderschön.
Das Zitat berührt mich, es strahlt Ruhe aus.
Alles Liebe
Elke
 
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Hallo Handwerker,

Zitat:
aber was hat die tatsache, dass das leben sich nicht (grundlegend) verbessern lässt (jetzt muss ich vorsichtiger werden) mit selbsterfüllenden prophezeiungen zu tun ?

:) "Das Leben lässt sich nicht verbessern" ist eben keine Tatsache für MICH, weil ich nicht dieser Überzeugung bin. Für dich gilt diese Tatsache, weil du es zu einer solchen machst. *g* (siehe Zitat). Verstehst du nicht, dass du mit dieser Einstellung zu deinem eigenen Stillstand beiträgst?

wo habe ich das geschrieben ? wo ist die böse welt ? langsam glaube ich... ich bin im irrenhaus hier. :)
Wo genau bist du? Haben dir die netten Leute mit den weissen Mänteln auch vor kurzem einen PC mit Internet-Anschluß ins Zimmer mit den vergitterten Fenstern gestellt, so wie mir? *g*

Schon möglich, dass wir aneinander vorbeireden. Ich sehe das was du schreibst und meine Interpretationen erledigen den Rest ... da kann ich nichts machen.

was kannst du mit einer richtigen einstellung tun ? das würde mich interessieren.
Was bringt dir die richtige Einstellung? Ich will dir mal schreiben was ein weiser Mann darüber sagt:

"Eine bestimmte Einstellung ist ein Prophylaktikum (Vorbeugemittel) gegen allem Kummer und die richtige Einstellung zu finden ist das Ziel allen reifen Denkens. Da das so ist, offenbart seelischer Schmerz immer eine gewisse Kindlichkeit; eine erwachsene, reife Seele würde nicht unter dem leiden, wie eine unreife Seele, ebensowenig, wie ein erwachsener Mensch über eine zerbrochene Puppe weint." "Was meinen sie mit reifer Seele?", fragt ihn eine Frau. "Ich meine einen Weisen oder einen Heiligen oder einen Philosophen; mit anderen Worten einen Menschen, der sein Denken mit jener uneingeschränkten Glückseligkeit identifiziert hat, die im Inneren ist als das Geburtsrecht jeder menschlichen Seele."

Wie du siehst hat die richtige Einstellung damit zu tun, wie du mit Schmerzen umgehst. Folgerdermassen gehst du mit Leid um:

leid zu ertragen ist unmöglich... leid ist, da haben wir keine zweifel. aber man kann nicht leiden... das ist ein ding der unmöglichkeit.
Weisst du eh, dass man das Verdrängung nennt? Stell dich doch dem Schmerz! Lass es mal ordentlich heraus! Hab ich auch schon mal getan. Hab geheult wie ein kleines Kind! Pau, das war befreiend! :) Die Erweckung deines Herzens ist aber nur möglich, wenn du bereit bist, dich dir selbst zu stellen. Leg dich bequem aufs Bett oder setzt dich wo bequem hin und versuche eine Verbindung zu deinem Herzen herzustellen. Frag dich: Wieviel Verbindung zu mir selbst hab ich in meinem bisherigen Leben überhaupt hergestellt?

Wünsch dir viel Glück ;)

Topper
 
Ritter Soletti schrieb:
Ich glaube einfach, dass das Leben, ob schlecht oder schön eine reine Betrachtungsweise ist.

Beispiele:
Ich wache auf, immerhin bin ich 40, man staune, mir tut nichts weh, das nenn ich Glück

So ein Mist ich bin ja schon 40, pfeif drauf

Ich hab ein Dach übern Kopf, dass nenn ich Glück

Ich habe eine Wohnung die wäre schon renovierungsbedürftigt, hab aber kein Geld dafür, so ein Dreck

Ich hab soviel Geld, dass ich auf gar keinen Fall hungrig sein muss
Ich hab sowenig Geld, dass ich mir keine so tolle Klamotten kaufen kann wie mein Freund

Ich habe ein altes Auto Bj 86 ford Fiesta, aber es bringt mich von einem Ort zum Anderem, immerhin, das ist ja was

Ich habe einen alten Kübel ich schäme mich mit sowas zu fahren.

und diese ganzen Ansichten lassen sich unendlich weit fortsetzen.

ich habe ein einfaches Handy, das genügt,
ich brauch ein Handy mit Kamera, weil man will ja nicht hinterm Mond wohnen

Aber z.B. etwas Bescheidenheit, weniger materielle Ansprüche usw. könnten doch schon glücklicher mach


hallo ritter soletti,

nette beispiele der bescheidenheit. aber woher nimmst du diese betrachtungsweise ? wer ist es, der das leben betrachtet ? wir sprechen hier im forum über das leben... welches wäre der geeignete massstab ? (an dem sich alle lebenden orientieren könnten).

cu
 
ElkeB schrieb:
Erst wenn ich mich als PErson, als Koörper wahrnehme, kann ich Kopfschmerzen oder seelischen Schmerz empfinden.
Nein ich wohne in diesem Körper, er ist ein vorübergehender Aufenthaltsort, wie eine Wohnung.
Puh...

hi elkeb,

wenn du sagst du wohnst in dem körper, wo genau ? wo hat sich dein "ich" versteckt ? ist es vielleicht so, dass sich dieses "ich" wie ein schleier über uns gelegt hat... und das was dann noch übrig bleibt, immer noch ich ist... was (auch) weder innen noch aussen ist ?

cu
 
Stephan schrieb:
Lieber Handwerker, wieso "ist" Leid? Auch Leid verändert sich ständig. Leid ist Emotion, Gefühl.

hi stephan,

ist leid nicht ? auch emotionen und gefühle sind... aber sie sind nicht wirklich, weil sie sich immer wieder verändern. all dieses kann man selbst an sich überprüfen - oder auch studien bezüglich phantomschmerzen hinzuziehen. alles ist im prinzip ein phantomschmerz - schmerz ist ein begriff.

Wieso "ist" Leid und wieso "ist" das Leben nicht?

wo habe ich das geschrieben ? viele die meinen wohl wir sind hier um zu leiden. und dann gibt es jene die meinen wir sind hier um glücklich zu sein... wie auch immer.
zum leben: das leben ist auch nicht wirklich, weil es sich immer wieder verändert. in diesem geschehen gibt es nichts, was eine eigene natur besitzt. das wasser einer fatamorgana kann nicht getrunken werden.

Was "ist" überhaupt, wenn sich doch alles ständig verändert?

gute frage. ich würde sagen, das, was es zu allem anderen nicht ist. denn nämlich nur das... ist das, was wirklich ist (weil es sich niemals verändert).

cu
 
ElkeB schrieb:
Es IST, existiert immer nur für den Augenblick, wie lang ist ein Augenblick?
Jetzt ist, gleich kann alles anders sein.
Philosophie pur

das was immer nur zur zeit ist, ist ein begriff. nur dadurch gibt es zeit... wenn immer nur der selbe begriff im bewusstsein wäre, dann würde keine zeit vergehen. oder wenn immer nur verschiedene begriffe im bewusstsein auftauchen, auch dann gibt es keine zeit (keinen augenblick). augenblicke gibt es nur, weil begriffe unterschieden werden... die immer wieder (im bewusstsein) vorgelegt werden.
 
Stephan schrieb:
Entfernen wir uns damit aber nicht von dem, was wir dem Philosophieren auf diese Weise zum Fraß vorwerfen? Oder nähern wir uns ihm damit etwa an?
Im übrigen möchte und kann ich auch nicht von Mikrosekunde zu Mikrosekunde leben und fühlen und denken.

aber genau da liegt der "trick" des verstehens. du sagst selbst dass es dir nicht möglich ist... wer ist es also der die gedanken und gefühle hervorbirngt ? warum selbst hand anlegen wollen wenn wir zu der überzeugung kommen, dass das leben ein völlig unpersönlicher und automatischer prozess ist ? was sich noch abmühen und abschuften für ein leben in einer welt, die keine träne wert ist ? (aufgrund ihres wesens: sie ist eine illusion).

ich kannte mal jemanden der meinte, du kannst entweder in der vollbepackten touristenklasse reisen oder in der first-class. dieser spruch ist mit vorsicht zu geniessen... wenn wir den ernst des lebens nicht wahr haben wollen, dann wird uns dieser auferlegt. die frage ist nur wie...

cu
 
TopperHarley schrieb:
:) "Das Leben lässt sich nicht verbessern" ist eben keine Tatsache für MICH, weil ich nicht dieser Überzeugung bin. Für dich gilt diese Tatsache, weil du es zu einer solchen machst. *g* (siehe Zitat). Verstehst du nicht, dass du mit dieser Einstellung zu deinem eigenen Stillstand beiträgst?

naja... ich war noch nie so beschäftigt :) meinst du nicht dass der stillstand auf den ich hinaus will etwas anderes ist, als still zu sein ? (wer ist es der aktiv ist, das ist die frage). vielleicht hast du die tatsache, dass das leben sich nicht verbessern lässt, auch noch nicht akzeptiert ?

Wo genau bist du? Haben dir die netten Leute mit den weissen Mänteln auch vor kurzem einen PC mit Internet-Anschluß ins Zimmer mit den vergitterten Fenstern gestellt, so wie mir? *g*

ist dein geist auch divergent ? *g*

Schon möglich, dass wir aneinander vorbeireden. Ich sehe das was du schreibst und meine Interpretationen erledigen den Rest ... da kann ich nichts machen.

warum ist das so ? wir meinen doch immer, wir könnten alles tun... wie kommen wir zu so einer einstellung ?

Wie du siehst hat die richtige Einstellung damit zu tun, wie du mit Schmerzen umgehst. Folgerdermassen gehst du mit Leid um:

leid zu ertragen ist unmöglich... leid ist, da haben wir keine zweifel. aber man kann nicht leiden... das ist ein ding der unmöglichkeit.
Weisst du eh, dass man das Verdrängung nennt? Stell dich doch dem Schmerz! Lass es mal ordentlich heraus! Hab ich auch schon mal getan. Hab geheult wie ein kleines Kind! Pau, das war befreiend! :)

woher kommt der schmerz ? du sagst stell dich dem schmerz... aber woher kommt er ?

Die Erweckung deines Herzens ist aber nur möglich, wenn du bereit bist, dich dir selbst zu stellen. Leg dich bequem aufs Bett oder setzt dich wo bequem hin und versuche eine Verbindung zu deinem Herzen herzustellen.
Frag dich: Wieviel Verbindung zu mir selbst hab ich in meinem bisherigen Leben überhaupt hergestellt?

Wünsch dir viel Glück ;)

Topper

was würde dann deiner meinung nach geschehen, wenn es nur noch herz in der welt gibt ? dann würde niemand leiden, denn zu leiden wünscht sich niemand.

grüsse
 
Lieber handwerker,

offenbar habe ich mich unpräzise ausgedrückt: mir ging es mit der anmerkung zu mikrosekunden um folgendes:
ich möchte gar nicht jede noch bewußt greifbare Zeiteinheit als solche wahrnehmen (was sich im übrigen sowieso eher im zehntelsekundenbereich bewegen würde) und ständig mit dem sekundenzeiger im kopf herunlaufen.
Dies bedeutet im weiteren sinne, daß ich nicht jede meiner vollzogenen und unterlassenen handlungen, gedanken und gefühle permanent philososphisch und/oder vorgeblich philosophisch vom Intellekt durchanalysieren und kategorisieren lasse.
Warum? Weil mir dann nähmlich das Leben als allumfassendes komplexes Ganzes entgeht.
"Dem Glücklichen schlägt keine Stunde", sagt der Volksmund dazu.

Ich hatte mir durchaus etwas dabei gedacht, das Faust-Zitat zur Verdeutlichung anzuführen, handwerker, aber es ist klar, daß du es rausgelassen hast aus deiner betrachtung.

Du scheinst aus meiner Sicht nämlich alles nur unter dem beschränkten und sich selbst beschränkenden Bllickwinkel des Intellekts zu betrachten bzw. du glaubst offenbar, dies tun zu können/zu müssen und mehr noch, es auch tatsächlich zu tun. Was, nebenbei bemerkt, eine Illusion wäre.

Ein dichterisches Bild läßt sich, wie jedes künstlerische Werk, freilich nicht mit dem Intellekt allein erfassen, geschweige denn rational "verstehen". Schon gar nicht das Leben.

Leid und Leben:
Du selbst hast es gesagt: Leben ist nicht, weil es sich ständig verändert. leid sei aber, "zweifellos". Huch?

Du versuchst, seelische und emotionale Vorgänge in ein Korsett des Intellekts zu pressen und da das natürlich nicht funktionieren kann, biegst du dir alles irgendwie zurecht, im Zweifelsfall ist halt alles Illusion, was dabei stören könnte.

Das von dir ohne jede beweisführung aufgestellte axiom: "was sich verändert, ist nicht" - ist aus meiner Sicht absurd, aber es ist unverzichtbarer bestandteil deines beschränkten, weil einseitig intellekt-bezogenen Weltbildes.


Ich weiß nicht, wie alt oder jung du bist, handwerker und auch nicht, wer oder was dich in den letzten 1-2 Jahren zu dieser ungemein verengten, eindimensionalen und zugleich überaus fatalistischen Sicht der Welt und des Lebens gebracht hat.
Ich weiß nur, ich möchte nicht mit dir tauschen.
So, wie du dich liest, bist du feste dabei, dich selbst lebendig zu begraben.


Liebe Grüße, Stephan

P.S. @Topper, was hatte ich dir geschrieben? :banane:
 
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Stephan schrieb:
Ich hatte mir durchaus etwas dabei gedacht, das Faust-Zitat zur Verdeutlichung anzuführen, handwerker, aber es ist klar, daß du es rausgelassen hast aus deiner betrachtung.

hi stephan,

ich weiss... mir war es nicht anders möglich.

Du scheinst aus meiner Sicht nämlich alles nur unter dem beschränkten und sich selbst beschränkenden Bllickwinkel des Intellekts zu betrachten bzw. du glaubst offenbar, dies tun zu können/zu müssen und mehr noch, es auch tatsächlich zu tun. Was, nebenbei bemerkt, eine Illusion wäre.

warum meinst du dass der intellekt beschränkt ist ? wer beschränkt ihn ? und stimmt.... es ist eine illusion. wir können nicht von der illusion lassen. oder ?

Ein dichterisches Bild läßt sich, wie jedes künstlerische Werk, freilich nicht mit dem Intellekt allein erfassen, geschweige denn rational "verstehen". Schon gar nicht das Leben.

naja... jeder meint selbst zu leben aber niemand überprüft es. vielleicht erschafft eines tages jemand ein kunstwerk... es nennt sich dann das leben.

Leid und Leben:
Du selbst hast es gesagt: Leben ist nicht, weil es sich ständig verändert. leid sei aber, "zweifellos". Huch?

du hast mich wieder falsch verstanden. das leben ist... aber es ist nicht wirklich. dieses ist ein kleiner, aber sehr bedeutender unterschied.

Du versuchst, seelische und emotionale Vorgänge in ein Korsett des Intellekts zu pressen und da das natürlich nicht funktionieren kann, biegst du dir alles irgendwie zurecht, im Zweifelsfall ist halt alles Illusion, was dabei stören könnte.

ich schlage vor die natur zu erforschen. wo hat sich dein "ich" versteckt ? wer bist du ?

Das von dir ohne jede beweisführung aufgestellte axiom: "was sich verändert, ist nicht" - ist aus meiner Sicht absurd, aber es ist unverzichtbarer bestandteil deines beschränkten, weil einseitig intellekt-bezogenen Weltbildes.

was sich verändert kann nicht wirklich sein. es ist... aber es ist nicht wirklich.

Ich weiß nicht, wie alt oder jung du bist, handwerker und auch nicht, wer oder was dich in den letzten 1-2 Jahren zu dieser ungemein verengten, eindimensionalen und zugleich überaus fatalistischen Sicht der Welt und des Lebens gebracht hat.

was ist an dieser sicht fatal ? könnte es sein... dass es fatale folgen für das ego hat ?

Ich weiß nur, ich möchte nicht mit dir tauschen.
So, wie du dich liest, bist du feste dabei, dich selbst lebendig zu begraben.


Liebe Grüße, Stephan

P.S. @Topper, was hatte ich dir geschrieben? :banane:

stephan, steig von deinem ego-ross herunter... dann können wir uns weiter unterhalten.

cu
 
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