Das Leben ein Fest, der Tod...

Und die, die um dich trauern, die spüren nicht deinen Schmerz, sondern ihren eigenen, weil du für die, die dich lieben, ein Loch in der Raumzeit hinterläßt, dass sich erst schließen muss.

Doch, man kann auch den Schmerz spüren. Das ist aber der des Sterbens, nicht der des Todes. Das Loch in der Raumzeit kenne ich persönlich nicht, weil alle für mich wichtigen Menschen, die sich ihrer irdischen Existenz entledigt haben, für mich noch da sind. Sie existieren in mir weiter, weil ich durch meine Anwesenheit in ihrem Leben ein Teil dessen geworden bin. So stirbt niemals irgendwas. :)Und so ist das auch gedacht. Sag ich jetzt mal einfach so.
 
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Pietätvoll, respektvoll und (im schlimmsten Fall heuchelnd) weinend?
Ach, das versteht ja auch jeder, wie er will.

Ich versteh in dem Zusammenhang Pietät und Respekt ganz einfach so, dass ich Leute, die in passiver Weise mit dem Tod konfrontiert werden, weil eben ein entfernter oder nähere Bekannter - entfernterer oder näherer Verwandter - oder ein Freund - gestorben ist, ihrer ganz persönlichen Natur gemäß diese Konfrontation (mit dem Tod) verarbeiten lasse, ohne großartig zu stören.

Und selbst, wenn es Krokodilstränen sind, die da vergossen werden, darf sich der von abstrakter Trauer Ergriffene gerne selber und in aller Stille darüber bewusst werden, was ihn mit dem Verstorbenen verbunden hat. Und er darf natürlich alles tun was er will, traurig sein oder tanzen und singen, weil da niemand ist, der ihm sagen könnte, wie man sich beim Ableben eines Bekannten, Verwandten oder Freundes richtig verhält, weil das allein von seinem eigenen Gefühl bestimmt wird.

Da ist nur der Betroffene, der Tod und die Erinnerung an den Verstorbenen. Sonst keiner anwesend, in dieser inneren Aufbahrungshalle.

Wer möchte so verabschiedet werden aus dem Leben? Also ich nicht.
Ich versteh schon.
Ich will überhaupt nicht verabschiedet werden
Will mich lieber selbst verabschieden, wenn ich genug hab, wenn ich müde bin, Lebensmüde bin.
Verabschieden, von der Welt.

Wieso nicht freudvoll?
Und das natürlich nach Möglichkeit freudvoll, klar.
Ich glaub auch nicht, dass viele Tränensäcke platzen werden, wenn ich abhau.
So groß is das Loch nicht, das ich da in der Raumzeit hinterlasse. :)
 
glaub auch nicht, dass viele Tränensäcke platzen werden, wenn ich abhau.
So groß is das Loch nicht, das ich da in der Raumzeit hinterlasse.

Nee, so leicht macht man es dir doch nicht. Das Loch wäre verdammt groß und die Tränensäcke würden exlosionsartig platzen. Trotzdem müsste auch der, der am meisten trauert, irgenwie weitermachen, bis der nächste um ihn heult. Ein Endloskreislauf...mitnichten so wichtig, um uns mit unsrem Tod wichtig zu machen.
Das Leben sollte ein Fest sein und der Tod sollte nicht anders berachtet werden, denn er gehört dazu...vom ersten Atemzug an.
 
Schrödingers Katze;1665311 schrieb:
andere warten drauf (ja, die gibt es auch!).
:)

Also Schrödi, ich hoffe mal, du denkst da nicht an mich dabei :rolleyes:!?

Ich warte nicht auf den Tod, ich weiß, dass er schon da ist.
Seit meiner Geburt begleitet er mich.
Zwar versuche ich jeden Tag so zu leben, als ob es mein letzter wäre,
aber den Tod erwarte ich nicht.

Vielmehr erwarte ich täglich vor dem Niederlegen, mit großer Hoffnung im Herzen, den kommenden Tag; wo ich mich dann wieder darin üben kann, ihn so zu leben, als ob`s mein letzter wäre :)
 
Schrödingers Katze;1665317 schrieb:
Das Leben sollte ein Fest sein und der Tod sollte nicht anders berachtet werden, denn er gehört dazu...vom ersten Atemzug an.

Das leben IST ein Fest, aber ich kann mir nicht erwarten, dass es jeder so sieht, nur weil mir momentan nicht ganz so schlecht geht.
Und die Welt eine große Location.
Und der Tod ist die Tür, durch die man das Lokal verläßt, wenn man genug hat, von dem Fest.

Das entscheidet man nicht immer voll bewusst.
Bin ja schon oft in meinem Himmelsbett aufgewacht und wusste nicht mehr, wann und wie ich die Kneipe verlassen hatte.
 
Ja, mag sein.
Durch die vielen Todesfälle in meiner Umgebung habe ich einfach irgendwann bemerkt, daß ich mich durch die Trauer eigentlich nur selbst bemitleide. Einen Verlust betrauere. Aber wenn alle den Verlust beweinen, wer freut sich über das gelebte Leben? Über die bestandenen Lernprozesse, etc? Warum?
Meiner Meinung nach wäre eine würdige Verabschiedung eines Menschen ein Riesenfest über sein bestandenes Leben.

Kann man wenn das interne mitzieht oder die selbe Einstellung hat.
Aber beruflich gesehen wäre es bei mir ein Unding, sicher ein Grund für ein teeren und federn was die Angehörigen betrifft.
Respekt vor dem Toten, Sterbenden, kein Freudenfest sondern Trauer und Stille.

LG
 
Meinem eigenen Tod sehe ich sehr gelassen entgegen, doch einen geliebten Menschen zu verlieren schmerzt nunmal. Selbstvertändlich liegt in der Trauer etwas egoistisches. Aber das ist mit allen Dingen im Leben so! Bsp.: Selbst wenn wir sehen wie ein Kind mit seinem Dreirad verunglückt und das Geschehene in uns einen Schmerz auslöst basiert dieser Schmerz nur auf der Tatsache, dass die Situation Teil unseres Lebens geworden sind, da wir involviert sind. Wir wollen letztlich immer nur unseren eigenen Schmerz vermeiden. Alle geschieht in uns oder es ist nicht exisent.
 
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Trauer ist Egoismus.......denn wenn ein Mensch leidet, bevor er stirbt, ist es für ihn eine Erlösung und dann sollte man feiern....feiern, weil er endlich Frieden hat.

In anderen Kulturen wird der Tot auch gefeiert......aber bei uns wurde er als Trauerfall eingeführt.....

Tja, ich habe auch schon nahestehende Menschen verloren und es brach eine Welt zusammen.......so aus dem Leben gerissen.....furchtbar.

Wir haben es nicht anders gelernt.....und wenn man was vermisst, dann schmerzt es.....


lg Felice


Hi,

diese Sicht zu sehen, war mal erfrischend zwischendurch.
Ja, wenn jemand krank war ist es eine Erlösung, wie bei meiner Mutter - trotzdem hatte ich nur getrauert bisher, dein obiger Satz ist mir nie bis kaum in den Sinn gekommen, aber recht hast du. (Hättest du das nicht vor ca. 25 Jahren schon sagen können? :) ) Ich weiß aber noch, dass meine Mutter es selbst ganz ähnlich sah, nicht nur so sagte, sondern es auch so sah. Sie war Christin.

Allerdings, wenn jemand beim Unfall stirbt, oder nicht durch Krankheit o.ä., weiss ich nicht, ob er es als Erlösung sieht.

Ja, wenn man was vermißt, dann schmerzt es (auch nach vielen Jahrzehnten immer noch), aber es ist gut, wenn man nochmal hört, dass es eigentlich eine Erlösung ist und ich ja eigentlich egoistisch trauere.
Danke.

Liebe Grüße
 
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